Bin neu hier und meine Situation

Hier können sich unsere Mitglieder vorstellen

Moderator: Moderatoren

Antworten
Zuckermaus

Bin neu hier und meine Situation

Beitrag von Zuckermaus »

Hallo,

meine Hebamme gab mir den Tip mich hier zu melden sobald ich denke,dass sich wieder was anschleicht.

Ich habe eine Tochter, sie ist 2 Jahre alt. Nach ihrer (für mich schweren) Geburt (Zange) begann für mich damals eine schwere Zeit. Schon kurz nach der geburt war mir zum Heulen,was ich aber für mich behalten hatte,weil ich dachte,ich spinne. Später hab ichs dann meiner hebamme anvertraut, die hat es damals als leichte Wochenbettdepression bezeichnet. (Schwindel, Schlafmangel teils durch extrem schlecht schlafendes baby, teils dadurch dass ich nicht zur Ruhe kam trotz Müdigkeit, Reizbarkeit,antriebeslos, viel Weinen, zur schlimmsten Zeit Zwangsgedanken, die ich nicht mehr möchte und auch damals schon ganz schlimm fand), aber ich hab mein Baby angenommen und es auch sofort lieb gehabt, es war vielmehr so,dass ich dachte, ich sei nicht gut genug.... dazu ein paar äußere ungünstige Umstände (Umzug kurz vor der Geburt, Baustelle statt wohnliches Haus, alte,gute Freundschaften sind komplett auf der Strecke geblieben, keine Gesprächspartner, viel alleine...). Ich hab mich irgendwie durchgehangelt bis es vorbei war mit den Symptomen.
Naja, ich dachte die Sache sei gegessen.

Jetzt bin ich wieder schwanger (wieder gewollt!). Und ich bemerke,dass ich wieder mit extremer Reizbarkeit zu kämpfen habe (meine Tochter hat gerade eine "Machtkampfphase"), teilweise Schlaflosigkeit und Nicht-Abschalten-Können, sowie vermehrtes Heulen und auch ständige Müdigkeit, trotz Eiseneinnahme. Außerdem mache ich mir schon Gedanken um die Geburt,vor der ich schon Panik habe. Ich hatte letztes Mal im Nachhinein ein schlechtes Gewissen,weil ich sie nicht "normal" entbinden konnte und weil ich zwischendurch nur noch dachte"Mein Gott,holt sie raus,ich halts nicht mehr aus,egal wie"... :-( Nicht zuletzt hab ich auch Angst,dass ich wieder in dieses Loch falle, von dem ich dachte,ich sei raus!
.
Ich weiß leider nicht,wie und wo ich ansetzen kann,damit das Ganze sich nicht verschlimmert und noch wichtiger, endlich mal "verschwindet".
nic

Beitrag von nic »

Hallo Maus...

erstmal tief Luft holen und dann gaaaaanz tief AUSATMEN.

Los... mach das mal :D

Dass man am Anfang der Schwangerschaft gereizt ist, ist erstmal völlig normal... aber so völlig.

Wenn dann noch ein Kleinkind dabei ist, kommt man schnell in einen Zustand der Ohnmacht und Erschöpfung...

Schone Dich und damit Deine Nerven. Nimm Dir nicht so viel vor und leg Dich einfach mal mit einer Kleinen auf den Kinderzimmerfussboden und spiel was mit ihr, oder geht zusammen in die Wanne.

Hast Du denn jetzt neue Freunde kennengelernt? Wo könntest Du die finden? Geburtsvorbereitungskurs? Yoga für Schwangere? Irgendsowas?
Das sind auch werdende Muttis, ist günstig auch für später...
Man kann sich dann gemeinsam über die Farbe von Babykot unterhalten ohne wie ein Depp dazustehen... *lach*

Vielleicht könnte es Dir helfen eine Gesprächstherapie zu machen (Schaden kann sowas nie) um einfach für Dich klar zu bekommen, wo Deine Schwachpunkte sind.

Du brauchst Unterstützung, nach der Geburt, das ist viel, wenn noch ein "Trotzkind" da ist. Bau Dir einen geschützten Rahmen, schau, dass Dein Mann lange Urlaub nimmt, wenn das Baby kommt, lad Mama oder Schwiegermama oder ne Freundin ein, Dich zu unterstützen.
Nicht sagen: ICh schaff das schon alleine. Nein, sagen: ich fühl mich so alleine, ich brauche Unterstützung. Das ist kein Manko!

Und hey: Ich habe zwei Kaiserschnitte hinter mir. Bei beiden hab ich mich als Versager gefühlt und mein drittes Baby kam nach nur 3 Std Wehen völlig normal zu Welt, 14 Tage zu spät und es war ein tolles Erlebnis.

Weil es einmal Komplikationen gab, muss das nicht wieder so sein, weißt Du? Tausende von Geburten im Jahr können nicht lügen.

Ach, ich vergaß: Herzlich Willkommen im Forum!

Alles, alles Liebe und viel Genuss in der Schwangerschaft

N!c
Swtydan

Beitrag von Swtydan »

hallo maus,

ja wie nic schon sagt....das ist alles normal, aber mal ehrlich, was ist schon normal??? leider ist weder jede schwangerschaft gleich, noch jede geburt.

sieh mal meine tochter habe ich vor 11 jahren ganz normal bekommen, ohne große probleme und meinen sohn mussten sie vor 11 wochen als notkaiserschnitt holen, obwohl er 500 gramm leichter war.

und leider ist auch die psyche nicht immer gleich, wo ich damals mit dem kind gut zurecht kam, obwohl sie viel geweint hat, fällt mir heute das viel schwerer....

nun ja, wie dir fehlt mir auch ein mütterkreis wo man sich einfach austauschen kann. bin leider auch meistens allein mit dem kleinen, außer meiner tochter und meinem mann natürlich.

versuche dir nicht allzuviele sorgen zu machen, das wäre der wohl beste rat den ich dir geben kann. denn negative gedanken ziehen das negative ja förmlich an.

im nachhinein kann ich dir nur sagen fand ich den kaiserschnitt ansich echt nicht übel, wenig schmerzen, schneller ablauf usw.
also was solls?

lasse es auf dich zukommen, die ganze planerei bringt eh nix.

mache dir ein schönes bad, lese ein gutes buch oder tu sonst etwas was dir gefällt um dein derzeit wackeliges gemüt etwas zu beruhigen.

außerdem auch von mir ein herzliches willkommen!
freue mich wieder von dir zu lesen.

gruß dani
Zuckermaus

Beitrag von Zuckermaus »

Danke euch beiden! Ist ja schon mal gut zu wissen,dass man nicht alleine ist...

Ich hab neue Freundschaften aufbauen können,aufgrund des Kindes (Spielkreis). Dadurch wurde auch schon vieles besser.
Ich hab nur momentan das Problem,dass ich extrem schnell "aufplatze"... So war das damals nach der Geburt, zu der zeit als meine Tochter meinte sie müsse nachts 10 Mal wach werden und ich durch den Schlafmangel mit Gereiztheit und Schwindel reagiert habe. Gereizt war ich schon nicht mehr,ich war vielmehr dauerwütend... :-/

Leider (zumindest für diese Situation) ist mein Mann selbständig und kann sich wahrscheinlich nicht mal nen halben Tag freinehmen nach der Geburt. Letztes Mal saß ich auf ner Baustelle fest, er war damals noch angestellt und hat nicht mal freibekommen,um mich vom KH abzuholen. Dazu dann die Nächte,die ich alleine meistern musste (und diesmal auch muss), da er sich keine Müdigkeit erlauben kann als Berufsfahrer. Und dann war ich plötzlich Mama und meine alten Freundschaften waren weg, ich konnte nicht mehr tun und lassen wie vorher und und und. Jetzt hab ich immerhin mal ein Auto,damals war ich auf Bus und Bahn angewiesen und konnte nicht mal einkaufen gehen. Ich hoffe einfach drauf,dass ich diesmal etwas besser vorbereitet bin,soweit das eben geht.

Ich freue mich ja auch auf die Kleine! Die Tritte zu spüren usw ist einfach schon ziemlich toll, wenn auch manchmal ziemlich heftig, ne kleine Turnerin.

Ich hab das Problem,dass ich meine Klappe nicht aufkriege im "wahren Leben". Mein Mann weiß nichts von meiner Situation, das letzte Mal hat ers mehr oder weniger am Rande mitbekommen,dass es sich eigentlich um eine Krankheit handelt (in abgeschwächter Form) hat er glaube ich nie gewusst.

Naja, meine Mutter kann ich nicht um Hilfe bitten,sie arbeitet Vollzeit...und die Schwiegermutter wohnt zwar im Haus, aber naja.... Schwiegermutter halt.... ;-) Sie liebt die Kleine über alles. Als sie aber von der erneuten Schwangerschaft erfahren hat kam folgende Reaktion:" Das ist euer Problem!" da ist also keine Hilfe zu erwarten...und ich bin dann auch zu stolz sie zu fragen, nach so einer Reaktion auf ein eigentlich freudiges Ereignis....

Ja, die Geburt....ich les mich mal in das Thema hypnobirthing ein.... vielleicht hilfts ja was. Dazu Akupunktur gegen die Angst (Hebi will das machen vor der Geburt), einen Kurs für Schwangerschaftsyoga.... mal sehen,ich kuck immer,dass ich unter Leute komme und mir die Decke nicht auf den Kopf fällt!
lotte

Beitrag von lotte »

Hey Du,

hhm, Deine Rahmenbedingungen sind ja, ehrlich gesagt, nicht so optimal. Vor allem, dass Dein Mann gar nix weiss bzw wenig, stimmt mich etwas nachdenklich. Klar, es muss ja diesmal nicht so kommen, aber es kann. Die Wahrscheinlichkeit einer erneuten PPD liegt bei 50%. Das schreibe ich nun nicht, weil ich Dir Angst machen möchte, sondern weil ich denke, es wäre besser, Du würdest Deinem Mann reinen Wein einschenken. Klar, ist er auch ziemlich angespannt im Job, aber Deiner wird mit Kleinkind und Baby auch nicht leicht sein.

Hast Du Dich damals nicht getraut, was zu sagen?

Wichtig ist wirklich, sich ein soziales Netz zu bauen, gerade, wenn die eigenen und seine Eltern nicht in Frage kommen.

LG
Lotte
MottiMaus

Beitrag von MottiMaus »

Hey Maus,

herzlich willkommen hier.

Mir ging es vor zwei Jahren ähnlich....Der Mann hat viel gearbeitet, ich saß quasi auf einer Baustelle und ich habe immer "gute Miene" zum bösen Spiel gemacht - zuerst auch vor meinem Mann und meinen Eltern - Ich war die strahlende Mutter, obwohl ich völlig fertig war!

Aber das geht nicht! Rede mit Deinem Mann! Er muß wissen, wie es Dir wirklich geht. Und unter einer kranken Mama leidet auch die ganze Familie!

Nimmst Du eigentlich Medikamente oder machst eine Therapie?

Ganz liebe Grüße und fühl Dich hier verstanden!

MottiMaus
Zuckermaus

Beitrag von Zuckermaus »

Hallo!

Ich nehme keine Medikamente und mache keine Therapie. Es lief alles noch "im Rahmen" ab letztes Mal. Mein Mann hats schlichtweg nicht gesehen,dass es ernster war als es ausgesehen hat. Ich weiß auch gar nicht,was ich ihm sagen soll. Was kann er schon tun? Er wird sagen,dass er mir hilft so gut es geht und das wars.
Mir wäre es wichtiger,dass er sich für die Rahmenbedingungen einsetzt (Baustellenbeseitigung!!!). Aber dann hat er seit Wochen 16 Stunden-Arbeitstage... und diese werden bis nach Weihnachten zwangsläufig anhalten. Von daher kann ich nicht viel erwarten. Wenns ihm an etwas mangelt dann an Zeit...und das wäre das Einzige,was ich mir von ihm wünschen würde (könnte ich es mir aussuchen). Es gibt wirklich keine Möglichkeit die Stunden zu reduzieren! Er ist nunmal selbständig,die Arbeit ist da und muss gemacht werden.
Aber es ist schon nervig immer hintenan zu stehen...und wenn man was sagt ist man die nörgelnde Frau,die es nicht zu schätzen weiß, was er alles macht (die Meinung kommt nicht von meinem Mann,eher von Aussenstehenden...Schwiegermutter und Co.).
Ich red mir den Mund fusselig,dass es weitergehen muss mit der Baustelle, aber es passiert nur sporadisch was und endet idR mit Streit. Er weiß was ich will, er kann aber nichts machen und warum ich ihm das ständig unter die Nase halte... Ein Endlosthema. :roll:
lotte

Beitrag von lotte »

Tja, ich staune öfter darüber, dass es heutzutage noch diese "klassische" Rollenverteilung gibt. Du schreibst zb, er ist Berufsfahrer und kann sich keine Müdigkeit erlauben? Aber was ist mit Dir? Klar verstehe ich, dass er viel Arbeit hat, aber heisst das nun, dass Du alles mit den Kids allein machen musst? Für mich klingt das so. Und dann bitte schön noch die Füße stillhalten und nicht nörgeln, sondern dankbar sein, was der Mann alles macht für die Familie.

Sorry, aber da geht mir persönlich der Hut hoch.

Da bleibt Dir wohl nur übrig, Dir ein anderes soziales Netz aufzubauen.

LG
Lotte
Zuckermaus

Beitrag von Zuckermaus »

Wenn mein Mann auf der Arbeit müde ist kann es ihn und anderen das Leben kosten. Von daher kann er zB nachts nichts machen, er geht sowieso um 4 Uhr aus dem Haus und da ich stillen werde kann er auch kein Fläschchen geben,wenns soweit ist.
Ja, mit dem zweiten Teil stimmts schon. Er kann (während der Woche) nicht wirklich was mit uns machen. Wie gesagt, 4 Uhr wegfahren... die Tage wurde es dann abends acht Uhr... da geht nichts mehr!
Ihn nervt die Nörgelei natürlich, aber da muss er durch,denn ich wars nicht,die zehn Baustellen auf einmal anfangen wollte,um dann keine fertig zu stellen. Aber es bringt auch nichts außer Krach, es geht dadurch ja nicht weiter... leider.
Und es sind eher die Schwiegereltern,die mich als undankbar sehen,weil der gute Junge so viel Arbeit hat und dann noch die Frau nervt... :roll: Schwiegerdrachen eben... :twisted: :lol: Naja,aber würde ich meine Mutter fragen,dann würde sie ebenfalls ihm beihalten, denn ich hab doch den ganzen Tag nix zu tun...
Ich treffe mich mit anderen Müttern, aber das geht ja auch nicht immer. Was soll ich sagen? Da muss ich durch. Es war ja auch gewollt, aber leider passen die Umstände nicht ganz (die allerdings längst bewältigt sein sollten).
Babsi76
power user
Beiträge: 127
Registriert: 03:11:2010 21:39
Wohnort: Saarland
Kontaktdaten:

Beitrag von Babsi76 »

Hallo Zuckermaus,
erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum!!!

Ich bin der Meinung, du solltest deinem Mann deine Situation schildern, so, wie sie vor zwei Jahren war, was du gefühlt hast, wie es dir all die endlos langen Tage allein erging. Und du solltest ihm sagen, welche Angst du hast, dass es wieder so kommt.
Natürlich gibt es Möglichkeiten:
Wenn dein Mann selbstständig ist, wie du schreibst, und so viel Arbeit hat, dass er selbst nicht mehr rund kommt, dann wäre es doch angebracht über einen Angestellten nachzudenken??? Für deinen Mann kann es ja auch kein Dauerzustand sein, morgens um 4 Uhr aus dem Haus zu gehen und abends um 8 erst wieder heim zu kommen. Von seiner Familie, seiner Frau und seinen Kindern hat er ja dann nichts. Da bleibt die Frage, welche Priorität er setzt!
Sprich mit deiner Mama über deine Situation. Versuch sie wenigstens als Hilfe zu gewinnen. Du wirst es brauchen.
Vielleicht hast du auch im Spielkreis jemanden gefunden, dem du näher stehst und der du dich anvertrauen kannst.
Und wenn das alles nicht geht, gibts auch noch Familienhilfen etc, zur Not eben auch ne Putzfrau, die dich für ein paar Monate nach der Geburt unterstützt. Was solls? Geb doch ncihts auf das Gespräch deiner Schwiegermutter, das macht dich nur noch mehr kaputt. Und ich weiß wovon ich rede. Meine war auch ein Schwiegermonster.
Du kannst dir aber auch einen Selbsthilfeplan machen, einen Plan, der dir ne Stütze in der nächsten Zeit und der Zeit nach der Geburt sein kann:
"Was soll ich tun, wenn es mir nicht gut geht?"

Ich hoffe, das hilft dir ein wenig weiter.
Ach so und wenn dein Mann jetzt sagt, einen Angestellten könne er nicht (mal befristet) einstellen, dann würde ich das mal hinterfragen. Was ist denn wichtiger?

Liebe Grüße
Babsi
lotte

Beitrag von lotte »

Genau, Babsis Worte zum Thema Priorität finde ich sehr gut. Es gibt ja auch Männer - ich möchte Deinem nun wirklich nichts unterstellen - die diese Verteilung an Aufgaben auch ganz okay finden. Ich merke ja auch den Unterschied zwischen arbeiten gehen oder zu Hause den Laden schmeissen, das ist oft viel schwieriger als ersteres.

Wenn Frau dann nix oder wenig sagt, besteht ja für ihn kein Handlungsbedarf. Dann bleibt halt alles so, wie es ist.

Nur mal so als Denkanstoss ;)

Also, nicht einfach damit abfinden und hoffen, dass es gut ausgeht. Sondern auch seine Rechte einfordern, selbst wenn das der schwere Weg ist.

LG Lotte
Antworten