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sunset79

Hallo

Beitrag von sunset79 »

Hallo
möchte mich mit meiner Situation vorstellen und freu mich über Austausch / Antworten mit/von euch. Ich bin seit einem halben Jahr Mutter meines 1. Kindes. Die Schwangerschaft war nicht ganz Komplikationslos und die Geburt lang und schwer..hatte auch viel Blut verloren und noch lange Schmerzen danach aber soweit gings mir mit meinem Kind sehr gut).Hatte allerdings seit Geburt massive Schlafstörungen...anfangs natürlich Schlafmangel bedingt meines Babys, aber er schlief nach und nach besser- nur ich konnte nicht mehr gut bis manche Nächte garnicht schlafen; es war zunehmend belastend, obwohl es auch irgendwie immer wieder ging; ich wollte noch stillen, konnte damit auch keine medikamente nehmen und bin jetzt erst vor einer Woche doch zum Arzt weil es so nicht mehr ging.. und war sowieso am abstillen-hab morgens und nachts viel geheult und war einfach fertig; Schlaflos aber auch aufgedreht und innerlich so unruhig; immer unter Strom, wenn auch gleichzeitig hundemüde. Nun stille ich nicht mehr und nehme seit einer Woche Mirtazepin 15mg, zeitweise Adumbran..kann damit gut schlafen und es geht mir besser, wenn auch diese Unruhe am Tag geblieben ist, habe sogar das Gefühl das sie zunimmt. der Arzt (Gynäkologe) diagnostizierte Postnatale Depression.-ich hatte in meinem Leben schon Deressionen, vor einigen Jahren hatte ich auch medikamente genommen (citalopram).. das hat mich irgendwann aber so stumpf gemacht.. eigentlich will ich keine Antidepressiva nehmen, fühle mich auch nicht als hätte ich eine Depression..das war damals viel schlimer.
meine Fragen nun; wenn die "Depression"- das Schlaflose/ die Unruhe/ nicht abschalten können vom Hormonumschwung bedingt der Schwangerschaft/ stillen ...kommt, kann es nach dem Abstillen wenn der Hormonhaushalt wieder "normal" ist auch schnell wieder gut werden? wer hat Erfahrungen mit Mirtazepin (und Nebenwirkungen ) gemacht?
Liebe Grüsse
mici

Beitrag von mici »

Hallo Sunset,

in aller Kürze, bin schon auf dem Sprung ins Bett!

Ich habe Ähnliches erlebt wie Du, Schlaflosigkeit, nervöse Unruhe tags wie nachts etc und bei mir wurde im Endeffekt eine Schilddrüsenüberfunktion diagnostiziert, die einmal häufiger bei Frauen im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt auftreten kann. Lass also unbedingt Deine gesamten Schilddrüsenwerte in einem großen Blutbild kontrollieren, damit ausgeschlossen werden kann, dass Du etwas mit der SD hast.

Ich habe damals auch Mirtazapin bekommen, allerdings 30 mg. Mirtazapin ist ein eher älteres AD, es wirkt sehr gut gegen Depressionen und es wirkt zudem beruhigend. Mir hat es sehr gut geholfen. Ich nehme es heute immer noch manchmal als Einschlafhilfe in sehr kleiner Dosierung (weniger als 5 mg). Man kann damit stillen und auch schwanger sein. Als eine mögliche Nebenwirklich gilt vermutlich Gewichtszunahme, aber davon würde ich mich zunächst nicht abscchrecken lassen.

Sicherlich kann es sein, dass sich all Deine Beschwerden wieder legen, wenn der HOrmonhaushalt wieder im Gleichgewicht ist. Ich würde es aber nach meinen Erfahrungen nie wieder darauf ankommen lassen, weil Dir die Babyzeit keiner zurückgibt. Die Kleinen werden so schnell groß und wenn man es genießen will, dann muss man aktiv an seiner Gesundung arbeiten.

Da Du schreibst, dass Du auch früher schon mit Depressionen zu tun hattest, liegt für mich die Frage nahe, ob Du schon mal eine Psychotherapie gemacht hast? Das wäre mti Sicherheit eine sehr sinnvolle Ergänzung zur medikamentösen Therapie!

Lieben Gruß und herzlich Willkommen im Forum,

MICI
sunset79

Beitrag von sunset79 »

Hallo MICI
Lieben Dank für deine Antwort. ich habe früher keine Psychotherapie gemacht- habe es immer wieder vor mir hergeschoben- bis ich mich mal ranwagte und bei einem Psychologen landete der mir eine Gesprächststunde gab was mich damals viel Überwindung kostete-und mich daraufhin vertröstete er hätte eigentlich gar keine Kapazität und mir eine Adressliste in die Hand drückte..war damals nicht fähig einen weiteren Anlauf zu nehmnen.
Schilddrüse wurde gescheckt.
Wiegesagt es geht mir soweit jetzt auch ganz gut. Was du sagst- die zeit vergeht so schnell- das denke ich auch immer wieder und versuche daher bewusst jeden Tag zu geniessen und das Beste draus zu machen- auch wenn die nacht mal wieder ganz schlecht war- es gelingt mir auch soweit ganz gut..trotzdem bin ich ein bißchen traurig dass dieser Schatten da ist..leider lässt diese sedierende Wirkung des Mirtazepins bei mir leider jetzt nach und ich nehme zusätzlich ein Schlafmittel- eine Dauerlösung ist das wohl nicht..
Doch Psychotherapie? Ich weiss nicht.. Ich halte davon nicht viel...hat dir das geholfen? Danke das du dir Gedanken zu mir machst.
mici

Beitrag von mici »

Hallo Sunset,


es ist immer schwierig, wenn man in einem Tief steckt, sich selbst am Schopf zu packen udn sich aus dem Dreck zu ziehen, sprich zum Hörer zu greifen und sich um eine Therapie zu kümmern!

Es ist erwiesener Maßen so, dass bei etlichen Patienten mit klassischen Depressionen eine Therapie die selben Erfolge im Hirnstoffwechsel (der unser Gefühle bestimmt) bewirkt, wie Antidepressiva das können! Also eine Therapie ist absolut empfehlenswert, wenn man sich länger schon mit schlechten Gefühlen, Zwängen oder Neurosen rumplagt! Ich selbst mache seit Jahren Therapie, erst Psychoanalyse (3 bis 4 Termine pro Woche), inzwischen Gesprächstherapie in wechselnden Abständen ca. 1x die Woche und bin sehr froh über diese Gelegenheit, seinen Sorgen, Ängste und Bedürfnissen unverblümt Ausdruck verleihen zu dürfen! Ich möchte Dich sehr ermutigen, diesen Schritt anzugehen und Dich "auf eine Reise zu Dir selbst" zu begeben. Auch, wenn es oft schmerzhaft ist, weil Wunden aufgedeckt werden, die man lange für verheilt glaubte, weil man sie bisher verdrängt hatte, so ist es langfristig doch sehr heilsam!

Schlafmittel sind mit Sicherheit KEINE Dauerlösung, welches nimmst Du denn? Wann wurde die Schilddrüse denn zuletzt überprüft? Warst Du damit auch beim Spezialisten? Ein Hausarzt hat davon manchmal nicht so viel Ahnung. Dass die sedierende Wirkung vom Mirtazapin allmählich nachlässt, ist auch normal. Hab ich auch so erlebt. Du solltest auf jeden Fall mehrgleisig fahren!

Gruß,

MICI
sunset79

Beitrag von sunset79 »

Oxazepam ist das Schlaf- bzw. auch ein Beruhigungsmittel. Ich bin skeptisch was Psychoanalysen angeht.., das mir der Schilddrüse hat nur ein Allgemeinarzt geprüft- an welche Fachrichtung müsste ich mich denn da wenden, wenn du meinst Spezialisten? hattest du eigentlich mit dem Mirtazepin Probleme bezüglich der Gewichtszunahme? ..man liest da ja extreme Fälle- von 20kg in paar Monaten etc...
mici

Beitrag von mici »

Du scheinst allgemein gegenüber Therapien skeptisch zu sein, oder? Eine Psychoanalyse ist nur das, was ich gemacht habe, die klassischen Therapien sind ansonsten noch Gesprächs- bzw. Verhaltenstherapie. Beide gut wirksam, die erste eher bei Problemen, die mit Vergangenheitsbewältigung zu tun haben, die zweite mehr, wenn es um die Veränderung von Gewohnheiten, die Bekämpfung von Zwängen und konkreten Ängsten geht.
Ich hatte bei Mirtazapin auch etwas Gewichtsprobleme, ich bin 164 cm groß und hab vor dem Mirtazapin 53 / 54 kg und nach einigen Monaten der Einnahme rund 60 kg. Allerdings hab ich wohl auch viel Wasser eingelagert, also ich hab nicht anders gegessen (keine Heißhungerattacken). Ich hab damals auch viel Sport gemacht und Muskeln sind ja schwerer als Fett, vielleicht daher die Zunahme. Nach dem Absetzen war das Gewicht sehr schnell wieder runter.
Mich würde noch etwas rund um Deine sonstige Lebenssituation interessieren? Wie geht Dein Partner mit Deinen Schlafstörungen um? Wissen sonst noch Menschen davon, dass es Dir nicht gut geht? Wie verbringst Du den Alltag? Arbeitest Du oder willst Du wieder arbeiten?

Gruß,

MICI
sunset79

Beitrag von sunset79 »

Teils würde ich mir mehr unterstützung/ verständnis vom Partner wünschen aber wenn ich sie einfordere macht er´s schon.. mal ne Nacht Verantwortung abgeben, er schaut nach ihm etc. - werde allerdings trotzdem wach wenn ichs nicht schon bin- mit gross räumlicher Trennung ists in der Wohnung halt auch nicht möglich.
Mit Medik. geht es ja jetzt besser- aber wiegesagt kann ja keine dauerlösung sein. Alltag ist unter der Woche in etwa so: 1x die Woche abends ein Sportkurs, 1x joggen, 2x kinderspielgruppe, 1-2 mal Unternehmung mit Bekanntschaften mit baby, täglich ca. 1h spazieren und das übliche mit baby und Haushalt..verwandte sind leider keine in der Nähe um ihn mal abzugeben, hatten nur einmal abends eine freundin als babysitter um auch mal zu zweit wieder was zu machen. arbeitsmässig noch in Elternzeit. wirklich reizen tut michs momentan nicht wieder arbeiten zu gehen. Da bin ich noch unschlüssig wann ich wieder einsteige, wenn nur teilzeit.. eigentlich möcht ich ihn auch nochnicht mit 1 Jahr "abgegben" würde die zeit (die Kurze) gern länger halten, denn wie du sagst; sie werden ja so schnell groß.
...solang wir das finanziell halt auch tragen können denn über kurz oder lang reicht das eine Gehalt meines Mannes nicht, das ist sehr wenig.
Mach mir da aber momentan nicht so den Kopf..
Sport hat doch bei dir sicherlich auch geholfen, was hast du da gemacht? würde da eigentlich gern noch mehr zeit für haben. mal schauen wie sich das einrichten ließe..
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