Hallo und Hilfe

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Ceinwyn

Hallo und Hilfe

Beitrag von Ceinwyn »

Hallo,

wollte mich kurz vorstellen. Da mein gerader gescrheibener Text irgendwie weg ist und mein Kleiner jetzt wach ist, kopier ich erstmal schnell, was ich bei der Registierung geschrieben hab. Sobald ich Zeit hab, schreib ich mehr.

"Also ich hatte 2008 ein Burn Out durch Mobbing, als Folge Angstzustände und Panikattacken. Leider bin ich an die falsche Therapeutin geraten und war 9 Monate krank. Dann eine neue Stelle gefunden, alles gut, hatte es (scheinbar?) überwunden. Nach ca. 7 Monaten wurde ich schwanger. Mir ging es körperlich bescheiden, in Woche 21 vorzeitige Wehen, 2 mehrtägige Kh- Aufenthalte, Wehenhemmer, Krankschreibung bis Ende SS. Als ich daheim war kamen sie wieder - Angst, Panik, schlimmer als je zuvor. Dann wurde mein Sohn 6 Wochen zu früh per NotKS geholt, er war 4 Wochen im Kh, dann eine Woche daheim, dann wegen Schweinegrippe Nachts Atemaussetzer und mit Rtw wieder 1 Woche ins Kh. Mein Mann war die ersten 2 Monate daheim, da war alles ok. Als er den ersten Tag zur Arbeit ging und ich mit Kiwa spazieren war, hatte ich plötzlich eine PA und kam fast nicht mehr heim. Ich rief eine von meiner FA empfohlene Therapeutin an und bekam auch gleich Termin. Nachdem sie meine Geschichte gehört hatte, meinte sie, das wäre dann ja normal. Und ausserdem hätte ich ja schon vorher solche Probleme gehabt, Und mein Sohn wäre ja noch so klein und ich solle mir überlegen ob ich nicht mit Therapie noch warten will und soll sie dann anrufen.
Jetzt ist mein Sohn 9 Monate und es geht mir mal besser, mal schlechter. Meist dümpel ich den ganzen Tag auf der Couch mit schlafendem Sohn auf den Beinen, aus Angst, was passieren könnte, wenn ich z.B.Haushalt erledige, raus gehe, usw. (Unfall, Kreislauf, ect.)
Ich bin nun zum Schluss gekommen, dass ich etwas tun muss. Ich weiß nur nicht was und erhoffe mir bei Euch neue Erkenntnisse.
Zu der angesprochenen Thera will ich nicht, obwohl sie und ihr vorgeschlagenes Konzept mir schon zugesagt haben - aber durch ihre o.g. Aussage hab ich so (zu) lang gewartet und 7 kostbare Monate verloren.
Ich weiß aber auch gar nicht, ob ich bei Euch richtig bin. Da ich ja vorher schonmal derartige Probleme hatte ist es ja vielleicht gar keine PPD?"

Seit dieser Mail geht es mir immer schlechter. Ich stehe vor einer Wand und finde die Tür nicht. Vielleicht hat jemand einen Rat?

Bis bald
Ceinwyn
phil's.mom

Beitrag von phil's.mom »

Hallo!

Bei mir ist es fast genau so, was den Tagesablauf betrifft: Ich mache nichts im Haushalt, gehe nicht raus, ich bin einfach nur Mutti. Ich habe Waschzwänge und es könnte ja immer was passieren, was mich schmutzig macht, und dann muss ich mich waschen und kann so lange meinen Sohn nicht anfassen. Ihn schreien lassen bringe ich nicht über's Herz, daher mache ich einfach nichts, was gefährlich werden könnte. Ich versuche, nicht einmalk zur Toilette zu gehen (und durch das wenige trinken habe ich oft Wadenkrämpfe, Kopfweh usw). Anziehen ist die Hölle, ich dusche nur wenn mein Mann daheim ist usw.

Ich habe mit einer Psychologin telefoniert, da ich wohl eine stationäre Behandlung brauche. Ich verlasse gar nicht mehr das Haus, nur ganz selten (1x in 14 Tagen vielleicht) und alleine schon gar nicht. Die erklärte mir, dass die PPD sich verschieden äußern kann, nicht nur in der klassischen Depression. Bei der einen sind es Zwangsgedanken, bei der anderen Panikattacken, bei der nächsten Depressionen usw.
Typisch sei auch, dass auch bereits vorhandenen Probleme wieder auftreten oder schlimmer werden. Wie bei mir, war schon mal wegen Waschzwängen in Behandlung und danach ging es mit jahrelang gut.

Habe am Freitag einen Termin beim Psychiater und ich hoffe, er hilft mir einen Platz zu bekommen. Stehe bei Psychologen bisher auf der Warteliste (teilweise seit März!) und werde dieses Jahr aber keinen Platz mehr bekommen.
Birdee

Beitrag von Birdee »

Schön ,dass du nun bei uns bist.....hier bekommst du Zuspruch,Hilfe,Anregungen zur Selbsthilfe :P

Alles wird gut....es braucht nur seine Zeit!!!
Ceinwyn

Beitrag von Ceinwyn »

Danke Euch beiden.

So nun schreib ich mal meine Vorstellung weiter:
Also wie gesagt, ich weiß momentan einfach nicht weiter.
Ich weiß gar nicht, wohin ich mich am besten wenden soll. Die Therapeuten bei uns haben alle eine ellenlange Warteliste. Und die würden mir ja auch kein AD verschreiben, oder? Muss ich da zum Psychiater oder zu wem?
Bisher wollte ich keine Medis nehmen. Schon deshalb, weil ich Angst vor allem habe, was ich meinem Körper zuführe (sozusagen), also z.B. Lebensmittel, Meidkamente, Cremes, ect. Darum ernähre ich mich auch nicht soo gesund wie es eine stillende Mami tun sollte. Und ja, ich habe wahnsinnig Angst vor einem AD. Und ich weiß nicht, wenn es vor mir liegt, ob ich mich überwinden kann. Hierzu habe ich auch schon überlegt, zur Einstellung stationär zu gehen. Aber nur mit meinem Sohn, aber dann wären er und mein Mann getrennt und das will ich eigentlich beiden nicht zumuten. Mein Mann versucht mir zu helfen wo es geht. Aber ich habe eben Angst, dass nun er daran kaputt geht. Er hat ab und zu schon dieselben Symptome, wie ich damals vor meinem Burn Out und genauso wie ich, will er sie nicht wahrhaben. Darum glaube ich, dass eine Trennung von uns (bzw. hauptsächlich von unserem Sohn) für ihn auch nicht gut wäre.
Und was noch gegen die Medis spricht ist das Stillen. Ja ich weiß, es gibt da welche. Aber sind die wirklich nicht schädlich? Abstillen kommt nicht infrage. Denn wenn es mir wirklich schlecht geht, würde ich immer am liebsten einfach abhauen. Und das mein Sohn mich aber noch als Nahrungsquelle braucht, ist dann für mich der einzige Hinderungsgrund. Weil ich nicht will, dass er "minderwertige" Pulvernahrung kriegen muss, weil ich nicht stark genug war.
Ja Autofahren geht auch nicht soo gut, dabei war ich früher leidenschaftliche Fahrerin. Dadurch gehen wir momentan auch in keine Krabbelgruppe o.ä. Dabei soll/muss er mit 1 Jahr in die Krippe und ich möchte, dass er davor schon Kontakt zu Kindern kennenlernen sollte.
Nebenbei bin auch noch auf Jobsuche und ob wir überhaupt einen Krippenplatz kriegen ist auch noch nicht sicher.
Ja alles in allem dreh ich mich gerade im Kreis und komm nicht raus. Ich denke, das wars erstmal. Weiß nicht, was ich sonst noch schreiben könnte/sollte.

LG
lotte

Beitrag von lotte »

Hey Du,

vielleicht hast Du einen Hausarzt oder Frauenarzt, dem Du vertraust? Der könnte Dich auch an einen Psychiater überweisen (stimmt, Therapeuten verschreiben keine Medis). Meist haben die Docs auch Adressen von Theras oder können in dringenden Fällen da mal anrufen.

Dein Mann kann Dir, so glaube ich, nicht viel helfen. A) hat er genug mit sich zu tun und b) musst Du Dein eigenes "Problem" schon allein lösen (also mit professioneller Hilfe). Stationär fände ich gar nicht so schlecht, eben wegen Deiner Medi-Angst. Eventuell könnte Dein Mann Dein auch zur Ruhe kommen, und Du wärst ja nicht ewig weg. Wenn Ihr Euch weiter zu Hause im Kreis dreht, ist das, denke ich, nicht die optimale Lösung.

Musst Du wieder arbeiten? Ich frage deshalb, weil Du so klingst, als müsstest Du erstmal zur Ruhe kommen, um Kraft für einen Job zu tanken (ich arbeite auch, hab aber zwei größere Kids). Wenn Du bisher wenig machen kannst wegen Angst, ist ein Job sicher sehr kräftezehrend. Andererseits kann er natürlich helfen, Dich abzulenken.

Ich würde erstmal schauen, dass ich mit einem Arzt über alles rede. Was meinst Du?

LG
Lotte
Ceinwyn

Beitrag von Ceinwyn »

Hallo Lotte,

danke für Deine Antwort.

Ja, Du hast recht. Mein Mann kann mir nicht helfen. Aber sag ihm das mal. :roll:

Tja vertrauensvolle Ärzte? Ein ganz klares Nein. Aber das liegt eher daran, dass ich NIEMANDEM vertraue.
Bei meinem langjährigen Hausarzt müsste ich nur anrufen wegen einer Überweisung. Das löst nur mein Problem nicht wo ich hin gehen soll. Empfehlen dürfen die ja nicht und macht er auch nicht.
Frauenarzt musste ich mir kurz vor der Geburt einen neuen suchen, weil mein "alter" leider schwer krank wurde und dann auch verstarb. Die neue ist sehr nett und gab mir damals eben die Tel.Nr. der o.g. Therapeutin.
Dieses mangelnde Vertrauen hat mir auch schon 2 Therapien vermasselt, die ich damals wegen meiner Ängste begonnen hatte.

Und ja ich muss wieder arbeiten, ab Januar wenn mein Kleiner 1 Jahr wird, wegen der Finanzen. Und wahrscheinlich auch noch Vollzeit. War auch immer so geplant und vor der SS hab ich mir das total easy vorgestellt. Naja da war ich auch "gesund" und wusste nicht wie sehr man an so einem kleinen Wurm hängen kann. Ich wollte nie vom Staat abhänging sein und hab über die, die das absichtlich gemacht haben immer gelästert. Heute wünschte ich mir, ich wüsste, was die wissen. Nur um noch ein bisschen daheimbleiben zu können. Die einzige "Chance" ist, das ich so schnell keinen Job finde (mein Vertrag lief während der Elternzeit aus). Aber da ich am Wochenende 5 Bewerbungen geschrieben und schon 2 Vorstellungsgespräche und 1 interessierten Anruf hatte, kann ich das wohl knicken. Wie ich mich schäme das zu sagen, aber so ist es.
Wie Du ja auch angesprochen hast, ich weiß nämlich auch nicht, ob ich diese Doppelbelastung schaffe. Bis vor 2 Wochen hab ich mir da keine Gedanken drüber gemacht, nach dem Motto "Das wird schon". Aber da hat meine Mama mich dann drauf angesprochen, dass sie sich Sorgen deswegen macht. Und seitdem spuckt das bei mir rum und das hat mich auch erst drauf gebracht, dass ich mir Hilfe suchen muss. Ist halt auch nimmer viel Zeit.

Aber darum ist auch das stationär so ein Problem. Bis da erstmal die Genehmigung da ist und wird dort sind und dann wieder raus kommen, dauert sicher länger als Januar. Und ich weiß nicht, wie wir das machen sollen.
Und da wir (wenn überhaupt) erst ab Februar einen Krippenplatz kriegen und dann mein Mann die Eingewöhnung in seinem Vatermonat machen müsste, falls ich wieder arbeite, kann ich die beiden jetzt nicht trennen. Sonst klappt das doch nicht.
Ach ist doch alles Mist, echt. Ich bin richtig sauer auf meine Psyche, das sie mir sowas einbrockt - aber nutzen tut mir das auch nicht.

Ich habe jetzt gestern mal in die Fachleute-Liste geschaut. Hab der bei uns zuständigen Dame eine Mail geschrieben. Sie ist diese Woche im Urlaub, aber ich hoffe, dass sie mir vielleicht helfen kann. Seitdem gehts mir jedenfalls interessanterweise bisschen besser.
lotte

Beitrag von lotte »

Hey Du,

das ist natürlich doof, wenn Du niemandem vertraust. Hast Du denn speziell mit Docs schlechte Erfahrungen gemacht? Wenn Du eine Therapie anstrebst, wird das dazugehören, also, jemandem zu vertrauen, etwas anzuvertrauen, sonst wird das nix ;)

Wieso können Hausärzte niemanden empfehlen? Meine hat zb viele Theras oder auch Kliniken, von denen sie von ihren Patienten gutes feedback bekommen hat und die dann eben auch weiterempfiehlt.

Wenn Du wirklich stationär gehen wollen würdest oder müsstest, gäbe es sicher auch Möglichkeiten, zb den Arbeitsbeginn zu verschieben. Ich meine, wenn Du Dir jetzt ein Bein brechen würdest, müsste es ja auch gehen. Ich schreibe Dir das, um ein wenig den Druck rauszunehmen, dass alles bis dann und dann klappen muss. Du hast nix davon, wenn Du Dich quasi nur so zur Arbeit schleppen kannst, wenn die Ängste die Oberhand gewinnen. Ich finde denn Übergang zwischen jetzt (Du schreibst, du dümpelst mehr oder weniger auf dem Sofa herum) und einem Vollzeitjob + Kind etwas krass?

Ich drücke Dir die Daumen, dass Dir die Frau von der Liste weiterhelfen kann.

Deine Psyche will Dir was sagen. Leider dauert es etwas, bis man verstanden hat, was sie meint ;) Aber das wird schon, ganz sicher.

LG
Lotte
Ceinwyn

Beitrag von Ceinwyn »

Hallo Lotte,

nein habe nicht mit Docs im speziellen schlechte Erfahrungen gemacht - eher mit Menschen im allgemeinen.
Ja ich weiß, dass zu einer Therapie Vertrauen gehört. Wie gesagt, hab deswegen schon 2 abgebrochen. Aber diesmal will ich das durchziehen.

Mein Hausarzt sagt, er darf das nicht. Und auch von paar anderen Ärzten (im Krankenhaus) hab ich das schon gehört. Scheint im Gesetz zu stehen. Soll wohl verhindern, dass einer immer einem bestimmten Patienten schickt und dafür was kriegt. Es gibt aber viele die es trotzdem machen (also empfehlen, nicht was dafür kriegen :wink: )

Mh, das mit dem Beinbruch find ich jetzt ehrlich ganz was anderes irgendwie. Kann nicht erklären wieso. Also da wüsst ich z.B. dass ich irgendwoher Geld und Hilfe kriegen würde und fände das auch richtig. Aber so jetzt... Fänd es z.B. nicht richtig ALG oder Krankengeld zu beantragen - aber ohne schaffen wir's nicht sehr lange. Wie gesagt, war ja alles anders geplant.

Naja, hab nächsten Dienstag jetzt erstmal nen Termin bei der Fachfrau.
Vielleicht kann die mir helfen. Danke Dir auf jeden Fall.

Lg
Ceinwyn
lotte

Beitrag von lotte »

Hey Du,

klar empfindet man ein körperliches Gebrechen, siehe Beinbruch, als "normaler" als ein geistiges Leiden. Die Gesellschaft reagiert da ja auch anders darauf: Ach, Du arme, mit dem Gips etc.

Was im Kopf abgeht, ist schwerer zu fassen. Und deswegen gleich krank sein? Quatsch! Fakt ist aber, dass immer mehr Menschen wegen seelischem Stress zu Hause bleiben, burn out ist ja derzeit in aller Munde.

Will sagen: man sollte sich wegen Ängsten etc nicht schämen oder denken, sie wären weniger schlimm als ein gebrochenes Bein. Unsere Gesellschaft, und auch die Arbeitgeber, werden in Zukunft immer mehr damit umgehen müssen, dass es so etwas einfach gibt ;)

Für Deinen Termin wünsch ich alles Gute,
LG
Lotte
Antworten