Depressionen in der Familie?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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kadisha

Depressionen in der Familie?

Beitrag von kadisha »

Hallo ihr lieben!

leider habe ich durch die trennung meiner eltern nicht so viel kontakt zu meinem vater und seiner familienseite... lange und noch nicht verdaute geschichte.. bin grade dabei es zu verarbeiten.. nach langer, langer zeit..

nun zu meinem eigentlichen punkt.
heute habe ich mit meiner tante, der schwester meines vaters telefoniert
ich wusste, dass sie nach dem tod ihres kindes, er wurde grade 2-3 jahre, depressionen bekommen hat und dann auch immer wiederkehrend, da sie nicht mehr schwanger werden konnte.
sie ist nun 56 jahre alt und leidet immer mal wieder drunter.

nun habe ich heute erfahren, dass mein onkel im krankenhaus ist, habe genauer nachgefragt was er denn hat, da sagte sie mir, er hat depressionen und ist in der klinik!

und auch meine oma, die mutter meines vaters ist psychotisch gewesen, wie es im moment ist, weiss ich nicht.
wie es mit meinem vater ist, weiss ich auch nicht.

aber es ist echt total auffällig wie oft auf meines vaters seite depressionen etc vorkommen

wie es bei meiner mamas seite ist, weiss ich leider nicht, ich weiss nur, dass sie da fast alle schilddrüsen krank sind

ja, da habe ich ja von beiden seiten das beste abbekommen :?

ist es bei euch denn auch so, dass depressionen in der familie öfter vorkommen?

LG
himugüegeli

Beitrag von himugüegeli »

Hi Kadisha.

Bin auch wider im Forum.Wir haben vor einiger Zeit miteinander geschrieben.
Bin die zweite Depri nach der Geburt meines zweiten Sohnes immer noch nicht los nach zwei Jahren :?

Bei mir ist es die Vaters Seite.
Er hatte auch einige Depressionen. Ich selbst weiss von 2. Meine Grossmutter habe ich nur einmal im Leben gesehen, als sein Bruder leider schon mit 30 Jahren starb und wir auf der Beerdigung waren.
Sie hatte wohl fast das ganze Leben Depressionen und zwar starke und hat sich nicht helfen lassen.
Seine Halbschwester ist auch immer wider Depressiv.
Meine Schwester scheints auch zu haben, streitet es aber noch sehr ab.
Ich selbst hatte die erste Depression in der Kindheit.Ist mir aber auch etwas schlimmes passiert, und jetzt zwei mal nach den Geburten.
Auf meiner Mutters Seite sind keine vorhanden so viel ich weiss.

Ich glaube es wird meistens vererbt.
Ich wünsche deinem Onkel ganz ganz gute Besserung. Ich hoffe er wird bald gesund.

LG Himugüegeli
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo,

bei mir kommt einiges von Mamas Seite:

Mein Opa (Vater meiner Mama) war schwer depressiv, der Bruder meiner Mutter ist Zeit seines Lebens Alkoholiker gewesen um seine Depri zu "therapieren" ist jetzt aber trocken und wird richtig behandelt - es geht mir recht gut dabei und das obwohl er schon 73 ist!!! Aber es ist nie zu spät wie man sieht! Meine Mama selber hatte nach meiner Geburt Panikattacken und auch depressive Phasen - kann mich noch erinnern als ich ein kleines Mädchen war. Einge Geschwister meines Opas haben sich das Leben genommen - er hatte 16 Brüder und Schwester - 5 begingen Suizid. 2 meiner Cousinen (die Kinder der Schwester meiner Mama) sind ebenfalls sehr Stimmungsschwankend bzw. eine durchleidet gerade ein "Burn out" - mit 26 Jahren. :!:

Mein Papa ist selber sehr zwanghaft, hat eine perfektionistische Persönlichkeit - ich glaube das kommt von seiner sehr schweren Kindheit die er hatte. Seine geliebt Mama starb als er gerade 14 war, sein Vater war ein überstrenger Thyrann unter dem er sehr gelitten hat. Liebe hat er sehr wenig bekommen.

Nun - ICH bin aus dieser Mischung raus gekommen.... 8) denke ich habe wohl genetisch bissl was mitbekommen. :wink: Trotz allem sind meine Eltern und auch Großeltern die besten auf der Welt - sie haben trotz ihrem Handycaps ihr Leben recht gut auf Reihe bekommen und mir viel Liebe gegeben. Aber die "Augen geöffnet" über ihr einges "Päckchen" hat es ihnen erst, als ich so schwer vor 6 Jahren an der PPD erkrankte. Erst ab da begann man darüber zu reden, auch darüber was in deren Kindheit war usw. Das war auch für sehr heilsam.

Bei uns gibts den Spruch: "Man erbt halt nicht nur Häuser..."
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
kadisha

Beitrag von kadisha »

mensch, da ist bei euch in der familie auch "viel los"

übrigens marika, wo du von deiner mama schreibst, meine hatte nach der geburt meines jüngsten bruders auch panikatacken etc!!
hab das jetzt irgendwie total vergessen.
denke sie hatte auch eine ppd, hatte zu dem zeitpunkt als mein bruder geboren wurde auch sehr viel stress mit meinen vater..

ist doch echt erstaunlich wie viele in unserem familien krank sind...

@himugüegeli
hattest du dich zwischenzeitlich mal hier gelöscht?

danke dir sehr für die genesungswünsche!
er ist jetzt 11 tage in der klinik, werde heute mit meiner tante tel. mal sehen was es neues gibt.

lg
ubure

Beitrag von ubure »

So, ich auch.

Mein Papa hatte ja auch Depressionen, genau wie mein Oma, aber ich Wahrheit sind das natürlich keine Depressionen genau wie ich keine habe, sondern eben das ungarische melancholische Gemüt. Gepaart mit niederbayerischem Sturschädel (der den Ungarn aber auch nicht fremd ist :roll: ) ergibt das Frau U. und ihre seltsamen Geschwister. Naja, wenn man's mit Humor trägt....

LG,
Inez
lotte

Beitrag von lotte »

Hey,

meine Mutter hatte - und das ist auch heute noch so - eine Angststörung seit meiner Geburt. Das sagt ja schon alles ;) Mein Vater ist ein "Angstbeisser", sehr ängstlich und immer das schlimmste befürchtend. Scheint die Sonne, packt er einen Regenschirm ein, es könnte ja ...

Es gibt die Theorie der genetischen Vererbbarkeit. Aber man lernt auch am Modell. Gerade als Kind ist man den Verhaltensmustern der Eltern ja ausgesetzt und übernimmt dann eben auch vieles, ganz unbewusst.

Wichtig ist, herauszufinden, was man eigentlich noch von früher so mit sich rumschleppt (und heute nicht mehr braucht), um es dann eben ablegen/mildern zu können. Ganz neu erfinden können wir uns ja trotz aller Therapien nicht und manche Verwundung heilt nie ganz aus. Aber wir können lernen, damit zu leben. Und sogar gut.

LG
Lotte
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