Mein neuer Psycho.....

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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Nickolakala

Mein neuer Psycho.....

Beitrag von Nickolakala »

..hat mich am Freitag wieder total aufgebaut.
Ich hab ja immer das Gefühl, dass ich als "nur Mama und Hausfrau" nicht so viel leiste, wie Mamas, die jeden Tag arbeiten gehen. Obwohl ich auch einen ganzen Tag "arbeiten gehe".

Er meinte, das ist super optimal, dass ich bei den Kindern bleiben kann und sie somit eine feste Bezugsperson haben. Die Kinder den ganzen Tag in den Hort zu tun, und als Mutter arbeiten zu gehen, findet er keine gute Entwicklung, und die chancen wären dann auch sehr hoch, dass das ganze als Bumerang (schreibt man das so??) wieder zurück kommt.

D.h. die Kinder entwickeln öfter Ängste, oder haben andere psychische Probleme !!! Er sehe das deutlich in seiner praxis, weil da auch immer öfter Kinder / Jugendliche kommen...........

MMhhhh, ich habe viel darüber nachgedacht, und weiss nicht recht, ob er Recht hat. Es gibt auch in Familien, wo immer eine feste Bezugsperson da war, Kinder mit problemen . Ich finde so pauschal kann man es nicht sagen, oder wie seht ihr das???

Bin gespannt auf Antworten !!!

VG N.
kadisha

Beitrag von kadisha »

hallo!

also ich finde es gut, dass er dich aufgebaut hat!

allerdings finde ich es nicht besonders toll, dass er es so verallgemeinert, dass die kindern, deren eltern arbeiten gehen öfter ängst etc entwickeln.
das finde ich nicht in ordnung.
mein sohn ist auch bis 16 uhr im kita weil ich arbeiten gehe und ihm gefältt es da total super! oft muss ich auf ihn warten, weil er noch nicht ferig ist mit dem spielen, wie er sagt :-)
gerade im kindergarten lernen sie sooo viel und haben auch ihren spass
laut deinem arzt hat mein sohn, und die kinder der andren arbeiteten mamis nun ein erhöhtes risikso???
was soll den der blödsinn??

mein kind hat zwar nicht den ganzen tag mit mir, aber die zeit, die wir haben ist dafür umso schöner, weil wir nicht den ganzen tag aufeinander hocken und jeder auch zeit für was anderes hat. ich für meine arbeit, er für seinen freunde im kita und wenn wir dann zusammenkommen haben wir uns was zu erzählen und freuen uns auf einander und das we gehört uns dann ganz.

lg
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo,

vielleicht meinte er noch sehr kleine Kinder? Für mich persönliche war es wichtig, die ersten 3 Jahre bei meinem Sohn zu bleiben - ich bin da meinem Bauchgefühl gefolgt und es war finanziell möglich. Danach begann ich zu arbeiten, Noah war dann erst mal 1 Tag in der Woche bei Oma oder eben mit Papa zusammen. Meine Arbeitsstunden habe ich dann langsam seinem Alter anpassend gesteigert. Er ging mit 4 in den Kindergarten 2 Jahre lang, jetzt in die Schule.

Noah war immer ein sehr vorsichtiges und ängstliches Kind - und ich glaube es war für IHN gut, so lange (3 Jahre) daheim zu sein. Heute strotz der kleine Mann nur so vor Selbstbewußtsein und das macht mich unglaublich stolz. :oops: Umgekehrter Fall: Ich war bis zu 5 Jahren immer bei meiner Mama daheim. Dann als ich 8 war, fing meine Mama wieder an zu arbeiten. Und? Ich habe trotzdem eine PPD bekommen und war latent immer schon leicht depressiv, heute chronisch.

Ich glaube verallgemeinern kann man sowas sicher nicht - es kommt immer auf den Charakter und die Persönlichkeit des Kindes drauf an und was für ein Umfeld da ist. Es kann sicher schaden, wenn man sehr kleine Kinder die evlt. noch nicht mal 1 Jahr alt sind schon ganz oft in den Hort gibt, muss aber nicht. Für mich perösnlich war klar, dass ich es nicht möchte, weil eben der Charakter meines Kindes dagegen sprach. Man muss das sicher ganz individuell sehen.

Für dich Nick finde ich es schön, dass du daheim bei deinen Kindern sein kannst und das Wichtigste ist doch, dass DU DAS AUCH GENAU SO HABEN WILLST. Das ist nämlich Emanzipation - als Frau den Weg zu gehen, den man SELBER auch will. Und Hausfrau und Mutter sein ist genau die gleiche Arbeit, wie wenn man einem anderen Beruf angeht. Lass dir das von niemandem auf der Welt schlecht reden!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
lotte

Beitrag von lotte »

Hi Nicki,

sorry, aber was für ein Bumerang soll da bitte zurückkommen? Sicher sind Kids schlechter dran, die keine feste Bezugsperson haben, aber das MUSS ja nicht immer die Mutter sein. Wenn man sich als Frau (ob aus finanziellen oder persönlichen Gründen) für eine Arbeit neben der Familie entscheidet, kann sich das auch positiv auswirken - gerade wenn die Kids älter sind und eben nicht mehr rundum die Uhr betreut werden müssen/wollen.

Ich arbeite schon immer. Weil ich meinen Beruf liebe. Meine beiden waren sogar in der Krabbelstube mit einem Jahr (für einen halben Tag). Okay, ich hab das "Glück", dass mein Freund selbstständig arbeitet und hier zu Hause ist. Probleme haben meine Kids nicht. Vielleicht "erben" sie ein wenig von meiner Angststörung, aber die wurde eigentlich besser, seit ich arbeiten gehe und mich auch ausserhalb der Familie bestätigt sehe.

Übrigens ist auch ein Hort kein schrecklicher Ort, in dem Kids (wie früher vielleicht) nur "verwahrt" werden. Bei uns gibt es viele tolle Angebote, die man als Mutter allein gar nicht anbieten kann. Und meiner Meinung nach finden dort gerade solche Kids, die "Probleme" zu Hause haben, mehr Aufmerksamkeit.

Lange Rede, wenn Du das Gefühl hast, Du möchtest auch arbeiten gehen, ist das sicher nicht der Untergang Deiner Kids ;) Wenn Du weiterhin zu Hause bleiben möchtest, ist das auch gut. Dann solltest Du aber damit zufrieden sein ;)

LG
Lotte
Nickolakala

Beitrag von Nickolakala »

Naja wie gesagt, so "schwarz" "weiss" wie er das sieht so seh ich das auch nicht.

Aber er meinte wirklich, die Chance ist sehr viel grösser dass die Kinder auf die schiefe Bahn kommen, wenn sie keine Bezugsperson (muss nicht unbedingt die Mama sein) haben.........
und dass das keine gute Entwicklung ist, die Kindergrippen immer weiter auszubauen, damit beide Elternteile vollzeit arbeiten gehen können........

WErde das auf alle Fälle in der nächsten sitzung nochmal ansprechen.

N.
lotte

Beitrag von lotte »

Naja, was heisst arbeiten gehen können? Viele müssen. Es kommt dann auch noch darauf an, was Eltern abends oder WE mit ihren Kids machen. Und, wie schon gesagt, die heutigen Kitas sind durchaus gute Orte für Kids, um dort mit ihren Freunden nach der Schule zu spielen.

Es gibt keine Garantie, wie Kids später werden. Irgendwann hört auch der große Einfluss von uns Eltern auf, und Freunde werden immer wichtiger. Klar ist ein gutes Elternhaus eine solide Basis, auch für schwierige Zeiten. Aber alles haben wir nicht in der Hand ;)

Und es gibt ja auch genug Beispiele von "Gluckenmüttern", die sich dann wundern, wenn ihre Kids eigene Wege gehen bzw schlecht loslassen können.

Es gibt sicher viele Wege dazwischen ;)
Nickolakala

Hallo

Beitrag von Nickolakala »

Hallo,

ja genau, es gibt viele Wege dazwischen. Ich glaub er hat das auch total extrem gemeint. Also Kind schon mit ein paar Wochen in den Hort geben, und dann richtig Karriere machen...........

Aber wie schon gesagt, ich werd das nochmal mit ihm besprechen!!!
lotte

Beitrag von lotte »

Es gibt aber gerade in Frankreich oder Schweden durchaus Mütter, die beides - also Kind und Karriere - miteinander vereinbaren können/wollen. Das muss auch möglich sein, ohne dass man den Frauen "Angst" macht, ihre Kids könnten deswegen später Probleme kriegen.

Hier in Deutschland finde ich geht es, was Kinderbetreuung betrifft, oft noch ganz schön altmodisch, sprich klassisch zu. Klar ist es vielen auch lieber, wenn Frauen zu Hause bleiben und nicht auch noch einen Job haben wollen ;)
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