Test: Johanniskraut vs. Citalopram...

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darkside

Test: Johanniskraut vs. Citalopram...

Beitrag von darkside »

Hallo,
für die, die es interessiert: ich nehme jetzt seit 1 Woche hochdosiertes Johanniskraut, nachdem ich in einer Aerztezeitschrift von 2011 gelesen habe, dass mit hd. Johanniskraut gleichermassen gute Ergebnisse wie mit Citalopram erzielt werden konnten (gab da wohl eine Testreihe).
Ich gehöre da leider zu den Leuten, die mit ihren ADs nie ganz glücklich wurden, was heissen soll:

Citalopram bzw. Cipralex von 2006-2009 in wechselnder Dosierung: Käseglockengefühl und enorme Startschwierigkeiten am Morgen, dazu wirre Träume und Gewichtszunahme
Elontril von 2010 - 2011: guter Antrieb, aber starke Stimmungsschwankungen, Aggressivität und Schlaflosigkeit

Drückt mir die Daumen, dass es mit dem Johanniskraut funktioniert...
LG
kadisha

Beitrag von kadisha »

oh ha, mensch du bist ja mutig!!
ich würde mich das nicht trauen.
hast du denn von heute auf morgen gewechselt?
welche dosis nimmst du denn vom johanneskraut?

welche dosis hatte denn dein citalopram und elotril?

und was sagt eigentlich dein arzt dazu??

drücke dir die daumen, dass alles gut geht!

LG
adde

Beitrag von adde »

Ich nehme bereits seit 8 Monaten 3 x täglich 900mg Johanneskraut und es wirkt bei mir sehr gut. Alle chemischen Antidepressiva hatten bei mir extreme Nebenwirkungen verursacht und auch nicht wirklich geholfen.

Meine Ärztin war anfangs dagegen, hat sich dann aber auf einen Versuch eingelassen und meint immer noch das da wohl eher der Glaube die Berge versetzt, nunja, hauptsache es hilft, wie auch immer.

Wenn ich mal eine Tablette vergesse merke ich nach ein paar Stunden so ein komisches Gefühl im Kopf, schwer zu beschreiben, wie damals beim Absetzten von Venlafaxin.

Im Sommer musste ich jedoch sehr mit der Sonne aufpassen, bekam sehr schnell allergische Ausschläge und bei großer Hitze ein brennen am ganzen Körper, auch im Schatten. Das war vor allem im Urlaub sehr hinderlich.

Ich drück dir die Daumen dass es bei dir auch so gut hilft.
kadisha

Beitrag von kadisha »

@adde
das ist aber auch eine ziemlich hohe dosis oder?
wird das denn von der krankenkasse übernommen?

LG
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo,

ja sicher kann Johanniskraut helfen. Es wird ja meist bei leichteren bis mittleren Depressionen eingesetzt.
Wenn Du Dir einen Versuch zutraust, nur zu. Sei Dir aber bewusst, dass es durchaus die Möglichkeit gibt, dass Du keine oder nur eine sehr minimale Wirkung spüren wirst. Es ist halt so, dass es bei einigen wirkt, bei anderen nicht.

Mich würde auch interessieren, ob Du von einem Tag auf den anderen gewechselt hast.

Halt uns auf dem Laufenden.

LG,
Inez
darkside

Hallo an alle...

Beitrag von darkside »

Danke für eure (moralische) Unterstützung. Ja, ich weiss, dieser Selbstversuch ist schon sehr gewagt. Ich mache es auch auf eigene Faust, da ich weiss, dass mein Arzt einfach mal wieder ein neues AD "auspropiert" hätte (Cymbalta war mal im Gespräch). Er ist ein echter "Psychopharmaka-Doc" und nicht wirklich der Mann meines Vertrauens (habe wirklich viel versucht zu wechseln, aber es hat nie geklappt, da die guten Psychs. offenbar überlaufen sind). Habe einfach das Gefühl, dass meine Kopf-Chemie schon durcheinander genug ist als dass ich weiter Versuchs-Maus spielen sollte...Es geht mir im Moment OK obwohl ich seit ein paar Tagen Kopfweh habe (was aber auch erkältungsbedingt sein könnte). Ich nehme 2x täglich je 450 mg...
Halte euch auf dem Laufenden und wünsche euch schöne depri-freie Weihnachten...
lg
ubure

Beitrag von ubure »

Du hast die Probleme, eben weil die Kopfchemie in Unordnung ist. ADs regulieren diese wieder, genau wie das Johanniskraut weniger intensiv macht.
Bitte macht Euch genau klar, was ADs sind, was sie tun und was nicht, nur so kann man zu guten Ergebnissen kommen. Wissen ist Macht, nichts vage Vorstellungen.

Nochmal: sagst Du uns noch, wie das Wechseln vor sich gegangen ist?

Die Kopfschmerzen kommen meiner Erfahrung nach vom nicht mehr vorhandenen Wirkstoff des ADs.

Es ist halt leider so, dass sehr viele Patienten relativ viele ADs versuchen müssen, um das Richtige zu finden. Bei 50% wirkt das erste gar nicht, und das ist natürlich schon ein hoher Prozentsatz, der sich dann so fortsetzt. Ob Dein Arzt in der Hinsicht was taugt, weiß ich nicht. Das wievielte AD war es denn bei Dir?

2x 450 mg könnte evtl. sogar zuwenig werden, aber das kannst nur Du selber entscheiden, wenn Du siehst, ob sich was tut. Du weißt aber auch, dass es wieder mehrere Wochen braucht, bis Johanniskraut wirkt? Es ist sehr gut möglich, dass Du in der Zwischenzeit "abstürzt", vor alem, wenn Du das AD sofort abgesetzt hast....ich hoffe für Dich, dass das nicht so ist.

LG,
Inez
adde

Beitrag von adde »

Ich habe damals ein anderes Medi ganz langsam ausgeschlichen und zeitgleich Johanniskraut höherdosiert, angefangen mit 2 x 450mg, insegsamt über 4 Wochen. Es hat während der Umstellung auch Phasen gegeben in denen es mir nicht gut ging, aber nach ca. 3 Monaten ging es mir besser.

@kadisha:
Ja, die Dosis ist hoch, aber weniger wirkt bei mir nicht so gut. In irgend einer Zeitung beim Arzt stand mal ein Forschungsbericht, da wurde auch mindestens 1800mg täglich empfohlen. Mein Arzt ist da nicht ganz dieser Meinung, er sagt mehr als 2x 900mg würde nichts bringen und verschreibt mir auch nur soviele, die anderen kaufe ich privat dazu. Aber die 2x 900mg bekomme ich auf Rezept, zahle nur die Zuzahlung.

Dir darkside viel Erfolg!

LG
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