Posttraumatische Belastungsstörung nach der Geburt

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

lotte

Beitrag von lotte »

Ich persönlich brauchte keine Diagnose - Angst bleibt Angst und woher sie kommt und warum, dabei half mir auch die Einordnung nix. Und ob ich nebenbei PAs, ZGs oder Depris entwickle - das merke ich doch selbst, oder? Bei mir waren Diagnosen von borderline bis sonstwas drin - heute kann ich darüber nur lachen. Mein jetziger letzter Thera meinte auch, das die Bezeichnung eher zweitrangig ist - zumindest in dem grossen Themenfeld Angst. Um die Ursache geht es!

Bei einer PPD sieht es vielleicht anders aus, weil direkt nach der Geburt auch ein schnelles Handeln erforderlich ist.

Oft kann man aber seelische Störungen nicht so handfest wie Krebs, Bluthochdruck oder Artrose beschreiben. Gar kein Vergleich für mich.

LG
Lotte
omi 50

Beitrag von omi 50 »

Hallo Lotte,

ist die Ursache nicht auch eine Art Diagnose???:wink:

LG Omi
Feebie

Beitrag von Feebie »

Ich möchte mich Leuchtkäfer und Amoebe anschließen.

Erst mußte ich wissen das es einen Namen dafür gibt, denn auch erst dann konnte ich selbst glauben, das es tatsächlich eine Krankheit ist und nicht mein "Versagen".

Und mit dem Namen bzw. der Diagnose kommt die Akzeptanz. Es gibt diese Krankheit und DU hast sie. Das erstmal hinzunehmen, einzusehen und zu verstehen ist ein riesiger Schritt auf dem Weg der Heilung.

Und dann kann man kämpfen, und in dem Moment wird der Name scheißegal. Dann nur noch raus da und zwar so schnell wie möglich und mit allen Mitteln die einem zur Verfügung stehen.

So jedenfalls war es bei mir, mal grob überrissen. :wink:
Allerdings lagen Monaten zwischen den jeweiligen Schritten, daher wird es oft nicht sofort offensichtlich, sondern erst im Nachhinein.

Liebe Grüße,
Feebie
Ilschi

Beitrag von Ilschi »

Ich bin noch auf der Suche nach dem Namen der Hoffnungslosigkeit, die mich lähmt und müde werden lässt.
Ich bin es leid, immer und immer wieder diesselben beschi.... Erinnerungen aufgedrängt zu bekommen.

Ich kämpfe seit 3 (dreeeiiiii) Jahren damit und es geht und geht nicht besser.
Zwar sind andere Symptome besser geworden, aber diese schrecklichen Erinnerungen an die Zeit um die Geburt herum machen mich mürbe und ich denke immer mehr ans Aufgeben.

Der Kampf macht mich zerbrechlich......


Ilschi
sol

Beitrag von sol »

Ilschi hat geschrieben:Ich bin noch auf der Suche nach dem Namen der Hoffnungslosigkeit, die mich lähmt und müde werden lässt.
Ich bin es leid, immer und immer wieder diesselben beschi.... Erinnerungen aufgedrängt zu bekommen.

Ich kämpfe seit 3 (dreeeiiiii) Jahren damit und es geht und geht nicht besser.
Zwar sind andere Symptome besser geworden, aber diese schrecklichen Erinnerungen an die Zeit um die Geburt herum machen mich mürbe und ich denke immer mehr ans Aufgeben.

Der Kampf macht mich zerbrechlich......


Ilschi
Liebe Ilschi!
Ich kann so mitfühlen mit dir.
Ich habe selber eine PTBs gehabt- mein Weg war auch lang -über 7 Jahre lang- und doch gibt es einen Weg. Oft wollte ich es selber nicht glauben und war davor aufzugeben. Doch der Gedanke an meine Kinder haben mich immer wieder davon abgehalten.

Suche dir gute Traumatherapeuten - es gibt einige, die dir helfen können. Gerade wenn dich immer wieder Bilder an die Geburt aufdrängen- sog. Flashbacks, gibt es viele Wege daraus zu kommen. Mir hat EMDR sehr viel geholfen, aber auch Aufstellungen, Kunsttherapie, Gesprächstherapie und auch Körpertherapie nach Peter Levine- das habe ich zuletzt gemacht. Denn so konnte ich neue Erfahrungen sammeln und der Körper erinnert sich nicht mehr daran.
Kennst du Skillketten? Mittel um kurzfristig nicht von den traumatischen Ereignissen überrannt zu werden? Gerne kannst du mir auch eine PN schicken.

Ich möchte euch Mut machen, es gibt Wege der Heilung. Jede einzelne muss ihren Weg finden- oft sind sie lang und doch lohnt es sich ihn zu gehen.

Voller Dankbarkeit schaue ich zurück auf all die Menschen, die mir bei meinem Weg geholfen haben. Selbst in den finsteren Momenten gab es immer wieder welche- oft war es schwer für mich diese Hilfe anzunehmen geschweige denn überhaupt zu suchen. Doch aus den tiefsten Täler bin ich immer wieder herausgekommen und dann enstanden die schönsten Augenblicke meines Lebens.

Ich wünsche euch viel Licht in der Finsternis!
LG
Ilschi

Beitrag von Ilschi »

Hallo liebe Sol,
vielen Dank für die lieben Worte!!

Heute war mal wieder ein guter Tag!!

Ich habe zu Weihnachten das Buch von Brooke Shields zum Thema "Postnatale Depression" bekommen und gleich verschlungen.
Es ist schön zu wissen, dass frau nicht alleine ist mit ihren Seelenschmerzen und das andere sie immer wieder versuchen aufzufangen!!

Bis bald, Ilschi
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