Hallo, ich bin neu - Achtung, lang ;-)

Hier können sich unsere Mitglieder vorstellen

Moderator: Moderatoren

Antworten
storna

Hallo, ich bin neu - Achtung, lang ;-)

Beitrag von storna »

Hallo Ihr Lieben,
ich bin ganz frisch hier im Forum. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll... aber ich nenne erst einmal die "Fakten":

Vor drei Monaten ist mein Sohn per Notkaiserschnitt (in Vollnarkose) nach einem pathologischen CTG mit schlimmen Herztonabfällen - um die 60 - während Dauerkontraktionen auf die Welt gekommen. Gott sei Dank haben er und ich alles gut überstanden, zumindest körperlich. Die ersten Tage war ich noch sehr benommen, aber überglücklich.
Im Krankenhaus war es auf der Wöchnerinnenstation sehr chaotisch, ich wurde alleine gelassen, das Stillen hat nicht geklappt, so dass ich quasi zur Einnahme von Abstilltabletten gezwungen wurde. Mein Sohn hat an meiner Brust nur geschrieen, ich hatte Angst, dass er verhungert. Ich muss dazu sagen, dass während der Schwangerschaft auch nicht alles glattlief. Es stand der Verdacht im Raum, dass meine Plazenta nicht richtig arbeitet, weil ich nur wenig Fruchtwasser zum Ende hin hatte und der Kleine immer eine Kopf-Thorax-Diskrepanz hatte. Aber das nur am Rande.

Als der Kleine drei Tage alt war, fing das Schreien an. Nach sechs Stunden nächtlichem Dauerschreien, keiner Unterstützung durch die Hebammen trotz Nachfrage und körperlich totaler Erschöpfung habe ich meinen kleinen Sohn dann in sein Bettchen neben mich gelegt, weil ich nicht mehr konnte :-(. Dort hat er dann eine Stunde geschrieen, ich bin vor Erschöpfung eingeschlafen, habe ihn dann aber wieder aus dem Bettchen genommen. Zu dieser Zeit hatte ich in den letzten vier Tagen vielleicht zwei Stunden pro Tag geschlafen. Alleine dieses Erlebnis, dass ich meinen Sohn habe schreien lassen, hat mich stark belastet und belastet mich immer noch.

Zuhause wurde es dann alles fast gut, ich habe nur ab und zu wegen der Umstände geweint, mein Freund konnte mich die ersten Tage gut unterstützen. Durch die Flaschenfütterung hatte ich die ersten Nächte auch wieder etwas Schlaf.

Das Drama fing an, als mein Freund wieder in die Uni ging - ich verspürte neben den starken Wundschmerzen plötzlich Schmerzen in der Gebärmutter und musste ins Krankenhaus wegen einer Gebärmutterentzündung. Dort war es wieder chaotisch - man wollte meinen Sohn zwar mitaufnehmen - gegen den Einzelzimmerzuschlag von fast 100 € und noch den Zuschlag für ihn als Begleitperson - aber ihm keine Nahrung von der Säuglingsstation geben. Da war ich schon kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Trotzdem haben wir das Zimmer zusammen genommen, uns organisiert mit Wasserkocher, Milchpulver etc., aber leider hat sich der Kleine einen Tag später einen Magen-Darm-Virus eingefangen. Daraufhin habe ich ihn wieder mit meinem Freund nach Hause geschickt.

Ich war also, also mein Sohn erst 13 Tage alt war, zwei Nächte und die Stunden davor und danach ohne ihn, die schlimmsten Nächte meines Lebens! Ich war so froh, als ich wieder zu Hause war... aber durch die Antibiotika und die Entzündung ging es mir körperlich nicht besonders gut. Das einzig positive am Krankenhausaufenthalt war, dass durch den Wehentropf - zur Anregung der Gebärmutterkontraktionen - mein Milchfluss wieder in Gang kam und ich den Kleinen nach harter Arbeit heute zumindest ein bisschen stillen kann.

Daheim jedoch fand ich keine Ruhe, ich hatte keine Unterstützung, musste alles alleine regeln. Mein Freund kam immer erst spät nach Hause.

So viel zu meiner Geschichte.
Bei der U3 stellte der Kinderarzt ein Herzgeräusch fest. Für mich brach eine Welt zusammen, ich malte mir das Schlimmste aus. Bisher sieht es so aus, als ob alles harmlos ist.

Dann erlitt meinen Sohn nach der Sechsfachimpfung eine Art Krampfanfall, woraufhin ein EEG und ein Ultraschall gemacht wurde. Auch dies unauffällig.

An Weihnachten haben wir an seinem Körper lauter Einblutungen entdeckt, die im schlimmsten Fall auf eine Hirnhautentzündung hinweisen können. Also verbrachte ich zwei Tage mit ihm im Krankenhaus, aber auch hier Gott sei Dank Entwarnung.

Seit einigen Wochen ist nichts mehr, wie es ist. Ich liebe meinen Sohn über alles, aber ich habe das Gefühl, alles falsch zu machen. Ich fühle mich schuldig, weil ich ihn nicht normal gebären konnte, weil ich ihn nicht wirklich stillen kann, weil ich ihm all die Qualen mit der schwierigen Geburt und meinem Krankenhausaufenthalt angetan habe.
Letztens ist etwas passiert, was ich nie für möglich gehalten habe. Er hatte nachts nur sehr wenig getrunken und nach zwei Stunden schon wieder Hunger. Wieder hat er nur sehr wenig getrunken, da habe ich ihn etwas genervt in seine Richtung gesagt, dass ich ihm beim nächsten Mal mal ein bisschen schreien lasse. Danach habe ich ihn nicht wie üblich sanft ins Bettchen gelegt, also sein Köpfchen ganz sanft abgelegt, sondern eher etwas robuster abgelegt (nicht brutal!). Das hat mich so aufgewühlt, dass ich beschlossen habe, etwas zu tun. Nächste Woche habe ich einen Termin bei einer Psychiaterin, die auf dem Gebiet der perinatalen Depression erfahren ist.

Ich fühle mich einfach schrecklich. Unfähig als Mutter, wie konnte ich dem Kleinen so etwas nur antun? Ich liebe ihn über alles, er ist mein Sonnenschein und das beste Baby, was man sich wünschen kann... die Schuldgefühle fressen mich auf.
Durch die Schwangerschaft kam leider so viel aus meiner Kindheit hoch, Gewalt durch meinen Vater, und ich vermute mittlerweile auch einen sexuellen Missbrauch; Krankenhausaufenthalte ohne meine Eltern, Kuraufenthalte ganz alleine im Alter von einem Jahr und zwei Jahren...

Zudem habe ich vor kurzem erfahren, dass ich wahrscheinlich den grünen Star habe und bald mit einer Therapie beginnen muss. Und das mit 30 Jahren...

Ich muss sagen, dass es mir nicht den ganzen Tag schlecht geht. Es kommt phasenweise hoch, ich kann noch lachen und mich am Leben erfreuen. Aber diese Schuldgefühle fressen mich auf - wenn ich andere Mütter sehe, denke ich mir, dass sie alle besser sind als ich.

Danke schon einmal fürs Lesen, ich weiß, dass es lang geworden ist...

liebe Grüße
Storna
Schnuti33

Beitrag von Schnuti33 »

Hallo storna,
freu mich das du hier bist. Hier findest du bestimmt viel Unterstützung und hilfreiche Tipps.
Ein gutes Zeichen ist, das es dir zwischendurch auch gut geht und du lachen kannst. Eine Diagnose kann ich dir natürlich nicht stellen bezgl. PPD. Es ist gut wenn du es abklären lässt. Selbst wenn du keine haben solltest, bei deiner Vorgeschichte ( Kindheit) gibt es bestimmt einiges aufzuarbeiten. Besser ist es für dich! Das du mal die Geduld verlierst bei deinem Kind ist normal. Du hast im ja nicht weh getan. Du hattest dich ja im Griff und hast deine Handlung selber kritisch gesehen. Ich bin auch gerade dabei zu lernen , dass auch diese Erlebnisse zum Mama-Dasein gehören. Nicht nur die "liebe, zartfühlende, strahlende" Mama, sondern auch der Mensch "Frau" der ich bin, mit eigenen Bedürfnissen und Grenzen. Mit fällt es auch schwer solche kleinen "Ausbrüche" als normal zu akzeptieren. Aber es ist so! Trotzdem lieben wir unsere Kinder!!!
DU hast auch echt viel mitgemacht im KH und mit dem Kleinen. Da ist es normal wenn du an deine Grenzen kommst und dazu noch das Gefühl der Hilflosigkeit. Ärgerlich finde ich auch , wenn Fachpersonal ( Ärzte etc.) einen mit so wagen Aussagen in der Luft hängen lassen. Die müssten doch wissen, dass Eltern darauf sensibel reagieren.
Das wird schon. Geh den Weg weiter den du jetzt eingeschlagen hast. Man muß sich heutzutage leider selber kümmern. :wink:
Schnuti33

Beitrag von Schnuti33 »

"wenn ich andere Mütter sehe, denke ich mir, dass sie alle besser sind als ich."
Nur kurz noch, das ist auch immer mein Gedanke eins zu eins. Obwohl ich weiß, es ist nicht so.
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo Storna,

herzlich willkommen hier bei uns! Ich hoffe, wir können Dir ein wenig helfen.

Ich kann Dir wirklich gut nachfühlen, welche Sorgen Du Dir machst um Dein Kind, und deshalb an dieser Stelle gleich ein Rat an Dich: so, wie Du das beschreibst, habt Ihr es sich mit einen Impfschaden zu tun. Entwarnung ist gut, ganz klar, aber woher hat er dann die ganzen Dinge? Das hört sich geradezu klassisch danach an. Zwar wird das kein Ärzt jemals in Betracht ziehen, denn so etwas wie Impfschäden gibt es ja offiziell gar nicht :roll: , aber das war ja auch nicht zu erwarten.
Bitte geh zu einem guten klassischen Homöopathen. Gerade mit Homöopathie können Impfschäden sehr gut behandelt werden. Da kannst Du Deinen grünen Start auch gleich ansehen lassen, wenn es einer sein sollte.

Du hast viel erlebt, viel durchgemacht. Um Dich und Dein Kind zu entlasten, solltest Du jetzt ganz schnell eine Therapie beginnen und evtl. auch an die Einnahme eines ADs denken. Aber das muss sich zeigen.

Quäl Dich nicht länger und handele jetzt schnell, umso schneller ist der Spuk vorbei.

LG,
Inez
Antworten