neverending story

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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susuri

neverending story

Beitrag von susuri »

hallo ihr lieben,

nachdem sich ja auch mein mann hier gemeldet hatte, wollte ich mal berichten wie es weiter ging/geht: eigentlich hat sich nicht weltbewegendes getan, unser zusammenleben hängt nach wie vor vn meiner verfassung ab und da es mir die letzten tage ganz gut ging, war es wohl auch für ihn erträglich. streitereien u.ä. nur in "normalem" rahmen, also wie es wahrscheinlich auch in gesunden familien vorkommt.
leider sind wir beim abstillen keinen schritt weiter, da der kleine so einen terror macht und die flasche total ablehnt. von daher schlafen wir weiter getrennt, damit jeder mal ne nacht durchschlafen kann. wenn ich bei dem kleinen schlafe, stille ich ihn nachts fast durchgehend, zumindest kommt es mir so vor. bin dann morgens total fertig und aggressiv, im laufe des tages wirds meist besser.
bei meinem mann hat er sich dran gewöhnt, dass es da keine brust gibt, aber auch die flasche nimmt er nicht bei ihm. und ich kann und will ihn nicht schreien lassen, v.a. da er dann oft auch anfängt zu würgen :-(
diese körperliche anstrengung raubt mir dann zusätzlich oft noch die letzte kraft und meine laune sinkt wieder. da ich ja schon immer depressive und manische phasen habe, wird dann wohl auch bald wieder eine depressive kommen, in der es mir dann sicher nicht so schlecht geht wie vielen anderen, aber der alltag wird dann zur qual.
aber es ist eben immer das gleiche, hab die hoffnung schon fast aufegeben, dass es irgendwann besser wird. hab auch meinen therapeuten letzte woche drauf angesprochen und ich hatte das gefühl, er wisse auch nicht weiter.
seiner meinung nach sind wir noch in der "kennenlernphase" nach 7 stunden, es hat sich nämlich noch nichts getan, im gegenteil ist es auch immer eine zusätzliche belastung, da ich zu der zeit kinderbetreuung brauche und ich insgesamt 3 stunden unterwegs bin, oft im stau...

dann sitze ich auch heute wieder hier zuhause rum, kenne noch kaum leute hier, mein mann ist kegeln (dann hat er zumindest einen schönen abend). bin oft einfach froh, wenn der tag rum ist :-(
puh, hab vorher nicht gedacht, dass das so ein jammerposting wird, aber nun ist es doch eins geworden, sorry!

hoffe und wünsche euch ein schöneres wochenende!

lg, susuri
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo susuri,

bitte lasst Euch nicht dadurch entmutigen, dass das alles nicht von gestern auf heute geht. Es ist nun mal so und Dein Mann wird,wenn er Dich und Euer Kind wirklich liebt, wohl einfach noch eine Weile die Zähne zusammenbeißen müssen. Er soll sich damit trösten, dass nicht er durch die Hölle namens Depression muss. So.

Okay, es hängt jetzt so gut wie alles vom Abstillen ab. Habt Ihr denn mal besprochen, wie Ihr es anfangen könntet? Der Schlachtplan, weißt Du noch?
Vielleicht können Dir andere Mütter hier ein paar Tipps zum Abstillen geben? Dass der Kleine schreit und Mamas Brust will, ist klar. Ihr werdet hm kaum sachlich darlegen können, warum und wieso das jetzt sein muss. Insofern müsst Ihr auf einigen Widerstand gefasst sein, und zum Teil müsst Ihr das einfach hinnehmen und trotzdem weiter machen. Ich spreche nicht davon, dass Ihr ihn ständig schreien lassen sollt, aber in wohlbedachtem Maße schon.

Wie seid Ihr bisher vorgegangen?

LG,
Inez
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo nochmal,

ich bin gerade nochmal den alten Thread, in dem auch Dein Mann vertreten war, durchgegangen und möchte Dich jetzt ganz direkt fragen:

- warst Du zwischenzeitlich bei der Therapie und hast nochmal wegen der Techniken gefragt bzw. wie er sich das Ganze vorstellt?

- warst Du beim behandelnden Arzt wegen Deiner AD-Dosis? Was ist dabei raus gekommen?

- Dein Mann sagte, Du hättest keine Hobbies oder andere Interessen. Stimmt das denn?

- Was konkret tust Du für Dich selber (und sei es auch noch so wenig)?

Du befindest Dich in einem Teufelskreis: Du sagst, Du musst abstillen, damit Du wieder mehr Zeit hast, schlafen kannst etc.. Der Kleine spielt jetzt aber noch nicht so mit, daher hast Du keine Chance auf Entspannung.

Wie wäre es denn, wenn Du das Ganze von der anderen Seite her anpackst? Wenn Du einen Weg findest, etwas für Dich und Dein Wohlbefinden zu tun, dann hätte Dein Kind eine entspanntere Mama und er müsste vielleicht überhaupt nicht mehr ständig gestillt werden. Die Kids merken doch auch sofort, wenn was im Busch ist udn klammern dann umso mehr, weil sie um ihre Sicherheit fürchten - und seine Sicherheit bist Du!

Egal wie, Du muss dringend für Entspannung sorgen: entweder, das Abstillen gelingt, oder Du tust gleich was, was Dich in die richtige Richtung bringt.

Also, los, überleg, was Du gerne tun würdest, auch wenn es Dir unmöglich erscheint.

LG,
Inez
susuri

Beitrag von susuri »

hallo inez,

komme erst jetzt wieder zum schreiben, da ich ja gestern abend allein war mit unserm sohn und er einfach nicht zum schlafen zu kriegen war. wir sind dann beide zusammen gegen 10 ins bett, weil ich auch fertig war...
erstmal danke für deine antwort, zu den fragen:
- ja, ich war letzte woche bei meinem therapeuten, aber es war eine sehr unbefriedigende stunde (mir fällt grad kein anderes wort ein, zumindrst bin ich mit nem enttäuschten und schlechten gefühl da raus). irgendwie haben wir nur "rumdiskutiert" über dieses und jenes, vergangenes usw, als ich dann mehrmals gesagt habe, dass ich einfach mal wissen möchte wie es weitergeht, wann wir es richtig anpacken, damit es besser wird, hat er immer abgeblockt, wir wären ja noch ganz am anfang. dabei war es bestimmt schon die 7. und 8. (doppel-)stunde. habe ja erßtmal nur 25.
naja, wahrscheinlich setze ich mich selbst zu sehr unter druck, aber bis jetzt hat sich eben nichts, gar nichts getan, es ist noch so wie vorher plus eben den stress überhaupt zur therapie zu kommen :-(
hab jetzt auch erst in 2 wochen den nä termin. will ihm nicht unrecht tun oder so, aber irgendwie hab ich das gefühl, er weiss selbst gar nicht wie das mit mir "klappen" kann. puh...

-beim neurologen/psychiater hab ich erst nä freitag einen termin, frage mich aber ob es überhaupt was bringt, dahin zu fahren, da er mir wegen des stillens wahrscheinlich eh nichts verschreiben wird.

- es stimmt, dass ich zur zeit wenig hobbies und interessen habe, aber es
iegt auch einfach darsn, dass ich sehr oft müde und kaputt bin und dadurch dann eben keine lust auf gar nix. wollte mich im aerobic-kurs anmelden, aber irgendwie fehlt mir die richtige motivation und meine ängste tauchen dann auch vorher auf und machen mir alles kaputt, so dass ich es gar nicht dahin schaffen würde. aber vielleicht melde ich mich noch an und versuch mich dann zu überwinden. bestimmt auch gut, um mal mehr leute kennenzulernen. hab leider immer noch kaum freunde hier. die meisten haben eben ihre freundeskreise, weil sie hier geboren und aufgewachsen sind und treffen sich meist nur zum trinken. die mit kind haben auch schon genügend bekannte, freunde und familie um sich rum, dass ich mich einfach nicht traue, mich da immer wieder selbst einzuladen.

- hm, für mich selber mache ich schon was, wenn ich zeit habe, aber meist, wenn mein mann dann den kleinen nimmt, mach ich haushalt oder geh mit dem hund, so dass ich zumindesz etwas das gefühl habe, etwas sinnvolles zu machen.

du hast recht, der nächste superwichtige schritt ist das abstillen. wir peilen jetzt den nä urlaub meines mannes an, irgendwann im feb. wahrscheinlich. weil ich es alleine nicht schaffe.
ich hoffe und denke aber auch, dass ich dann was zum positiven verändert!
und wenn dann irgendwann frühling und sommer wiederkommen, hab ich sicher auch wieder bessere laune und mehr motivation. jetzt schon allein kind spaziergeh-fertig zu machen ist ein drama, dass ich beim losgehen auch schon oft fertig bin. ach, bin auch einfach nicht sehr belastbar... sicher auch verstärkt durch müdigkeit, hallo teufelskreis :-(

liebe grüße!
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo susuri,

okay, der Reihe nach:

Du hast bisher um die 7 Therapiestunden und bisher noch gar nichts an Übungen in die Hand bekommen? Macht er denn wenigstens Entspannung mit Dir? Wenn er Dir keine konkrete Antwort auf Deine Fragen geben kann, dann finde ich das schon höchst komisch. Er muss erstens kein Geheimnis um seine Therapie machen und zweitens habt Ihr ja nicht ewig Zeit, um die Techniken zu erlernen (und dann geht das auch nciht von heute auf morgen, bis Du die richtig nutzen kannst. Bist Du sicher, dass der Therapeut da eine verhaltenstherapeutische Therapie mit Dir macht?
Du musst Dir gar keinen Stress wegen der Therapie bzw. deren Erfolg zu machen. Das ist seine Aufgabe und es hat auch nichts damit zu tun, dass er das mit Dir nicht hinkriegen kann, denn er muss sowieso erstmal Schritt für Schritt vorgehen und dann entscheiden, wo er modifizieren kann und muss. Das Ganze ist kein Mirakel, er ist ein Arbeitsvorgang wie jeder andere auch. Wenn er den nciht beherrscht, dann Mahlzeit.

Was den Psychiater angeht: er soll Dir eh nichts zum Abstillen verschreiben, denn die Tabletten sind sowieso nicht so der Bringer, was die Psyche angeht. Das muss so hinzukriegen sein. Du sollst ja jetzt auch nicht von hundert auf null gehen, sondern schön langsam Mahlzeit für Mahlzeit ersetzen. Wie oft lässt Du ihn denn noch trinken?

Der nächste Urlaub Deine Mannes ist sicher ein guter Zeitpunkt, wobei Ihr auch jetzt schon die erste Mahlzeit ersetzen könnt, eben zum Beispiel in der Nacht oder am Abend. Wo es Euch halt am Bequemsten erscheint. Du kannst daneben auch versuchen, Deine Milch zu reduzieren, indem Du z.Bsp. Salbeitee trinkst. Nicht die Milch ausstreichen, das würde die Produktion wieder anregen.

Dass Du mit dem Hund rausgehst, ist gut. Frische Luft und Bewegung. Der Haushalt ist nichts, was Du für Dich selber machst, aber ich kann das gut verstehen, zumindest hat man was erledigt. Trotzdem: mach halt jeden Tag nur ein bestimmtes Pensum an Hausarbeit, und selbst, wenn es ganz wenig ist. The power of 10 minutes: in 10 Minuten kann man en bis zwei Fenster putzen, ein Ziimer staubsaugen, die Spülmaschine aus- und einräumen etc. Strukturiere Dir Deinen Tag, das hilft unendlich. Und ein-, zweimal pro Woche gibt es dann Zeit für Dch, wo Du Sport machst, oder ins Cafe oder ein Buch liest oder was auch immer.

Stress Dich jetzt auch nicht so wegen Freunden. Das kommt von selber, wenn Du wieder bereit bist. Jetzt was übers Knie zu brechen macht doch keinen Sinn, Du könntest es ja gar nicht richtig genießen. Ich denke, dass man eine gewisse Zeitlang auch mit sich allein glücklich sein kann, und Du musst sowieso erst wieder entdekcne, was Dir Spaß macht. Als ich von Hobbies sprach, sagtest Du, Du hättest zur Zeit wenig Hobbies und Interessen. was war denn früher? Gab's da was? Wenn Dir der Aerobic-Kurs jetzt zuviel ist, dann mach doch selber was: z.B. Walking, das geht immer und zu jeder Zeit. Oder vielleicht erstmal was anderes, einen Kurs bei der VHS, eine Sprache, töpfern, was auch immer.

LG,
Inez
Ceily

Beitrag von Ceily »

Hallo Susuri,

ich bin auch manisch depressiv und hänge derzeit in einem Loch. Was positiv ist, ist dass mein Selbstwertgefühl nicht so sehr leidet, da ich die Auf und Ab's schon kenne. Aber die Angst, dass die alte Lebensfreude nicht mehr zurück kommt, ist schon da. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, fröhlich zu sein.

Liebe Grüße,
Ceily
susuri

Beitrag von susuri »

hallo, ich danke euch, kann im moment nicht mehr schreiben, mir gehts grad gar nicht gut! aber wird schon wieder!!

lg, susuri
kadisha

Beitrag von kadisha »

hi susuri!

wieso geht es dir nicht gut? was ist los?

drücke dich feste!
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