ich hatte im April 2010 meinen Sohn in der 35+6 per Notkaiserschnitt wegen Hellp Syndrom zur Welt gebracht. Die Geburt an sich hatte ich mir in meinen Träumen ganz anders ausgemalt, auch das es dann so plötzlich war, ist für mich heute immer noch ein Problem und wenn ich daran denke, könnte ich schon wieder weinen....Das stillen hat anfangs gar nicht geklappt weil er so klein und winzig war und er nicht die Kraft hatte zu saugen, letztendlich konnte ich auch nur 9 Wochen stillen, dann gings nicht mehr, ich hatte immer Angst das er verhungert.
Seit einigen Monaten ist mir bewußt, daß ich mich verändert habe. Mein Mann meint seit der Geburt hat sich mein wesen verändert. ich bin ungeduldig, genervt, gereizt und manchmal reagiere ich auch agessiv und schreie mein Kind oder meinen Mann an. Hinterher tut es mir total leid. Ich möchte Familie, Haushalt und Beruf perfekt unter einen Hut bringen....zu Hause ist es immer ordentlich und sauber und mein Sohn macht immer wieder Unordnung, da bekomm ich schon die Kriese!Wenn er schwierige Phasen hat, trotzig ist muss ich aus dem Zimmer gehen, sonst steiger ich mich da so rein. Ich habe mein Sohn noch nie geschlagen, aber ich schimpfe sehr viel und schreie ihn ab und an etwas an. Hinterher entschuldige ich mich wieder bei ihm. Und zum anderen habe ich Angst daß er sich den Finger an der Tür einklemmt, den Kopf stößt oder irgendwie hinfällt, wenn er tobt und Spaß macht. Das ist anderen auch schon aufgefallen, daß ich leicht panisch reagiere, wenn er mal hinfällt....
Mein Mann hat es auch nicht einfach mit mir....er meinte ich würde ihn gar nicht mehr die Zuneigung zeigen wie früher. Ich war 2x nah dran das Haus zu verlassen und meinen Mann und Kind allein zu lassen, nachdem ich so genervt war, weil er an diesem tag keinen Mittagsschlaf machen wollte und total weinerisch und quengelig war. Und dann gibt es wieder Tage, da fühle ich mich super und werfe meinen Plan um, zum Arzt zu gehen.....
Ich war bis heute noch nicht beim Arzt, weil ich mich nicht traue und an schönen Tagen denke es ist alles okay. Zudem weis ich nicht, ob es wirklich eine postpränatale Depression ist.
Jetzt ist es doch ziemlich lang geworden, doch ich wollte mir das von der Seele schreiben...
