ende (neubeginn) mit schrecken

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Gänseblümchen

ende (neubeginn) mit schrecken

Beitrag von Gänseblümchen »

hallo ihr alle! ich bin patricia, 32 aus hamburg mit 3 kindern (6 u. 5 jahre und 4 monate)meine depressionen haben schon in der ersten ss angefangen und wurden seitdem noch nie richtig behandelt.ich hatte einmal sertraline genommen, übergaupt nicht vertragen, da ich total gefühlslos war und habe einfach abgesetzt mit übelsten entzugserscheinungen.eine vernünftige therapie habe ich auch noch nie gemacht.die letzten wochen hat sich hier alles so sehr zugespitzt mit meinem mann, endlose nervenzusammenbrüche, tägliches weinen und suizidgedanken...ich bin fix und fertig.am dienstag habe ich einen termin bei einem psychologen.ich stille mein baby und will auch auf keinen fall abstillen, aber denke auch das ad`s gut für mich wären.ich freue mich, frauen kennen zu lernen, die das gleiche problem haben und mich auszutauschen.liebe grüsse, patricia
Bommelchen

Beitrag von Bommelchen »

Guten Morgen Patricia.

schön, Dich hier zu treffen! Wir wohnen nicht weit auseinander :-).

Wenn Du ein AD nehmen möchtest, solltest Du Dir auch eins verschreiben lassen. Es gibt Präparate, mit denen Du weiter stillen kannst. Ich habe seinerzeit unter der Einnahme von Citalopram gestillt, und das hat meinem Kind nicht geschadet.

Du hast Deine Nachricht nachts geschrieben. Hast Du Schlafprobleme?

LG Bommelchen
lotte

Beitrag von lotte »

Hey Du,

na, dann wird es ja jetzt höchste Zeit, Deine Depressionen fachmännisch behandeln zu lassen. Mit einem AD, wie Bommelchen schreibt und auch mit einer Therapie. Da hast Du ja jetzt einen Termin nächste Woche ;)

Bei einem Alltag mit 3 Kindern ist es wirklich wichtig, dass Du wieder auf die Beine kommst. Aber kein Stress, so eine Krankheit braucht leider auch viel Geduld, gerade was das Arbeiten in der Therapie betrifft.

Aber die ersten Schritte hast Du gemacht, auch, Dich hier anzumelden.

Jetzt gehts bergauf, in kleinen Schritten.

LG
Lotte
scaramouch

Beitrag von scaramouch »

Liebe Patricia
herzlich Willkommen in unserer Runde. Du wirst sehen, wie gut es tut, sich mit anderen auszutauschen, die einen genau verstehen.
Nachdem du ja schon lange leidest, wird es wirklich Zeit, das zu ändern und anzupacken. Toll, dass du nun die wichtigsten Schritte schon getan bzw. in die Wege geleitet hast:
1. Du hast erkannt, dass du dringend Hilfe brauchst.
2. Anmeldung hier bei uns
3. Termin beim Fachmann abgemacht
Ich kann meinen Vorschreiberinnen nur beipflichten. Ich halte ein AD bei dir auch für notwendig und es gibt wirklich einige, die du auch trotz Stillen nehmen kannst, bedenkenlos.
Bei wem könntest du dir ein AD besorgen? Du schreibst, du gehst zum Psychologen. Dieser darf nur leider keine Medikamente verschreiben. Hast du einen guten Hausarzt oder vielleicht auch schonmal Kontakt zu einem Psychiater gehabt?
Ansonsten kann auch dein Gyn sowas verordnen, aber der Arzt sollte schon Ahnung von ADs usw. weiter haben.
Vielleicht kennt auch der Psychologe jemanden, der dir was geben kann.

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute. Halte durch, es wird bald besser.

Wenn du magst, schreib doch noch ein wenig von dir, von deinen Symptomen und was dir am meisten Mühe macht.

Liebe Grüsse
scara
kadisha

Beitrag von kadisha »

auch von mir herzlich willkommen!
und genau wie bommelchen, wir wohnen gar nicht weit auseinander :D
lg
Gänseblümchen

Beitrag von Gänseblümchen »

danke, ihr lieben für eure antworten.
also der psychologe ist wohl auch neurologe und darf dann doch was verschreiben oder?
was mir am meisten mühe macht...mein mann bzw.wenn er nicht gut drauf ist, überträgt sich das sofort auf mich und ich habe angst, dass ich schuld bin.ich habe grosse verlustängste, angst um meine kinder(unfälle usw.), ich bin oft so extrem kraftlos das es mir schwerfällt zu kochen oder sonst irgendwas zu erledigen.an wochenenden kann es sein, das meine kinder erst um 12 frühstück bekommen (haben dann schon selbst joghurt oder cornflakes genommen)wenn es ganz schlimm ist, kann ich sie nicht zur kita bringen...fortsetzung folgt-baby ist wach-stillen ;)
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Marika
power user
Beiträge: 10635
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo Patricia,

schön, dass du dich uns anvertraut hast und bereit bist, dir endlich helfen zu lassen. Wenn ich denke, wie lange du schon dieses Leid aushälst - fruchtbar, es muss die Hölle sein.

Sehr gut, dass du einen Termin hast. Wenn dein Psychologe auch Neurologe ist, dann darf er dir auch ein AD verschreiben.

Zu deinen Ängsten und Kraftlosigkeit: Das sind alles Symptome der Depression die bereits mit der Einnahme des AD sehr viel besser werden. Sprich deinen Arzt auf ein antriebssteigerndes AD an - wobei das wird er eh selber sehen, denn die Kraftlosigkeit aber auch die Ängste sprechen stark für ein SSRI - das ist ein AD das sich "selektive Serotonin Wiederaufnahme Hemmer" nennt. Diese AD Gruppe hindert das so wichtie Serotonin im Gehirn daran, zu schnell verstoffwechselt zu werden. Es bleibt dann da wo es seine Arbeit tun sollte: in den Synapsen - das sind die Spalten zwischen den Gehirnzellen - und können dann wieder richtig alle Informationen weiterleiten. Genau das funktioniert bei Menschen mit Depressionen, Ängsten, Panik usw. nicht richtig, weil eben zu wenig Serotonin verhanden ist, da es zu schnell vom Körper verstoffwechselt wird. Das AD greift genau da ein und eine normale, gesunde Balance wird wieder hergestllt. Das ist die Basis zum gesund werden. Sag deinem Arzt aber auch, dass dir Sertralin gar nicht geholfen hat, damals und das du weiter stillen willst. Du und dein Arzt könnten sich auch bei www.embryotox.de erkundigen - dieses Institut hat die neuesten wissenschaftlichen Ergebnisse von allen Medikamenten in der Stillphase.

Auch deine Verlustängste werden mit dem AD schon um einiges besser werden, hier ist aber auch unbedingt eine Therapie nötig um zu schauen: Wo kommen diese Ängste her und wie kann ich aktiv üben, um sie anzulegen. Da du Psychologe und Neurologe in einem hast, könntest du ziemich sicher so eine Therapie bei ihm machen.

Ich kenne all das, was du beschreibst auch. Meine Erkrankung brach vor genau 7 Jahren aus, kurz nach der Geburt meines Sohnes. Schwere Angst-Panikattacken und Zwangsgedanken haben mich in kurzer Zeit in ein völligs Wrack verwandelt. Ich habe mir aber sehr schnell Hilfe geholt und mit AD UND THERAPIE, bin ich da wieder raus gekommen. Und nicht nur das - mir geht es heute sogar besser als zuvor in meinem Leben, weil ich in der Therapie erkannt habe, dass ich ganze viele alte krankmachende Verhaltensmuster mit mir rum schleppe. Ich habe da auch gelernt, diese abzulegen - das zusammen mit meinem AD hat mir eine bis dahin nie gekannte Lebensqualität gegeben.

Diese Krankheit ist grausam und erzeugt einen imensen Leidensdruck - aber sie ist NICHT das Ende vom Leben. Sie kann der ANFANG einer ganz neuen Lebensqualität sein, in dem sie uns zwingt HINZUSCHAUEN, auf uns ZU HÖREN, in uns REIN ZU HORCHEN. Ich und viele andere hier haben das geschafft - UND DU KANNST DAS AUCH!!! Vergeude nicht eine einzige Sekunde mehr damit, keine Hilfe anzunehmen, sondern nimm alles was du an Unterstützung bekommen kannst - dir und deiner Familie zu liebe!

Wann genau ist denn dein Termin und wirst du uns berichten, wie es war?
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Gänseblümchen

Beitrag von Gänseblümchen »

guten morgen ihr lieben! bin dann beim stillen eingeschlafen ;) also auf ein neues: ich habe übrigens keine schlafprobleme, im ggnteil, ich schlafe sofort ein, naja die nächte sind ja auch kurz.
ich werde auf jeden fall berichten, wie es dienstag beim arzt war!mein mann will mitkommen.aber ich denke auch nur, weil er sicher gehen will, dass ich auch die wahrheit sage.denn er glaubt nicht, das ich etwas habe, er denkt ich hätte mich sehr wohl unter kontrolle.alles sehr kompliziert bei uns.ich habe sehr grosse angst ihn zu verlieren,ich mache mal einen neuen thread hier im forum auf, mal sehen wo....habe so viel zu erzählen.ich bin schon jetzt so froh, in diesem forum zu sein, das hilft so sehr! danke an euch alle! eine frage: wie ist es wenn man wieder "normal"/ gesund ist? wie fühlt sich das an?ich kann es mir nicht vorstellen, ist schon so lange her...gehe jetzt mal rüber und schreibe was...! lg und einen wunderschönen sonntag für euch alle!
ps:wo in der nähe von hamburg wohnt ihr denn?
lotte

Beitrag von lotte »

Hey Du,

das mit dem Partner ist natürlich auch ein "Stressfaktor". Viele meinen, man müsse sich nur zusammenreissen und dann wäre alles okay. Sie verkennen aber, dass es sich um eine Krankheit handelt, für die man nix kann und die fachmännisch behandelt werden sollte. Sonst schleppt man sie, so wir Du zb, ewig mit sich rum.

Du hast schon gut erkannt, dass es um Verlustängste bei Dir geht. Das ist dann ein wichtiges Thema bei der Therapie. Ich hatte das auch verstärkt und habe wie Du gleich Angst bekommen, wenn mein Partner mich mal kritisiert hat oder so. Das liegt größtenteils am mangelnden Selbstbewusstsein und das kommt in vielen Fällen aus der Kindheit/Jugend.

Es fühlt sich schön an, stabil zu sein ;) Das ist allerdings ein schleichender Prozess und geht nicht von heute auf morgen. Oft ist man nach ausgestandener Krankheit auch nicht mehr die "Gleiche" wie früher. Ich bin heute zb viel selbstbewusster als früher ;) Das merkt dann auch Dein Umfeld, es wirkt sich einfach auf alles positiv aus.

Lass Dich bei Deinem Termin aber nicht aus der Ruhe bringen, wenn Dein Mann mitkommt. Er soll nicht kontrollieren, was Du da sagst, sondern Verständnis für Deine Situation bekommen.

LG
Lotte
Gänseblümchen

Beitrag von Gänseblümchen »

er wird genau kontrollieren was ich sage, aber egal der arzt wird ja wohl auch etwas dazu sagen und dann sieht mein mann ja, das die lage nicht so einfach ist , wie er denkt...
Bommelchen

Beitrag von Bommelchen »

Guten Morgen Patricia,

ich wohne in Buxtehude, also südwestlich von Hamburg. Mit der S3 vom Hbf in 37 min zu erreichen.

Wenn es Dir möglich ist, versuche darauf zu achten, dass Dein Mann Dir während des Arztgespräches nicht ins Wort fällt und die Situatiuon ganz anders (und weniger schlimm) darstellt. Wenn der Arzt gut ist, wird er Deinen Mann in so einem Fall aber hoffentlich auch selbst in die Schranken weisen.

Tja, wie fühlt sich das an, wenn man wieder gesund ist? Du bist lebensfroh, hast Energie, steckst voller Tatendrang. Du machst nicht aus jeder Kleinigkeit ein Riesen-Problem. Zwar bin ich noch nicht so lange krank wie Du, aber ich muss auch erst wieder lernen, was "normal" ist. Dass es also z.B. okay ist, auch mal einen schlechten Tag zu haben, ohne dass man gleich davon ausgehen muss, dass die Depression wieder da ist.

LG Bommelchen
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Marika
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Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo,

mach dir nicht zu viele Sorgen wegen deinem Mann und dem Arztbesuch. Ein guter Arzt nimmt DICH als Patienten am wichtigsten und kann genau unterscheiden, was jetzt "eingebildet" und wirklich krank ist. Du kannst auch nachdem ihr zuerst alle zusammen geredet habt, ein 4 Augen Gespräch nur mit dem Arzt zusätzlich noch machen. Die meisten Ärzte tun das eh auch von sich aus.

Wie es ist gesund zu sein? HERRLICH!!!! Du hast all das nicht mehr, was du jetzt als so schlimm erlebst. Du hast wieder Energie morgens gern aufzustehen, du freust dich auf den Tag und erfreust dich schon an kleinen Dingen wie wärmende Sonnenstrahlen, Blumen usw... Du kannst Siutationen genießen, spürst wieder Glücksgefühle. Du lebst einfach nur super gerne und lachst wieder.

Mein Mann kam Anfang auch schwer klar mit meiner Erkrankung und wir hatten ebenfalls eine Kriese wo wir nicht wußten, ob und wie es weiter gehen soll. Aber nicht nur ich habe in der Therapie vieles gelernt, auch mein Mann hat dann angefangen sich zu öffnen, sich über die Krankheit zu informieren und so hat er verstanden. Erst ab da konnte er mich auch unterstützen, weil er verstanden hat, warum ich so war. Für die Angehörigen ist es sehr schwer zu verstehen, was da mit einem Menschen der an Depressionen leidet, geschieht. Und gerade Männer reagieren dann oft mit "dicht machen" - das ist ihr Schutz vor der eigenen Angst. Daher ist es nur gut, dass dein Mann zum Arzt kommt - nur wird es nicht so sein, dass ER redet und du einsehen mußte dass du dir alles nur einbildest - ich bin mir sehr sicher, dass ER der jenige sein wird, der vom Doc vieles erklärt bekommt und so seine Sichtweise komplett ändern muss und auch wird.

Ich halte dir morgen die Daumen!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Gänseblümchen

Beitrag von Gänseblümchen »

DANKE DANKE DANKE :D :D :D bin schon ganz gespannt was morgen kommt!!!
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