Hallo,
ach, mir geht es irgendwie gar nicht gut. Obwohl ich einige Aktivitäten mit unserer Kleinen mache (gerade war die Krabbelgruppe da, hatte diese Woche noch Rückbildung, auch einen Nachbarskaffeeklatsch), kann ich nicht wirklich Freude daran empfinden.
Es ist ganz zwiespältig: auf der einen Seite weiß ich, dass "aus dem Haus gehen", Aktivitäten zu haben, mir eigentlich gut tut, aber in letzter Zeit kann ich mich gar nicht so darauf freuen.
Ich denke dann häufig (wie z.B. gerade, als ich mit den Krabbelgruppenmüttern zusammensaß), dass ich gerne meine Kleine so hätte, dass auch sie schön auf der Krabbeldecke mit den anderen liegt und spielt oder schaut. So z.B. wie die anderen Kinder.
Sie fing dann an zu schreien und ich habe sie dann ins Tragetuch eingewickelt und sie ist dann nach ein bißchen Schreien auch bei mir eingeschlafen (schläft jetzt auch noch).
Ich schäme mich ja auch dafür, dass ich sie gerne manchmal anders hätte, mehr am Lachen, nicht so schnell am Schreien ... - ich bin dann auch unsicher und weiß nicht immer, was ich machen soll.
Ja, ich weiß, sie ist erst 3 Monate alt und es ist nicht fair, so hohe Erwartungen zu haben.
Ich vergleiche einfach zu viel und bin sehr unzufrieden mit unserer "häuslichen" Situation (Umbau, dessen Ende nicht absehbar ist; dann kann ich mich auch nicht wirklich daran erfreuen, dass ich z.B. das Mittagessen auf die Reihe bekommen habe, auch wenn das mit Baby schon eigentlich eine gute Leistung ist, aber ich kann das für mich selbst nicht wertschätzen).
Irgendwie denke ich bzw. erwarte ich, dass sie dafür "sorgt", dass ich besser drauf bin. Dabei ist es doch andersrum: wir Mütter sind für die Kleinen da - da muss ich meine Bedürfnisse erst einmal hinten anstellen. Aber das fällt mir ganz schön schwer.
Und dann geistern mir Fragen durch den Kopf: ist es nicht doch besser, wenn ich früher wieder anfange zu arbeiten? warum kann ich keine Freude so empfinden, wie ich es mir eigentlich wünsche? warum kann ich mich nicht an dem erfreuen, was ich habe (denn die Kleine war lang ersehnt, nachdem unser erstes Kind gestorben ist).
Ach, manchmal möchte ich meinen Kopf einfach mal abschalten, denn diese ganzen Sorgen und Zweifel und Fragen strengen ganz schön an.
Was meint Ihr?
LG
April
Kann mich gar nicht richtig (er)freuen
Moderator: Moderatoren
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Bommelchen
Hallo Du,
die Frage nach der fehlenden Freude lässt sich (leider) leicht beantworten: DAS ist die Depression! Als ich im Frühjahr letzten Jahres unseren Garten neu bepflanzt habe, hatte ich überhaupt keinen Spaß daran, dabei gehört die Gartenarbeit zu meinen liebsten Hobbies. Das ist inzwischen besser geworden, und es wird auch bei Dir besser werden, Du brauchst allerdings mehr Geduld. Auch die Unzufriedenheit ist Ausdruck Deiner Erkrankung, ich kenne diese Gefühle nur allzu gut. Irgendwo ist immer ein Haar in der Suppe. Statt zu schauen und Dich zu grämen, wie viel Arbeit der Umbau noch machen wird, könntest Du besser gucken, wie es Stück für Stück vorangeht und das Haus immer schöner wird. Aber ich weiß, solche positiven Gedanken sind in der Depressionen leider nicht möglich.
Dass Du es lieber hättest, dass Deine Tochter nicht so viel schreit, ist doch ganz normal und kein Grund, sich zu schämen. Unser Sohn war in den ersten Monaten auch ein Schreikind. Wir konnten im Prinzip nirgendwo hingehen und auch keinen Besuch bekommen, weil der Kleine dann (vermutlich aufgrund der fremden Eindrücke) sofort anfing zu brüllen. Das war ganz schön frustrierend, und NATÜRLICH habe ich mir da auch oft gewünscht, er wäre in dieser Hinsicht anders. Vielleicht lässt es Dich positiv in die Zukunft blicken, wenn ich Dir sage, dass die Schreierei in seinem fünften Lebensmonat aufhörte und mein Sohn seitdem absolut tiefenentspannt ist. Er ist den ganzen Tag gut drauf, das Einschlafen ist so gut wie nie ein Problem, auch nicht in fremder Umgebung, und mit unserer Babysitterin gab es von Anfang an keine Schwierigkeiten.
Vielleicht konnte ich Dir ein bisschen Mut machen!
LG Bommelchen
die Frage nach der fehlenden Freude lässt sich (leider) leicht beantworten: DAS ist die Depression! Als ich im Frühjahr letzten Jahres unseren Garten neu bepflanzt habe, hatte ich überhaupt keinen Spaß daran, dabei gehört die Gartenarbeit zu meinen liebsten Hobbies. Das ist inzwischen besser geworden, und es wird auch bei Dir besser werden, Du brauchst allerdings mehr Geduld. Auch die Unzufriedenheit ist Ausdruck Deiner Erkrankung, ich kenne diese Gefühle nur allzu gut. Irgendwo ist immer ein Haar in der Suppe. Statt zu schauen und Dich zu grämen, wie viel Arbeit der Umbau noch machen wird, könntest Du besser gucken, wie es Stück für Stück vorangeht und das Haus immer schöner wird. Aber ich weiß, solche positiven Gedanken sind in der Depressionen leider nicht möglich.
Dass Du es lieber hättest, dass Deine Tochter nicht so viel schreit, ist doch ganz normal und kein Grund, sich zu schämen. Unser Sohn war in den ersten Monaten auch ein Schreikind. Wir konnten im Prinzip nirgendwo hingehen und auch keinen Besuch bekommen, weil der Kleine dann (vermutlich aufgrund der fremden Eindrücke) sofort anfing zu brüllen. Das war ganz schön frustrierend, und NATÜRLICH habe ich mir da auch oft gewünscht, er wäre in dieser Hinsicht anders. Vielleicht lässt es Dich positiv in die Zukunft blicken, wenn ich Dir sage, dass die Schreierei in seinem fünften Lebensmonat aufhörte und mein Sohn seitdem absolut tiefenentspannt ist. Er ist den ganzen Tag gut drauf, das Einschlafen ist so gut wie nie ein Problem, auch nicht in fremder Umgebung, und mit unserer Babysitterin gab es von Anfang an keine Schwierigkeiten.
Vielleicht konnte ich Dir ein bisschen Mut machen!
LG Bommelchen
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claudi
Ich habe das auch gerade , unser Haus ist von einem Gerüst umstellt und es ist nicht möglich einen Fuß vor den anderen zu setzen , aber zu dem Thema warum kann ich mich nicht freuen kann ich Dir sagen das ich ein ungeduldiger Mensch bin der das ach nicht versteht , wo ich doch 2 gesunde Kiddis hab , einen Mann und ein Haus ect.pp so sagen meine Mutter und meine Nachbarn . Aber meine Therapetin hat zu Mir gesagt , das es schlimm wäre sich in einer Depression ständig zu sagen warum kann ich mich nicht freun oder warum fühle ich nix wenn ih dies oder das mache , das wäre als wenn jemand der sich ein Bein gebrochen hat den ganzen Tag ärgert das er keinen Marathon laufen kann oder wandern gehn kann . Das soll man sich nicht fragen weil man sich nur aufregt so immer mehr runter zieht . Einfach akzeptiern und sagen jeden Tag wo es ein bisschen Berg auf geht , heute war es ok . Auch bei den Gedanken hat sie gesagt ein Gewisser leidensdruck ist okay nehmen Sie es an und es geht dann besser