Kurze Daten:
Mein Kind ist Ende Juni geboren, Ende Aug. hatte ich dann 2 -3 "Heultage", an denen es mir sehr schlecht ging.
Daraufhin habe ich mir Hilfe gesucht, Hebamme, Hausarzt, Frauenarzt, 2 Psychologen und einen Therapeut kontaktiert. Bin seit Ende 2011 in therapeutischer Behandlung, obwohl Hebamme, Hausarzt, Frauenarzt und Psychologen sich alle einig waren, dass ich keine Wochenbettdepri habe.
Die Therapie mache ich trotzdem, weil sie MIR gut tut und ich mehr Selbstbewusstsein erhalte.
Trotzdem liegen mein Freund und seine Mutter mir ständig in den Ohren, ich hätte ne Wochenbettpsychose, würde mir ständig Dinge einbilden, die nicht vorhanden sind. Ich zweifel echt an meinen Verstand, ob ich mir tatsächlich was einbilde oder nicht. Bin da auch vollkommen ratlos. Meine Therapeutin hält mich nicht für so neben der Spur, aber die beiden sagen, die hätte keine Ahnung und ich würde ihr was vorspielen.
Tja, ich weiß nicht, ich könnte jetzt die Dinge aufzählen, die ich mir angeblich einbilde, aber ihr wisst ja dann auch nicht, ob die tatsächlich so sind oder in meinem Kopf entstanden sind . Keine Ahnung. Weiß da echt nicht mehr weiter .
Was man dazu sagen sollte ist, dass wir sehr viel Streit haben, seit der Geburt. Eben weil ich mir alles Mögliche einbilden würde
ob Dein Freund und die Mutter Deines Freundes recht haben, lässt sich schwer beurteilen. Trotzdem wäre es hilfreich, wenn Du einige Deiner Gedanken mitteilen könntest. Aus der Art dieser Gedanken kann man schon einige Schlüsse ziehen.
Manchmal ist es tatsächlich so, dass ein Mensch nach außen hin so stabil wirkt, dass selbst Fachleute Schwierigkeiten haben, das zu merken, dass einer eine Psychose hat. Das war zum Beispiel bei mir so, dass ich in der Vergangenheit wohl mehrere psychotische Episoden verschleppt habe, aber zunächst das nur mein Mann und meine Schwiegereltern merkten.
Immerhin scheinst Du ja einzusehen, dass Therapie notwendig ist, das ist ja schon mal gut.
Wie wäre es denn, wenn Dein Therapeut mal Deinen Freund und seine Mutter mit zum Gespräch einlädt? Dann könnte er sich ein besseres Bild von der Situation machen.
Welche Symptome hast Du denn sonst noch, außer diesen Gedanken?
Bei mir äußerte sich das auch so, dass ich sehr viele komische Gedanken hatte, ein Teil von mir allerdings immer noch wusste, dass das alles Käse ist. Hatte teilweise auch richtig Paranoia gegenüber meinem Mann, besonders unmittelbar nach der Geburt. Ich hatte Angst, er könnte mir und meinem Baby (meinem ersten Sohn) etwas antun. Das hat ihn sehr getroffen, als ich ihm das mal erzählt habe. Heute weiß er, dass ich da einfach krank war.
Mein Freund und seine Mutter weigern sich, mit zur Thearpie zu gehen, weil sie meine Therapeutin schlecht finden. Den Vorschlag brin ich schon seit Wochen.
Gedanken:
- dass mein Freund mich nicht liebt, weil er mich schlecht behandelt. Das fühle ich so. Er sagt, dass stimmt nicht, er behandle mich gut, würde mcih oft loben, mich unterstützen. Davon merk ich nichts.
- dass er sich nicht gut um unser Kind kümmert. Bspw. gestern, war ich nicht da, kam nach Hause, Kind immer noch im Schlafsack (11 Uhr) und Windel so voll, dass sie ausgelaufen ist, ganzes Kind nass, bis zum Hals. Er sagt, er hätte mit ihr gespielt und das nciht gemerkt, dass sie nass ist.
- ich würde fehlinterpretieren, dass seine Mutter mir helfen will. Sie hat, das vesteht sie unter Hilfe, in der ganzen VErwandtschaft rumtelefoniert und über mich geredet. Bevor ich für diese Anrufe Beweise (Einzelverbindungsnachweis) hatte, behauptet sie MONATELANG, ich würde mir das einbilden!!! Seitdem sagt sie, sie hätte es gut gemeint. Da sie drauf drängt, dass ich in ne Klinik gehe, denke ich, sie will mich loswerden.
Sympthome hatte ich:
- Im Aug. Niedergeschlagenheit und Heulen.
- Angst um mein Baby, z. B. ist mir eine Zeitschrift auf ihr Köpfchen gefallen, von dem Augenblick habe ich sie ständig mit eingeschlagenem Kopf gesehen bzw. immer irgendwelche Unfälle vorm inneren Auge ablaufen sehen. Z. B. beim Baden, dass ei mir entgleitet und ich sie nich tmehr zu fassen bekomme und sie ertrinkt. Seit ich in Therapie bin, ist das fast weg, also vielleicht mal 1 - 2 Tage im Monat, wo sochle GEdanken wieder kommen, aber auch nicht mehr so intensiv, keine deutlichen BIlder mehr vorm inneren AUge.
Dieses Heulen und NIedergeschlagenheit hatte ich auch nicht mehr. Es gibt natürlich Tage, an denen ich nicht so glücklich bin (z. B. studiere ich momentan, hatte ne schlechte Note, da war ich an dem Tag doch etwas traurig). Finde ich aber normal, so wie es jetzt ist.
Was mein Freund noch bemängelt ist, dass die Wohnung doch recht chaotisch aussieht im Vergleich zu vorher. Aber nix Messi-Mäßiges. Hebamme findet es i. O. wie es hier aussieht, sie meint, es sie normal, dass ich mit Kind + Studium keinen perfekten Haushalt hätte. Es sei sauber, wenn halt Bügelwäsche da steht, wär nicht schlimm (sehen andere als Zeichen einer Depression, mein Freund nämlich). Ich schaffe es nur nicht.
für mich klingt das nicht nach einer Psychose. Bei den Gedanken, die Du bzgl. Deines Babies hattest, dürfte es sich um Zwangsgedanken gehandelt haben, aber Du schreibst selbst, dass diese durch die Therapie fast verschwunden sind. Das ist doch gut. Dass Dein Baby nass war, weil Dein Freund die Windel nicht gewechselt hat, wird schon so gewesen sein, das hast Du Dir nicht eingebildet. Und wie Dein Freund Dich behandelt, ist natürlich eine sehr subjektive Sache. Für ihn mag es zuvorkommend sein, für Dich eben nicht. Das hat aber nichts mit einer Psychose zu tun!
Bleibt die Frage, warum Dein Freund und seine Mutter Dich in eine psychische Krankheit drängen wollen. Oft ist es ja doch eher so, dass Depressionen & Co. totgeschwiegen werden. Bei Dir scheint das Gegenteil der Fall zu sein. Was ist mit Deiner eigenen Familie? Hättest Du die Möglichkeit, da vielleicht mal für eine Weile unterzuschlüpfen, um von dem Druck, der Dir zur Zeit durch Deinen Freund und seine Mutter gemacht wird , weg zu kommen?
In mir erweckt es Misstrauen, dass mein Freund so auf eine richtige Behandlung meiner Psychose drängt, sprich Klinik. Deshalb bin ich sehr misstrauisch, was die Motive dahinter sind.
Ich bin noch nicht mal gegen einen Klinikaufenthalt, aber dann nur mit meinem Baby. Das wollte ich im August, als es mir schlecht ging selbst. Mein Freund wollte es damals nicht, weil O-Ton: Die mir einreden würden, ich solle ihn verlassen." Meine Therapeutin täte das ja auch, würde unsere Beziehung zerstören und sei auch ganz schlecht, weil sie mir nicht hilft, sondern es mir immer schlechter ginge. Ich persönlich würde sagen, ich fühle mich besser.
Aber lassen wir das. Wie kann ich weiter vorgehen? Soll ich weitere Untersuchungen durchführen lassen? Für mich sind die Dinge so, wie ich sie sehe, richtig. Wenn ich mir was einbilden würde, dann merke ich das ja nicht. Da ich das immer und immer wieder gesagt bekomme, könnte was dran sein oder auch nicht. Das würde ich gern wissen.
Hallo Lion,
ich sehe da irgendwie ein Machtgefälle zwischen euch beiden. Mit mir und meinem Freund ist bzw. war es ähnlich... es liest sich so, als ob dein Freund dich unterdrückt. Ja, es ist nicht in Ordnung, das Kind bis 11 Uhr ohne frische Windel zu lassen, und das hat nichts mit einer Psychose zu tun! Für mich sieht es so aus, als ob die beiden dich manipulieren wollen. Und gerade was die Unterstützung in einer Partnerschaft angeht, sehen die beiden Seiten es oftmals unterschiedlich. Mein Freund ist ja auch der Meinung, dass er mich gut unterstüzt hätte, für mich fühlt es sich aber anders an. Und du darfst das fühlen - das hat nichts mit einer Psychose zu tun, das gibt es auch bei ganz normalen Paaren. Unterschiedliche Wahrnehmungen halt.
Wenn er übrigens denkt, dass du ihn wegen einer Therapie verlassen würdest, hat er meines Erachtens noch ganz andere Baustellen, ich weiß nicht... ein Gedankengang: Mag er es, wenn du schwächer bist als er? Stört er sich daran, dass es dir jetzt besser geht und du nicht mehr so leicht zu halten bist?
Wie war denn eure Beziehung vor der Schwangerschaft und Geburt? Ist er ein manipulativer Typ?
Und deine Schwiegermutter zieht auch eigenartige Dinge ab...
ich an Deiner Stelle würde mich zur Zeit nicht noch weiteren Untersuchungen unterziehen. Du wirst von einer Therapeutin betreut, und mein Eindruck ist der, dass dies im Moment für Dich ausreicht. So kannst Du Deinem Freund auch aufzeigen, dass Du Dich durch ihn (und seine Mutter) nicht verrückt machen lässt.
schließe mich der Meinung der anderen an, nachdem was Du da so erzählst. Finde das sehr unglaubwürdig, dass Dein Freund nicht gemerkt haben soll, beim Spielen, dass die Windel so nass ist, dass sie ausläuft.
Und auch was seine Mutter da macht.
Seltsam finde ich auch, dass sie Dich einerseits dazu drängen, in eine Klinik zu gehen, andererseits aber nicht dazu bereit sind, an Deiner Therapie mitzuarbeiten, denn oft trägt das Umfeld ja auch dazu bei, dass sich die psychische Erkrankung nicht so positiv entwickelt. Denn gerade auch, wenn er meint, er kümmert sich liebevoll um Dich und Du das nicht so siehst, sieht mir das nach massiven Problemen in Eurer Beziehung aus. Das kriegt man oft ganz gut mit Paargesprächen hin. Damit habe ich schon ganz gute Erfahrungen mit meinem Mann gemacht.
Wie wäre es, wenn Du Dich selbst darum kümmerst, dass Du einen Aufenthalt in einer Mutter-Kind-Klinik bekommst? Es gibt ja welche in Deutschland, wenn auch leider nur wenige empfehlenswerte. Vielleicht könnte Deine Therapeutin da etwas für Dich arrangieren.
Mir wurde jetzt Heppenheim und Wiesloch empfohlen, wobei man sich da vorher anmelden und mit einer längeren Wartezeit rechnen muss.
Kleinkind versorgen und Studium habe ich auch schon hinter mir. Das ist wirklich ganz schön stressig. Bei mir war die Wohnung mehr als chaotisch, leider habe ich wirklich zusätzlich ein Messiesyndrom, was ich ohne meinen Mann wahrscheinlich nicht in den Griff kriegen würde.
Wenn Du richtig psychotisch bist oder psychosenah, kriegst Du das in der Regel gar nicht mehr hin. Zumindest wars bei mir so und daran fiel auch allen auf, dass etwas nicht stimmte, weil da dann auf einmal alles im Chaos versank und ich mich selbst nicht mehr zurecht fand. Mir fiel es sogar irgendwann selbst auf, dass ich nichts mehr wirklich auf die Reihe kriege.
ich schließe mich den anderen an - du klingst für mich NICHT psychotisch und die ganze Geschichte mit deinem Freund und seiner Mutter klingt für mich auch sehr befremdlich, da bin ich ganz bei dir.
Was du tun kannst, damit sich die Lage bessert, ist allerdings schwerer zu beantworten. Wie sieht es mit deiner Familie aus - hast du dich ihnen anvertraut?
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
das ist ja wirklich unglaublich! Also für mich hört sich das wirklich extrem so an, als ob Dein Mann und Deine Schwimu Dich da in eine Rolle drängen wollen, in der du definitiv nicht steckst!!!
So differenziert wie Du hier schreibst bist Du mit Sicherheit nicht psychotisch!
Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass das wirklich ein starkes Stück ist, es als psychotisch zu bezeichnen wenn Du Deine absolut gerechtfertigte Meinung sagst (nasse Windeln z.B. sind nicht gut für ein Baby, das weiß jedes Kind)...
Das bringt mich deshalb so auf die Palme, weil ich das selbst kenne... Meine Schwägerin beispielsweise hat sich mal bei meinen Schwiegereltern ausgelassen, dass ich so unmöglich mit meinem Sohn umgehen würde... und das hat einfach zu keiner Zeit gestimmt... Es hat ihr wohl missfallen, dass ich mein Kind auch mal anderen Leuten auf den Arm gegeben habe, genau wie meinem Schwiegervater, der meinte, daran würde man eine mangelnde emotionale Bindung erkennen...
Hallo??? Wenn ich mein Baby mal seiner Uroma gebe oder Freunden der Familie nur für wenige Minuten und danebenstehe??? Wer tut das nicht??? Ja, meine Schwägerin tat das mit ihrem Kind nicht, denn es könnte an Geruchsverwirrung leiden... Die Uroma durfte ihr Kind auch nicht anfassen, Begründung: die hat Zuhause einen Hund... Die Ärmste kam mal ganz zaghaft zu mir und hat gefragt, ob sie denn meinen Sohn anfassen dürfe, denn den von meiner Schwägerin darf sie ja nicht.....
Solche Geschichten gab es einige und das wirklich Schlimme daran ist, dass solche Dinge, die ich wie die meisten anderen Mütter gemacht habe, in meinen Augen und auch in denen meiner Familie völlig normal, wenn sich jemand drüber ausgelassen hat immer mit:
"ach lass doch, sie ist halt krank"
kommentiert wurden, von meinen Schwiegereltern z.B. gegenüber meiner Schwägerin... Daraus wurde auch kein Hehl gemacht, hab das Ganze ja sogar mitbekommen.
Da werden eigene Defizite und übertriebenes Verhalten (Baby niemand anderem auf den Arm geben z.B.) ins Gegenteil verkehrt und an andern kritisiert, nur um nicht vor der eigenen Türe kehren zu müssen.
Ich habe wirklich einen lieben Mann, aber neulich habe ich ein ehrliches Gespräch mit ihm geführt und ihm mal direkt gesagt, dass es mich massiv annervt, scheinbar immer auf der Stirn "PPD" geschrieben zu haben. Ich habe gesagt, ich will aus dieser Rolle endlich aussteigen dürfen, sonst kann ich nie ganz gesund werden.
Mein Mann sagt selbst immer wieder, wenn ich z.B. mal was in meinem ohnehin ordentlichen Haushalt nicht geschafft habe, z.b. nicht alle Bügelwäsche geschafft hab zu bügeln, also Dinge, die jeder Frau auch ohne PPD passieren... "Du bist halt krank",.....
ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh! Nein, ich bin eine ganz normale Hausfrau und Mutter und will meinem Kind gerecht werden und ziehe ein Spiel mit meinem Sohn ein paar Hemden vor, die mir auch nicht weglaufen.
Lass dir bloß diesen Psychose- Schuh nicht anziehen! Und ausserdem finde ich es eine absolute Frechheit wie sich Deine Schwiegermutter in Euer Leben einmischt... Es ist schön, wenn man eine Oma hat, die sich auch mal ums Kind kümmert und mit der man sich gut versteht, aber Du und Dein Mann und Euer Kind seid die Familie und Deine Schwiegermutter hat sicher nicht die Kompetenz zu entscheiden wann und ob Du in eine Klinik gehst...
Ich würde mir an Deiner Stelle auch verbitten, dass Dein Mann und Deine Schwiemu sich ein Urteil über Deine Therapeutin erlauben. Das Verhältnis zwischen Thera und Patienten ist sehr wichtig, es muss eine Vertrauensbasis vorhanden sein, die gefährdet ist, wenn einem da dauernd jemand dreinredet...
So, sorry, das klingt alles ein bisschen heftig, aber wie gesagt kenne ich sowas und habe mich heftig dagegen gewehrt und seitdem hat das auch aufgehört.
Ich finde man muss sich als mündiger Mensch behaupten und zeigen, dass man sehr wohl eine eigene Meinung hat und Verantwortung übernehmen kann.
Schwimm dich da besser frei, es ist so viel einfacher für die Mitmenschen eine erwachsene Frau wie ein unmündiges Kind zu behandeln oder ihr auf ewig den Stempel "PPD- Opfer" aufzudrücken, als sich die eigenen Fehler einzugestehen...
Sicher ist eine PPD oder PPP auch für die Angehörigen alles andere als leicht, aber ewig jede normale Reaktion einer Mutter, nur weil sie einem nicht passt, als krankhaft abzustempeln ist keine Lösung und einfach nur eine himmelschreiende Ungerechtigkeit!
P.S: Zu den Bildern mit dem eingeschlagenen Schädel, etc... das sind ganz klassische Zwangsgedanken und keine Anzeichen einer Psychose, ich hatte die auch massiv und habe sie teilweise noch immer... Zugegeben sind Zwangsgedanken manchmel so realistisch und aber auch verrückt, dass sie unter Umständen ein bisschen psychotisch anmuten... Zwangsgedanken und Psychosen haben aber rein gar nichts miteinander zu tun.