Gehen Ängste und Zwangsgedanken Hand in Hand?
Moderator: Moderatoren
-
storna
Gehen Ängste und Zwangsgedanken Hand in Hand?
Hallo ihr Lieben,
ich denke gerade über meine Situation nach. Bei mir scheinen die Ängste und die Zwangsgedanken Hand in Hand zu gehen - es ist immer dasselbe Muster: Erst drängen sich die Zwangsgedanken auf, dann kommen die Ängste, dass ich schlecht sei, schlimme Dinge getan hätte usw.
Ist das bei euch auch so?
Ich habe auch ständig Angst, dass ich unmoralisch oder böse gehandelt habe oder mich gar strafbar mache. Die Angst davor, mich strafbar zu machen, habe ich allerdings schon sehr lange... als ich vor langer Zeit mal von verrückten Nachbarn wegen einer Nichtigkeit angezeigt wurde und sich daraus ein Verfahren ergeben hat (das der Richter eben wegen der Nichtigkeiten als fast lächerlich abgewiesen hat), hatte ich unglaubliche Angst. Für mich gab es zu dem Zeitpunkt nichts Schlimmeres... Ängste hatte ich eigentlich auch schon als Kind sehr viele. Entwickeln sich daraus gerne Zwangsgedanken?
Liebe Grüße
storna
ich denke gerade über meine Situation nach. Bei mir scheinen die Ängste und die Zwangsgedanken Hand in Hand zu gehen - es ist immer dasselbe Muster: Erst drängen sich die Zwangsgedanken auf, dann kommen die Ängste, dass ich schlecht sei, schlimme Dinge getan hätte usw.
Ist das bei euch auch so?
Ich habe auch ständig Angst, dass ich unmoralisch oder böse gehandelt habe oder mich gar strafbar mache. Die Angst davor, mich strafbar zu machen, habe ich allerdings schon sehr lange... als ich vor langer Zeit mal von verrückten Nachbarn wegen einer Nichtigkeit angezeigt wurde und sich daraus ein Verfahren ergeben hat (das der Richter eben wegen der Nichtigkeiten als fast lächerlich abgewiesen hat), hatte ich unglaubliche Angst. Für mich gab es zu dem Zeitpunkt nichts Schlimmeres... Ängste hatte ich eigentlich auch schon als Kind sehr viele. Entwickeln sich daraus gerne Zwangsgedanken?
Liebe Grüße
storna
Hey Storna,
du bist auf dem richtigen Weg und erkennst immer mehr - du hast also völlig recht mit dem was du schreibst. ZG und Ängste sind wie Bruder und Schwester. Aus Ängsten enstehen ZG und aus ZG wiederrum neue Ängste - somit entsteht eine Endlosspirale, aus der man aber aktiv aussteigen kann mit Therapie und Medikament.
Auch ich hatte immer schon viele Ängste, bereits als Kind haben sich diese entwickelt. Im Teenageralter hatte ich das erste Mal schlimme ZG ich könnte meiner über alles geliebten Mama etwas antun. Ich bin fast verrückt geworden, weil ich dachte, ich bin böse, von Dämonen besessen und habe mir ellenlange Gebetsreihen vor dem Schlafengehen auferlegt. Und wehe ich bin dazwischen eingeschlafen (was fast immer logischer weise passiert ist), zwang ich mich selber nochmal von vorne zu beginnen. Ich war mir sicher, schlecht, böse, abnormal usw. zu sein. Damals war ich 12 und der Religionsunterreicht tat leider noch das seinige dazu - wir hatten eine sehr konservative Lehrerin. Da mein Papa auch zwanghaft, sehr streng und perfektionnistisch war, hat sich so ein etwas ungünstiger Cocktail bei mir entwickelt.
Ich habe damals keinem davon erzählt - irgendwann verschwanden die ZG und ich vergaß dieses Grauen, blieb aber die ganzen Jahre immer ängstlich, perfektionnistisch und zwanghaft was z.B. das kontrollieren von Herd, Tür usw. anging. Nur war es nicht so arg, dass es als "krank" auffiel. Bis dann mein Sohn zur Welt kam - da brach alles wieder voll auf! Mein Psychiater hat mir dann erklärt, dass meine Geschichte ganz typisch für jemanden ist, der zu Zwängen und ZG neigt - besonders der Umstand, dass ich es schon im Teenie Alter hatte. Es steckt so zu sagen in meiner Persönlichkeit. Durch die Arbeit in meiner Therapie habe ich aber sehr, sehr viel gelernt, den Zwang extrem schwächen können. Es ist nur so, dass Menschen wie ich z.B. sehr wahrscheinlich immer eine kleine Dosis des AD´s brauche, um stabil zu bleiben. Als Zwängler hat man immer im Leben die Möglichkeit wieder zu erkranken wenn "Kriesen" oder andere Belastungen eintreten. Mit AD ist dem aber sehr gut vor zu beugen und ich merke das auch. Erfreulich ist für mich: Ich brauche keine 30 mg Cipralex mehr, sondern nur noch 10 mg - das ist ein toller Erfolg für mich.
Ich kenne das übrigens auch, die Angst mich strafbar zu machen ohne Schuld. Das kommt aber sich auch aus den Medien - hört man ja immer wieder. Wenn mein Süßer mal einen Wutanfall hat denk ich auch heute noch kurz: Oh weh, jetzt ruft gleich jemand deine Polizei, weil man denkt, ich tu ihm was. Das ist aber nur ganz kurz, denn ich kann sofort dagegen lenken und bin dann wieder sicher. Jahrelange Übungen mit dem Zwang haben mich da schon gut geschult!
Es ist übrigens typisch für Zwängler, dass sie glauben, sie haben vielleicht was böses getan und können sich nur nicht mehr erinnern. Z.B. die Gesichte im Buch "Der Kobold im Kopf" - wo ein Zwängler immer in den Rückspiegel schaut, weil wer Angst hat er hätte jemanden überfahren und es vergessen... der ging sich sogar selber anzeigen, nur getan hatte er nix!!!!
Schon heftig, was der Zwang mit einem machen kann!
Übrigens Zeitungstipp: die aktuelle Ausgabe vom Heft "Welt der Wunder" da ist ein toller Artikel über wahre Täter und so genannten Psychopathen drinn. Da wird sogar gezeigt, wie sich das Gehirn im MRT von diesen Monstern von unseren unterscheidet. Auch die Beschreibung von ihrer Persönlichkeit ist das genaue Gegenteil von uns Zwänglern und er Test der drinnen ist, ist auch bezeichnend: Normale Menschen haben zw. 2-4 Punkte, ab 20 Punkten ist man es deutlich erhöht, ab 30 ist man ein Psychopath - das höchst sind dann 40 Punkte!
Was glaubst du wieviel Punkte ich hatte???? Richtig - 0 Punkte!!!!!!
Sehr lesenswert!!!!!
du bist auf dem richtigen Weg und erkennst immer mehr - du hast also völlig recht mit dem was du schreibst. ZG und Ängste sind wie Bruder und Schwester. Aus Ängsten enstehen ZG und aus ZG wiederrum neue Ängste - somit entsteht eine Endlosspirale, aus der man aber aktiv aussteigen kann mit Therapie und Medikament.
Auch ich hatte immer schon viele Ängste, bereits als Kind haben sich diese entwickelt. Im Teenageralter hatte ich das erste Mal schlimme ZG ich könnte meiner über alles geliebten Mama etwas antun. Ich bin fast verrückt geworden, weil ich dachte, ich bin böse, von Dämonen besessen und habe mir ellenlange Gebetsreihen vor dem Schlafengehen auferlegt. Und wehe ich bin dazwischen eingeschlafen (was fast immer logischer weise passiert ist), zwang ich mich selber nochmal von vorne zu beginnen. Ich war mir sicher, schlecht, böse, abnormal usw. zu sein. Damals war ich 12 und der Religionsunterreicht tat leider noch das seinige dazu - wir hatten eine sehr konservative Lehrerin. Da mein Papa auch zwanghaft, sehr streng und perfektionnistisch war, hat sich so ein etwas ungünstiger Cocktail bei mir entwickelt.
Ich habe damals keinem davon erzählt - irgendwann verschwanden die ZG und ich vergaß dieses Grauen, blieb aber die ganzen Jahre immer ängstlich, perfektionnistisch und zwanghaft was z.B. das kontrollieren von Herd, Tür usw. anging. Nur war es nicht so arg, dass es als "krank" auffiel. Bis dann mein Sohn zur Welt kam - da brach alles wieder voll auf! Mein Psychiater hat mir dann erklärt, dass meine Geschichte ganz typisch für jemanden ist, der zu Zwängen und ZG neigt - besonders der Umstand, dass ich es schon im Teenie Alter hatte. Es steckt so zu sagen in meiner Persönlichkeit. Durch die Arbeit in meiner Therapie habe ich aber sehr, sehr viel gelernt, den Zwang extrem schwächen können. Es ist nur so, dass Menschen wie ich z.B. sehr wahrscheinlich immer eine kleine Dosis des AD´s brauche, um stabil zu bleiben. Als Zwängler hat man immer im Leben die Möglichkeit wieder zu erkranken wenn "Kriesen" oder andere Belastungen eintreten. Mit AD ist dem aber sehr gut vor zu beugen und ich merke das auch. Erfreulich ist für mich: Ich brauche keine 30 mg Cipralex mehr, sondern nur noch 10 mg - das ist ein toller Erfolg für mich.
Ich kenne das übrigens auch, die Angst mich strafbar zu machen ohne Schuld. Das kommt aber sich auch aus den Medien - hört man ja immer wieder. Wenn mein Süßer mal einen Wutanfall hat denk ich auch heute noch kurz: Oh weh, jetzt ruft gleich jemand deine Polizei, weil man denkt, ich tu ihm was. Das ist aber nur ganz kurz, denn ich kann sofort dagegen lenken und bin dann wieder sicher. Jahrelange Übungen mit dem Zwang haben mich da schon gut geschult!
Übrigens Zeitungstipp: die aktuelle Ausgabe vom Heft "Welt der Wunder" da ist ein toller Artikel über wahre Täter und so genannten Psychopathen drinn. Da wird sogar gezeigt, wie sich das Gehirn im MRT von diesen Monstern von unseren unterscheidet. Auch die Beschreibung von ihrer Persönlichkeit ist das genaue Gegenteil von uns Zwänglern und er Test der drinnen ist, ist auch bezeichnend: Normale Menschen haben zw. 2-4 Punkte, ab 20 Punkten ist man es deutlich erhöht, ab 30 ist man ein Psychopath - das höchst sind dann 40 Punkte!
Was glaubst du wieviel Punkte ich hatte???? Richtig - 0 Punkte!!!!!!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
-
Bommelchen
Guten Morgen Euch allen,
zum Thema "Was die Zwänge mit einem machen können" kann ich auch etwas beitragen: Wir befanden uns auf einer längeren Reise, als mir plötzlich einfiel, dass ich den Windeleimer unseres Sohnes nicht geleert haben könnte. Dieser Gedanke war für mich ganz furchtbar, und ich habe mich in die Geschichte so hineingesteigert, dass ich fix und fertig war, als wir am Zielort angekommen waren. Tags drauf habe ich mich in eine psychatrische Klinik einweisen lassen. Heute geht's mir besser, und solche Gedanken (wenn sie denn überhaupt kommen) können mir nichts mehr anhaben. Wie jeder "normale" Mensch denke ich dann, "Na ja, ist vielleicht nicht so optimal, aber was soll schon passieren?". Damals wurde ich jedoch ständig von solch panischen Überlegungen heimgesucht, und ich war dadurch am Ende meiner Kräfte. Allein die Gedanken können aus einem ehemals gesunden Menschen ein Häufchen Elend machen.
Liebe Grüße und einen schönen Urlaub für alle, die ihren Brückentag genießen!
Bommelchen
zum Thema "Was die Zwänge mit einem machen können" kann ich auch etwas beitragen: Wir befanden uns auf einer längeren Reise, als mir plötzlich einfiel, dass ich den Windeleimer unseres Sohnes nicht geleert haben könnte. Dieser Gedanke war für mich ganz furchtbar, und ich habe mich in die Geschichte so hineingesteigert, dass ich fix und fertig war, als wir am Zielort angekommen waren. Tags drauf habe ich mich in eine psychatrische Klinik einweisen lassen. Heute geht's mir besser, und solche Gedanken (wenn sie denn überhaupt kommen) können mir nichts mehr anhaben. Wie jeder "normale" Mensch denke ich dann, "Na ja, ist vielleicht nicht so optimal, aber was soll schon passieren?". Damals wurde ich jedoch ständig von solch panischen Überlegungen heimgesucht, und ich war dadurch am Ende meiner Kräfte. Allein die Gedanken können aus einem ehemals gesunden Menschen ein Häufchen Elend machen.
Liebe Grüße und einen schönen Urlaub für alle, die ihren Brückentag genießen!
Bommelchen
-
Juliane77
Hallo Ihr,
@Storna
ja das kenne ich auch, dass ich immer Angst habe, andere könnten mich anschwärzen oder anzeigen, weil ich ein ganz schlechter Mensch bin oder weil sie vielleicht sogar erkennen können, dass ich ganz brutale Zwangsgedanken habe. Ich denke, dass sogar heute noch manchmal, obwohl ich weiß, dass das nicht sein kann.
Leider bin ich früher am Arbeitsplatz oft tatsächlich sehr häufig in Situationen geraten, in denen ich fälscherlicherweise für etwas verantwortlich gemacht und angeschwärzt wurde, obwohl ich nichts dafür konnte. Ich scheine sowas irgendwie anzuziehen. Es ist wohl wirklich so, dass man das vielleicht anzieht, wenn man sich selbst immer schuldig und wie ein Verbrecher fühlt, denn seit das bei mir nachgelassen hat, ist mir das komischerweise auch nicht mehr passiert.
@Marika
Bei mir fing das mit den ZG auch so mit 12 an. Damals hatte ich das erstmal den Gedanken, der Mutter meines Freundes ein Messer in den Bauch zu rammen und war total erschrocken über diesen Gedanken. Vorher hatte ich manchmal schon selbstverletzende Gedanken, z. B. dass ich jetzt einfach ins offene Feuer fassen könnte etc. Auf solche Gedanken, dass ich von Dämonen besessen sei, kam ich auch, solche Gedanken können ja nicht von mir sein. Das ganze wurde dann noch verstärkt durch ein Buch, in dem es wirklich um sowas wie Dämonenbesessenheit ging. Mir hat damals das Buch von Fritz Riemann ,,Grundformen der Angst", das Kapitel über den zwanghaften Typen sehr geholfen, weil da sehr gut psychoanalytisch erklärt wurde wie es zu solchen schrecklichen Gedanken kommt und das die tatsächlich aus mir selbst herauskommen.
Über Psychopathen gibt es schon heftiges zu lesen. Da wird mir immer richtig Angst. Sag mal was ist denn das für ein Punktetest und wo hast Du den gemacht?
Liebe Grüße
@Storna
ja das kenne ich auch, dass ich immer Angst habe, andere könnten mich anschwärzen oder anzeigen, weil ich ein ganz schlechter Mensch bin oder weil sie vielleicht sogar erkennen können, dass ich ganz brutale Zwangsgedanken habe. Ich denke, dass sogar heute noch manchmal, obwohl ich weiß, dass das nicht sein kann.
Leider bin ich früher am Arbeitsplatz oft tatsächlich sehr häufig in Situationen geraten, in denen ich fälscherlicherweise für etwas verantwortlich gemacht und angeschwärzt wurde, obwohl ich nichts dafür konnte. Ich scheine sowas irgendwie anzuziehen. Es ist wohl wirklich so, dass man das vielleicht anzieht, wenn man sich selbst immer schuldig und wie ein Verbrecher fühlt, denn seit das bei mir nachgelassen hat, ist mir das komischerweise auch nicht mehr passiert.
@Marika
Bei mir fing das mit den ZG auch so mit 12 an. Damals hatte ich das erstmal den Gedanken, der Mutter meines Freundes ein Messer in den Bauch zu rammen und war total erschrocken über diesen Gedanken. Vorher hatte ich manchmal schon selbstverletzende Gedanken, z. B. dass ich jetzt einfach ins offene Feuer fassen könnte etc. Auf solche Gedanken, dass ich von Dämonen besessen sei, kam ich auch, solche Gedanken können ja nicht von mir sein. Das ganze wurde dann noch verstärkt durch ein Buch, in dem es wirklich um sowas wie Dämonenbesessenheit ging. Mir hat damals das Buch von Fritz Riemann ,,Grundformen der Angst", das Kapitel über den zwanghaften Typen sehr geholfen, weil da sehr gut psychoanalytisch erklärt wurde wie es zu solchen schrecklichen Gedanken kommt und das die tatsächlich aus mir selbst herauskommen.
Über Psychopathen gibt es schon heftiges zu lesen. Da wird mir immer richtig Angst. Sag mal was ist denn das für ein Punktetest und wo hast Du den gemacht?
Liebe Grüße
-
storna
Danke für eure Antworten! Marika, einen ähnlichen Test habe ich letztens auch in der TV 14 gemacht
. Ich hatte glaube ich auch 0 Punkte oder nur 2, bin mir gar nicht mehr so sicher. Auf jeden Fall galt ich als ganz normal!
Ich habe übrigens bei meinen Recherchen auch die Bechreibung einer neurotischen Depression bzw. einer depressiven Neurose gefunden:
http://www.psychosoziale-gesundheit.net ... ssion.html
Interessant ist, dass davon viele Punkte auf mich zutreffen und eigentlich auch schon seit meiner Kindheit auf mich zutrafen. Ich kaue zum Beispiel immer noch Nägel
. Besonderes intessant ist folgender Part:
"Im weiteren quälen sie oftmals peinliche Gewissenhaftigkeit, übersteigertes Pflichtbewusstsein, Angst vor Missachtung gesellschaftlicher Richtlinien, eine Neigung zu Abhängigkeit und Unselbstständigkeit sowie die Tendenz, die eigenen Aggressionen zu unterdrücken und alles zu vermeiden, was Vorwürfe oder feindliche Regungen bei anderen auslösen könnte."
Was meint ihr dazu? Findet ihr euch in gewisser Weise auch dort wieder?
Liebe Grüße
storna
Ich habe übrigens bei meinen Recherchen auch die Bechreibung einer neurotischen Depression bzw. einer depressiven Neurose gefunden:
http://www.psychosoziale-gesundheit.net ... ssion.html
Interessant ist, dass davon viele Punkte auf mich zutreffen und eigentlich auch schon seit meiner Kindheit auf mich zutrafen. Ich kaue zum Beispiel immer noch Nägel
"Im weiteren quälen sie oftmals peinliche Gewissenhaftigkeit, übersteigertes Pflichtbewusstsein, Angst vor Missachtung gesellschaftlicher Richtlinien, eine Neigung zu Abhängigkeit und Unselbstständigkeit sowie die Tendenz, die eigenen Aggressionen zu unterdrücken und alles zu vermeiden, was Vorwürfe oder feindliche Regungen bei anderen auslösen könnte."
Was meint ihr dazu? Findet ihr euch in gewisser Weise auch dort wieder?
Liebe Grüße
storna
-
Harmonie2010
Wahnsinn, Marika! Das was Du von Dir mit 12 Jahren erzählt hast ist genau das Gleiche in Grün was ich hatte, auch bereits in dem Alter. Ich habe ellenlange, quälende, ritualmässige Gebete gesprochen, weil ich, was ja meinen Zwangsgedanken entspricht, immer Angst hatte, einer meiner Lieben, besonders meine Mama, könnte sterben, besonders vor Autounfällen hatte ich Angst, oder allgemein vor Unglücken, etc... hatte also auch als Kind schon enorme Verlustängste die Zwänge verursacht haben und umgekehrt... Hatte regelrechte Filme vor meinem inneren Auge ablaufen, die mich gequält haben und in denen ich ultrarealistische Szenen gesehen habe, wie Autos brennend an Leitplanken explodieren, etc... mies.
Zwangshandlungen hatte ich aber bereits im Kindergartenalter, konnte z.B. keine Türklinken anfassen, ohne mir den Ärmel über die Hand zu ziehen...
und ich bin noch nichtmal irgendwie übertrieben hygienisch erzogen worden, bei uns in der Familie gibt es eine extreme genetische Komponente für Zwänge und Depressionen, leider von beiden Seiten...
naja, was ich eigentlich sagen wollte, dass Du die Zwänge auch schon im Kindesalter hattest und sie nun los bist macht enorm Mut!!! Mein Therapeut sagt immer, dass es sehr unrealistisch wäre irgendwann ganz geheilt zu sein wenn man schon als Kind Zwänge hatte, aber man sieht, es gibt Hoffnung!
Glg Vero
Zwangshandlungen hatte ich aber bereits im Kindergartenalter, konnte z.B. keine Türklinken anfassen, ohne mir den Ärmel über die Hand zu ziehen...
und ich bin noch nichtmal irgendwie übertrieben hygienisch erzogen worden, bei uns in der Familie gibt es eine extreme genetische Komponente für Zwänge und Depressionen, leider von beiden Seiten...
naja, was ich eigentlich sagen wollte, dass Du die Zwänge auch schon im Kindesalter hattest und sie nun los bist macht enorm Mut!!! Mein Therapeut sagt immer, dass es sehr unrealistisch wäre irgendwann ganz geheilt zu sein wenn man schon als Kind Zwänge hatte, aber man sieht, es gibt Hoffnung!
Glg Vero
@Juliane: Diesen Test habe ich eben in der erwähnten Zeitung "Welt der Wunder" gemacht, wo ein Artikel über Psychopathen drinn steht. Aber dass ich KEIN Psychopath bin, war eh klar, wollte es nur nochmal einfach sehen!
@Storna: Oooooh jaaaa, da erkenne ich mich in ganz vielen - außer dem Nägelkauen trifft alles auf mich zu. Ich bin zwanghaft und sicher auch neurotisch - so wie eben der liebe gute "Adrian Monk"...
Nur habe ich das meiste davon besiegt!
@Harmonie: Wahnsinn, wie sich das gleicht gell!!! Ganz geheilt werde auch ich nie sein, denn wenn ich das AD weglasse, schleicht sich das schon wieder etwas ein, hab ich ja einmal schon gemerkt. Man kann daher bei denen die ZG schon im Kindesalter hatten und nach der Geburt an einer PPD erkrankt sind auch von einer "Postpartalen Zwangsstörung" sprechen, den Bergriff gibt es bereits. Ich weiß, dass ich ohne AD immer mal in meinem Leben Zwänge hatte, aber mit AD (und langer Therapie natürlich) bin ich seit 6 Jahren ohne diese Biester und das ist alles was zählt!
@Storna: Oooooh jaaaa, da erkenne ich mich in ganz vielen - außer dem Nägelkauen trifft alles auf mich zu. Ich bin zwanghaft und sicher auch neurotisch - so wie eben der liebe gute "Adrian Monk"...
@Harmonie: Wahnsinn, wie sich das gleicht gell!!! Ganz geheilt werde auch ich nie sein, denn wenn ich das AD weglasse, schleicht sich das schon wieder etwas ein, hab ich ja einmal schon gemerkt. Man kann daher bei denen die ZG schon im Kindesalter hatten und nach der Geburt an einer PPD erkrankt sind auch von einer "Postpartalen Zwangsstörung" sprechen, den Bergriff gibt es bereits. Ich weiß, dass ich ohne AD immer mal in meinem Leben Zwänge hatte, aber mit AD (und langer Therapie natürlich) bin ich seit 6 Jahren ohne diese Biester und das ist alles was zählt!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
-
Harmonie2010
-
Harmonie2010
ach ja und: finde ich interessant mit der postpartalen Zwangsstörung... ich habe auch schon gemerkt, dass es bei mir eben eine massive Verschlechterung der ohnehin bestehenden Zwangsstörung war und ein gigantisches Wiederaufleben meiner eh schon bekannten generalisierten Angststörung, die ja wirklich Hand in Hand gehen...
@Harmonie: Ich nahm damals vor 7 Jahren 30 mg Cipralex. In der ersten Akut Phase noch 15 mg Mirtazapin und 1,5 mg Tavor dazu. Die letzten 2 ließen wir dann nach ein paar Wochen weg und Cipralex hat alleine alles geregelt. 30 mg habe ich dann 2,5 Jahre genommen und dann langsam abdosiert. Aktuell nehme ich nur noch 10 mg Cipralex nachdem ich vor 2 Jahren sogar 9 Monate lang auf 0 mg war. Aber da erlitt ich eine neue depr. Episode - wurde aber mit diesen 10 mg sehr schnell wieder völlig stabil. Für mich ist es jeden Tag ein Wunder, dass ich mit "nur" 10 mg sowas von stabil und einfach nur gesund bin, dass dankbarst annehme. Ganz ohne AD werde ich aber wohl mein Leben lang nicht aus kommen.
Es war bei mir ja auch so, dass die bestehende Zwangsstörung und die Angsttörung nach der Geburt so richtig wieder aufflammte. Ich glaube, daher haben wir zwar alle hier eine PPD oder PPP - nur mit oft ganz anderen Schwerpunkten die wohl aus den ganz individuellen "Schwachpunkten" resultieren.
Es war bei mir ja auch so, dass die bestehende Zwangsstörung und die Angsttörung nach der Geburt so richtig wieder aufflammte. Ich glaube, daher haben wir zwar alle hier eine PPD oder PPP - nur mit oft ganz anderen Schwerpunkten die wohl aus den ganz individuellen "Schwachpunkten" resultieren.
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
-
Sabrina M.
Hallo Ihr Lieben!
Finde ich sehr interessant Euren Beitrag.
Bei mir flammte die Angststörung mit Zwangsgedanken auch nach der Geburt meines Sohnes wieder auf. Ich denke ebenfalls, dass bereits in der Kindheit entstandene Erkrankungen nicht vollständig heilbar sind und es ohne Medikamente sehr hart ist, dagegen anzukämpfen. Habe es 9 Jahre lang probiert und es klappte mal mehr und mal weniger. Es gibt eben immer Situationen im Leben, die alles andere als leicht zu bewältigen sind und dann können die fiesen Biester wieder zuschlagen.
Liebe Grüße
Tili
Finde ich sehr interessant Euren Beitrag.
Bei mir flammte die Angststörung mit Zwangsgedanken auch nach der Geburt meines Sohnes wieder auf. Ich denke ebenfalls, dass bereits in der Kindheit entstandene Erkrankungen nicht vollständig heilbar sind und es ohne Medikamente sehr hart ist, dagegen anzukämpfen. Habe es 9 Jahre lang probiert und es klappte mal mehr und mal weniger. Es gibt eben immer Situationen im Leben, die alles andere als leicht zu bewältigen sind und dann können die fiesen Biester wieder zuschlagen.
Liebe Grüße
Tili