Muss meine Dosis erhöhen!

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Antworten
martina65

Muss meine Dosis erhöhen!

Beitrag von martina65 »

Hallo zusammen, ach ja, mir gings ja schon so gut, dass ich nur noch dran dachte die Medis abzusetzen. Dann hatte ich bei den letzten beiden Perioden so starke Blutungen, dass mein ganzer "Zustand" wieder anfing. Ich habe Sehstörungen, mir ist wieder schwindlig und ich bin gereizt und ungeduldig. War diese Woche beim Arzt. Der vermutete erst Eisenmangel wegen der starken Regelblutungen, das hätte auch meine fürchterliche Müdigkeit erklärt. Heute das Ergebnis meiner Blutuntersuchung: kerngesund, kein Eisenmangel. Tja, nun muss ich die Dosis erhöhen von 20mg auf 40mg. Ich hoffe nicht, dass das der Anfang eines Teufelkreises ist und ich immer mehr brauche. Ich habe das ganze Dilemma schon so satt. Ich kann das Wort PPD nicht mehr hören und ich möchte endlich das ganze hinter mir lassen. Verdammt, so eine Enttäuschung. Wie ist das bei Euch? Habt ihr auch mehrmals erhöhen müssen und wie habt ihr das verkraftet? Ich habe Angst, dass sich das alles so lange hinauszieht. Wie lange kann so eine PPD eigentlich höchstens andauern. Hab meine schon seit Mai 05. Nehme mein AD aber erst seit August 05. Meine Kleine ist jetzt 1 Jahr alt und der Frühling steht vor der Tür. Es könnt alles so schön sein, aber in mir drin herrscht noch der Winter. Ach, ich hab einfach dadurch wieder so nen Tiefpunkt.
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Hallo, Petra!

Ich nehme das gleiche Medikament wie du und auch ich habe eine Dosiserhöhung hinter mir...genauso wie du, von 20 auf 40. Ich fand das am Anfang irgendwie schockierend. So nach dem Motto: Früher haben 20 geholfen, jetzt brauchst du schon 40...ergo: Du bist auf einem absteigenden Ast.

RIESENQUATSCH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich fühle mich mit der doppelten Dosis so wohl wie schon lange nicht mehr. Die ZG's sind ganz leise geworden. Ich schmiede wieder pläne und schaue optimistisch in die Zukunft. In meinem Fall ist es allerdings so, dass die Zwangserkrankung auch dann noch präsent ist, wenn das Depressive schon wieder abgeebbt ist. Und bei einer ZE gibt man üblicherweise ca. das doppelte der Antidepressionsdosis.

Hier noch ein paar Tipps zum Eingewöhnen: Ich habe mich eine Zeit lang weniger dick angezogen, dadurch wurde dieses überschiessende Schwitzen erträglicher. Abends habe ich Baldrian geschluckt, um einigermassen tief schlafen zu können. Jetzt, nach ca. 7,8 Wochen, sind die meisten Nebenwirkungen stark zurückgegangen. Mir ist allerdings immer noch zu einer bestimmten Tageszeit kotzübel...(ohne Konsequenzen :D ). Mein Doc sagt, das sei ein gutes Zeichen, da sich das Fluctine im Gehirn auch an das Brechzentrum anlagert. Und wenn es mal dort ist (und es einem übel wird), dann weiss man, es ist schon ganz nah an dem eigentlichen Brennpunkt...


Liebe Grüsse, Medikamentenschwester

Muschelkalk
valentina

Beitrag von valentina »

:-) Hallo Martina
Ich hatte dieses Gefühl auch, ich nehme eine nicht zu hohe Dosis, dann habe ich immer noch eine Option offen, wenn es mir noch schlechter geht, denn was mache ich sonst? Irgendeinmal ist die oberste Dosis erreicht. Aber ich glaube, so darf man nicht denken. Es gibt immer einen Weg! :!: Man kann auch ein anderes Medikament ausprobieren, eine andere Therapie. Wobei ich auch verstehen kann, dass dir alles zum Hals raushängt. Diese Schwankungen sind ein sehr gemeiner Aspekt dieser Krankheit. Immer, wenn man denkt es überstanden zu haben, kommt eine Schwankung. Aber du hast bestimmt auch schon gemerkt, dass es nicht mehr so schlimm wird, wie es am Anfang war. Ich wurde richtig bescheiden in dieser Zeit, war schon zufrieden, als es mir einigermassen erträglich ging und ich nicht jeden Tag Angst hatte durchzudrehen. Es braucht viel Geduld. Ich denke, das sind einige Glücksfälle, die es in ein paar Monaten schaffen, wieder gesund zu werden. Die meisten Frauen brauchen viel länger. Meine PPD begann im Juni 2000 und bis ich wieder ziemlich normal war, sprich wie vor der PPD gings mehr als drei Jahre. Aber ich will dich nicht entmutigen. Ich habe mir viel zu lange keine Hilfe geholt, damals. Ich hoffe, bei dir dauerts nicht mehr lange, bis du wieder du selbst bist. :!: Alles Liebe für dich Valentina
Antworten