hallo...

Hier können sich unsere Mitglieder vorstellen

Moderator: Moderatoren

Antworten
littlemum

hallo...

Beitrag von littlemum »

will mich kurz vorstellen,
ich bin josi, 22 jahre alt und seit einem Jahr habe ich einen ganz susen kleinen sohn namens jannes finn. Er macht mich total glücklich und ich bin sehr sehr stolz auf ihn. also wirklich eine mutter die sehr glücklich ist mit ihrem engel. Aber es ist nicht immer leicht...
angefangen hat es mit der schwangerschaft. Sie war ungewollt und eigentlich auch in einer sehr doofen zeit. Hatte grad mal ein viertel Jahr gearbeitet,mein Freund war arbeitslos, wohnten noch bei unseren eltern und wirklich bereit war ich dafür nicht. wir haben uns dann aber dafür entschieden (was ich jetzt niemals bereuen würde).als ich in der 8.SSW Woche war hatte meine Schwester eine eileiterschwangerschaft und war seit dem nicht sehr nett öfters zu mir. Mit meinem Freund gab es auch viele Probleme...er ist ziemlich faul und das mit arbeit suchen war schwer...und dann musste ich noch alles allein mit wohnung und co. machen...also ich konnte eigentlich nie meine SS geniessen, was für mich jetzt total schlimm ist...aber im endeffekt wurde zu ende alles besser. Hatten eine wohnung und meine schwester war schwanger.
Auf die Geburt hab ich mich schon sehr gefreut (ich weiß das klicgt irgendwie komisch). Habe mir schon alles ausgemalt, wie es werden soll und mich richtig auf wehen,pressen da hängen und hecheln und allesdrumherum gefreut. am 14.10...drei Tage nach entbindungstermin, kam ein anruf von meiner schwester...ihr Baby ist tot!!! Ich war total fertig. hab den ganzen Abend nur noch geweint. am 15. morgens hatte ich einen Blasensprung, aber noch keine anzeichen von wehen... sind dann ins krankenhaus und haben dort den Tag verbracht...langsam kamen auch ein paar wehen...um 18 Uhr hab ich dann Prostatagline bekommen und sofort wehen bekommen. aber mit jeder wehe ging der Herzton vom kleinen runter( und dabei waren es nur leichte). Es wurde dann nach ein einhalb stunden entschieden, dass sie einen kaiserschnitt machen. Und das war das schlimmste für mich. Ich arbeite im op und habe die mütter nach Sectio immer beobachtet und keine sah glücklich aus. Und jetzt hab ich das auch bekommen. die nachsten Tage waren auch so schlimm. Es war so schrecklich nichts mit seinem Kind machen zu können und es nicht rumzutragen. Hatte ja auch einen späten Milcheinschuss...da hat mein kleiner so viel abgenommen, dass er ganz schwach war. Es war so schlimm für mich... Und es ist so schlimm für mich.Ich find es so unfair und gemein, dass ich dieses Gefühl von einer Geburt nicht hatte und einfach nicht weiß, wie es ist...ich weiß nicht, wie ich noch drei vier fünf jahre warten soll, bis ich es endlich mal spüren kann. es ist so schwer...und niemand kann das verstehen,dass es so shrecklich für mich ist...
am donnerstag hat meine schwester ein Baby bekommen und es war wieder so schlimm für mich. sie hatte eine geburt, wie ich sie mir vorgestellt habe und ich wollte es doch so gerne haben (fang gleich wieder an mit weinen, wenn ich das schreibe)
Ich weiß, dass ich einen wunderbaren sohn habe und er ist für mich das tolste auf der welt, aber ich möchte umbedingt eine geburt haben...
Jetzt kommt noch hinzu, dass mein Freund den absprung zum Vater nicht geschafft hat und ich fast akkes allein machen muss. Habe mich jetzt von ihm getrennt, was er aber noch nicht so richtig wahr haben möchte...

Naja...ich hoffe, dass ich hier endlich mal jemanden treffe, der mich versteht...mit dem ich über diesen schmerz reden kann...der mir vielleicht helfen kann es besser zu akzeptieren...denn das muss ich langsam mal, weil ich sonst bei den vielen anderen Problemen, die mich noch quälen dran zerbreche...
Granger

Beitrag von Granger »

Erstmal willkommen hier! :-) Ich hatte auch schon drei Kaiserschnitte, bekomme nächstes Jahr den vierten. Im Gegensatz zu Dir hat ich damit aber nie Probleme. Natürlich konnte ich anfangs nicht gleich mit allem loslegen, aber das Meiste ging einigermaßen. Für mich stand aber im Vordergrund, daß das Kind und ich nach der Geburt gesund sind und nicht das Geburtserlebnis an sich. Glaub mir, eine richtig "schöne" Geburt in dem Sinne gibt es eh selten. Meist ist es immer mit starken Schmerzen verbunden, und auch ohne Kaiserschnitt haben viele Frauen hinterher noch Probleme (auch bei Dammriss etc.). Für mich war gerade bei Kind Nr.1 schwierig, daß nichts geklappt hat wie geplant. Auch das Stillen funktionierte nicht. Alle Kinder bekamen daraufhin wie Flasche, und seit dem 2.Kind hatte ich auch kein schlechtes Gewissen mehr deshalb. Es tut mir leid, daß Du momentan alles auch noch allein bewältigen mußt. Hast Du evtl. noch anderweitige Hilfe als Deinen Freund? Was ich nicht ganz verstehe: Du schreibst, das Baby Deiner Schwester war tot. War sie danach gleich wieder schwanger und hat jetzt entbunden?
littlemum

Beitrag von littlemum »

Ich verstehe ja manchmal auch nicht,warum ich nicht auch sehen kann,dass ich ein tolles Kind habe...und immerwieder an diese verpassten Gefühle denken.ich wollte ja keine perfekte Geburt.ich wollte diesen wehenschmerz...egal wie schlimm er ist.wäre auch nicht so schlimm,wenn es eine anstrengende Geburt wäre...aber so gar keine...es ist glaube ich schwer das zu verstehen,ich verstehe mich ja selbst in der Hinsicht manchmal nicht.es ist auch schwer nachzuempfinden,dass ich mich auf diese schmerzen und alles damit verbundene gefreut habe,aber so ist es.

Ja,meine Schwester hat ihr baby in der 11. SSW verloren und ..ist dann wieder schwanger.nun hat sie ihren bekommen. Mit der Geburt...hat langsam am Mittwoch zuhause wehen bekommen, ist dann mit fehlalarm ins Krankenhaus und Donnerstag ging es richtig los.genauso wie ich es mir vorgestellt habe.na klar,war es für sie krass und schlimm,aber so ganz ohne ist es für mich viel schlimmer.
Denn,egal wie schlimm eine Geburt ist...keine finde ich viel schlimmer.
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo littlemum,
Ich kann dich gut verstehen,obwohl ich 'nur' eine Geburt mit saugglocke beim ersten mal hatte.ich habe alle beneidet, die vermeintlich eine bessere Geburt hatten,als ich.
Es liegt daran,was wir uns von der Geburt erhofft haben und dann eben alles anders kam. Mein Kopf wusste,dass es undankbar ist,ab
er mein Gefühl ist da nicht nachgekommen.
Ich konnte das alles nur mühsam in meiner Therapie im Rahmen der ppd verarbeiten und bin heute mit den Erlebnissen der Geburt ausgesöhnt.
Ich kann dir nur raten,bei einem Profi das Gespräch zu suchen.vielleicht ja eine Hebamme,die auf nachGespräche nach einer Geburt spezialisiert ist oder ein Seelsorger.
Ich finde jedenfalls,dass du etwas tun solltest,denn solche Gedanken sind sehr quälend und ungerecht.gerade im Umgang mit deiner Schwester,die einiges durchgemacht hat,bestimmt schwierig für beide Seiten.
Deine Gedanken sind also zu verstehen,aber du kannst sie aktiv verändern,damit es dir besser geht.
Grüße von leuchtkäfer
littlemum

Beitrag von littlemum »

Ich hab schon im Juli eine Therapie angefangen...aber manchmal glaube ich,dass auch sie mir nicht recht helfen kann.es ist so schwer jemanden zu finden,der das nachempfinden kann und nicht immer sagt: ich kann froh sein einen gesunden jungen zu haben,denn das bin ich...sehr sogar!
Nur dieses Gefühl kann man einfach nicht abstellen...trotz Therapie...und sehr viel mühe geben.ich hoffe ich kann irgendwann im reinen mit mir sein...
franzi8511

Beitrag von franzi8511 »

Huhu ich kann dich da sehr sehr gut verstehen. Ich hatte auch einen notkaiserschnitt. Aber ich kann dich beruhigen das geht wieder vorbei... Meine Tochter und ich sind dennoch unzertrennlich. Ich finde die geburt ist egal wie es lief wichtig ist es wie es jetzt ist. Weißt du ich wollte eine wunderschöne geburt in einer wanne... Mit der vorstellung mein baby kommt und ich weine vor freude usw... Ja statt dessen bin ich unter heulen eingeschlafen. Das einzige was ich aber gespürt habe war der schmerz in meinen bauch. Aber dennoch liebe ich mein kind ûber alles und mittlerweile ist es mir egal geworden was es für geburt war.
Schnuti33

Beitrag von Schnuti33 »

Hallo littlemum,

ja da haben wir ein weiteres Thema, was uns das Leben so schwer macht.

Der Traum einer PERFEKTEN Geburt!!!

:evil: :evil:

Ich habe nach 20 1/2 Stunden Wehen, PDA, GEburtsstillstand auch einen Kaiserschnitt bekommen.

Ich sag dir, Wehen sind NICHT witzig! Aber rücblickend nervte mich am meisten dieses ganze Rummgefummel, abtasten des Muttermundes , CTG etc. Vor allem hätte ich alles machen können ( Wanne etc.). Es war nix los im Kreissaal.

Aber der Kopf steckte bombenfest. Zu damaligen Zeiten ( vor 200 Jahren oder so!) wären wir wohl beide gestorben, so sehe ich das heute. Ein Glück das es heute diesen Fortschritt gibt.

Damals hatte ich den Gedanken, wenn ich doch nur gespürt hätte wie er aus mir rausgekommen ist, hätte meine Psyche auch besser realisiert das er MEIN Kind ist. Er sieht mir halt auch nicht wirklich ähnlich. verzweifelt habe ich nach Ähnlichkeiten gesucht, nach dieser überschwänglichen Mutterliebe nach der Geburt gesucht. Aber sie war nicht da. Ich war einfach nur müde nach 23 Stunden Geburt und hungrig und durstig. Ich wollte einfach nur schlafen. Bei dem Gedanken kam schon der erste strafende Gedanke , wie ich denn jetzt an schlafen denken könnte, ich habe doch gerade ein Kind bekommen. Heute sehe ich das ganz anders.

Ich hatte gar keine idealisierten Vorstellungen von der Geburt, so mit Musik, Wanne etc. Ich wollte alles auf mich zukommen lassen. Hat ja auch soweit geklappt.

Trotzdem haderte ich lange damit und machte diese fehlende Erfahrung mit verantwortlich.

Ich verstehe deine Trauer darum. Irgendwann machst du deinen Frieden damit, bestimmt.
Bommelchen

Beitrag von Bommelchen »

Hallo Josi,

ich war damals auch sehr gespannt auf die Geburt und habe mich gefreut. Als es dann losging, habe ich jedoch ziemlich schnell nach einer PDA geschrien, da ich die Schmerzen nicht aushalten konnte. Insofern habe ich vom Geburtsvorgang nicht viel gespürt, da ich ja betäubt war. Darüber hinaus musste mein Kleiner mit einer Glocke geholt werden, was natürlich auch kein besonders schönes Erlebnis war. Ich glaube, die wunderschöne, perfekte, beglückende Geburt erlebt kaum eine Frau. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis zumindest waren alle Muttis froh, als es vorbei war. Glaub' mir: Du hast definitiv nichts verpasst! Vielleicht gelingt es Dir ja mit der Zeit, Dich von den negativen Gedanken zu lösen, indem Du Dir sagst, dass die Vergangenheit eh nicht mehr zu ändern ist, egal, wie lange Du drüber nachgrübelst. Versuche zu akzeptieren, was passiert ist. So viele Frauen entbinden durch Kaiserschnitt, und das ist nicht schlimm. Entscheidend ist, dass Du einem gesunden Jungen das Leben geschenkt hast.

LG Bommelchen
littlemum

Beitrag von littlemum »

Ich danke euch...vielleicht kann ich ja wirklich mal abschließen.
Nur...ich hab mir keine schöne und perfekte Geburt gewünscht.nur eine Geburt.ich war gespannt auf den schmerz.habe mich gefreut...hab mich schon an dem Seil und am Sofa gesehen mit hecheln und allem drum und dran.hatte nie Angst davor. Es ist für mich jetzt so schlimm,dass ich garni merken dürfte,wie es sich anfühlt...
Und in meiner Vorstellung habe ich auch immer geweint,wenn ich meinen Sohn auf den arm bekomme.und dieses Gefühl blieb mir auch verwehrt.
Ich wollte keine super Geburt.hätte sie auch lange,schlimm,schmerzhaft und so genommen.aber mein Problem ist es ja,dass ich keines dieser Gefühle von einer Geburt hatte.
Frida2612

Beitrag von Frida2612 »

Hey Josi,
ich verstehe was du sagst KOMPLETT. Ich hatte eine normale spontane und - man glaubt es kaum - schmerzhafte ;-) Geburt, die ich um nichts in der Welt missen möchte. Der GEdanke, einen Kaiserschnitt haben zu müssen hat mir bereits im Vorfeld Angst gemacht. Auch mir ging es so wie dir. Ich wollte wissen, wie sich Wehen anfühlen, Schmerzen hin oder her. Eine "schöne" Geburt hatte ich gar nicht erwartet, zuviele Schauermärchen kursierten in meinem Bekanntenkreis darüber und TROTZDEM...
Ich finde es schade, wie wenig deine Therapeutin sich da in deine Gefühle einfühlen kann. Klar ist es toll und wahrscheinlich am Ende das Allerwichtigste, dass du ein gesundes Kind zur Welt gebracht hast. Bis du das sehen kannst, ohne an das zu denken, was du NICHT hattest, braucht es aber noch Zeit. Und dafür musst du das Ereignis verarbeiten. Und dazu gehört Abschied von dem Gedanken, dass du mit deinem Sohn nie mehr eine Geburt erleben wirst und Abschied ist ja oft mit Trauer und Schmerz verbunden. Aber erst dann, wenn man das auch zulässt, kann es verarbeitet werden. Und DANN wirst du auch erkennen können, dass der Geburtsmodus gar nicht das Entscheidende ist, sondern tatsächlich die Tatsache eines gesunden Kindes.
Du schreibst, du hast das Gefühl, dass deine Therapeutin dir auch nicht so recht helfen kann. Ich finde es SEHR GUT, dass du dir therapeutische Hilfe geholt hast. Hast du denn mal überlegt, die Therapeutin zu wechseln?
Ich hoffe, dass es dir bald besser geht und du dich mit der Geburt aussöhnen kannst, wie sie war.
Viele Grüße
Frida
Antworten