Du schreibst, dass es dir momentan gut geht. Das freut mich sehr

und das solltest du dir auch immer wieder in den Kopf rufen - dir geht es jetzt gut, das ist prima - wieso sich also soviel Sorgen und Gedanken machen, was VIELLEICHT irgendwann sein KÖNNTE?
Wahrscheinlich gehts dir abends schlechter, weil du dann zur Ruhe kommst (am Tag ist man ja doch oft abgelenkt) und dann anfängst, viel nachzudenken.
Ich hab eine Verhaltenstherapie gemacht - ohne Medikamente. Zwangsgedanken hatte ich allerdings nie, "nur" Depressionen, die oftmals wiederkehren.
Auch, wenn es bei dir im Moment vielleicht auch hormonell bedingt ist (am Anfang der Schwangerschaft wird ja körperlich ziemlich viel durcheinander gewürfelt, das ist normal), würde es glaub ich nicht schaden, wenn du wieder zur Therapie gehst? Ich meine, bei einer Schwangerschaft hat man immer viele Sorgen und Ängste. Man weiß nicht, was auf einen zukommt, alles ist neu. Das macht einen erstmal Angst. Und da viel über seine Gefühle und Sorgen zu sprechen, das allein ist schon sehr hilfreich!
Dass einem die neue Rolle als Mutter Angst macht, kann ich auch gut verstehen. Ging mir genauso. Erst ist man allein nur für sich selbst verantwortlich und dann ist das plötzlich ein kleiner Wurm, für den man 24 Stunden am Tag verantwortlich ist. Das macht erstmal Angst, das ist klar! Man weiß nicht, was auf einen zukommt, wie es wird, ob man alles schafft, wie man reagiert, wenn das Kind mal etwas anstrengender ist. Ich kenne all diese Gedanken nur zu gut!
Eins muss man realistisch sagen: dein Leben wird sich drastisch ändern! Du wirst auch anfangs etwas kurz kommen, das ist auch klar. Ein Neugeborenes braucht volle Zuwendung, das ist einfach so! Da will ich dir nichts vormachen. Aber eins kannst du mir glauben: das heißt nicht, dass es dir dadurch schlechter geht, es ist nur völlig anders als ohne Baby: ein Baby, so anstrengend es auch ist, ist auch viel Freude und eine tiefe Liebe, die man empfindet! Wenn ich ne anstrengende Nacht hinter mir hab und mir denke "mensch Kind schlaf doch endlich" und dann morgens lacht sie mich an - glaub mir, das entschädigt die Nacht wieder
Und wenn du Angst hast, du könntest komplett zu kurz kommen, kann ich dich auch beruhigen. Du hast einen Partner! Er kann dir das Baby auch mal abnehmen und du kannst dann etwas für dich selber tun und Kraft tanken. Du bist nicht allein. Und das Leben ist garantiert nicht vorbei, es wird anders, aber auch schön, ein Baby kann auch ne Bereicherung fürs Leben sein. Anfangs hab ich mich z. B nicht raus getraut, aus Angst, die Kleine schreit unterwegs und was die Leute denken.. inzwischen gehen wir mit der Maus Essen, Shoppen, auf Besuche.. wir können alles machen, was wir auch davor gemacht haben, man muss sich nur etwas anpassen.. z.B gehen wir halt nicht shoppen, wann wir wollen, sondern dann, wenn die Maus satt ist, hihi. also ein klein wenig umorganisieren und es geht.. man muss sich anfangs im Wochenbett nur etwas Zeit geben, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Und etwas Geduld haben.
Und es muss ja auch kein Schrei-Kind werden.. und selbst wenn, wächst man da rein und lernt damit umzugehen. Und es gibt auch viele Dinge, wie man schreiende Babys beruhigen kann.. In Tragetüchern fühlen sich Babys wohl und schlafen gern ein, oder pucken - pucken hat uns zu zahlreichen super Nächten verholfen
Angst haben ist normal und ok. Aber vergiss die vielen schönen Gedanken nicht dabei. Ich empfinde für die Maus eine Liebe, die absolut ins Herz geht und ich würd ohne sie gar nicht mehr sein wollen..
Wird es anstrengend? Ja.
Wirst du manchmal kurz davor stehen, die Nerven zu verlieren? Ja.
Aber du wirst genauso die schönsten Momente deines Lebens erleben, glaub mir
