Hallöchen (Psychose)

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Butterblume

Hallöchen (Psychose)

Beitrag von Butterblume »

Hallo,

hier kurz meine Geschichte:

ich bin 28 Jahre alt und 2009 ist mein Sohn geboren. Die Schwangerschaft war abslolut schön und unkomkpliziert. Die Geburt dagegen war furchtbar. Nach 24 Stunden Wehen (er ist "stecken geblieben", da er sehr groß war) wurde endlich ein Kaiserschnitt gemacht.
Die 5 Tage im Krankenhaus habe ich sehr genossen. Wir beide haben schnell eine intensive Beziehung zueinander aufgebaut.
Schon ein paar Tage, nachdem ich zu Hause war, wurde ich manisch. Ich habe viele Dinge auf einmal gemacht, wollte und konnte kaum noch schlafen. Nach ein paar schlaflosen Nächten habe ich gemerkt, dass ich Hilfe brauche und lies mir von meiner Frauenärztin eine Einweisung in die Psychiatrie geben.
Dort war ich 7 Wochen. Mein Mann und mein Sohn haben mich jeden Tag besucht und meine Mutter hat meinen Sohn versorgt, wenn mein Mann an der Uni war.
Ich war überglücklich als ich endlich nach Hause durfte und war mit Medikamenten gut eingestellt (Seroquel und Abilify).
Nur dass ich vom Seroquel sehr müde war und 10 kilo zugenommen hab, hat mich sehr gestört.
Im Juni 2011 hab ich mit Hilfe der Psychiaterin die Medikamente ausgeschlichen.
Im Dezember 2011 sind wir umgezogen, was ENORMER Sress war. Dadurch bekam ich einen Rückfall und musste nochmal für 8 Wochen in die Psychiatrie.
Das war der Horror. Die ersten 5 Wochen war ich alleine in der Kinik. Dann hab ich in eine Mutter-Kind-Klinik gewechselt, (mein Sohn wurde mit mir aufgenommen), wo viel menschlicher und besser mit mir umgegangen wurde.
Meine Symptome waren: Manie, schlaflosigkeit und Gedanken-laut-werden.
Jetzt bin ich Gott sei dank zu Hause, nehme 10mg Abilify.
Mein Sohn und ich haben weiterhin eine super Beziehung. Das schlimme ist, dass er Ängste hat, dass ich wieder weggehen könnte(wel ich so lange in der Klinik war). Wenn ich bei einer Freundin bin, die er sehr gut kennt, und auf die Toilette muss, weint er so lange, bis ich ihn mitnehme...
Jetzt möchte ich mit ihm eine Spieltherapie machen, damit er alles verarbeiten kann und so wa aufhört.
Ich kann ihn auch bei keiner Freundin lassen, und die ersten Monate im Kindergarten hat er jeden Morgen beim verabschieden herzzerreissend geweint...
Ich werde alles tun, damit ich keinen Rückfall mehr bekomme. Der Wunsch nach einem 2. Kind ist schon stark, aber wir wollen damit noch ein bisschen warten. Wir wollen auf jeden Fall noch ein zweites und meine Psychiaterin meinte, dass sollte kein Problem sein.


So, das wars erst mal.
Lg Butterblume
Birdee

Beitrag von Birdee »

Willkommen ,Butterblume :P

....deine Geschichte hört sich für mich positiv an in Bezug darauf ,dass du schnell die Problematik erkannt und Hilfe eingefordert hast!

Das hat deinen Leidensweg mit Sicherheit verkürzt.

Schön ,dass du immer eine intensive Beziehung zu deinem Kind hattest,so dass dich das nicht auch noch zusätzlich belastet....dieses große Glück hatte ich auch ;)

Mit Sicherheit wirst du hier die Ein oder Andere treffen ,die sich mit deinem Krankheitsbild besser auskennt als ich....ich hatte / habe Depressionen und Panikattacken.

Was die Schlaflosigkeit angeht ,damit habe ich nach wie vor (leider) immer wieder zu tun....aktuell auch :(

Bachblüten Rescue Night helfen mir ganz gut.....

Ganz lieben Gruß....
Bommelchen

Beitrag von Bommelchen »

Hallo Butterblume,

auch ich heiße Dich herzlich willkommen her und wünsche Dir einen regen Austausch mit anderen betroffenen Frauen!

Bemerkenswert an Deiner Geschichte finde ich insbesondere, dass Du so schnell in eine Klinik gegangen bist. Dafür habe ich drei Monate gebraucht, weil ich immer die Hoffnung hatte, es ambulant zu schaffen. So ist Dir sicher einiges Leid erspart geblieben.

LG Bommelchen
Shootz

Beitrag von Shootz »

hallo :)

ich hoffe ich trete dir nicht zu nahe, was für eine manie hattest/hast du denn?
Butterblume

Beitrag von Butterblume »

Hi Shootz,

ich denke, es war nur eine leichte Manie, da ich sie schnell hab behandeln lassen.
Ich war total euphorisch, innerlich stand ich unter positivem Strom, bin in schnellem Tempo durch die Wohhnung gegagen, und dachte, es sei total wichtig, JETZT das und das zu erledigen. Z.B. die Wäsche, Babyflaschen abkochen, emails beantworten, die neusten Fotos von meinem Sohn zu bestellen und diese als emails zu verschicken.
Tagsüber war ich mit meinem Baby beschäftigt, und da dachte ich, ich erledige nachts einfach alles, was ich tagsüber nicht geschaft habe. So schrieb ich nachts am PC ein Mami-Tagebuch und verschickte Teile davon an Freunde per email.
Ich fühlte mich in meinem Mutterglück als glücklichste Frau der Welt, alles drehte sich nur noch um meinen Sonnenschein, und ich hatte nachts keine Lust zu schlafen, sondern wollte wie gesagt lieber meine Mutterfreuden aufschreiben und sie mit anderen teilen.
Warst du oder bist du auch manisch?

Glg, Butterblume
Shootz

Beitrag von Shootz »

Hallo Buutterblume,

puh das hört sich anstrengend an! Nein ich bin nicht manisch. Quasi das totale Gegenteil von dir, bin froh wenn meine kleine Papas Aufmerksamkeit genießt und ich Ruhe hab. Habe irgendwie durch die Schwangerschaft meinen Antrieb verloren und entzwischen Angst einkaufen zu gehen oder runter in den Keller Wäsche waschen.

Geht es die denn jetzt besser? Ich mein kannst du wieder ein bisserl schlafen?
Butterblume

Beitrag von Butterblume »

Hi du,

danke der Nachfrage. Ja, mir gehts wieder gut. Bin recht ausgeglichen. Und wenn ich manchmal etwas euphorisch bin, finde ich das eigentlich positiv. Es ist ja dann noch keine Manie.
Schlafen kann ich auch wieder wie ein Stein. Hab ja auch ein gutes Medi. (Abilify).
Wie alt ist denn deine Kleine? Muss echt schlimm sein, wenn man keinen Antrieb mehr hat und so.
Eine Depresion hatte ich nur einmal. Das war, als ich von der Mutter-Kind-Klinik nach Hause kam. Da bin ich echt in ein Loch gefallen.
In der Klinik (für mich war es eher wie eine Kur) hatte man immer Frauen zum reden da. Als ich nach Hause kam, war ich alleine mit meinem Sohn (mein Mann arbeitet den ganzen Tag).
Als niemand zum quatschen und so. Dann musste ich noch verarbeiten, was ich während meiner Psychose in er 1. Klinik alles schlimmes erlebt habe und wie schlimm dort mit mir umgegangen wurde.
Ich kam mir vor wie im Knast (war auf der geschlossenen, weil auf der offenen kein Bett mehr frei war)...
Hatte dann zu Hause die ersten Monate Albträume von der Klinik...
Muss dazu sagen, so ist nicht jede Klinik! Bin halt auch ein freiheitsliebender Mensch, und für mich ist es das schlimmste, wenn ich nicht machen kann, wa ich will und nicht raus an die frische Luft kann, wann ich will usw.
Magst du ein bisschen mehr zu dir schreiben? Konnte dich in der Vorstellungsrunde nicht finden.

Sei ganz lieb gegrüßt,
Butterblume
Butterblume

Beitrag von Butterblume »

Nochmal Hi Shootz,

hast dus schon mal mit ner Wohlfühlleuchte (Lichttherapie) probiert? Mir hat das damals sehr geholfen. Kannste ja mal googeln. Man soll sich jeden Morgen ca. 40 min. davor setzen, man kann dabei lesen oder sonst was machen. Soll besser helfen als Johanniskraut. Wirkt erst nach 14 Tagen, dann aber super. Man sollte es halt echt jeden Tag machen. Die beste heißt " Wohfühlleuchte HL100".

Lg Butterblume
Shootz

Beitrag von Shootz »

Hallo Butterblume, hier ist meine Vorstellung!

http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... hp?t=10889


das mit der Lampe schau ich mir mal an, danke
Grüße

Shootz
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