An alle stummen Mitleserinnen

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Antworten
Ava

An alle stummen Mitleserinnen

Beitrag von Ava »

Hallo ihr Mitleserinnen,

ich habe eben in unserer Mitgliederliste etwas nachgeschaut und gesehen, dass wir einige Mitleserinnen haben, die angemeldet sind, aber nicht schreiben. Ich finde es schön, dass sich in letzter Zeit immer mehr Frauen hier aktiv beteiligen, und ich fände es ganz toll, wenn diejenigen, die bisher einfach mitlesen und nicht schreiben, diesen Schritt wagen würden!
Ich möchte Euch alle gerne kennenlernen!

Liebe Grüße

Ava
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10634
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo,

na, da schließe ich mich doch gleich an diesen Appell von Ava an: Ihr seid hier sehr willkommen und auch ich würde mich freuen, wenn ihr euch entschließen könnt, bei uns mit zu machen!!!

Das Schreiben hier erleichtet die Seele so sehr - versucht es mal!

Seid lieb gegrüßt von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
valentina

Beitrag von valentina »

:D Hallo an alle
Ich würde es auch toll finden, wenn sich noch viele stille Mitleserinnen zum Schreiben aufraffen würden. Das erste Mal braucht es etwas Mut.Aber es ist total schön, wenn man sieht, dass es einen Ort gibt, wo man verstanden und aufgefangen wird, ohne WENN und ABER! :!: Das Forum ist die beste Therapie, weil da wirklich nur Fachfrauen schreiben, Frauen, die selbst betroffen sind, wer sonst weiss über diese Krankheit so gut Bescheid? :!: Liebe Grüsse Valentina
Milla

Beitrag von Milla »

Hallo Ava! :D

Vielleicht geht es diesen Frauen inzwischen ganz gut und sie möchten sich nicht weiter mit dem Thema PPD beschäftigen?

Ich muß ehrlich sagen,daß dieser Gedanke, seit es mir besser geht (seit 4-5 Wochen) durch den Kopf geschossen ist.
Ich habe gedacht:"Du bist jetzt wieder gesund,lebe jetzt dein Leben,schaue nach den positiven Dingen des Lebens!".ABER:ihr seidt mir inzwischen so ins Herz gewachsen,daß ich es nicht mehr lassen kann! :D Und ich finde es immer wieder schön,jetzt selber anderen Frauen Unterstützung und Trost zu bieten,nachdem ich selber von euch welche bekommen habe!Ja, irgendwie fühle ich mich diesen Frauen verpflichtet!

Ich bin jetzt nur noch in diesem Forum,schaue auf anderen Foren fast nicht mehr rein.

Ich stelle mir jetzt nur noch die Frage:wie lange wirst du bleiben?Dein Leben lang?Ich kann es mir echt nicht wirklich vorstellen,irgendwann möchte ich,daß das Thema PPD wirklich der Vergangenheit gehört.Darum bin ich jetzt nicht mehr so sicher,ob ich eine Selbsthilfegruppe gründen werde.Denn es wäre eine quasi lebenslange Verpflichtung!

Na gut,zur Zeit bin ich bei euch und es tut mir immer noch sehr gut! :D

Ansonsten bin ich deiner Meinung:ich hoffe auch,daß die stillen Mitleserinnen,selber betroffen,Angehörigen oder sogar Schwangeren den Mut haben werden,hier offen über ihre Pb zu reden.Denn nur so können sie diesen wunderbaren Trost bekommen!
Issa

Beitrag von Issa »

Hallo Ava,

mir hat dein Aufruf an die stillen Mitleserinnen gut getan. Ich bin zwar nicht ganz so still und schreibe immer mal eine Antwort oder eine PN, aber ab und zu plagt mich der Gedanke, dass ich irgendwie zu weit weg bin von euren Nöten! Dabei kenne ich fast alles wieder, über das ihr schreibt. Ich habe ja auch eine PPD gehabt, wenn sie auch schon viele viele Jahre zurückliegt. Und dieses Forum bietet mir zum ersten Mal die Möglichkeit, mit Mitbetroffenen verbunden zu sein. Ich glaube, ich kann es gar nicht in Worte fassen, was das in mir bewirkt hat. Ende der Isolation, raus aus dem Schweigegrab........
Zudem bedrückt mich auch der Gedanke, dass ich euch unbeabschtigter Weise entmutigen könnte. Wie meine ich das? Ich habe halt von der PPD eine Depression zurückbehalten, die immer mal wieder kehrt und mir zusetzt (wahrscheinlich hatte ich schon vorher eine Neigung zur Depression!!) und ihr schreibt so ganz aus der Hoffnung heraus, wieder ganz gesund zu werden. Diese Hoffnung ist ja auch sehr berechtigt. Jede von uns wird ihren eigenen Ausweg aus der PPD/PPP finden. Also, die gute Hoffnung will ich euch nicht nehmen, aber ich kann halt auch nicht so tun, als wäre ich seit dem Ende der PPD rundum glücklich und beschwerdefrei. Naja, das wärs, was ich sagen wollte:
Ich schreibe gerne ab und zu eine Antwort, aber ich habe Bedenken dabei.
Ist es nützlich, was ich da tue oder schade ich euch?


In diesem Sinne

Issa
Ava

Beitrag von Ava »

Liebe Issa,

wie schön, dass Du auf meine Mail antwortest!
Was Du schreibst, berührt mich sehr, denn ich bin in einer ähnlichen Situation wie Du - meine zweite PPD geht nicht weg, und das nun schon seit einigen Jahren. Ich lebe damit - und ich würde mich sehr freuen, wenn die PPD doch noch weggehen würde, ich gebe die Hoffnung nicht auf - aber sicher, dass ich wieder ganz gesund werde, bin ich mir nicht. Deshalb schreibe ich auch immer den Frauen, die noch ein Kind wollen meine Geschichte auf - auch wenn sie das sicher nicht gerne lesen, aber dann wissen sie, dass es auch so kommen kann wie bei mir.
Jede ist willkommen hier mit "ihrer" PPD, und jede PPD ist anders, also ich fühle mich hier durchaus zugehörig, aber die Gedanken, die Du äußerst, sind mir nicht fremd, man will die anderen nicht "runterziehen".
Ich glaube, Du kannst Dich hier voll zugehörig fühlen, denn so wie früher wird fast keine der Frauen, die PPD erlebt haben!
Ich freue mich, Dich näher kennenzulernen!

Herzliche Grüße

Ava
nadine

Re: An alle stummen Mitleserinnen

Beitrag von nadine »

Hallo Ava,

ja auch ich schaue hier selten vorbei. Nicht mal den Mut zur Mitgliederversammlung zu kommen habe ich. Es ist eine Mischung aus ich will mich damit nicht mehr auseinandersetzen und dann geht es einem wieder schlecht, dann weiß man, hier ist die Welt in Ordnung. Dann lese ich still mit, erkenne mich in fast jedem Beitrag und bin der glücklichste Mensch, in dem ich nicht alleine bin.

Seit fast vier Jahren, nach der Geburt meines Sohnes, kämpfe ich nun schon, und selbst meine Therapheutin meinte letztes Mal, vielleicht ist es nicht das Ziel die Angst los zu werden, sondern mit ihr zu leben. Na prima !!

Werde also immer wieder mal vorbeischauen :wink:

Liebe Grüße
Nadine
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Nadine,

wie schön von Dir zu hören, dass Du Dich in den Beiträgen hier im Forum wiedererkennst. Vielleicht magst Du ja ein bißchen mehr von Dir erzählen? Wir würden Dich gerne kennenlernen, und vielleicht kannst Du Dir für manche Pobleme, die Du mit Dir herumträgst, hier Rat und Hilfe einholen. Manchmal ist das Forum wirklich so ein Ort, wo man einen Stups bekommt, um endlich etwas für sich selbst zu tun - bei mir ist das schon öfter der Fall gewesen.
Schön, dass Du geschrieben hast, und hoffentlich lesen wir wieder von Dir!

Alles Gute!

Ava
nadine

Beitrag von nadine »

Hallo Ava,

du hast sicherlich recht! Im Grunde werden hier die Möglichkeiten geschaffen, sich zu helfen. Die vielen Tipps und Möglichkeiten, die aufmunternden Worte, sind mitunter wertvoller als der ganze Rest.

Zu meiner Person: bin 30, aus Berlin, mein 1. Kind wurde im Juni 2002 geboren.

Danach fing es an. Katastrophengeburt mit Notkaiserschnitt, Schreikind, Schwiegervater gestorben....

Lange habe ich nicht registriert was mit mir passiert, ich dachte ich werde verrückt und sie nehmen mir das Kind weg....

Habe dann einen Kassentherapie gemacht, AD Fluoxitin genommen, Familienaufstellung....... jetzt bezahle ich privat eine Psychotherapheutin.

Im Juli erwarte ich mein 2. Kind - und hoffe, dass es mit dem jetztigen Hintergrundwissen - einfacher ist.

Dir auch Alles Gute!

Nadine
Ava

Beitrag von Ava »

Liebe Nadine,

ich wünsche Dir ganz viel Glück für die Schwangerschaft, die Geburt und vor allem die Zeit danach!
Sicher ist es gut für Dich, wenn Du Dich hier austauschst, denn viele Frauen hier haben zweite und manche auch dritte Kinder bekommen. Wie geht es Dir mit der Schwangerschaft? Mußt Du noch Medikamente nehmen?
Ich habe zwei Kinder, Johanna und Leonie. Sie sind 15 und 8 Jahre alt. Ich bin alleinerziehend und es geht mir mittlerweile ganz gut - nach zwei PPDs und einer Trennung. Als ich noch krank war, hätte ich nie gedacht, dass ich das alles schaffen kann.
Warum mußt Du Deine Psychotherapie privat bezahlen? Hast Du die erste PPD ohne Klinik geschafft?
Ich habe ein Semester in Berlin an der FU studiert, Germanistik und Romanistik, aber das ist schon verdammt lang her! Ich war seit der Wende nicht mehr in Berlin, würde aber gerne mal wieder hinfahren, vielleicht nächstes Jahr mit meiner großen Tochter. Wir machen ab und zu Städtetrips und dieses Jahr ist Hamburg dran....

Liebe Grüße und bis bald!

Ava
nadine

Beitrag von nadine »

Hallo Ava,

Medikamente nehme ich keine, die Notfallpackung Laif steht im Regal versuche halt ohne auszukommen. Kann auch nicht sagen, dass die chemischen AD hundertprozentig angeschlagen haben. Hatte starke Nebenwirkungen und es ging mir ein bisschen besser. Die Psychotherapie bezahle ich privat, weil ich mich dort sehr gut aufgehoben fühle (war dort auch zur Familienaufstellung) und sie keine Kassenpatienten betreut.

Ich habe auch oft im alten Forum mitgelesen und verfolgt wie andere Frauen mit der 2. SS und Geburt umgegangen sind. Es ist halt ein Risiko, aber es kann auch gutgehen. Habe mich jetzt schlau gemacht zur Plazentaprophylaxe und und und - und hoffe, dass alles gutgeht.


Liebe Grüße und bis bald!

Nadine
Antworten