Hormonwerte

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Christina

Hormonwerte

Beitrag von Christina »

Hallo Ihr Lieben,

ich habe mal eine Frage:

Bei der letzten Vorsorge beim Frauenarzt habe ich mir Blut abnehmen lassen um einen Hormonspiegel machen zu lassen. Heute bekam ich das Ergebnis und lt. meinem Gyn. sind meine Hormonwerte vorbildlich. Nix dran auszusetzen. Jetzt sagt mir doch mal bitte wo kommen den dann die Stimnmungsschwankungen und die PMS her? Ich habe voll damit gerechnet das mit meinem Hormonhaushalt was nicht stimmt wegen der PMS. Aber nix, alles bestens. Wo kommt den dann die PMS her?

Freu mich auf Antworten
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Aalso: Meines Erachtens nach ist ein einmaliger Bluttest null aussagekräftig. Meine Mama hat sich den Hormonspiegel mal untersuchen lassen, und musste im Fall mehrere Male zum Abzapfen.

Viel wichtiger: Die Hormone, von denen im Zusammenhang mit PMS oder Depri die Rede ist, sind nur bedingt die Sexualhormone...(und die untersucht so ein Test). Wenn mans biologisch sieht, sind die Botenstoffe des Gehirns auch Hormone. Und darau beziehen sich diese Hinweise...Den Serotonin- oder Noradrenalinspiegel im Gehirn kann man nur schwer messen; es ergeben sich grosse Unterschiede von Mensch zu Mensch. Ausserdem zirkulieren diese "Kopfhormone" auch in mehr oder weniger starker Konzentration im Blut.

Meine Privaterfahrung: Mit einem SSRI habe ich deutlich weniger Krämpfe und muss nicht so viel Weinen, Flennen, Jammern, bevor die Mens kommt. Also, bei mir wirkt das Medi auf die "Kopfhormone".

Liebe Grüsse
Muschelkalk (hab beim Studium einiges zu diesem Thema lernen müssen, daher das Wissen...besser: Halbwissen)
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hi!

Sag mal: Wann wurde Blut abgenommen? genau vor deiner Periode?

Noch was: Ich habe das Buch von Frau Buchner vor langer Zeit gekauft. "Wenn Körper und Gefühle Achterbahn spielen" http://www.hormonselbsthilfe.de/ Dort steht, dass solche Blutuntersuchungen nicht aussagekräftig, wie einer Speicheltest sind, ... Frage deinen Arzt, mal sehen was er dazu sagt.. du kannst selber bei Frau Buchner anrufen und sie wird dir es bestätigen...

Hauptsache ist denke ich, dass du es selber gemerkt hast.. ich z.B brauche keine Untersuchungen mehr, da bei mir die Stimmungsschwankungen immer 7 oder 8 Tagen vor meiner Perdiode auftreten... (habe seit 2 Monaten es kontrolliert und wie?: habe ich einfach geguckt wie viele Pillen ich noch hatte, es sind immer 7 oder 8 gewesen)

Gestern z.B war so ein Tag, wo es mir komisch ging...heute geht es wieder.. na ja so lernt man sich kennen und man erkennt, dass das Ganze nie lange hält....
Zuletzt geändert von Blancanieves am 16:03:2006 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
Christina

Beitrag von Christina »

Hi Muschelkalk,

also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe dann sind die Hormone die eine Frauenarzt untersucht nicht die die für die PMS verantwortlich sind?

Sorry, ich habs jetzt nicht so ganz verstanden.
Christina

Beitrag von Christina »

Hi Blanca,

ich habe mir am 16. Zyklustag Blut nehmen lassen. Der Termin fiel halt so. Diese PMS verstehe ich irgendwie nicht. Manchmal ist es so schlimm das man sich am liebsten aus dem Fenster stürtzen will, und das nächste Mal ist fast gar nichts. Deswegen wollte ich der Sache jetzt mal auf den Grund gehen in dem ich mal die Blutwerte checken lasse. Irgendwo muss doch die PMS ihre Ursache haben. Wo liegt die Ursache der PMS? Bild
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Liebe Christina,

ich bin keine Fachfrau für Endokrinologie...glaube aber, dass man es vielleicht so erklären könnte.

Viele Frauen werden doch während der SS oder nach der Geburt krank. Landläufig macht man dafür die Geschlechtshormone verantwortlich (z.B. Progesteron oder Östrogen), die ihm Rahmen der SS irgendwie aus dem Ruder laufen. Verabreicht man den PPD-Frauen ein Antidepressivum, so wirkt das in den meisten Fällen auf wichtige Botenhormone im Gehirn. Diese "Hormone" haben eigentlich erst mal nix mit den Geschlechtshormonen zu tun...aber, es ist ein bitzli komplizierter: Stell dir vor, alle Hormone in deinem Körper funktionieren nicht nebeneinander, sondern miteinander. Fein abgestimmte Regelkreise nach dem Prinzip "je mehr von dem, desto weniger von dem und umgekehr oder analog" steuern sämtliche Körperfunktionen. Zurück zum Ausgang. Frauen mit PPD erhalten AD's, die auf die Stoffe im Gehirn wirken. Und das funktioniert. Trotzdem macht man die Schwangerschaftsumstellung der Geschlechtshormone für das Debakel verantwortlich. Das ist doch nicht sehr logisch. Es sei denn, man sieht das Ganze als System: Alles hängt zusammen. Im Übrigen zirkulieren die Kopfhormone auch im Restkörper und die Geschlechtshormone werden teilweise im Kopf hergestellt.


Klarer? Besser kann ich es nicht (aus meiner Sichtweise heraus) erklären.

LG
Muschelkalk
Christina

Beitrag von Christina »

Bild

soweit war mir das schon klar.

Demnach sind also für die PMS auch Serotonin und Noredralin verantwortlich? Bild
Milla

Beitrag von Milla »

Hallo Chistina! :D

Vielleicht antwortet diese Seite deine Frage?

http://www.medizinkritik.de/wi_an_me/sld07.htm

Gegen PMS gibt es ein sehr gutes Präparat mit Mönchpfeffer:

http://www.agnucaston.de/

Sonst empfehle ich dir Folgendes:
*Vitamine A,z.B. im Salus Multi-Energetikum N (Reformhaus-5 ml deckt den Tagesbedarf)-Vitamine A ist im Körper die Vorstufe zum Progesteron.Ein Mangel an Progesteron macht uns müde und depressiv.Progesteron ist der Gegenspieler der Östrogene im Körper.d.h. ein Mangel an Progesteron bedeutet ein Überschuß an Östrogene,der uns reizbar und agressiv macht.Vitamine A hilft auch,Östrogene im Körper abzubauen.
Diesen Saft unbedingt bei einer Malhzeit mit Fett (Öl) einnehmen,denn Vitamine A ist fettlöslich und wird deswegen nur mit Fett absorbiert.
Andere Vitamine A-Quelle:Lebertrankapsel Gelovital (3 Kapsel pro Tag).
*In Frankreich werden Borretschöl oder Nachtkerzenöl wegen ihren ungesägtigten Fettsäuren empfohlen,dazu Vit.B6 und Magnesium.
*Eine Ernährungsumstellung ist auch ratsam,vor allem was die Fetten anbelangt:gesägtigte Fettsäuren (Butter,Fleisch) und Transfettsäuren (Margarine,Pommes Frites,Chips,industrielle Gebäcke) sind nicht gut.Gut sind ungesägtige Fettsäuren aus kaltgepressten Ölen wie Leinöl,Rapsöl und Walnussöl.

Schade, daß es kein Alternativforum gibt,denn ich hätte dir meine Posts bezüglich dieses Themas schnell wieder finden können.Jetzt mache ich mir auf die Suche!
:wink:

Die Suchefunktion ist auch gut,habe die Link wieder gefunden:

http://www.orthomedis.ch/pms.htm

Sonst:vielleicht kannst du es auch mit Johanniskraut probieren.Ich nehme es jetzt seit 6-7 Wochen (?) und hatte diesmal überhaupt keine PMS (nahm auch diesen Monat Salus Saft, Magnesium unf Fischöl).
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Vielleicht wirds auf die Art und Weise klarer: Wer zu PMS neigt, hat prinzipiell ein unheimlich fein eingestelltes Antennennetz...sowohl für äussere Einflüsse ("du bist blöd..." :cry: ) als auch für innere Einflüsse ( "mir is schlecht :? ). Wenn wir unsere Umwelt und auch die Signale unseres Körpers wahrnehmen, helfen uns dabei die Kopfbotenstoffe. Sie sorgen dafür, dass unsere Empfindungen verarbeitet werden. (Oh, da kommt ein Hund...hmmm...der is aber grosss....aaaahhh.....Hiiiiilfe!). Menschen, die tendenziell leichter aus der Ruhe zu bringen sind, reagieren aber nicht nur auf grosse Hunde sehr sensibel, sondern eben auch auf Hormonschwankungen. (Uaaah...is mir schlecht...ich bekomme meine Tage). Also: Die Geschlechtshormone brauchen wir, damit unser Körper seinen Rhythmus hält. Dummerweise "schwingen" die Östrogene u. Ä. auch in andere Bereiche ein. Das heisst, wenn die Mens sich ankündigt, beeinflussen die Hormone auch die Botenstoffe im Kopf. Und weil unser Kopfsystem so sensibel ist, reagiert es schon bei der kleinsten Erschütterung. Stell dir ein Spinnennetz vor. Ziehe ich rechts, kanns passieren, dass es hinten links wackelt.

Menschen, die zu Depressionen, PMS und auch zu Zwangsgedanken neigen, haben einfach überfleissige Botenstoffe im Kopf. Die Konzentration der Geschlechtshormone sagt aber erstmall nix darüber aus, wie unser Kopf darauf reagiert. Meine Schwester hatte bis heute beispielsweise noch nicht einmal Regelschmerzen...oder anders formuliert: Sie hat vermutlich Regelschmerzen, aber ihre Kopfboten ordnen das Ganze als nicht weiter dramatisch ein und verfolgen das nicht weiter. Bei uns Mädels ist es aber so, dass selbst kleinste Irritiationen schon eine Kaskade in Bewegung setzen. Und dann beginnt der Teufelskreis. (Bei mir ist das jedenfalls so: Es zwickt im Unterleib, ..., es darf jetzt nicht zwicken, denn dann kommen gleich noch fiese Krämpfe und ich wollte doch noch ins Kino, uuuuaaaaahhhhh...und dreimal darfst du raten! Jaaa, das Bauchweh wird schlimmer)

Bei meinem Schwesterherz ist es eher so: Hmmm, es zwickt. Scheissegal, denn es passiert ja nix.


Ist es jetzt klarer geworden? Denke dir einfach, unsere Gehirne sind wie riesige Empfangsstationen, die selbst kleinste (menstruelle) Hormonerschütterungen wahrnehmen.

Muschelkalk
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi,
@Muschelkalk: ich habe Tränen gelacht, deine Geschichte mit dem Bauchweh, köstlich! Blöd, dass dann abends kein Arzt mehr da ist, um den Darmkrebs auszuschließen, wie? Oder geht es bei Dir nicht so weit?
@ Chris: was Muschelkalk schreibt, stimmt haargenau. Und Du wirst für das "Problem PMS" auch nix organisches finden, es ist wirklich so, das man dafür sensibler eingestellt ist. Ich habe früher auch nix davon bemerkt, erst hier im Forum, wo so viele Leute davon schreiben, geht´s bei mir auch los und dann merke ich das natürlich auch. Ignorieren ist echt schwer, aber ich denke, je mehr man der ganzen Sache Bedeutung beimisst (auch das Fragen von: Warum ich, woher kommt das etc) hält man das ganze in Bewegung. Ich habe mir jetzt abgewöhnt, über den Begriff PMS nachzudenken oder was dagegen einzunehmen etc. Ich weiss einfach, es sind ein bis 2 doofe Tage, und wenn ich das mal nicht mehr DENKE, merke ich vielleicht gar nix mehr. Klingt kompliziert, ist aber einfach. Und das sage ich als mega Hypochonder, LG Carlotta 8)
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Huhu, Carlotta, du alter Hypochonder!

Obwohl ich diese Krämpfe jetzt schon 17 (!) Jahre habe (mit Pille so gut wie nicht, ohne Pille fürchterlich), gibt es Zyklen, wo ich mir sicher bin, dass da was ganz Schlimmes dahintersteckt. Einmal bin ich am Wochenende ins Spital, gynäkologische Ambulanz, weil ich sicher war, ich hätte waaas gaaaaaz Schliiiimmes.
Das Blöde war: Als die dann Zeit für mich hatten (da waren wohl 17-18 Entbindungen, als ich im Wartezimmer sass :wink: ), hatte ich keine Krämpfe mehr.

Liebe Grüsse
Hypokalk
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Uli W.
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Beitrag von Uli W. »

Hallo, liebe Christina und alle anderen PMS-Mädels,

ich habe gleich auch in meinem Buch von Frau Buchner nachgeschaut ( siehe Posting Milla) und möchte zu dem, was Milla geschrieben hat, nur noch 3 Sachen ergänzen:

Speicheltest ist auf jeden Fall viel aussagekräftiger als Bluttest. Leider werten ihn nur sehr wenige Labors aus. Das Labor, das im Buch genannt ist, gibt es mittlerweile nicht mehr. Aber wenn Du Frau Buchner mal anrufst ( Kontaktdaten auf ihrer Homepage) kann sie Dir sicher eine Laboradresse nennen.

Außerdem sagt der Hormontest allein noch nicht alles aus, weil der Hormonspiegel innerhalb weniger Stunden drastisch schwanken kann, weil die Werte während des Zyklus völlig unterschiedlich sind ( kein Wunder, dass am 16.Zyklustag, so um den Eisprung rum, gute Werte bei Dir rauskamen), weil jede Frau andere "Wohlfühlwerte" hat. Was bei der einen Höchstleistungen ermöglicht, kann für die andere SOS bedeuten. Außerdem haben bereits minimale Schwankungen große Wirkung.

Drittens und letztens empfiehlt Frau Buchner Aufzeichnungen in Zyklustabellen. Ich habe selbst voriges Jahr solche Tabellen ( kannst Du selbst machen oder bei ihr bestellen) einige Monate ausgefüllt und da war es einfach augenscheinlich, dass es mir ein paar Tage vor der Regel nicht gut geht ( Aggression, Streit, Überforderung, auch ein paar körperliche Symptome).

Also, lass Dich durch das Ergebnis nicht kirre machen. Du merkst ja selbst , wann es Dir schlecht geht und hast ja auch schon ein Naturmedi zur Linderung gefunden.

Zu den SSRI's möchte ich noch einen Satz loswerden: Ist klar, dass sie auch bei PMS wirken, denn sie bekämpfen ja die Symptome. Nur halte ich es für besser, da an die Ursachen, also an die Hormone, zu gehen. Wenn man "nur" PMS hat sind SSRI's für mich, ehrlich gesagt, eine "Nummer zu groß".
Das Problem ist auch, dass die Ärzte hier in Deutschland kaum den Unterschied zwischen natürlich hergestellten und synthetischen Hormonen kennen. Das natürliche Progesteron aus der Yamswurzel hat NICHTS mit den synthetischen Gestagenen zu tun und wirkt auch ganz anders. Mit Gestagenen (z.B. in der Pille) werden die Depris verstärkt statt gelindert.
Auch dazu kannst Du in Frau Buchners Buch vieles nachlesen!
Ich nehme seit Jahren das Diosgeninöl ( Progesterontherapie aus der Yamswurzel) und habe mich geweigert, eine Hormonspirale zu benutzen ( auch wenn meine Gyn davon sehr angetan ist).

Alles Liebe und viel Erfolg beim Kampf gegen PMS
Eure Uli
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hi Ulli!!!

Ich habe folgendes im Web gefunden:

http://www.herbafit.de/index.html?seite ... rer=google

Wäre auch was oder?? Welches Öl nimmst du denn? Wo kriegt man es?
Christina

Beitrag von Christina »

Hi ihr Lieben,

vielen Dank für die vielen Tips. Bild

Ich werds jetzt mal mit einer verstärkten Vitamineinnahme, Nachtkerzenöl und Boretschöl probieren.

Bin so froh hier immer Tips und Hilfe zu bekommen. Zusammen sind wir stark. Bild

Danke Bild Bild

LG
Chris
Siggi
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Beitrag von Siggi »

Hallo Blanca,

Ich antworte jetzt einfach auf Deine Frage wo es das Diosgeninöl gibt.Es gibt es leider nicht in der Apotheke sondern nur privat zu bestellen. Habe es selber am Anfang meiner zweiten PPD genommen mit gutem Erfolg. Ist leider nicht sehr billig.Ich schicke dir die Adresse über PN.

Liebe Grüße Siggi
Antworten