Hallo,
ich habe lange mit mir gehardert, ob ich mich nun anmelde oder auch nicht. Nun habe ich es doch gemacht und möchte mit meinen Empfindungen an die Öffentlichkeit gehen und mir hier Hilfe suchen.
Wo fange ich an? Vor fast zwei Jahren habe ich einen kleinen, süßen Jungen zur Welt gebracht, der von mir und meinen Mann auch gewünscht (und geplant) war. Alles schien perfekt die ersten Wochen. Doch nach und nach merkte ich, wie schwer es mir fiel (vor allem als mein Mann wieder arbeitete) mit dem Kleinen Zeit zu verbringen. Es war oft so, dass ich mich zu Hause überfordert fühlte, obwohl er wirklich ein zuckersüßes Kind ist. Ich wusste auch, dass ich den Kleinen über alles liebe und doch fand ich keinen richtigen Weg zu ihm und es fiel mir richtig schwer ihn gern zu haben. Dafür verurteilte ich mich natürlich innerlich sehr hart und kam mir vor wie eine Rabenmutter. Mein Mann war im Gegensatz zu mir ein wirklich rührender Vater und ich kam mir umso mehr nur noch wie ein Zuschauer vor, der das Leben dieser Zweisamkeit ,als Dritter einfach nur noch von außen beobachtete. Das ganze lief so lange aus dem Ruder bis es richtig krachte zwischen uns. Ich traute mich nicht über meine Gefühle zu sprechen und flüchtete mich immer mehr aus der gemeinsamen Wohnung in die Arbeit hinein oder zu Bekannten.
Diese Tage waren furchtbar, denn mir wurde etwas ganz schlimmes bewusst: Ich war bereit mein Kind bei meinem Mann zu lassen und konnte alleine trotzdem unbeschwert Spaß haben. Ich stellte mir harte Fragen und fing an mich mehr und mehr zu hinterfragen, doch warum das ganze so kam, wusste ich nie und bis heute habe ich keine feste Antwort darauf bekommen. Ich wusste jedoch, dass ich es ändern will und ändern musste.
Fakt ist, dass meinem Mann so langsam dämmerte, dass etwas nicht stimmte und er mir gottseidank aus dieser Situation half. Er gab mir Zeit, ging mit mir zum Therapeuten und half mir meinem Sohn endlich etwas näher zu kommen (innerlich). Heute kann ich glücklicherweise sagen, dass ich endlich weiß, was Muttergefühle sind und auch weiß, dass Fürsorglichkeit und Kümmern Spaß machen können (all das verspührte ich vorher sogar als Last). Ich weiß, dass noch eine Menge Arbeit vor uns liegt, doch wir haben einen großen Schritt gemacht und ich bin endlich Mama.
da ist die Neue
Moderator: Moderatoren
Herzliche Willkommen!!!!
Vielen Dank für deine Geschichte, schön dass du sie uns anvertraut hast. Ganz viele können sich 1 zu 1 mit dem Erleben deiner PPD identivizieren und dich somit auch völlig verstehen. Auch ich kenne das: Wunschkind, fehlende Muttergefühle, Probleme mit dem Partner. Und dann aber auch das Erkennen und sich Hilfe holen - du hast wirklich schon sehr viel geschafft, darauf kannst du sehr, sehr stolz sein.
Schön, dass du da bist!
Vielen Dank für deine Geschichte, schön dass du sie uns anvertraut hast. Ganz viele können sich 1 zu 1 mit dem Erleben deiner PPD identivizieren und dich somit auch völlig verstehen. Auch ich kenne das: Wunschkind, fehlende Muttergefühle, Probleme mit dem Partner. Und dann aber auch das Erkennen und sich Hilfe holen - du hast wirklich schon sehr viel geschafft, darauf kannst du sehr, sehr stolz sein.
Schön, dass du da bist!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Danke, ihr macht mir wirklich Mut. Manche sind sicherlich schon einige Schritte weiter als ich. Mich würde mal interessieren, wie ihr das geschafft habt, euer Kind voll und ganz annehmen zu können. Also es ist bei mir jetzt schon komplett anders als zuvor, aber ich habe immer noch ein bisschen Angst rückfällig zu werden. Es ist ein tolles Gefühl Zeit mit dem Kleinen zu verbringen, ohne sich "gezwungen" zu fühlen. Ich habe auch Angst, dass es beispielsweise bei Kind 2 wieder von vorne losgeht oder ich meinen Kleinen dann abschiebe, weil ich das 2. Kind von Anfang an annehmen kann. Mir schwirren so viele Sachen noch im Kopf. Wie konnte sowas überhaupt passieren? Es war ja alles perfekt und "geplant". Ich bin froh, dass mein Mann erkannt hat, dass es sich dabei um PPD handeln könnte und somit auch die richtigen Maßnahmen ergriffen hat, ich selbst war dazu nicht in der Lage und wäre es wahrscheinlich bis heute noch nicht.
so und solange ihr antwortet, schaue ich nochmal zum Kleinen. Übrigens soll laut http://www.horoskopbox.de dieses Jahr ein gutes Jahr für mich werden...na dann, das macht mit Mut :-p
so und solange ihr antwortet, schaue ich nochmal zum Kleinen. Übrigens soll laut http://www.horoskopbox.de dieses Jahr ein gutes Jahr für mich werden...na dann, das macht mit Mut :-p
Hallo,
mit dem Abklingen der Depression kamen bei mir auch immer mehr die Muttergefühle zum Vorschein - sie waren immer da, nur eben von der Krankheit verschüttet.
Ich denke gerade wenn alles "perfekt und geplant" ist, läuft man noch eher Gefahr zu "kippen", wenn man sieht, dass sie Realität eben nie perfekt oder planbar ist...
mit dem Abklingen der Depression kamen bei mir auch immer mehr die Muttergefühle zum Vorschein - sie waren immer da, nur eben von der Krankheit verschüttet.
Ich denke gerade wenn alles "perfekt und geplant" ist, läuft man noch eher Gefahr zu "kippen", wenn man sieht, dass sie Realität eben nie perfekt oder planbar ist...

Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex