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Sila

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Beitrag von Sila »

Hallo zusammen,

ich hoffe ich kann hier in diesem Forum Erfarungen austauschen und lernen mit meiner Angst umzugehen.

Ersteinmal möchte ich mich gerne vorstellen:
Ich bin 28 Jahre alt, weiblich und habe im Mai 2012 meinen kleinen Sonnenschein zur Welt gebracht.
Es war eine lange, anstrengende Geburt aber zu guter letzt waren wir alle wohlauf und überglücklich.
Das Glück hielt so ca 7-8 Wochen an... Das Stillen hat anfangs prima geklappt, Baby war gesund und munter und ich erfreute mich auch voller energie zu sein.

Etwa 4 Wochen nach der geburt traten erste stillschwierigkeiten auf, mein sohn hat irgendwie keine milch mehr raus bekommen... habe dann meine hebamme um rat gefragt und fing an mir dauernd diese milchpumpe anzulegen... mal kam was... mal kam nix... ich konnte nie wirklich sicher sein ob mein Kind nun satt wird oder nicht.

Schlussendlich habe ich das ganze zwei wochen so mitgemacht und habe dann aber schweren herzens entschieden mein baby weiter mit der flasche großzuziehen... befand mich damit zwar in einem riesen gewissenskonflikt mit mir selbst... aber gut... in der 7. ten nach der Geburt hat er dann den rest milch der da war noch bekommen bis dann nix mehr kam...

Baby hat die umstellung prima vertragen... mutter nicht.
In der 8.ten Woche nach der geburt landete ich mit totaler panik und angst zu sterben in der Notaufnahme... ich hatte totale panik mit meinem Körper (besonders mein Herz) stimmt was nicht... Wurde dann nach zwei stunden und etlicher untersuchungen mit dem ergebniss "Kerngesund" wieder nach hause geschickt.

Vor fünf jahren hatte ich schonmal mit panikattacken zu tun und diese mit Medikamenten und Verhaltenstherapie wieder weg bekommen.

Also habe ich direkt alles in die wege geleitet... therapeutin kontaktiert... termin beim neurologen gemacht...

Alles wunderbar und es wurde besser... bis zu einem tag im dezember letzten Jahres... da hatte ich einen anaphylaktischen schock nach einer antibiotikaeinnahme und bin mit lüla ins krankenhaus gebracht worden.

Eine woche nach diesem schock schlug plötzlich mein herz ganz komisch... nach etwa 15 minuten rief ich den rettungsdienst.
Dabei kam raus das ich extrasystolen habe... nichts schlimmes sagte auch dann die ärztin nach sämtlichen untersuchungen und schickte mich wieder heim.

Von dem tag an fühlte ich mich zu hause gar nicht mehr wohl... ich hatte ständig panik dieses Herzgepolter kommt wieder...

Ich habe diese angst einfach nicht mehr ausgehalten und mich stationär in einer psychiatrie aufnehmen lassen. Dort bin ich nun seit 7 wochen.
Es geht mir definitiv besser... aber mich plagen immer noch diese extraherzschläge... ich würde schon fast sagen ich habe eine richtige herzphobie entwickelt... :cry:

Wenn ich die extraherzschläge nicht wahr nehme oder nicht spüre ist alles gut... aber sobald sie wieder da sind sehe ich die blanke panik...

Sooo... das war jetzt schon recht lang... ich hoffe ich finde hier menschen die mir mut machen können oder denen es vielleicht ähnlich geht wie mir...

Mein sohn ist zurzeit nicht bei mir da diese klinik hier keine mutter-kind plätze hat. er ist aber gut versorgt durch meinen mann und omas und opas und ich sehe ich fast täglich.

Es plagt mich einfach diese hoffnungslosigkeit... ich möchte einfach nur ein ganz normales leben führen können... aber ständig kommt mir meine angst in die quere...

Zu Hause zu sein ist eine echte herrausforderung... ich übe es so gut ich kann... und es klappt auch schon etwas besser.... aber es ist lange nicht so das ich mir zutraue mal wieder mit meinem baby alleine zu hause zu sein und einafch unsere zeit zu genießen...

Na ja, wie gesagt ich hoffe ich finde hier anschluss und wir können uns ein wenig austauschen.

Viele liebe Grüße Sila
lina

Beitrag von lina »

Hey Herzlich Willkommen hier!
Kann dich gut verstehen ! Ich glaube ich habe auch eine Herzphobie :( !
Wie hast du es damals geschafft nimmst du jetzt auch wieder Medikamente?
Schön zu wissen das man nicht alleine ist!


Liebe Grüße :-)
Sila

Beitrag von Sila »

Hallo lina,

Damals hab ich es schnell wieder in den Griff bekommen. Wie weiß ich nicht mehr so recht... Irgendwo muss ein wendepunkt gewesen sein den ich jetzt krampfhaft versuche zu finden aber er scheint noch weiter weg zu sein. Zur Zeit nehme ich cipralex 10 mg und saroten 25 mg.

Wieso glaubst du das du eine herzphobie hast? Welche Symptome hast du und wie gehst du damit um?

Lg sila
Schnuti33

Beitrag von Schnuti33 »

Hallo Sila, willkommen hier.

Diese Fixierung auf das Herz haben viele in dieser Zeit. Ich verstehe was du meinst.

Darf ich fragen in welcher Klinik du bist???
Ich komme aus Düren!!!
LG
Sila

Beitrag von Sila »

Hallo schnuti,

Aber warum fixiert man sich ausgerechnet auf das Herz?
Ich bin in der alexianer Klinik Köln.

Lg
Sila
Schnuti33

Beitrag von Schnuti33 »

Warum es so ist, darauf habe ich leider keine fundierte Antwort. Kenne es nur aus eigener Erfahrung, von einer Bekannten mit PPD und was ich hier schon so oft gelesen habe.

Manche glauben auch sie hätten einen Tumor im Kopf, weil die PPD viele psychosomatischen Beschwerden wie ( Schwindel, Übelkeit, Zittern, Unruhe, Schlaflosigkeit .....) verursacht. Es ist der negative Stress der sich bemerkbar macht.

Die meisten rennen von Arzt zu Arzt und im Endeffekt sind sie kerngesund.

Für mich kam mit der Geburt auch das Thema "Tod" auf einmal emotional sehr nah und das Gefühl, und das untrügliche Wissen darum, dass ICH irgendwann mal sterben werde und diese Tatsache unausweichlich ist. Der Gedanke daran, mein Kind evtl. frühzeitig alleine lassen zu müssen hat mir sehr zugesetzt.

Besonders das Herz, unser wichtigstes Organ, Sinnbild für unser Seelenleben, schenken wir viel Aufmerksamkeit.

Was ich gelernt habe, besser und "liebevoller" mit mir umzugehen. Im Grunde mich " gesund zu pflegen". So wie wir es auch machen, wenn wir erkältet sind oder wie wir es bei unseren Kindern machen würden wenn sie krank sind. Dazu gehört Dinge zu tun ,die gut tun. Wichtig ist auch, sich NICHT von der Angst steuern zu lassen. Desto mehr Raum du ihr gibst , um so größer wird sie.

Und NIE bei einer Panikattacke den Blutdruck messen. Die Werte sind un relevant und geben deiner Angst nur neues "Futter".
Frida2612

Beitrag von Frida2612 »

Herzlich willkommen, Sila.
Danke Schnuti, für die Info, dass man das oft entwickelt, das beruhigt ungemein.
Ich habe ebenfalls eine Herzangst entwickelt, noch wenige Wochen vor meiner eigentlichen PPD, fast so wie ein Vorbote oder so. Und als meine Zwangsgedanken weniger wurden, kam die Herzangst wieder hoch. Momentan sind weder ZG´s, noch Herzangst da, es gibt also durchaus Hoffnung, dass es von alleine wieder weggeht (wobei natürlich immer die begründete Sorge da ist, obs nicht mal wiederkommt)...
Liebe Grüße!
Frida
lina

Beitrag von lina »

Hallo!
Meine Symthome sind was das Herz betrifft das ich bei Anstrengung oft Herzrasen habe aber es kommt auch oft in Ruhezuständen, das ich in der Herzgegend ein stechen habe und mein linker Arm oft schmerzt!Ich werd dann auch so nervös dabei das ich denke oh Gott jetzt passiert was ! Bei mir ist es auch schon so seit der Große auf die Welt gekommen ist ,das ich fürchterliche Angst bekommen habe das ich oder mein Sohn sterben könnten und durch den Tod von meinem Opa , ich jetzt noch mehr Angst habe weil es so plötzlich kam ist aber nun auch schon fast 3 Jahre her! Es ist halt immer so ein komisches Gefühl als würd das Herz irgendwie da drin rum baumeln ! Aber dazwischen sind auch Zeiten wirklich Monate wo ich nichts habe auch wenn ich bewusst dran denke!
Seit die PPd nun angefangen hat und somit die Zwangsgedanken waren diese schrecklichen Gedanken im Vordergrund und nun habe ich sie seit Dezember so fast weg, ich glaub es ist nur noch die Erinnerung daran und ich bin auch so unendlich froh das ich das vielleicht los habe aber dafür kommt nun die Sache mit dem Herzen wieder ! Nun ja werde auf jeden fall in den nächsten Wochen den Kardiologen wieder besuchen und ich weis eigentlich auch wie das ergebniss ausfällt aber ich kontrollier es lieber bevor nacher doch was ist!
Was meinen die in der Klink dazu und was bekommst du dagegen für Tipps?
Hast du Probleme mit dem Rücken ich denke das spielt vielleicht auch noch eine Rolle!
Wünsch dir weiterhin viel Erfolg das du bald nach Hause kannst!!!!

Ganz Liebe Grüße Lina
Sila

Beitrag von Sila »

Ich war auch schon bei zig ärzten... darunter natürlich auch beim kardiologen.
Dabei kam eigentlich nie etwas pathologisches raus... beim letzten 24 std ekg halt diese supraventrikulären extrasystolen... die sind aber nicht schlimm... die hat so gut wie jeder und meistens bleiben sie ganz unbemerkt.
Ich merke sie aber recht deutlich und deswegen bekomme ich ab morgen ein ganz leichten betablocker... in der hoffnung ich spüre diese dinger nicht mehr dann... weil die machen mir jedesmal aufs neue riesen angst... da können noch so viele ärzte sagen das die nicht schlimm sind... mir macht das angst.

Ansonsten lerne ich hier halt mit meinen ängsten umzugehen.
Teilweise mit verhaltenstherapeutischen dingen aber auch in bezug auf meine gedankenkirmes wenn es wieder mal irgendwo zwickt und zwackt und ich mir direkt das schlimmste szenario ausmale das ich gleich sterben mss weil mir keiner helfen kann...

Aus dieser spirale muss ich raus...
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