Angst vor der Angst.

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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angsthässchen

Angst vor der Angst.

Beitrag von angsthässchen »

Hallo, ich weiss ich schreibe hier sehr oft rein, aber ich hab noch einige fragen ...
Kann man vor dem Gedanken vor dem man Angst hat verrückt werden?
Wie soll ich es am besten erklären?
Zb. Ich denke jetzt ..., gleich beisste dir die zunge ab machs einfach dann haste es hinter dir .. ich bekomme angst dann werde ich nervös und irgendwann geht mein herz ganz schnell.. ich bekomme eine panikattacke und denke dann gleich werde ich verrückt renne rum und schreie hilft mir ... oder ich denke ich schreie einfach so los und werde von jetzt auf gleich verrückt.
Hat auch jemand solche gedanken und so eine angst ?
claudi

Beitrag von claudi »

ja die angst kenne ich sehr gut . Ich denke schon das man verrückt werden kann , aber nicht in Form von durchknallen und rumrennen und rumschreien , sondern verrückt machen tut es einen weil es nervt und es anspannung auslöst . verrückt ist etwas schwierig find ich gerade mit Zwängen ist man eigenlich verrückt bei klarem Verstand . Ich denke nicht das du total ausflippst und schreist , aber setz dich mal ins Auto , fahr mal ins Feld , dreh dann die Musik auf und schreie alles was geht raus und zwar meint eine Therapeutin mit der ich mal gesprochen hab das es einen effekt hat von kontrolliertem verrückt sein und Druck nimmt . Ausserdem wenn man einen Impulszwang hat und gerade den Gedanken hat sich die zunge abzubeissen ist die Anspannung sehr hoch . Aber versuch es auszuhalten und setz dich dem aus , diese Angst verrückt zu werden ist der Punkt wo die Anspannung auf einer Skala von 1-10 hoch liegt etwa bei 8 oder 9 , aber es geht vorbei , vielleicht hilft dir ja das Buch der Kobold im kopf denn laut der allgemeinen Wissenschaft führen Zwängler Zwangsgedanken nicht aus sondern man leidet stumm
claudi

Beitrag von claudi »

Es ist eine ausgesprochen häufige, aber falsche und unpassende Überzeugung, dass man den Verstand verlieren könnte oder "durchdreht" wenn man eine Angstattacke bekommt. Im Moment einer schweren Angstattacke bei der Panikstörung meint der Patient vielleicht noch, dass er die Kontrolle über seine Gedanken und Gefühle verlieren könnte oder aber schwere Auswirkungen wie ein Schlaganfall oder Herzinfarkt drohen könnten. Verrückt werden kann man aber nicht.

Kein Zweifel, eine Angstattacke mit den begleitenden körperlichen Reaktionen ist unangenehm und auch für die Betroffenen unheimlich. Aber gefährlich im befürchteten Sinne ist eine Panikstörung nicht. Vielmehr läuft eigentlich eine recht normale und "sinnvolle" Alarmreaktion des Körpers in übertriebenem Ausmass ab, wobei die negativen Gedanken und Katastrophenbefürchtungen und der fehlende Abgleich an der Realität im Sinne eines Teufelskreies der Angst sich immer weiter aufschaukeln können. Zu Urzeiten war diese Alarmierungsreaktion sinnvoll, um den Körper schnell für eine Flucht- oder Kampfreaktion zu alarmieren. Die Gedanken mussten dabei natürlich auch nicht "logisch" sein, sondern sich allein auf die Gefahr und Flucht konzentrieren. Diese Alarmreaktion aktiviert also den Körper, kann aber keinen Schaden im Gehirn anrichten. Ganz sicher aber eben nicht dazu führen, dass man den "Verstand verliert". Auch wenn einigen Patienten während der Angst die Welt "fremd" vorkommt (Derealisation) oder sie sich selber wie fremd in der Umgebung vorkommen (Depersonalisation): Dies ist ein vorrübergehender Zustand, der auch wieder aufhört.

Vielmehr hält eine Angstreaktion für eine bestimmte Zeit z.B. 30 Minuten an, lässt dann aber auch irgendwann wieder nach. Dies zu erkennen und damit umgehen zu lernen ist eine wesentliche Grundlage in der Angstbewältigung


habe ich Dir mal aus einem Meiner vielen Bücher rausgesucht fand ich ganz gut hat ein Arzt geschrieben nicht ich
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