Eine Neue sagt hallo

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Lena0110

Eine Neue sagt hallo

Beitrag von Lena0110 »

Hallo ihr Lieben.
Ich habe mich hier angemeldet, weil ich eure Meinung brauche.
Ich bin 27 Jahre alt, seit 7 Jahren verheiratet und dreifache Mutter. Letztes Jahr im
Oktober kam dann nach 2 Jungs ein Mädchen hinzu. Die kleine ist unser kleiner Sonnenschein und reißt uns alle mit. Leider fühle ich mich seit ihrer Geburt vor 5,5 Monaten aber nur noch ausgelaugt, müde. Ich dachte anfangs, es wäre der normale Baby-Blues aber es wird einfach nicht besser. Bei meinen ersten beiden Kindern ging diese Phase nach einigen Wochen weg. Danach war alles wie zuvor, außer eben mit einem Kind mehr.
Nun ist es anders. Ich bin nur noch müde, wenn ich früh ins Bett gehe kann ich nicht schlafen oder werde etliche Male wach. Ich bin tierisch ausgelaugt, muss mich für alltägliche Dinge richtig aufraffen, meine Kinder sind natürlich versorgt. Es geht mehr um alles drum rum. Haushalt bekomme ich nicht mehr hin, jede Aufgabe ist für mich einfach super anstrengend zu bewältigen. Ich bin nur noch schlecht gelaunt, fühle mich leer, habe kaum noch Geduld und deswegen auch häufig Stress mit meinem Mann. Sex gab es das letzte mal in der Schwangerschaft weil ich einfach keine Lust habe und nur noch müde bin. Er kann mit nichts mehr recht machen, obwohl er alles macht um mir zu helfen. Er tut mir so leid weil ich so ungerecht zu ihm bin.
Ich empfinde kaum noch Glücksgefühle oder Zufriedenheit. Schlechte oder negative Gedanken was meine Kinder betrifft habe ich aber nicht. Sie sind es, die mich stark sein lassen und für die ich mich jeden Tag durch kämpfe.
Ich habe mich vor einigen Tagen etwas im Internet durchgelesen weil mir diese Situation langsam sorgen macht. Ich habe dazu auch noch große Sorgen wegen meiner Mutter, die ok Trennung lebt und meinen Bruder alleine durch bringen muss. Er hat auch einige Probleme, die mich sehr beschäftigen.
Ich habe aus welchem Grund auch immer jeden Abend Angst vor dem nächsten Tag. Warum, weiß ich selber nicht.

Meine Frage an euch ist, ist das eine Depression???
Sollte ich zu einem Arzt gehen?
Einen Hausarzt habe ich nicht weil es einfach in den letzten Jahren keinen Grund gab, einen aufzusuchen.

Ich weiß nicht, was ich tun soll aber es ist mir klar geworden, dass es nicht normal sein kann wie es mit seit Monaten geht.

Ich hoffe bei euch eventuell etwas schlauer zu werden um meine Situation einzuschätzen.
Danke fürs lesen.

Lieben Gruß
Lena0110
Sabrina M.

Beitrag von Sabrina M. »

Liebe Lena,

ich möchte Dich ganz herzlich bei uns begrüßen.

Ich finde Du machst einen wirklich super Job mit drei Kindern und Haushalt. Und ganz wichtig: Es darf auch mal was liegen bleiben und Du darfst bei der Belastung - ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben - erschöpft sein.

Kannst Du Dir eventuell eine Haushaltshilfe besorgen? Etwas Entlastung wäre doch als erstes schon gut, wenigstens im Haushalt.

Ich würde Dir empfehlen einen Arzt aufzusuchen und ihm von deiner Situation zu berichten. Vielleicht wäre ein Körpercheck ganz sinnvoll, um eventuellle Dysfunktionen (Schilddrüse) oder Mangelerscheinungen auszuschließen, die ebenfalls zu deiner körperlichen Schwäche beitragen können.
Lena0110

Beitrag von Lena0110 »

Lieben dank für die Antwort.

Eine Haushaltshilfe ist leider nicht möglich.

Wäre es ratsam zu einem Hausarzt zu gehen?
Wir wird eine Ppd eigentlich diagnostiziert?

Eisenmangel kann ausgeschlossen werden. Dieser wurde erst bei der Gynäkologin getestet.

Lieben Gruß und einen lieben dank

Lena0110
Sabrina M.

Beitrag von Sabrina M. »

Hi Lena,

am besten Du gehst erstmal zu einem Hausarzt und legst alles auf den Tisch. Natürlich kannst Du ebenfalls einen Termin beim Psychiater vereinbaren, wenn Du medikamentöse Unterstützung benötigst. Ich glaube, es ist nicht so einfach eine PPD zu diagnostizieren, da es verschiedene Symptome gibt. Manche Frauen haben Ängste und Zwangsgedanken, andere körperliche Beschwerden. Du kannst gerne den EPDS-Test machen, um deine Gefühlslage besser einschätzen zu können:
http://www.schatten-und-licht.de/joomla ... 60&lang=de

Gut, dass Du einen Eisenmangel ausschließen kannst, aber die Schilddrüse ist ebenfalls ganz wichtig.
Lena0110

Beitrag von Lena0110 »

Hallo nochmal

Heute habe ich endlich einen Schub bekommen und den freien Tag meines Mannes ausgenutzt, um zu einem Hausarzt zu gehen.
Er macht jetzt ein großes Blutbild um organisches abzuchecken.
Ich bin gespannt was dabei raus kommt.
Habe auch heute das erste mal meiner Mutter von meinem Problem erzählt.
Diese beiden Dinge haben mir schon mal einen Riesen Stein von Herzen fallen lassen.

Ich werde berichten, wenn ich das Ergebnis habe.

Kommt es dann oft vor, dass z.b die Schilddrüse Schuld an einer depressiven Phase hat?

Lieben dank und liebe Grüße
Lena0110
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo Lena,

Du machst das ganz richtig, indem Du schon mal erste Dinge angehst, um der Sache auf den Grund zu gehen.
Tili hat Dir schon den EPDS-Test empfohlen, mach den doch mal. Tja, wie wird eine PD diagnostiziert? Z.B. mit dem besagten EPDS-Test. Ich habe erst kürzlich einen Vortrag beim Niederbayerntreffen der Kinderschutzsstellen gehalten. Eine der anderen Referentinnen war eine Ärztin an der Kinderklinik, die ebenfalls diesen Test empfohlen hat und den wir dann gleich allen Beteiligten in die Hand gedrückt haben.
Es kommt im Endeffekt darauf an, wie ernst der behandelnde Arzt die Sache nimmt. Es kann auch sein, dass er/sie Dir rät, Dich über Deine gesunden Kinder zu freuen und dass das schon wieder weggeht. Diesen Rat werden Dir evtl. auch andere Menschen geben.
Entscheidend ist, wie Du Dich fühlst, nicht, wie es Dir jemand einreden will.
Sicher, das alles kann sich bald in Wohlgefallen auflösen, umso besser. Ist das aber nciht der Fall und bemerkst Du evtl. sogar eine Verschlechterung, dann muss die Sache angegangen werden, das ist sehr wichtig.

Zur Schilddrüse: hat, die hat oft entscheidenden Einfluss, aber ebenso die Hormone, die ja nach der geburt erstmal in den Keller schießen und bei vielen Frauen eben nicht wieder zu einem Normalmaß zurückfinden. Ein Hormonstatus wre also auch mehr als wichtig. Das wird leider viel zu oft übersehen, dabei ist es - wie ich mittlerweile überzeugt bin - meist der entscheidende Faktor.

Wenn sich wirklich die Diagnose Depression bestätigt (und ehrlich, es hört sich schon ein wenig danach an, was Du so erzählst), würde ich in Deinem eigenen Interesse diese Tests (SD udn Hormone) machen lassen. Vielfach könnte man sich die ADs sparen, wenn gleich richtig der Sache auf den Grund gegangen und nicht einfach so rumexperimentiert würde, aber wie gesagt, dazu bedarf es einer richtigen Diagnose.

LG,
ubure
Anke
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Beitrag von Anke »

Hallo zusammen,

an dieser Stelle möchte ich eine kleine, aber wichtige Korrektur einfliessen lassen:

eine PPD kann NICHT anhand des EPDS-Bogens diagnostiziert werden!

>>> Die Diagnose kann lediglich ein Mediziner stellen.

Den EPDS-Bogen kann man als zusätzliches Instrument (vor einem Arztbesuch) für sich selbst nutzen und erhält damit dann einen ANHALTSPUNKT, ob eine PPD vorliegt oder nicht.
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
ubure

Beitrag von ubure »

Ja, das meinte ich eigentlich auch so, aber es stimmt, das kam nicht genauso raus aus meinem Posting, zumindest nicht an der betreffenden Stelle. Sorry!
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