Schwierigkeiten, mich selber anzunehmen ...
Moderator: Moderatoren
Hallo Ihr Lieben,
das ist ja ganz schön viel "Stoff zum Nachdenken und Bearbeiten", den Ihr liefert.
Den Film "Harold und Maude" kenne ich bisher leider nicht.
Eure Kommentare zu dem "Recht, einen Narren aus sich zu machen" finde ich interessant. Ich finde es ermutigend, dass Ihr wohl schon recht gut damit umgehen könnt, auch mal Fehler zu machen, es anderen nicht immer recht zu machen und evtl. abgelehnt zu werden.
Ich glaube, das ist für mich immer noch das größte Problem, was sich leider gestern noch zeigte.
Gerade gestern waren meine Oma, mein Freund und ich bei einer Familie, die wir lange nicht gesehen haben. Es sind eine Art entfernte Verwandte von mir. So wie auch Marika auf der Beerdigung stand ich den ganzen Besuch über irgendwie neben mir. Die eine Tochter erzählte mir dann bei einem Spaziergang ihre beruflichen Probleme. Ich habe von der schönen Umgebung kaum etwas mitbekommen, da ich mich irgendwie verpflichtet fühlte, dass sie sich wohl fühlt mit mir, sich getröstet fühlt etc. Hauptsache, dass sie mich nicht plötzlich ablehnt. Das ging mir irgendwie mit der ganzen Familie so.
Ich hatte wieder so eine "selektive Wahrnehmung", dass wir, als wir an einen Straßenbahnübergang kamen, gar nicht so richtig merkte, dass gerade eine Bahn kam. Sie war schon noch ein paar Meter entfernt, aber die anderen sind wohl rascher über die Gleisen gehuscht, dass mein Freund rief: Paß doch auf, da kommt eine Bahn!
Ich bin zwar Straßenbahne nicht sehr gewohnt, da wir nicht in der Stadt wohnen, es erschreckt mich aber trotzdem, wie sehr ich vernebelt sein kann durch solche Situationen, wo ich darauf achte, dass schön Harmonie herrscht und ich allen recht mache.
Ich finde es gut, Marika, dass Du das Gespräch mit der Kollegin gesucht hast, mit der Du Streit hattest. Wie ist es denn verlaufen und wie hast Du Dich dabei gefühlt?
Es gibt bei mir noch eine Variante wie ich einen "Narren aus mir" gemacht habe. Ich war lange Zeit in manchen Dingen sehr gutgläubig, naiv und merkte gar nicht, dass die Welt gar nicht so paradiesisch und gut ist, wie ich es gerne hätte. Ich habe irgendwie immer darauf gestarrt, was meine Mutter machte.
Marika hat mich ganz schön zum Nachdenken gebracht, weil sie schreibt, dass Ihr in der Kindheit eigentlich alles abgenommen wurde. Mir wird das erst jetzt so richtig klar. Bei mir jedoch nicht so wie bei Dir auf liebevolle Weise, sondern streng kontrollierend.
Ich versuche auch wie Ihr, es nicht mehr allen recht machen zu müssen, aber diese andere Variante, diese Kombination aus Gutgläubigkeit, Naivität und Unselbständigkeit, mit der ich mich auch zum Narren gemacht habe, muss ich dringend weiter berbeiten.
So gutgläubig und naiv bin ich seit meinem "Zusammenbruch" vor über 3 Jahren nicht mehr, aber selbständig hm, da muss ich noch sehr dran arbeiten. Und mit abhängig meine ich, ich fühle mich existentiell abhängig von meinem dominanten Chefs, und ich fühle mich gefühlsmäßig abhängig von meinem Freund. Bei einem Kind wäre ich bestimmt auch überbesorgt und zu anhänglich und muss daher vorher dringend an mir weiter arbeiten. Viel zu tun also.
Ich arbeite übrigens als fremdsprachliche Sachbearbeiterin.
Liebe Grüße
das ist ja ganz schön viel "Stoff zum Nachdenken und Bearbeiten", den Ihr liefert.
Den Film "Harold und Maude" kenne ich bisher leider nicht.
Eure Kommentare zu dem "Recht, einen Narren aus sich zu machen" finde ich interessant. Ich finde es ermutigend, dass Ihr wohl schon recht gut damit umgehen könnt, auch mal Fehler zu machen, es anderen nicht immer recht zu machen und evtl. abgelehnt zu werden.
Ich glaube, das ist für mich immer noch das größte Problem, was sich leider gestern noch zeigte.
Gerade gestern waren meine Oma, mein Freund und ich bei einer Familie, die wir lange nicht gesehen haben. Es sind eine Art entfernte Verwandte von mir. So wie auch Marika auf der Beerdigung stand ich den ganzen Besuch über irgendwie neben mir. Die eine Tochter erzählte mir dann bei einem Spaziergang ihre beruflichen Probleme. Ich habe von der schönen Umgebung kaum etwas mitbekommen, da ich mich irgendwie verpflichtet fühlte, dass sie sich wohl fühlt mit mir, sich getröstet fühlt etc. Hauptsache, dass sie mich nicht plötzlich ablehnt. Das ging mir irgendwie mit der ganzen Familie so.
Ich hatte wieder so eine "selektive Wahrnehmung", dass wir, als wir an einen Straßenbahnübergang kamen, gar nicht so richtig merkte, dass gerade eine Bahn kam. Sie war schon noch ein paar Meter entfernt, aber die anderen sind wohl rascher über die Gleisen gehuscht, dass mein Freund rief: Paß doch auf, da kommt eine Bahn!
Ich bin zwar Straßenbahne nicht sehr gewohnt, da wir nicht in der Stadt wohnen, es erschreckt mich aber trotzdem, wie sehr ich vernebelt sein kann durch solche Situationen, wo ich darauf achte, dass schön Harmonie herrscht und ich allen recht mache.
Ich finde es gut, Marika, dass Du das Gespräch mit der Kollegin gesucht hast, mit der Du Streit hattest. Wie ist es denn verlaufen und wie hast Du Dich dabei gefühlt?
Es gibt bei mir noch eine Variante wie ich einen "Narren aus mir" gemacht habe. Ich war lange Zeit in manchen Dingen sehr gutgläubig, naiv und merkte gar nicht, dass die Welt gar nicht so paradiesisch und gut ist, wie ich es gerne hätte. Ich habe irgendwie immer darauf gestarrt, was meine Mutter machte.
Marika hat mich ganz schön zum Nachdenken gebracht, weil sie schreibt, dass Ihr in der Kindheit eigentlich alles abgenommen wurde. Mir wird das erst jetzt so richtig klar. Bei mir jedoch nicht so wie bei Dir auf liebevolle Weise, sondern streng kontrollierend.
Ich versuche auch wie Ihr, es nicht mehr allen recht machen zu müssen, aber diese andere Variante, diese Kombination aus Gutgläubigkeit, Naivität und Unselbständigkeit, mit der ich mich auch zum Narren gemacht habe, muss ich dringend weiter berbeiten.
So gutgläubig und naiv bin ich seit meinem "Zusammenbruch" vor über 3 Jahren nicht mehr, aber selbständig hm, da muss ich noch sehr dran arbeiten. Und mit abhängig meine ich, ich fühle mich existentiell abhängig von meinem dominanten Chefs, und ich fühle mich gefühlsmäßig abhängig von meinem Freund. Bei einem Kind wäre ich bestimmt auch überbesorgt und zu anhänglich und muss daher vorher dringend an mir weiter arbeiten. Viel zu tun also.
Ich arbeite übrigens als fremdsprachliche Sachbearbeiterin.
Liebe Grüße
Hallo Ihr Lieben,
ich habe vor mittlerweile 23 Jahren Krankenschwester gelernt und auch einige Jahre in diesem Beruf gearbeitet. An sich tue ich das immer noch, denn ich arbeite seit 8 Jahren in der Hausleitung einer Betreuten Seniorenwohnanlage. Ich habe in dieser Einrichtung als Notrufbereitschaft, während meines Studiums ,ein wenig mein Bafög aufgestockt und nach Beendigung des Studiums hat man mir einen Teilzeitjob in der Hausleitung angeboten. Studiert habe ich Landschaftökologie und Naturschutz. Später habe ich mich 3 Jahre an einer Heilpflanzenschule berufbegleitend weitergebildet (Pflanzen jeglicher Art sind meine Passion). Mein Lebenslauf ist aber nicht so geradlinig wie es jetzt erscheint. Ich habe viel verschiedenes gearbeitet, im Prinzip hatte es immer mit Menschen und Pflanzen zu tun. Kennzeichnend ist dabei immer, dass ich sehr gut, effektiv und mit hohen Ansprüchen arbeite, Fortbildungen mit Leidenschaft besuche... an sich toll motiviert aber irgendwie ist es auch nie genug- falls ihr versteht was ich meine? Ich vermute die letzte Aufzählung ist auch typisch für Zwängler? Oder handhabt ihr das anders?
Ich konnte über die vielen Erfahrungen gut lernen, dass ich in der Lage bin vor Gruppen zu sprechen, ja diese sogar zu begeistern und Heilpflanzenfeuer zu entfachen (ich habe viele Führungen gegeben... und 6 Jahre an einer Heilpraktikerschule unterrichtet).
Und das was Marika schreibt, je sicherer sie sich fühlt, desto besser geht es, kenne ich auch "zu" gut. Ich habe mich immer sehr ausführlich auf meine Seminare vorbereitet. Zum einen gibt es mir eben die Sicherheit, zum anderen will ich in keinem Fall im Bereich Gesundheit falsche Infos weitergeben.
Ich habe auch lernen müssen, dass ich mal eine Frage nicht beantworten konnte. Das kommt vor, aber zu oft darf es nicht vorkommen. Das gestehe ich mir dann doch nicht zu.
Meine Therapeutin sagt, dass Zwängler eine große Sicherheit brauchen und zum Perfektionismus neigen. Das mit dem Perfektionismus trifft in manchen Bereichen auf mich zu, in anderen wieder nicht.
Es war für mich jahrelang super klasse viel Lob und Anerkennung und immer noch mehr Anfragen für weitere Seminare zu bekommen. Mittlerweile müsste ich ÜBEN (da ist es wieder dieses Wort) mal ein Seminar zur bedingt gut vorzubereiten oder einen Vortrag mal in den "Sand zu setzten". Ich wäre sehr gespannt, ob ich das aushalten könnte oder "eine" ! negative Rückmeldung/Erfahrung alles mühsam erarbeitete Selbsvertrauen wieder überschatten würde. Ich wünschte mir in jedem Fall, dass ich mich TROTZDEM gut fühlen würde und mich nicht in Frage stellen würde und dass in unabhängiger von Lob und Anerkennung sein könnte. Versteht ihr was ich meine?
Wenn Ihr so sprecht wie Ihr schreibt, Carmen und Marika, seid ihr in jedem Fall einsame spitze. ABER wir Zwängler sind genauso super Spitze wenn wir unter unsere Leistungsansprüche gehen und einfach "Durchschnitt" sind.
Welches Buch liest Du denn von Frau Oelker, Carmen?
Ich bin etwas grippig gerade, deswegen konnte ich glaub gar nicht so richtig auf das von euch Geschriebene eingehen...
ich wünsche in jedem Fall allen das Beste !
die Graureiherin
ich habe vor mittlerweile 23 Jahren Krankenschwester gelernt und auch einige Jahre in diesem Beruf gearbeitet. An sich tue ich das immer noch, denn ich arbeite seit 8 Jahren in der Hausleitung einer Betreuten Seniorenwohnanlage. Ich habe in dieser Einrichtung als Notrufbereitschaft, während meines Studiums ,ein wenig mein Bafög aufgestockt und nach Beendigung des Studiums hat man mir einen Teilzeitjob in der Hausleitung angeboten. Studiert habe ich Landschaftökologie und Naturschutz. Später habe ich mich 3 Jahre an einer Heilpflanzenschule berufbegleitend weitergebildet (Pflanzen jeglicher Art sind meine Passion). Mein Lebenslauf ist aber nicht so geradlinig wie es jetzt erscheint. Ich habe viel verschiedenes gearbeitet, im Prinzip hatte es immer mit Menschen und Pflanzen zu tun. Kennzeichnend ist dabei immer, dass ich sehr gut, effektiv und mit hohen Ansprüchen arbeite, Fortbildungen mit Leidenschaft besuche... an sich toll motiviert aber irgendwie ist es auch nie genug- falls ihr versteht was ich meine? Ich vermute die letzte Aufzählung ist auch typisch für Zwängler? Oder handhabt ihr das anders?
Ich konnte über die vielen Erfahrungen gut lernen, dass ich in der Lage bin vor Gruppen zu sprechen, ja diese sogar zu begeistern und Heilpflanzenfeuer zu entfachen (ich habe viele Führungen gegeben... und 6 Jahre an einer Heilpraktikerschule unterrichtet).
Und das was Marika schreibt, je sicherer sie sich fühlt, desto besser geht es, kenne ich auch "zu" gut. Ich habe mich immer sehr ausführlich auf meine Seminare vorbereitet. Zum einen gibt es mir eben die Sicherheit, zum anderen will ich in keinem Fall im Bereich Gesundheit falsche Infos weitergeben.
Ich habe auch lernen müssen, dass ich mal eine Frage nicht beantworten konnte. Das kommt vor, aber zu oft darf es nicht vorkommen. Das gestehe ich mir dann doch nicht zu.
Meine Therapeutin sagt, dass Zwängler eine große Sicherheit brauchen und zum Perfektionismus neigen. Das mit dem Perfektionismus trifft in manchen Bereichen auf mich zu, in anderen wieder nicht.
Es war für mich jahrelang super klasse viel Lob und Anerkennung und immer noch mehr Anfragen für weitere Seminare zu bekommen. Mittlerweile müsste ich ÜBEN (da ist es wieder dieses Wort) mal ein Seminar zur bedingt gut vorzubereiten oder einen Vortrag mal in den "Sand zu setzten". Ich wäre sehr gespannt, ob ich das aushalten könnte oder "eine" ! negative Rückmeldung/Erfahrung alles mühsam erarbeitete Selbsvertrauen wieder überschatten würde. Ich wünschte mir in jedem Fall, dass ich mich TROTZDEM gut fühlen würde und mich nicht in Frage stellen würde und dass in unabhängiger von Lob und Anerkennung sein könnte. Versteht ihr was ich meine?
Wenn Ihr so sprecht wie Ihr schreibt, Carmen und Marika, seid ihr in jedem Fall einsame spitze. ABER wir Zwängler sind genauso super Spitze wenn wir unter unsere Leistungsansprüche gehen und einfach "Durchschnitt" sind.
Welches Buch liest Du denn von Frau Oelker, Carmen?
Ich bin etwas grippig gerade, deswegen konnte ich glaub gar nicht so richtig auf das von euch Geschriebene eingehen...
ich wünsche in jedem Fall allen das Beste !
die Graureiherin
Hallo Graureiherin,
ich verstehe, was Du mit den hohen Ansprüchen auf der Arbeit meinst, Du jedoch nicht in allen Bereichen perfektionistisch bist.
Mir geht es ähnlich, jedoch habe ich grundsätzlich nicht die Energie, so viel zu leisten wie Du. Bei mir lauert eher die Angst vor dem großen Knall, und ich dann mehr leisten muß als ich kann. Ich finde es unglaublich, was Du schon alles gemacht hast (interessant auch Deine Arbeit mit Heilplanzen, damit würde ich mich auch noch gerne beschäftigen).
Vom Verstand wissen wir hier alle es ja, dass wir mal oder sogar auch öfters mal etwas in den Sand setzen dürfen, und uns trotzdem dabei gut fühlen dürfen. Und dass wir uns nicht so sehr vom Urteil anderer abhängig zu machen bräuchten, gut und fähig genug sind.
Es gibt bei mir auch eine Erwachsenenseite, die sich gut und fähig fühlt.
Dann ist das noch die andere Seite, wo ich mich fühle wie ein Küken, das aus dem Nest gefallen ist. Da fühle ich weder Sicherheit in mir noch im sozialen Netz. Ich habe zwar eine soziales Netz um mich herum, habe aber dann (Zwangs)Befürchtungen, dass es reißt.
Wie sieht es bei Euch mit dem Gefühl der Sicherheit aus? Habt Ihr ein Gefühl des Urvertrauens? Habt Ihr irgendwelche Übungen?
Mein Therapeut bietet immer wieder mal so eine Art Tiefenentspannungskurs an für mehre Teilnehmer, in dem man einen Wohlfühl- und Sicherheitsort in Gedanken aufsucht. Ein Teilnehmer unserer Sozialkompetenzgruppe hatte schon einmal daran teilgenommen und fühlt sich seitdem richtig gut mit sich selber. Ich überlege, so etwas vielleicht auch einmal mitzumachen. Habt Ihr Erfahrungen dieser Art?
Graureiherin, ich habe das Behandlungsmanual von Frau Oelker gelesen. Interessant, dass Du Deine Therapie bei ihr machst. Würde ich auch gerne bei ihr machen, aber Tübingen ist leider zu weit von meinem Wohnort entfernt. Ich wohne in der Bonner Gegend.
Fra Oelker geht sehr strukturiert in der Therapie vor, jedoch dabei die Gefahr besteht, dass sie einen ein bißchen in ein Schema presst und das Individuum vergißt, nicht wahr? Darf ich fragen, was Du schon bei Ihr mitgenommen hast? Und wie lange machst Du schon Therapie bei ihr? Und dann hast Du noch eine "Herzenstherapeutin", nicht wahr?
Ich wünsche Dir gute Besserung!
Liebe Grüße
ich verstehe, was Du mit den hohen Ansprüchen auf der Arbeit meinst, Du jedoch nicht in allen Bereichen perfektionistisch bist.
Mir geht es ähnlich, jedoch habe ich grundsätzlich nicht die Energie, so viel zu leisten wie Du. Bei mir lauert eher die Angst vor dem großen Knall, und ich dann mehr leisten muß als ich kann. Ich finde es unglaublich, was Du schon alles gemacht hast (interessant auch Deine Arbeit mit Heilplanzen, damit würde ich mich auch noch gerne beschäftigen).
Vom Verstand wissen wir hier alle es ja, dass wir mal oder sogar auch öfters mal etwas in den Sand setzen dürfen, und uns trotzdem dabei gut fühlen dürfen. Und dass wir uns nicht so sehr vom Urteil anderer abhängig zu machen bräuchten, gut und fähig genug sind.
Es gibt bei mir auch eine Erwachsenenseite, die sich gut und fähig fühlt.
Dann ist das noch die andere Seite, wo ich mich fühle wie ein Küken, das aus dem Nest gefallen ist. Da fühle ich weder Sicherheit in mir noch im sozialen Netz. Ich habe zwar eine soziales Netz um mich herum, habe aber dann (Zwangs)Befürchtungen, dass es reißt.
Wie sieht es bei Euch mit dem Gefühl der Sicherheit aus? Habt Ihr ein Gefühl des Urvertrauens? Habt Ihr irgendwelche Übungen?
Mein Therapeut bietet immer wieder mal so eine Art Tiefenentspannungskurs an für mehre Teilnehmer, in dem man einen Wohlfühl- und Sicherheitsort in Gedanken aufsucht. Ein Teilnehmer unserer Sozialkompetenzgruppe hatte schon einmal daran teilgenommen und fühlt sich seitdem richtig gut mit sich selber. Ich überlege, so etwas vielleicht auch einmal mitzumachen. Habt Ihr Erfahrungen dieser Art?
Graureiherin, ich habe das Behandlungsmanual von Frau Oelker gelesen. Interessant, dass Du Deine Therapie bei ihr machst. Würde ich auch gerne bei ihr machen, aber Tübingen ist leider zu weit von meinem Wohnort entfernt. Ich wohne in der Bonner Gegend.
Fra Oelker geht sehr strukturiert in der Therapie vor, jedoch dabei die Gefahr besteht, dass sie einen ein bißchen in ein Schema presst und das Individuum vergißt, nicht wahr? Darf ich fragen, was Du schon bei Ihr mitgenommen hast? Und wie lange machst Du schon Therapie bei ihr? Und dann hast Du noch eine "Herzenstherapeutin", nicht wahr?
Ich wünsche Dir gute Besserung!
Liebe Grüße
Hallo ihr Lieben,
sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde, hatte aber viel um die Ohren - und: einen Super-GAU, der aber gleichzeitig gut zum Üben für mich ist - mal erzählen?
O.k. - überredet:
Montag war Elternsprechtag in der Schule - und ICH und die Klassenlehrerin gerieten uns in die Haare - wir haben uns gestritten!!!
Mein Sohn (8) hat nicht immer die schönste Schrift und zeichnet auch nicht so schön, wie andere - da fehlt das Talent. Er echnet super - das ist seins. Jetzt wollte mir die Lehrerin verschiedene auserschulische "Therapien" vorschlagen, damit er schöner schreibt und schöner Zeichnet. Ich sagte ihr, dass diese 2 Bereiche nun wirklich nicht die wichtigsten sind, dass wir doch eh drann arbeiten und ich keine "Therapien" für nötig sehe. Ein Wort gab das andere und dann schrie dich mich an, als wäre ich eine 15 jährige Rotznase!
Ich muss dazu sagen, dass sie generell einen schlechten Ruf hat, viele Eltern und auch Kinder nicht oder nur schwer mit ihr klar kommen - die meisten halten allerdings den Mund. Ich diesmal nicht - ich bin danach zur Direktorin und nun gibts ein 4er Gespräch, mein Mann will auch dabei sein. Ich bin zwar einerseits stolz, dass ich mich gewehrt habe, aber gleichzeitig war ich natürlich: UNSICHER, ÄNGSTLICH, GRÜBLERISCH, hab geheult wie ein Schloßhund (auch bei der Direktorin - die war suuuuuper lieb und mir schon gesagt, dass die Kids nächstes Jahr eine andere Lehrein bekommen - wie gesagt, es gibt immer wieder Probleme), aber ich war fix und fertig. Natürlich haben die anderen wartenden Mütter das mitgekommen - mich angeglotzt als wäre ich eine Außerirdische - aber so kam ich mir auch vor.
Ich hab mich sooo geschämt und wollte mich verkriechen - aber dann hab ich mir gesagt: Ne, jetzt gehst du erst recht in die Cafeteria und trinkst mit den anderen einen Kaffee - ich hab mich nicht vesteckt, ich bin zu meiner "Niederlage" - zu meinem "mich zum Narren machen" gestanden. Es war schwer, aber ich habs durch gestanden und merke, dass sich aus dieser unangenehmen Situation jetzt eine sehr gute Übungsmöglichkeit ergibt. Ich bin nicht mehr "lieb und brav" und lass mir alles aufdrücken, ich denke selbständig, sage meine Meinung und stelle mich der Konfrontation. Wobei: alle sehen es genau wie ich - ich habe zum Glück viele befreundete Lehrer, Pädagogen, oder auch meinen Psychiater zur Seite, die die Aussagen der Lehrerin nur mit Kopfschütteln quittieren. Ich bin auch stolz dass ich klar gesagte habe: So sprechen sie nicht mit mir - nicht in diesem Ton - ich bin eine erwachsene Frau und Sie haben mir Respekt entgegen zu bringen, wie ich Ihnen. Wow - Worte, die sich zwar im Moment als ich sie ausprochen habe, seltsam "fremd" klangen, aber im Bauch sich sehr stimmig angefühlt haben.
So, jetzt wars lang - hoffe, es hat euch nicht gelangweilt - aber es war jetzt wirklich eine typische Situation, wo ich frührer den Schwanz eingezogen hätte.
Zu euch: Graureiherin, ich bin auch total beeindruckt von deinem Beruf und was du schon alles gemacht hast. Klingt super toll und spannend. Und du hast völlig recht: Ich bin auch so, dass ich ständig 100 % im Beruf gebe, das hat mit dem Perfektionnisten in mir zu tun, der aber daheim nicht immer raus kommt. Aber im Beruf schon - klar da ist ja eine Instanz die das bewertet und daher wollen wir "glänzen" - passt perfekt in unsere Persönlichkeitssturktur. Wobei ich auch im Geschäft jetzt schon mal den Mund aufmache - siehe Streit mit meiner Kollegin, der aber Gott sei Dank bereinigt ist.
Schneehase du wolltest noch wissen, wie das gelaufen ist: Ich habe mir bewußt angeschaut, wo meine Fehler im Streit lagen und diese reflektiert. Dann habe ich mir den Satz meines Psychiater zu Herze genommen, der für mich so wie ein Charma geworden ist:
"Was kann ich jetzt tun, damit ich mich mit dieser Situation besser fühle"Und das war dann klar: ich zuerst mal eine SMS geschrieben, für das was ich falsch gemacht habe, entschuldigt. Die Antwort kam prompt und die war positiv. Am nächsten Tag bin ich auf sie zu, hab ihr die Hand hingehalten und gesagt: "Wieder Freunde?" Da ist sie mir weinend um den Hals gefallen. Wir haben dann nochmal geredet und es passt jetzt wieder. War nicht ganz leicht, aber da haben mir jetzt doch einige Dinge aus der Therapie geholfen! Vor allem obiger Satz hat mir schon sooo oft so viel geholfen, Veränderungen im positiven Sinne herbei zu führen.
Ich kenne das übrigens mit dem "Ort der Geborgenheit" - ich habe viele solche Tiefentspannungsübungen bei meinem Psychiater gemacht. Und es auch mir sehr geholfen. Dieser Ort hat im laufe der Jahre eine klar Gestalt angenommen: Ein weißes Haus am Strand, auch die Einrichtig habe ich immer deutlich vor meinem geistigen Auge. Es ist wie ein 2. Zu Hause geworden.
Graureiherin: Hast du dich wieder erholt von deinem Infekt?
Ich grüße euch ganz lieb!!!!
sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde, hatte aber viel um die Ohren - und: einen Super-GAU, der aber gleichzeitig gut zum Üben für mich ist - mal erzählen?
O.k. - überredet:

Montag war Elternsprechtag in der Schule - und ICH und die Klassenlehrerin gerieten uns in die Haare - wir haben uns gestritten!!!





So, jetzt wars lang - hoffe, es hat euch nicht gelangweilt - aber es war jetzt wirklich eine typische Situation, wo ich frührer den Schwanz eingezogen hätte.
Zu euch: Graureiherin, ich bin auch total beeindruckt von deinem Beruf und was du schon alles gemacht hast. Klingt super toll und spannend. Und du hast völlig recht: Ich bin auch so, dass ich ständig 100 % im Beruf gebe, das hat mit dem Perfektionnisten in mir zu tun, der aber daheim nicht immer raus kommt. Aber im Beruf schon - klar da ist ja eine Instanz die das bewertet und daher wollen wir "glänzen" - passt perfekt in unsere Persönlichkeitssturktur. Wobei ich auch im Geschäft jetzt schon mal den Mund aufmache - siehe Streit mit meiner Kollegin, der aber Gott sei Dank bereinigt ist.
Schneehase du wolltest noch wissen, wie das gelaufen ist: Ich habe mir bewußt angeschaut, wo meine Fehler im Streit lagen und diese reflektiert. Dann habe ich mir den Satz meines Psychiater zu Herze genommen, der für mich so wie ein Charma geworden ist:
"Was kann ich jetzt tun, damit ich mich mit dieser Situation besser fühle"Und das war dann klar: ich zuerst mal eine SMS geschrieben, für das was ich falsch gemacht habe, entschuldigt. Die Antwort kam prompt und die war positiv. Am nächsten Tag bin ich auf sie zu, hab ihr die Hand hingehalten und gesagt: "Wieder Freunde?" Da ist sie mir weinend um den Hals gefallen. Wir haben dann nochmal geredet und es passt jetzt wieder. War nicht ganz leicht, aber da haben mir jetzt doch einige Dinge aus der Therapie geholfen! Vor allem obiger Satz hat mir schon sooo oft so viel geholfen, Veränderungen im positiven Sinne herbei zu führen.
Ich kenne das übrigens mit dem "Ort der Geborgenheit" - ich habe viele solche Tiefentspannungsübungen bei meinem Psychiater gemacht. Und es auch mir sehr geholfen. Dieser Ort hat im laufe der Jahre eine klar Gestalt angenommen: Ein weißes Haus am Strand, auch die Einrichtig habe ich immer deutlich vor meinem geistigen Auge. Es ist wie ein 2. Zu Hause geworden.
Graureiherin: Hast du dich wieder erholt von deinem Infekt?
Ich grüße euch ganz lieb!!!!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Ach Marika,
wie toll Du Dich gewehrt hast! Du ahnst gar nicht, welches Vorbild Du mir an Mut gibst. Man muss es einfach tun, auch wenn man sich dabei im Moment unsicher usw. fühlst. Du hast es getan, das ist das wichtige, das ist der Weg!
Ja, egal wenn einen die anderen anstarren, und Du kannst Dich wehren, wenn Dich jemand runterputzt. Du hast auch andere Leute, und Dich selber. Du bist auch wer!
Wenn man wie eine 15jährige behandelt wird, darf und ist sich sozusagen selber gegenüber verpflichtet, dem anderen, der einen entwertet, es ganz deutlich zu machen, dass man sich so nicht länger behandeln läßt.
Ich glaube, die Seele macht einem über die Psyche in Form von Zwängen, Ängsten, darauf aufmerksam, dass wir uns endlich wehren solle und lernen sollen, autonomer zu werden und damit liebevoller und wertschätzender uns selbst gegenüber zu werden.
Marika, ich lasse mich so wie Du dieserLehrererin jetzt auch nicht mehr länger von einem Vorgesetzten auf diese Art mit mir reden. Ich bin auch nicht mehr 15. Ich zittere jetzt schon, wenn ich daran denke, mich gegen ihn zu behaupten, aber es ist wohl der einzige Weg und da muss ich jetzt auch endlich durch.
Noch etwa: Eine Bitte an Euch: wenn ich etwas auffällt bei dem, was ich schreibe, wäre ich dankbar, wenn Ihr es mir mitteilen würdet. Ich wäre dankbar für diese Spiegelung.
Und zweitens, Maria. Mich hast Du nicht gelangweilst, noch nie mit dem, was Du schreibst. Im Gegenteil!
Versuche ich auch mal, zu überlegen, was ich jetzt tun kann in einer Situation, um mich besser zu fühlen.
LG
wie toll Du Dich gewehrt hast! Du ahnst gar nicht, welches Vorbild Du mir an Mut gibst. Man muss es einfach tun, auch wenn man sich dabei im Moment unsicher usw. fühlst. Du hast es getan, das ist das wichtige, das ist der Weg!
Ja, egal wenn einen die anderen anstarren, und Du kannst Dich wehren, wenn Dich jemand runterputzt. Du hast auch andere Leute, und Dich selber. Du bist auch wer!
Wenn man wie eine 15jährige behandelt wird, darf und ist sich sozusagen selber gegenüber verpflichtet, dem anderen, der einen entwertet, es ganz deutlich zu machen, dass man sich so nicht länger behandeln läßt.
Ich glaube, die Seele macht einem über die Psyche in Form von Zwängen, Ängsten, darauf aufmerksam, dass wir uns endlich wehren solle und lernen sollen, autonomer zu werden und damit liebevoller und wertschätzender uns selbst gegenüber zu werden.
Marika, ich lasse mich so wie Du dieserLehrererin jetzt auch nicht mehr länger von einem Vorgesetzten auf diese Art mit mir reden. Ich bin auch nicht mehr 15. Ich zittere jetzt schon, wenn ich daran denke, mich gegen ihn zu behaupten, aber es ist wohl der einzige Weg und da muss ich jetzt auch endlich durch.
Noch etwa: Eine Bitte an Euch: wenn ich etwas auffällt bei dem, was ich schreibe, wäre ich dankbar, wenn Ihr es mir mitteilen würdet. Ich wäre dankbar für diese Spiegelung.
Und zweitens, Maria. Mich hast Du nicht gelangweilst, noch nie mit dem, was Du schreibst. Im Gegenteil!
Versuche ich auch mal, zu überlegen, was ich jetzt tun kann in einer Situation, um mich besser zu fühlen.
LG
Hallo Ihr Mutigen!
ich bin wieder gesund und war heute sogar zum entspannen in der Sauna. Fallara.
Den sicherern Inneren Ort als Übung kenne ich auch. Leider verweile ich zu selten an diesem Ort. Aber manchmal denke ich an ihn. Er ist in den Bergen auf einer Hochebene mit einer Lärche (mein Lieblingbaum) und ab und an fliegt ein Graureiher (mein Glücksvogel) vorbei. Es ist warm und duftet frisch nach Bergen und Gebirgskräuter. Insgesamt denke ich, dass der Ort immer wichtiger wird, je länger wir ihn kennen und besuchen.
Marika, super, super klasse!!! Solche Situationen auszuhalten sind so unendlich schwierig aber soooo notwendig und heilend für uns. Und super, dass Du noch mitgegangen bist einen Kaffee zu trinken. Ich war schon lange nicht mehr in so einer Situation, weiß aber, dass ich dann (statt zu weinen) einen hochroten Kopf und sogar hochroten Hals bekommen. Ätzend. Dann würde ich mich am liebsten auch immer verstecken. Aber das wäre falsch. Mein Vorschlag für uns in Zukunft "gehen wir nach erfolgreicher Kampf, doch immer einen "Kaffee trinken"! Unser Kaffeekonsum wird steigen.
Und ich bin schon gespannt, wie Du Schneehase, Deinem Chef entgegnen wirst. Vielleicht ein kleiner Trost bzw. Aufmunterung für Dich. Meine Schwester hat, wie Du, Ängste und Zwänge. UND sie hat es vor zwei Wochen geschafft für ihre Rechte und ihre Forderungen erfolgreich zu kämpfen. Sie ist nun unglaublich stolz und gespannt wie ihre berufliche Zukunft weiter geht. Sie hat sehr lange für diesen Erfolg benötigt, aber sie hat es geschafft! Wir müssen uns sichtbar und hörbar machen...
...und dann gibts nen Kaffee
Ich selber setzte mich manchmal unter Druck, weil ich dann sofort "alles" will. Dann kreisen meine Gedanken erst recht. Manchmal ist es für mich besser in kleinen Schritten zum gewünschten Erfolgt zu kommen. Vielleicht hilft Dir das ja auch?
Du hat noch zum Thema Sicherheit und Urvertrauen gefragt.
Sicherheit brauche ich schon. Hmmmm, je nach Situation. Früher hatte ich immer unsichere Beziehungen. Eigentlich war immer klar, dass die Probleme die vorhanden sind, für die Beziehung keine Zukunft zulassen. Mittlerweile kann ich in meiner Beziehung genau sagen was ich will, Liebesbezeugungen einfordern wenn ich sie brauche und ich weiß (nach drei längerjährigen gescheiterten Beziehungen), dass ich mich auch trennen kann und mein Leben alleine meistern.
Zum Thema Urvertrauen. Das ist eine wirklich interessante Nachfrage. Ich habe mich noch nie damit eingehend beschäftigt. Ich habe ja sowieso den Eindruck, dass ich mit erneutem Ausbruch der Zwangserkrankung und in fortgeschrittenem Alter (jammer
) erst so richtig in der Lage bin Therapie zu machen. Falls Urvertrauen ausschließlich von den Eltern mitgegeben wird, habe ich sicherlich nur sehr dürftige Anteile. Falls weitere Faktoren eine Rolle spielen z. B. (meine 8 Jahre ältere) Schwester oder ich durfte eine "Straßensozialisation" mit bis zu 20 Kinder haben... dann sieht es etwas besser aus...
Habt ihr denn zum Thema Urvertrauen schon einige Erfahrungen, Vorkenntnisse?
Insgesamt würde ich schon sagen, dass ich, wenn ich mal Vertrauen gefasst habe, mein Vertrauensgefühl sehr beständig bleibt. Und ich habe wirklich gute Freunde... aber das ist sicher nicht das was Du wissen wolltest, Schneehase.
Ahhh, und grad fällt mir noch ein. Ich finde es sehr gut, dass Du Dich bei Deiner Kollegin entschuldigt hast Marika. Ich finde das ist eine Qualität, die nicht viele können. Es ist doch eine Kunst sich in der richtigen Situation entschuldigen zu können. Ich entschuldige mich manchmal zu oft, aber das wird besser.
Bei Frau Oelkers bin ich seit Anfang Februar, einmal in der Woche. Wir sind also noch bei der Psychoedukation (9 Sitzungen). Kleinere Erkenntnissen hatte ich. Ein Beispiel: wie subtiler Druck bei mir funktioniert hat. Meine Schwester wurde noch zu hervorragenden Noten geprügelt... ich nicht mehr, da ich ja mitanschauen konnte, was passiert wenn ich nicht funktioniere. Deswegen hatte ich ohne Zutun meiner Eltern immer gute Noten. Das war mir so nicht bewußt.
Insgesamt tut mir ihre stocknüchterne Art auch gut. Aussagen wie "na und, sie haben eine Zwangserkrankung, das ist die vierthäufigigste psychischer Erkrankung und man kann sie therapieren"...
Was auch neu war, war der Begriff "dysfunktionale Kognitionen". Dazu zählt alles was wir denken... uns aber nicht gut tut. Zudem dokumentiere ich ganz genau die ZG´s und schon während ich sie aufschreibe wird der ZG besser (meistens).
Und Schneehase, ist es bei Dir so, dass Du insgesamt gerne als trostspendende Gesprächspartnerin aufgesucht wirst?
ich bin schon gespannt was ihr von euch berichtet.
bis bald grüßt euch die Graureiherin
ich bin wieder gesund und war heute sogar zum entspannen in der Sauna. Fallara.
Den sicherern Inneren Ort als Übung kenne ich auch. Leider verweile ich zu selten an diesem Ort. Aber manchmal denke ich an ihn. Er ist in den Bergen auf einer Hochebene mit einer Lärche (mein Lieblingbaum) und ab und an fliegt ein Graureiher (mein Glücksvogel) vorbei. Es ist warm und duftet frisch nach Bergen und Gebirgskräuter. Insgesamt denke ich, dass der Ort immer wichtiger wird, je länger wir ihn kennen und besuchen.
Marika, super, super klasse!!! Solche Situationen auszuhalten sind so unendlich schwierig aber soooo notwendig und heilend für uns. Und super, dass Du noch mitgegangen bist einen Kaffee zu trinken. Ich war schon lange nicht mehr in so einer Situation, weiß aber, dass ich dann (statt zu weinen) einen hochroten Kopf und sogar hochroten Hals bekommen. Ätzend. Dann würde ich mich am liebsten auch immer verstecken. Aber das wäre falsch. Mein Vorschlag für uns in Zukunft "gehen wir nach erfolgreicher Kampf, doch immer einen "Kaffee trinken"! Unser Kaffeekonsum wird steigen.

Und ich bin schon gespannt, wie Du Schneehase, Deinem Chef entgegnen wirst. Vielleicht ein kleiner Trost bzw. Aufmunterung für Dich. Meine Schwester hat, wie Du, Ängste und Zwänge. UND sie hat es vor zwei Wochen geschafft für ihre Rechte und ihre Forderungen erfolgreich zu kämpfen. Sie ist nun unglaublich stolz und gespannt wie ihre berufliche Zukunft weiter geht. Sie hat sehr lange für diesen Erfolg benötigt, aber sie hat es geschafft! Wir müssen uns sichtbar und hörbar machen...
...und dann gibts nen Kaffee

Ich selber setzte mich manchmal unter Druck, weil ich dann sofort "alles" will. Dann kreisen meine Gedanken erst recht. Manchmal ist es für mich besser in kleinen Schritten zum gewünschten Erfolgt zu kommen. Vielleicht hilft Dir das ja auch?
Du hat noch zum Thema Sicherheit und Urvertrauen gefragt.
Sicherheit brauche ich schon. Hmmmm, je nach Situation. Früher hatte ich immer unsichere Beziehungen. Eigentlich war immer klar, dass die Probleme die vorhanden sind, für die Beziehung keine Zukunft zulassen. Mittlerweile kann ich in meiner Beziehung genau sagen was ich will, Liebesbezeugungen einfordern wenn ich sie brauche und ich weiß (nach drei längerjährigen gescheiterten Beziehungen), dass ich mich auch trennen kann und mein Leben alleine meistern.
Zum Thema Urvertrauen. Das ist eine wirklich interessante Nachfrage. Ich habe mich noch nie damit eingehend beschäftigt. Ich habe ja sowieso den Eindruck, dass ich mit erneutem Ausbruch der Zwangserkrankung und in fortgeschrittenem Alter (jammer

Habt ihr denn zum Thema Urvertrauen schon einige Erfahrungen, Vorkenntnisse?
Insgesamt würde ich schon sagen, dass ich, wenn ich mal Vertrauen gefasst habe, mein Vertrauensgefühl sehr beständig bleibt. Und ich habe wirklich gute Freunde... aber das ist sicher nicht das was Du wissen wolltest, Schneehase.
Ahhh, und grad fällt mir noch ein. Ich finde es sehr gut, dass Du Dich bei Deiner Kollegin entschuldigt hast Marika. Ich finde das ist eine Qualität, die nicht viele können. Es ist doch eine Kunst sich in der richtigen Situation entschuldigen zu können. Ich entschuldige mich manchmal zu oft, aber das wird besser.
Bei Frau Oelkers bin ich seit Anfang Februar, einmal in der Woche. Wir sind also noch bei der Psychoedukation (9 Sitzungen). Kleinere Erkenntnissen hatte ich. Ein Beispiel: wie subtiler Druck bei mir funktioniert hat. Meine Schwester wurde noch zu hervorragenden Noten geprügelt... ich nicht mehr, da ich ja mitanschauen konnte, was passiert wenn ich nicht funktioniere. Deswegen hatte ich ohne Zutun meiner Eltern immer gute Noten. Das war mir so nicht bewußt.
Insgesamt tut mir ihre stocknüchterne Art auch gut. Aussagen wie "na und, sie haben eine Zwangserkrankung, das ist die vierthäufigigste psychischer Erkrankung und man kann sie therapieren"...
Was auch neu war, war der Begriff "dysfunktionale Kognitionen". Dazu zählt alles was wir denken... uns aber nicht gut tut. Zudem dokumentiere ich ganz genau die ZG´s und schon während ich sie aufschreibe wird der ZG besser (meistens).
Und Schneehase, ist es bei Dir so, dass Du insgesamt gerne als trostspendende Gesprächspartnerin aufgesucht wirst?
ich bin schon gespannt was ihr von euch berichtet.
bis bald grüßt euch die Graureiherin
Hallo ihr 2,
Graureiherin - schön, dass du wieder gesund bist, dafür schiefe ich jetzt durch die Gegend, ist aber nicht schlimmer - ein kleiner Schnupfen. Dein Ort der Geborgenheit stelle ich mir wunderschön vor - liebe Bergkräuter und trinke viel Bergkräutertee.
Dein Vorschlag mit dem "Kaffe trinken" finde ich sehr gut - das könnte man wirklich als einen Übungsteil in unsere kognitiven Verhaltensübungen als Schlußpunkt einsetzen. Oder ein Eis oder auf was ihr Lust habt. Finde ich wirklich einen ganz tollen Einfall, liebes "Glückvögelchen".
P.S. Hab ürbrigens Rückendeckung in der Sache mit dem "motorischen Deffizit" meines Sohnes bekommen: Seine Werk-und Zeichenlehrerin kann die Aussagen der Klassenlehrerin überhaupt nicht nachvollziehen, Noah schneidet mit der Schwere völlig normal, bastelt sogar sehr gut und ist eben feinmotorischen genau gleichweit wie die anderen. Ich hatte sie kontaktiert, um eine weitere Meinung zu haben, für das Gespräch das ich ja mit der Klassenlehrerin wiederholen muss. Ich bin sooooo froh - einerseits weil ich also doch eine "gute Mutter" bin und meinen Sohn RICHTIG wahrnehme und andererseits, dass ich Rückendeckung und somit SICHERHEIT bekommen habe - wo ich dann schon beim nächsten Thema bin - das du Schneehase angesprochen hast:
Urvertrauen und Sicherheit: Mir gehts da sehr ähnlich wie der Graureiherin: früher hatte ich oft unsichere Beziehungen, das tut mir überhaupt nicht gut - ich brauche Sicherheit. Auch heute noch, gerade jetzt in der Situation mit der Lehrerin habe ich gemerkt, wie wichtig mir mein Fels in der Brandung (mein Mann) ist. Früher wäre es ohne solche Menschen gar nicht gegangen, da mich schon sicherer geworden und kann auch mal alleine "meine Frau stehen" - ist aber zugegeben schwer auszuhalten. Zum Urvertrauen: Mein Psychiater ist der Meinung, dass mein Urvertrauen zu meiner Mama nicht wirklich aufgebaut werden konnte. In den 1970ern gingen die Frauen nach 8 Wochen wieder arbeiten, so auch meine Mama. Ich wuchs also mehr oder weniger bei meiner Oma auf - meine Eltern hatte ich nur am Wochenende. Meine Oma hat mich vergöttert, alles für mich getan, meine Eltern an den Wochenenden ebenfalls. Hat aber wohl nicht ganz gereicht für ein stabiles Urvertrauen. Einiges aufholen konnten wir sicher, als meine Mama dann als ich 3 war, aufhören konnte zu arbeiten und ich daheim bei ihr war. Ich selber bin bei meinem Sohn die ersten 3 Jahre komplett daheim geblieben, um eben das Urvertraun hoffentlich auf zu bauen. So wie es aussieht, ist das geglückt.
Graureiherin: "dysfunktionale Kognition" - wunderbares Wort - ich verstehe zu 100 % was damit gemeint ist. Ich kannte den Begriff bisher nicht, wird also sofort gespeichert. Auch dieser subile Druck ist völlig logisch und ihr habt das super heraus gearbeitet. So gibt ein Puzzelteil ums andere das gesamte Bild.
Schneehase, ich wette dass du generell als trostspendende Gesprächsparnternin augesucht wirst. Das ist bei mir auch so - wir hören genrell gerne zu, aber oft überschreitet es die Grenzen, wir werden so zu sagen "missbraucht" als Mistkübel für die Sorgen von anderen. Wir werden dann aber umgekehrt nicht angehört. Das kenne ich sehr, sehr gut, hat sich aber in der Zeit jetzt gebessert, weil ich da etwas "egoistischer" geworden bin. Das ist ist nicht leicht, dann man muss "nein" sagen und könnte dann evlt. nicht mehr gemocht werden. Auch die Sache mit deinem Chef Schneehase ist ganz ähnlich. Aber zu mir hat mein Psychiater immer gesagt: Was kann denn schlimmsten Falls passieren? Streit mit dem Chef - ist nicht fein, aber du würdest es aushalten, dein Leben ginge trotzdem weiter, die wirklich wichtigen Menschen um dich rum wären immer noch da. Dein Chef spielt in deinem Leben eine winzige Rolle - du verdienst dein Geld da, klar - aber das könnte man im schlimmsten Falle auch wo anderes. Mir fiel es so immer etwas leichter, mich in unangenehmen Situationen zu behaupten.
Graureiherin, wie ist das bei dir - kommen die Menschen auch um dich als seelischen Müllschlucker zu missbrauchen?
Ich grüße euch ganz, ganz lieb!
Graureiherin - schön, dass du wieder gesund bist, dafür schiefe ich jetzt durch die Gegend, ist aber nicht schlimmer - ein kleiner Schnupfen. Dein Ort der Geborgenheit stelle ich mir wunderschön vor - liebe Bergkräuter und trinke viel Bergkräutertee.
Dein Vorschlag mit dem "Kaffe trinken" finde ich sehr gut - das könnte man wirklich als einen Übungsteil in unsere kognitiven Verhaltensübungen als Schlußpunkt einsetzen. Oder ein Eis oder auf was ihr Lust habt. Finde ich wirklich einen ganz tollen Einfall, liebes "Glückvögelchen".

P.S. Hab ürbrigens Rückendeckung in der Sache mit dem "motorischen Deffizit" meines Sohnes bekommen: Seine Werk-und Zeichenlehrerin kann die Aussagen der Klassenlehrerin überhaupt nicht nachvollziehen, Noah schneidet mit der Schwere völlig normal, bastelt sogar sehr gut und ist eben feinmotorischen genau gleichweit wie die anderen. Ich hatte sie kontaktiert, um eine weitere Meinung zu haben, für das Gespräch das ich ja mit der Klassenlehrerin wiederholen muss. Ich bin sooooo froh - einerseits weil ich also doch eine "gute Mutter" bin und meinen Sohn RICHTIG wahrnehme und andererseits, dass ich Rückendeckung und somit SICHERHEIT bekommen habe - wo ich dann schon beim nächsten Thema bin - das du Schneehase angesprochen hast:
Urvertrauen und Sicherheit: Mir gehts da sehr ähnlich wie der Graureiherin: früher hatte ich oft unsichere Beziehungen, das tut mir überhaupt nicht gut - ich brauche Sicherheit. Auch heute noch, gerade jetzt in der Situation mit der Lehrerin habe ich gemerkt, wie wichtig mir mein Fels in der Brandung (mein Mann) ist. Früher wäre es ohne solche Menschen gar nicht gegangen, da mich schon sicherer geworden und kann auch mal alleine "meine Frau stehen" - ist aber zugegeben schwer auszuhalten. Zum Urvertrauen: Mein Psychiater ist der Meinung, dass mein Urvertrauen zu meiner Mama nicht wirklich aufgebaut werden konnte. In den 1970ern gingen die Frauen nach 8 Wochen wieder arbeiten, so auch meine Mama. Ich wuchs also mehr oder weniger bei meiner Oma auf - meine Eltern hatte ich nur am Wochenende. Meine Oma hat mich vergöttert, alles für mich getan, meine Eltern an den Wochenenden ebenfalls. Hat aber wohl nicht ganz gereicht für ein stabiles Urvertrauen. Einiges aufholen konnten wir sicher, als meine Mama dann als ich 3 war, aufhören konnte zu arbeiten und ich daheim bei ihr war. Ich selber bin bei meinem Sohn die ersten 3 Jahre komplett daheim geblieben, um eben das Urvertraun hoffentlich auf zu bauen. So wie es aussieht, ist das geglückt.
Graureiherin: "dysfunktionale Kognition" - wunderbares Wort - ich verstehe zu 100 % was damit gemeint ist. Ich kannte den Begriff bisher nicht, wird also sofort gespeichert. Auch dieser subile Druck ist völlig logisch und ihr habt das super heraus gearbeitet. So gibt ein Puzzelteil ums andere das gesamte Bild.
Schneehase, ich wette dass du generell als trostspendende Gesprächsparnternin augesucht wirst. Das ist bei mir auch so - wir hören genrell gerne zu, aber oft überschreitet es die Grenzen, wir werden so zu sagen "missbraucht" als Mistkübel für die Sorgen von anderen. Wir werden dann aber umgekehrt nicht angehört. Das kenne ich sehr, sehr gut, hat sich aber in der Zeit jetzt gebessert, weil ich da etwas "egoistischer" geworden bin. Das ist ist nicht leicht, dann man muss "nein" sagen und könnte dann evlt. nicht mehr gemocht werden. Auch die Sache mit deinem Chef Schneehase ist ganz ähnlich. Aber zu mir hat mein Psychiater immer gesagt: Was kann denn schlimmsten Falls passieren? Streit mit dem Chef - ist nicht fein, aber du würdest es aushalten, dein Leben ginge trotzdem weiter, die wirklich wichtigen Menschen um dich rum wären immer noch da. Dein Chef spielt in deinem Leben eine winzige Rolle - du verdienst dein Geld da, klar - aber das könnte man im schlimmsten Falle auch wo anderes. Mir fiel es so immer etwas leichter, mich in unangenehmen Situationen zu behaupten.
Graureiherin, wie ist das bei dir - kommen die Menschen auch um dich als seelischen Müllschlucker zu missbrauchen?
Ich grüße euch ganz, ganz lieb!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Hallo Ihr Beiden,
schön, liebe Graureiherin, dass es Dir wieder besser geht. Ich liebe es auch in die Sauna zu gehen und mit da zu entspannen.
Ich finde es toll, wie Du Dich auf das weitere Gespräch mit der Klassenlehrerin von Noah vorbereitest. Du handelst erwachsen, schaffst Dir Sicherheit durch Information und hast so eine gute Basis.
Halte uns doch auf dem laufenden!
Ich habe gerade noch einmal gelesen, was Du zu ihr gesagt hast: Das muss ich auch einmal zu meinem Chef sagen, dass ich erwachsen bin, er mir auch so behandeln soll, mit Respekt etc. Mal schauen, ob ich es das nächste Mal herausbekomme, wenn er das nächste Mal seine Laune an mir ausläßt. Dann bin ich ein ganzes Stück weiter.
Was Sicherheit angeht, fehlt mir so ein bißchen emotionale Sicherheit und ein Urvertrauen ins Leben" dass alles schon irgendwie gut geht".
Da meine Mutter sehr launisch war, insgesamt sehr streng (hier und da aber auch mal lieb) und keinerlei Widerspruch duldete, fühlte ich mich zwar innerhalb ihrer überkontrollierenden Art sicher, konnte aber für mich nur wenig emotionale Sicherheit aufbauen und irgendwie ging so ein bißchen das Vertrauen in das Leben, dass alles schon gut geht, verloren.
Mit emotionaler Sicherheit meine ich, (emotional) unabhängig von jemand anders leben zu können.
Jetzt, wo ich meine damals zusätzlich vorhandene Gutgläubigkeit abgelegt habe (irgendwie hat meine Zwangserkrankung u. a. bewirkt, dass ich kritischer werde, lernen zu unterscheiden etc.), lerne ich mehr auf mich selber zu vertrauen und trotz kritischerem Denken auch dem Leben wieder mehr vertrauen.
In die Leute um mich herum habe ich grundsätzlich auch Vertrauen, wie Ihr auch, wenn ich es einmal aufgebaut. Früher hatte ich davon sogar zuviel.
Ich meine herauszulesen, dass Ihr beide grundsätzlich eine gute eigene "emotionale Sicherheit" und ein "Vertrauen in das Leben" an sich, sehe ich das richtig? Ich meine, bei Euch geht eher um Aufbau von Selbstsicherheit in Form von Euch nicht alles gefallen zu lassen, "egoistisch" sein zu dürfen, Euch durchsetzen zu können und auch mal zornig und wütend sein zu dürfen z. B.?
Dir, Graureiherin, blieb ja gar nichts anderes übrig als so strebsam zu werden, nachdem Du mitsehen mußtest, wie Deine Schwestern "zu guten Noten geprügelt" wurde und es war ja schlau so reagieren, um zu "überleben".
Wie unmenschlich, zum Glück sorgst Du jetzt mit Therapie usw. gut für Dich.
Das mit dem Mistkübel ist ein guter Ausdruck. Bei mir hat es lange gedauert, bis ich es überhaupt gemerkt habe. Entweder war ich zu gutmütig und meinte, immer für alle jederzeit dasein zu müssen, genau so wie Ihr es beschreibt, oder in manchen Situationen wurde ich aber auch wütend und ließ die Wut auch heraus.
Falls ich dann einen Wutausbruch hatte, danach dann schlechtes Gewissen, endloses Entschuldigen. Beim zu Gutmütigsein (Mistkübelaktion) hat sich so eine Art Entwertetsein-Gefühl in mir aufgebaut, was ich aber erst durch die Therapie erkannte.
Im Sozialkompetenztraining trainieren wir solche Situationen und es bringt mir viel.
Graureiherin, bist Du auch oft trostspendene Gesprächspartnerin? In einem gesunden Maße? Marika kann ja inzwischen oft,was das betrifft, auf gesunde Art "egoistisch" sein.
Graureiherin, ich finde es interessant, was Du über die Therapie bei Frau Oelkers schreibt. Wie geht es denn genauer mit dem Aufspüren und dem Umgang mit den kognitiven Dysfunktionen?
Finde Die Idee auch super, sich zu belohnnen mit einem Kaffee, einem Stück Kuchen, einem Eis, je nach Gusto, nach einer "egoistischen" Selbstbehauptung z. B. , und im Gegenzug aber auch nachdem man in irgendetwas nicht perfekt war, und sich nichts draus gemacht hat usw.
Denke bei der nächsten Belohnung an Euch Beide und unseren gemeinsamen "Kampf". (Blödes Wort, mir fällt kein Besseres ein)
Ich wünsche Euch ein schönes, hoffentlich sonniges Wochenende!
PS: Danke für Eure Ermutigungen: Erstens bezüglich Deiner Schwester, Graureiherin, die jetzt Ihr Rechte endlich einfordert (wie macht sie das?)und der Gedanke, daran, dass der Chef nur ein kleiner Teil im Leben ausmacht, Marika. So etwas stärkt mich.
schön, liebe Graureiherin, dass es Dir wieder besser geht. Ich liebe es auch in die Sauna zu gehen und mit da zu entspannen.
Ich finde es toll, wie Du Dich auf das weitere Gespräch mit der Klassenlehrerin von Noah vorbereitest. Du handelst erwachsen, schaffst Dir Sicherheit durch Information und hast so eine gute Basis.
Halte uns doch auf dem laufenden!
Ich habe gerade noch einmal gelesen, was Du zu ihr gesagt hast: Das muss ich auch einmal zu meinem Chef sagen, dass ich erwachsen bin, er mir auch so behandeln soll, mit Respekt etc. Mal schauen, ob ich es das nächste Mal herausbekomme, wenn er das nächste Mal seine Laune an mir ausläßt. Dann bin ich ein ganzes Stück weiter.
Was Sicherheit angeht, fehlt mir so ein bißchen emotionale Sicherheit und ein Urvertrauen ins Leben" dass alles schon irgendwie gut geht".
Da meine Mutter sehr launisch war, insgesamt sehr streng (hier und da aber auch mal lieb) und keinerlei Widerspruch duldete, fühlte ich mich zwar innerhalb ihrer überkontrollierenden Art sicher, konnte aber für mich nur wenig emotionale Sicherheit aufbauen und irgendwie ging so ein bißchen das Vertrauen in das Leben, dass alles schon gut geht, verloren.
Mit emotionaler Sicherheit meine ich, (emotional) unabhängig von jemand anders leben zu können.
Jetzt, wo ich meine damals zusätzlich vorhandene Gutgläubigkeit abgelegt habe (irgendwie hat meine Zwangserkrankung u. a. bewirkt, dass ich kritischer werde, lernen zu unterscheiden etc.), lerne ich mehr auf mich selber zu vertrauen und trotz kritischerem Denken auch dem Leben wieder mehr vertrauen.
In die Leute um mich herum habe ich grundsätzlich auch Vertrauen, wie Ihr auch, wenn ich es einmal aufgebaut. Früher hatte ich davon sogar zuviel.
Ich meine herauszulesen, dass Ihr beide grundsätzlich eine gute eigene "emotionale Sicherheit" und ein "Vertrauen in das Leben" an sich, sehe ich das richtig? Ich meine, bei Euch geht eher um Aufbau von Selbstsicherheit in Form von Euch nicht alles gefallen zu lassen, "egoistisch" sein zu dürfen, Euch durchsetzen zu können und auch mal zornig und wütend sein zu dürfen z. B.?
Dir, Graureiherin, blieb ja gar nichts anderes übrig als so strebsam zu werden, nachdem Du mitsehen mußtest, wie Deine Schwestern "zu guten Noten geprügelt" wurde und es war ja schlau so reagieren, um zu "überleben".
Wie unmenschlich, zum Glück sorgst Du jetzt mit Therapie usw. gut für Dich.
Das mit dem Mistkübel ist ein guter Ausdruck. Bei mir hat es lange gedauert, bis ich es überhaupt gemerkt habe. Entweder war ich zu gutmütig und meinte, immer für alle jederzeit dasein zu müssen, genau so wie Ihr es beschreibt, oder in manchen Situationen wurde ich aber auch wütend und ließ die Wut auch heraus.
Falls ich dann einen Wutausbruch hatte, danach dann schlechtes Gewissen, endloses Entschuldigen. Beim zu Gutmütigsein (Mistkübelaktion) hat sich so eine Art Entwertetsein-Gefühl in mir aufgebaut, was ich aber erst durch die Therapie erkannte.
Im Sozialkompetenztraining trainieren wir solche Situationen und es bringt mir viel.
Graureiherin, bist Du auch oft trostspendene Gesprächspartnerin? In einem gesunden Maße? Marika kann ja inzwischen oft,was das betrifft, auf gesunde Art "egoistisch" sein.
Graureiherin, ich finde es interessant, was Du über die Therapie bei Frau Oelkers schreibt. Wie geht es denn genauer mit dem Aufspüren und dem Umgang mit den kognitiven Dysfunktionen?
Finde Die Idee auch super, sich zu belohnnen mit einem Kaffee, einem Stück Kuchen, einem Eis, je nach Gusto, nach einer "egoistischen" Selbstbehauptung z. B. , und im Gegenzug aber auch nachdem man in irgendetwas nicht perfekt war, und sich nichts draus gemacht hat usw.
Denke bei der nächsten Belohnung an Euch Beide und unseren gemeinsamen "Kampf". (Blödes Wort, mir fällt kein Besseres ein)
Ich wünsche Euch ein schönes, hoffentlich sonniges Wochenende!
PS: Danke für Eure Ermutigungen: Erstens bezüglich Deiner Schwester, Graureiherin, die jetzt Ihr Rechte endlich einfordert (wie macht sie das?)und der Gedanke, daran, dass der Chef nur ein kleiner Teil im Leben ausmacht, Marika. So etwas stärkt mich.
Hey...
mir ist gerade noch was eingefallen, was mir sehr viel Selbstvertrauen gegeben hat: Als ich mich selber kennen gelernt habe, als ich meine vermeintlichen "Schwächen" als wunderbare postive Eigenschaften angsehen konnte - z.B. Sensibilität, soziale Kompetenz, Empathie oder auch meine generelle Introvertiertheit. All diese Eigenschaften werden von der Gesellschaft oft als "schwach" belächelt und so erging es mir auch immer. Bis ich eben überzeugt war, "schwach" zu sein und mich ständig zu verbiegen versuchte, in dem ich so sein wollte, wie die vermeintlich "Starken".
In der Therapie habe ich gelernt, wie wunderbar aber gerade diese Eigenschaften sind die ich habe. Ich konnte sie mit Stolz annehmen und mich im Alltag mit ihnen entfalten. Mit ihnen konnte ich wunderbare Erfahrungen mache. Ich liebe diese Eigenschaften an mir und lebe sie auch stolz nach außen!
mir ist gerade noch was eingefallen, was mir sehr viel Selbstvertrauen gegeben hat: Als ich mich selber kennen gelernt habe, als ich meine vermeintlichen "Schwächen" als wunderbare postive Eigenschaften angsehen konnte - z.B. Sensibilität, soziale Kompetenz, Empathie oder auch meine generelle Introvertiertheit. All diese Eigenschaften werden von der Gesellschaft oft als "schwach" belächelt und so erging es mir auch immer. Bis ich eben überzeugt war, "schwach" zu sein und mich ständig zu verbiegen versuchte, in dem ich so sein wollte, wie die vermeintlich "Starken".
In der Therapie habe ich gelernt, wie wunderbar aber gerade diese Eigenschaften sind die ich habe. Ich konnte sie mit Stolz annehmen und mich im Alltag mit ihnen entfalten. Mit ihnen konnte ich wunderbare Erfahrungen mache. Ich liebe diese Eigenschaften an mir und lebe sie auch stolz nach außen!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Hi Marika,
das, was Du schreibst ist interessant.
Meine Frage ist, was machst Du bei Leuten, die Dich für Deine "Schwächen" belächeln?
Ich habe leider so einige Leute im engeren Kreis, die mich belächeln, nicht respektieren und sich aufspielen, wenn ich Schwächen zeige.
Von einigen habe ich mich inzwischen getrennt, das geht aber nicht bei allen. Zum Glück habe ich auch noch Leute wie mein Freund, die dies nicht nötig haben.
das, was Du schreibst ist interessant.
Meine Frage ist, was machst Du bei Leuten, die Dich für Deine "Schwächen" belächeln?
Ich habe leider so einige Leute im engeren Kreis, die mich belächeln, nicht respektieren und sich aufspielen, wenn ich Schwächen zeige.
Von einigen habe ich mich inzwischen getrennt, das geht aber nicht bei allen. Zum Glück habe ich auch noch Leute wie mein Freund, die dies nicht nötig haben.
Hallo,
diese Leute belächle ich meinerseits wegen ihrer Ignoranz und Unwissenheit. Von solchen Menschen halte ich mich dann auch fern, bzw. verläuft der Kontakt im Sand.
Ich sehe das gut an meinem Mann. Er ist das Gegenteil von mir - der "Starke", er würde mit Sicherheit nie eine Depression bekommen. Aber wißt ihr was er schon öfter zu mir gesagt hat? Er beneidet mich oft um meine Sensibilität, denn so wie ich in der Lage sei zu LIEBEN, bliebe ihm wohl immer verwehrt. So wie ich in der Lage sei glücklich zu sein, zu genießen, könne er nur ein Stück weit er erahnen. Klar - er liebt mich und unseren Sohn, ist oft glücklich, aber er sagt er fühlt, dass es da eine Steigerung geben müsse, wenn er mich oft so beobachtet, wie meine Gefühle eine unglaubliche Stärke annehmen können. Und hier steckt das Wort drinnen, in meinem Letzten Satz: STÄRKE!!!!! Wir haben etwas, was viele andere so nicht haben, diese enorme LEBENSFREUDE, die ich erfahren durfte, als ich die Depression und die ZG druchbrochen hatte. Somit sind wir die eigentlich "Starken" - das ist meine ehrliche Überzeugung!
Dass abgelehnt wurde ist mir früher oft passiert, alsi ich noch keine Selbstvertrauen hatte und mich versucht habe, zu verbiegen. Als ich dann mit Selbstsicherheit hinter meiner Persönlichkeit und auch meinen Meinungen stand, mich nicht mehr verbogen habe, haben die allerwenigsten das belächelt - jedenfalls nicht öffentlich. Vielleicht hinter meinem Rücken, aber davon weiß ich nichts und wenn sie es so machen, dann sind es eh Feiglinge.
... und ihrer seits "Schwächlinge".
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man 100 % hinter sich selber steht, sich liebt - dann transportiert man das auch automatisch ohne Anstrengung nach außen. Es ist dann kein Kraftakt mehr und die Leute nehmen dich meist so wie du bist. Es gibt Außnahmen, aber man kann einfach nicht mit jedem gleich gut. Und auch die "Starken" haben ihre "Feinde" - mehr als wir sogar, nur stört es die so ziemlich gar nicht. Die denken einfach nicht drüber nach, wir aber sehr sehr stark. Ich denke das hängt mit unserer gefühlsbetontheit und Emphatie zusammen.
Thema "Empathie": seid ihr empathisch? Ich sehr und was früher ein vermeintlicher Stolperstein war, ist mir heute schon so oft Helfer gewesen, weil ich damit Menschen uns Situationen ganz schnell einschätzen kann. Wie sieht das bei euch aus?
diese Leute belächle ich meinerseits wegen ihrer Ignoranz und Unwissenheit. Von solchen Menschen halte ich mich dann auch fern, bzw. verläuft der Kontakt im Sand.
Ich sehe das gut an meinem Mann. Er ist das Gegenteil von mir - der "Starke", er würde mit Sicherheit nie eine Depression bekommen. Aber wißt ihr was er schon öfter zu mir gesagt hat? Er beneidet mich oft um meine Sensibilität, denn so wie ich in der Lage sei zu LIEBEN, bliebe ihm wohl immer verwehrt. So wie ich in der Lage sei glücklich zu sein, zu genießen, könne er nur ein Stück weit er erahnen. Klar - er liebt mich und unseren Sohn, ist oft glücklich, aber er sagt er fühlt, dass es da eine Steigerung geben müsse, wenn er mich oft so beobachtet, wie meine Gefühle eine unglaubliche Stärke annehmen können. Und hier steckt das Wort drinnen, in meinem Letzten Satz: STÄRKE!!!!! Wir haben etwas, was viele andere so nicht haben, diese enorme LEBENSFREUDE, die ich erfahren durfte, als ich die Depression und die ZG druchbrochen hatte. Somit sind wir die eigentlich "Starken" - das ist meine ehrliche Überzeugung!
Dass abgelehnt wurde ist mir früher oft passiert, alsi ich noch keine Selbstvertrauen hatte und mich versucht habe, zu verbiegen. Als ich dann mit Selbstsicherheit hinter meiner Persönlichkeit und auch meinen Meinungen stand, mich nicht mehr verbogen habe, haben die allerwenigsten das belächelt - jedenfalls nicht öffentlich. Vielleicht hinter meinem Rücken, aber davon weiß ich nichts und wenn sie es so machen, dann sind es eh Feiglinge.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man 100 % hinter sich selber steht, sich liebt - dann transportiert man das auch automatisch ohne Anstrengung nach außen. Es ist dann kein Kraftakt mehr und die Leute nehmen dich meist so wie du bist. Es gibt Außnahmen, aber man kann einfach nicht mit jedem gleich gut. Und auch die "Starken" haben ihre "Feinde" - mehr als wir sogar, nur stört es die so ziemlich gar nicht. Die denken einfach nicht drüber nach, wir aber sehr sehr stark. Ich denke das hängt mit unserer gefühlsbetontheit und Emphatie zusammen.
Thema "Empathie": seid ihr empathisch? Ich sehr und was früher ein vermeintlicher Stolperstein war, ist mir heute schon so oft Helfer gewesen, weil ich damit Menschen uns Situationen ganz schnell einschätzen kann. Wie sieht das bei euch aus?
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Hallo Ihr Lieben,
ich hoffe ihr hattet ein schönes Wochenende!
Thema Trostspenderin bzw. im ungünstigen Fall der "Müllkübel". Ich kenne das sehr, sehr gut. Meine Schwester war für mich immer wie eine Mutter (sie ist 8 Jahre älter). Leider wurde meine Schwester schon sehr früh alkoholkrank. In diesen schwierigen Jahren hat sie mich zu jeder Tages- und Nachtzeit angerufen und ich war immer! für sie da. Habe mir all ihren Kummer 100 te mal angehört, 1000 ende Ratschläge gegeben. Selbsthilfegruppen aufgesucht... ich war "doch ihre Nummer 1" hat sie immer gesagt. Mit Anfang zwanzig (da tauchten auch die ZG´s zum ersten mal auf) konnte ich dieses "Aussaugen" kombiniert mit dem Alkoholkonsum nicht mehr ertragen. Ich habe den Kontakt zu ihr, wie auch zu meiner Mutter für ca. zwei Jahre abgebrochen. Ich bin mittlerweile sehr hart in meinen Aussagen zu ihr und habe mich ganz klar abgegrenzt! Ihre Probleme sind ihre Probleme die sie mit ihrem Therapeuten und für sich selber klären muss...
Deswegen habe ich es auch gelernt mich bei Problemen anderer Personen zunächst bedeckt zu halten und je nach Problem (viele wollen ja auch nur "Mitleid") bin ich sehr strikt mit meiner Meinung. Ich halte überhaupt nichts mehr davon über Monate (Jahre) die selben Probleme zu bereden. Ich bin gerne für Menschen da, aber ich muss selbstständiges Bemühen erkennen, Entwicklungen ünterstütze ich nahezu ausnahmlos! Von Menschen die schon augenscheinlich problembeladen wirken halte ich erstmal vorsichtig Abstand. Aber das alles war ein langjähriger Prozess.
Früher wusste ich von allen immer sehr schnell wo ihre Problem sind. Es war wie wenn ich fast nur in der Lage wäre über Probleme mit anderen in Kontakt zu kommen. Es ging nur "tiefsinnig" sonst war ich hilflos und wusste keine Themen über die ich reden sollte. In einer Gruppentherapiesitzung haben wir auch mal ganz gezielt Smalltalk geübt.
Am liebsten würde ich mittlerweile aus meinem sozialen Beruf aussteigen, aber das ist ein anderes Thema.
Hmmmm, "Vertrauen in das Leben" und "emotionale Sicherheit". Ein Wort das Marika geschrieben hat trifft diesen Themenbereich glaub gut. Lebensfreude. Ich habe unglaublich viel Freude am Leben. Ich bin sowieso sehr emotional und kann mich an bestimmten Dingen über alle Maße freuen (und auch beweinen). Diese Emotionalität gibt mir in gewisser Weise Halt, Optimimus und vermutlich sogar Lebenssinn. Meine Eltern waren und sind sehr negative Menschen, vermutlich musste ich so eine Art Gegenpol entwickeln. Auch meine Schwester liebt das Leben mittlerweile sehr.
Mein Mann (er muss Ähnlichkeiten mit Marikas Mann haben
) ist rational, nüchtern, bodenständig. Er bewundert meine Emotionalität (OK, manchmal kann er sie nicht immer so ganz nachvollziehen
) und ich bewundere seine Rationalität, die ihn alles aus einem anderen Blickwinkel betrachtet lässt. Hätte ich ihn vor 15 Jahren kennengelernt, wäre unsere Beziehung nicht gut gegangen, mittlerweile ist es so genau richtig.
Trotzdem habe ich nicht so das Vertrauen ins Leben wie Schneehase so schön schreibt "das alles gutgehen wird". Ich bin oft skeptisch, kritisch und wie ihr wisst, ja vielfach auch mir selbst gegenüber. Zudem kommt, dass ich seit vielen Jahren an der gleichen Arbeitsstelle bin, den gleichen vertrauenswürdigen, beständigen Freundeskreis habe. Ich weiß nicht welche Überwindung es mich kosten würde, wo anders ganz neu anzufangen, die "Regeln" nicht zu kennen, meine Rolle einzunehmen, neue Freunde zu finden... das würde mir sicherlich schwer fallen.
Ich kann euch auch hier wieder den Film "Harold und Maude" ans Herz legen. Harold (18 Jahre alt) steht dem "Tod" nah, gesellschaftlich in Form gepresst, nahezu "untherapierbar". Maude (79 Jahre alt) genießt das Leben auf ihre ganz eigene, unkonventionelle Art und Weise... kein Mainstream Film, ein alter Kultfilm von Anfang der 70ger Jahre.
Da fällt mir noch ein, dass ich eine kurzen Radiobetrag zum Thema Schüchternheit gehört habe. Das Interessante daran war für mich, dass es diesen Begriff und was man damit assoziert (meinst ja leider Negatives) erst seit ca. 250 jahren gibt. Früher hatte man noch kein ausgeprägtes Individualitätsbewusstsein oder man sprach von Respekt /Ehrfurcht... heutzutage wird Schüchternheit/Introvertiertheit nicht anerkannt, da es in unserer Gesellschaft um Selbstdarstellung jeglicher Form geht... da können (und wollen!) "Schüchterne" mit ihrer ganz eigenen Stärke nicht mithalten.
Liebe Schneehäsin, ich glaube wenn mich jemand wegen meiner "Schwächen" belächeln würde, würde ich denjenigen entweder sofort in der Situation oder in einem zweier Gespräch direkt zur Rede stellen.
Warum er/sie das tut, weswegen, ob derjenige selber Angst hat etc..
Würde ich dann keine zufriedenstellende Antwort erhalten würde ich diesen Kontakt reduzieren oder abbrechen. Mir ist das schon länger nicht mehr passiert, da fast alle meiner Freunde zu ausreichender Emphatie fähig sind. Aber wie ihr ja gelesen habt, bin ich mittlerweile reichlich rigeros. Menschen die mir nicht gut tun, auf die lege ich keinen Wert. Sie sind es MIR nicht wert. Dafür bin ich mir zu schade. Diese haben mich nicht verdient. Du schreibst auch, dass es dein Freund nicht Nötig hat dich zu belächeln, so sollte es bei allen freundschaftlichen Beziehungen sein. Und die, die Dir nix bedeuten, über deren Aussagen kannst Du getrost hinwegsehen und in Dich reinlächeln. Sei da ruhig "arrogant".
Sodele, ich frage meine Schwester noch per mail an, wie sie zusammenfassen würde, wie sie ihre Rechte durchzusetzten gelernt hat.
ich gebe euch dann bescheid. Meine Tochter erwacht gerade. Ich schreibe später was zu Marikas frage bezüglich Emphatie.
schön mit euch! und super interessant!
liebe grüße.... sausssss
Graureiherin
ich hoffe ihr hattet ein schönes Wochenende!
Thema Trostspenderin bzw. im ungünstigen Fall der "Müllkübel". Ich kenne das sehr, sehr gut. Meine Schwester war für mich immer wie eine Mutter (sie ist 8 Jahre älter). Leider wurde meine Schwester schon sehr früh alkoholkrank. In diesen schwierigen Jahren hat sie mich zu jeder Tages- und Nachtzeit angerufen und ich war immer! für sie da. Habe mir all ihren Kummer 100 te mal angehört, 1000 ende Ratschläge gegeben. Selbsthilfegruppen aufgesucht... ich war "doch ihre Nummer 1" hat sie immer gesagt. Mit Anfang zwanzig (da tauchten auch die ZG´s zum ersten mal auf) konnte ich dieses "Aussaugen" kombiniert mit dem Alkoholkonsum nicht mehr ertragen. Ich habe den Kontakt zu ihr, wie auch zu meiner Mutter für ca. zwei Jahre abgebrochen. Ich bin mittlerweile sehr hart in meinen Aussagen zu ihr und habe mich ganz klar abgegrenzt! Ihre Probleme sind ihre Probleme die sie mit ihrem Therapeuten und für sich selber klären muss...
Deswegen habe ich es auch gelernt mich bei Problemen anderer Personen zunächst bedeckt zu halten und je nach Problem (viele wollen ja auch nur "Mitleid") bin ich sehr strikt mit meiner Meinung. Ich halte überhaupt nichts mehr davon über Monate (Jahre) die selben Probleme zu bereden. Ich bin gerne für Menschen da, aber ich muss selbstständiges Bemühen erkennen, Entwicklungen ünterstütze ich nahezu ausnahmlos! Von Menschen die schon augenscheinlich problembeladen wirken halte ich erstmal vorsichtig Abstand. Aber das alles war ein langjähriger Prozess.
Früher wusste ich von allen immer sehr schnell wo ihre Problem sind. Es war wie wenn ich fast nur in der Lage wäre über Probleme mit anderen in Kontakt zu kommen. Es ging nur "tiefsinnig" sonst war ich hilflos und wusste keine Themen über die ich reden sollte. In einer Gruppentherapiesitzung haben wir auch mal ganz gezielt Smalltalk geübt.
Am liebsten würde ich mittlerweile aus meinem sozialen Beruf aussteigen, aber das ist ein anderes Thema.
Hmmmm, "Vertrauen in das Leben" und "emotionale Sicherheit". Ein Wort das Marika geschrieben hat trifft diesen Themenbereich glaub gut. Lebensfreude. Ich habe unglaublich viel Freude am Leben. Ich bin sowieso sehr emotional und kann mich an bestimmten Dingen über alle Maße freuen (und auch beweinen). Diese Emotionalität gibt mir in gewisser Weise Halt, Optimimus und vermutlich sogar Lebenssinn. Meine Eltern waren und sind sehr negative Menschen, vermutlich musste ich so eine Art Gegenpol entwickeln. Auch meine Schwester liebt das Leben mittlerweile sehr.
Mein Mann (er muss Ähnlichkeiten mit Marikas Mann haben


Trotzdem habe ich nicht so das Vertrauen ins Leben wie Schneehase so schön schreibt "das alles gutgehen wird". Ich bin oft skeptisch, kritisch und wie ihr wisst, ja vielfach auch mir selbst gegenüber. Zudem kommt, dass ich seit vielen Jahren an der gleichen Arbeitsstelle bin, den gleichen vertrauenswürdigen, beständigen Freundeskreis habe. Ich weiß nicht welche Überwindung es mich kosten würde, wo anders ganz neu anzufangen, die "Regeln" nicht zu kennen, meine Rolle einzunehmen, neue Freunde zu finden... das würde mir sicherlich schwer fallen.
Ich kann euch auch hier wieder den Film "Harold und Maude" ans Herz legen. Harold (18 Jahre alt) steht dem "Tod" nah, gesellschaftlich in Form gepresst, nahezu "untherapierbar". Maude (79 Jahre alt) genießt das Leben auf ihre ganz eigene, unkonventionelle Art und Weise... kein Mainstream Film, ein alter Kultfilm von Anfang der 70ger Jahre.
Da fällt mir noch ein, dass ich eine kurzen Radiobetrag zum Thema Schüchternheit gehört habe. Das Interessante daran war für mich, dass es diesen Begriff und was man damit assoziert (meinst ja leider Negatives) erst seit ca. 250 jahren gibt. Früher hatte man noch kein ausgeprägtes Individualitätsbewusstsein oder man sprach von Respekt /Ehrfurcht... heutzutage wird Schüchternheit/Introvertiertheit nicht anerkannt, da es in unserer Gesellschaft um Selbstdarstellung jeglicher Form geht... da können (und wollen!) "Schüchterne" mit ihrer ganz eigenen Stärke nicht mithalten.
Liebe Schneehäsin, ich glaube wenn mich jemand wegen meiner "Schwächen" belächeln würde, würde ich denjenigen entweder sofort in der Situation oder in einem zweier Gespräch direkt zur Rede stellen.
Warum er/sie das tut, weswegen, ob derjenige selber Angst hat etc..
Würde ich dann keine zufriedenstellende Antwort erhalten würde ich diesen Kontakt reduzieren oder abbrechen. Mir ist das schon länger nicht mehr passiert, da fast alle meiner Freunde zu ausreichender Emphatie fähig sind. Aber wie ihr ja gelesen habt, bin ich mittlerweile reichlich rigeros. Menschen die mir nicht gut tun, auf die lege ich keinen Wert. Sie sind es MIR nicht wert. Dafür bin ich mir zu schade. Diese haben mich nicht verdient. Du schreibst auch, dass es dein Freund nicht Nötig hat dich zu belächeln, so sollte es bei allen freundschaftlichen Beziehungen sein. Und die, die Dir nix bedeuten, über deren Aussagen kannst Du getrost hinwegsehen und in Dich reinlächeln. Sei da ruhig "arrogant".
Sodele, ich frage meine Schwester noch per mail an, wie sie zusammenfassen würde, wie sie ihre Rechte durchzusetzten gelernt hat.
ich gebe euch dann bescheid. Meine Tochter erwacht gerade. Ich schreibe später was zu Marikas frage bezüglich Emphatie.
schön mit euch! und super interessant!
liebe grüße.... sausssss
Graureiherin
Guten Abend ihr Lieben,
noch ein Nachtrag zu "Schwächen belächeln". Ich habe Dich gar nicht gefragt, was Du denn mit Schwächen genau meinst. Vielleicht kannst Du ja eine Situation beschreiben in der Du belächelt wurdest und Du nicht respektiert warst? In meinem, mir wichtigem Feundeskreis, gibt es niemanden der über vermeintliche Schwächen lächeln würde. Vielleicht habe ich es da einfach auch Glück und mittlerweile ein gutes Händchen für die Auswahl meiner Freunde.
Und Deine Frage Marika zu Empathie: Ich würde schon sagen, dass ich empathisch bin. Meine Kollegin sagt sogar, ich sei sehr empathisch. Im Beruf kommt mir meine Emphatiefähigkeit sehr zugute, da ist diese Eigenschaft fast unabdingbar. Um Situationen im Privatleben einschätzen zu können ist sie, wie Du schreibst Marika, auch wichtig. Bei aller Empathiefähigkeit versuche ich aber immer, die für mich angemessene, Distanz zu halten und manche Gespräche gezielt zu versachlichen. Manchmal gelingt es mir, manchmal weniger.
Und Schneehase, Du wolltest noch wissen wie ich meine ZG´s dokumentiere. Dafür gibt es ein Arbeitsblatt mit ganz genauem Vorgehen.
Zeit/
wo bin ich/
was passiert gerade/
aufdringlicher Gedanke (also ZG)/
automatisierter, katastrophisierender Gedankenablauf/Gefühle und körperliche Reaktion (mit einer Skala von 0-100).
Der katastrophisierende Gedankenablauf nimmt natürlich viiiiel mehr Zeit ein als der ZG an sich.
Und meine Schwester hat mich vorhin angerufen. Sie schreibt mir eine mail mit den wichtigsten Punkten, welche dazu beigetragen haben ihre Rechte einzufordern. Ich kopiere diese mail dann für Dich, wenn Du willst auch als PN. Geht aber auch "öffentlich".
Also, wenn ich meine Nachrichten an euch so lese, denke ich "sag mal, bist Du aber stark.... das klingt ja wie wenn Du Dein Leben komplett im Griff hättest..." falls das bei euch tatsächlich so rüberkommen sollte. So stimmt das nicht! Ich kämpfe immer (ich mag den Begriff kämpfen an sich auch nicht so gerne) . Erst heute hatte ich eine Nachricht von meiner Chefin auf dem AB, die sich mit mir treffen will wegen dem Ende meiner Elternzeit ... da mache ich mir dann sofort Gedanken: hoffentlich kann ich meine Rechte rhetorisch gut vermitteln und durchsetzten... ohne zu lieb und zu nett dabei zu sein... ohne zuuuuu sehr auf die Bedürfnisse meiner Vertretung zu achten und mich dafür wieder zurückzunehmen... Tja, ja das Leben.
sodele, nun einen guten Abend an euch und noch ein Spruch von Bert Brecht
"Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren."
in diesem Sinne gefällt mir der Begriff wieder
eure Graureiherin
noch ein Nachtrag zu "Schwächen belächeln". Ich habe Dich gar nicht gefragt, was Du denn mit Schwächen genau meinst. Vielleicht kannst Du ja eine Situation beschreiben in der Du belächelt wurdest und Du nicht respektiert warst? In meinem, mir wichtigem Feundeskreis, gibt es niemanden der über vermeintliche Schwächen lächeln würde. Vielleicht habe ich es da einfach auch Glück und mittlerweile ein gutes Händchen für die Auswahl meiner Freunde.
Und Deine Frage Marika zu Empathie: Ich würde schon sagen, dass ich empathisch bin. Meine Kollegin sagt sogar, ich sei sehr empathisch. Im Beruf kommt mir meine Emphatiefähigkeit sehr zugute, da ist diese Eigenschaft fast unabdingbar. Um Situationen im Privatleben einschätzen zu können ist sie, wie Du schreibst Marika, auch wichtig. Bei aller Empathiefähigkeit versuche ich aber immer, die für mich angemessene, Distanz zu halten und manche Gespräche gezielt zu versachlichen. Manchmal gelingt es mir, manchmal weniger.
Und Schneehase, Du wolltest noch wissen wie ich meine ZG´s dokumentiere. Dafür gibt es ein Arbeitsblatt mit ganz genauem Vorgehen.
Zeit/
wo bin ich/
was passiert gerade/
aufdringlicher Gedanke (also ZG)/
automatisierter, katastrophisierender Gedankenablauf/Gefühle und körperliche Reaktion (mit einer Skala von 0-100).
Der katastrophisierende Gedankenablauf nimmt natürlich viiiiel mehr Zeit ein als der ZG an sich.
Und meine Schwester hat mich vorhin angerufen. Sie schreibt mir eine mail mit den wichtigsten Punkten, welche dazu beigetragen haben ihre Rechte einzufordern. Ich kopiere diese mail dann für Dich, wenn Du willst auch als PN. Geht aber auch "öffentlich".
Also, wenn ich meine Nachrichten an euch so lese, denke ich "sag mal, bist Du aber stark.... das klingt ja wie wenn Du Dein Leben komplett im Griff hättest..." falls das bei euch tatsächlich so rüberkommen sollte. So stimmt das nicht! Ich kämpfe immer (ich mag den Begriff kämpfen an sich auch nicht so gerne) . Erst heute hatte ich eine Nachricht von meiner Chefin auf dem AB, die sich mit mir treffen will wegen dem Ende meiner Elternzeit ... da mache ich mir dann sofort Gedanken: hoffentlich kann ich meine Rechte rhetorisch gut vermitteln und durchsetzten... ohne zu lieb und zu nett dabei zu sein... ohne zuuuuu sehr auf die Bedürfnisse meiner Vertretung zu achten und mich dafür wieder zurückzunehmen... Tja, ja das Leben.
sodele, nun einen guten Abend an euch und noch ein Spruch von Bert Brecht
"Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren."
in diesem Sinne gefällt mir der Begriff wieder
eure Graureiherin
Hallöle Glüchsvogel...
du hast was wichtiges zur Empathie gesagt, dass ich vergessen habe: Distanz waren ist super wichtig und oft nicht immer ganz einfach, weil wir uns sicher mehr auf Menschen einlassen als andere. Das ist dann die Kehrseite der Medaile.
Ich mußte grad lächeln, weil mir auch schon gesagt wurde, ich käme im Forum so rüber, als hätte ich alles im Griff. Auch Wörter wie "Vorbild" sind schon gefallen, ich glaube eh auch von dir Schneehase....
aber ich muss das echt auch relativieren: Wie Graureiherin schon schreibt, muss auch ich oft genug kämpfen. Zwar nicht mehr mit den ZG oder der Depression, aber mit dem Leben an sich. Graureiherin - du hast ein bissl Bauchrummeln vor dem Gespräch mit deiner Chefin - und ich vor HEUTE: denn wir haben heute das Gespräch in der Schule - wißt ihr vielleicht noch, der katastrophale Elternsprechtag. Da grummel es auch ordentlich in meinem Bauch und die Gedanken drehen sich oft darum was ich sage, wie ich es sage, dass ich nicht zu nachgiebig aber auch nicht zu versteinert bin und und und.... Ich bin mir meiner Sache zwar ganz sicher, aber eben trotzdem fährt das Gedankenkarusell ein bissl mit mir rum.
So ihr Süßen, jetzt gehts für mich zur Arbeit, schau dann am Nachmittag wieder rein. Um 15:45 haben mein Mann und ich dann "das Gespräch"....

du hast was wichtiges zur Empathie gesagt, dass ich vergessen habe: Distanz waren ist super wichtig und oft nicht immer ganz einfach, weil wir uns sicher mehr auf Menschen einlassen als andere. Das ist dann die Kehrseite der Medaile.
Ich mußte grad lächeln, weil mir auch schon gesagt wurde, ich käme im Forum so rüber, als hätte ich alles im Griff. Auch Wörter wie "Vorbild" sind schon gefallen, ich glaube eh auch von dir Schneehase....

So ihr Süßen, jetzt gehts für mich zur Arbeit, schau dann am Nachmittag wieder rein. Um 15:45 haben mein Mann und ich dann "das Gespräch"....

Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Hallo Ihr Beiden,
ich kann es mir gut vorstellen, dass Ihr, obwohl Ihr inzwischen viel gelernt habt, noch mit dem ein oder anderen "Unbill" im allltäglichen Leben zu kämpfen habt und Euch auch heute öfters noch einmal mulmig zumute ist.
Ich bin ja mal gespannt, was Ihr berichten werdet von Gesprächen mit der Chefin (Graureiherin) und in der Schule (Marika).
Du fragtest, was ich mit Schwächen meine, Graureiheirin:
1. Meine Gefühlsduselei: Du hast so schön geschrieben, wie Du Dich von Deiner Schwester gelernt hast abzugrenzen, sachlich zu bleiben in Gesprächen, auf die richtigen Freunde zu achten etc.
Das muss ich noch mehr lernen, fühle mich noch zu sehr verantwortlich (typisch Zwängler) und bin zu gefühlsduselig bei lieben Leuten.
Ich kann mich z. B. nur schlecht abgrenzen gegenüber meinen Bruder, in dem ich immer noch den kleinen, geschlagenen Jungen sehe. Dann denke ich daran, dass er möglicherweise irgendwann "vor mir geht", und dann könnte ich mir das nie verzeihen, nicht jeden Moment mit ihm genossen zu haben.
2. Meine noch zu häufig, es allen recht machen zu müssen und fühle mich allem verpflichtet
Wenn ich z. B. hier nicht auf ALLES, was Ihr Beidem hier schreibt, antworte, weil es einfach zuviel Input auf einmal ist und ich nicht auf absolut alles antworten muss, habe ich im ersten Moment ein schlechtes Gewissen und denke, Ihr denkt , ich bin bestimmt unaufmerksam oder desintessiert. Im zweiten Moment kann ich mir nun immer öfter sagen, dass das Quatsch ist.
3. Bin zu nett zu Leuten, die es wiederum mir gegenüber nicht sind
Gerade gestern war ich in einem Geschäft einkaufen. Ich fragte die Verkäuferin etwas, woraufhin sie mir gegenüber unfreundlich antwortete und dann noch eine Information ziemlic ungnädg hinterherschob.
Aus altem gelernten Verhaltensmuster bedankte ich mich auch noch bei ihr, statt selbstbewußt zu reagieren.
Aber ich bemerke so etwas mehr und mehr. Hin und wieder reagiere ich auch schon mit mehr "Selbstwertgefühl".
Mein Therapeut sagte mir kürzlich, dass es für mich wichtig ist zu spüren, dass ich überhaupt "Rechte habe". Ich finde es eine tolle Idee, mir die Liste Deiner Schwester zuzumailen, Graureiherin. Ich bin jetzt schon sehr gespannt darauf!
Zum Thema Empathie: Durch die Wechselhaftigkeit meiner Mutter, bei der ich imme r schauen mußte, dass Ihre Laune nicht kippt und dass es ihr möglichst gut geht, damit sie ihre Launen nicht an uns ausläßt, habe ich sehr feine Antenne für Stimmungen und überhaupt für Gefühle entwickelt. Ja, ich finde es auch gut, wie Du es siehst, Marika, das man diese vermeintlichen Schwächen, auch die Empathie, positiv und auch als „Stärken“ anerkennen kann.
Graureiherin, wo würdest Du gerne arbeiten als im sozialen Bereich? Schwebt Dir da etwas vor?
Ich finde es sehr schön, wie Ihr das Thema Lebensfreude zur Sprache bringt. Ich entdecke auch mehr und mehr meine Lebensfreude wieder und das umso mehr ich mich selbst liebe, wertschätze, etc. Ich entdecke mehr und mehr meine alten übermütigen Schalk und meine Spontanität wieder, mit denen ich auch andere begeistern kann.
So, Päuschen beendet, die Arbeit wartet, und ich bin jetzt schon mal gespannt, was Ihr zu berichten habt.
ich kann es mir gut vorstellen, dass Ihr, obwohl Ihr inzwischen viel gelernt habt, noch mit dem ein oder anderen "Unbill" im allltäglichen Leben zu kämpfen habt und Euch auch heute öfters noch einmal mulmig zumute ist.
Ich bin ja mal gespannt, was Ihr berichten werdet von Gesprächen mit der Chefin (Graureiherin) und in der Schule (Marika).
Du fragtest, was ich mit Schwächen meine, Graureiheirin:
1. Meine Gefühlsduselei: Du hast so schön geschrieben, wie Du Dich von Deiner Schwester gelernt hast abzugrenzen, sachlich zu bleiben in Gesprächen, auf die richtigen Freunde zu achten etc.
Das muss ich noch mehr lernen, fühle mich noch zu sehr verantwortlich (typisch Zwängler) und bin zu gefühlsduselig bei lieben Leuten.
Ich kann mich z. B. nur schlecht abgrenzen gegenüber meinen Bruder, in dem ich immer noch den kleinen, geschlagenen Jungen sehe. Dann denke ich daran, dass er möglicherweise irgendwann "vor mir geht", und dann könnte ich mir das nie verzeihen, nicht jeden Moment mit ihm genossen zu haben.
2. Meine noch zu häufig, es allen recht machen zu müssen und fühle mich allem verpflichtet
Wenn ich z. B. hier nicht auf ALLES, was Ihr Beidem hier schreibt, antworte, weil es einfach zuviel Input auf einmal ist und ich nicht auf absolut alles antworten muss, habe ich im ersten Moment ein schlechtes Gewissen und denke, Ihr denkt , ich bin bestimmt unaufmerksam oder desintessiert. Im zweiten Moment kann ich mir nun immer öfter sagen, dass das Quatsch ist.
3. Bin zu nett zu Leuten, die es wiederum mir gegenüber nicht sind
Gerade gestern war ich in einem Geschäft einkaufen. Ich fragte die Verkäuferin etwas, woraufhin sie mir gegenüber unfreundlich antwortete und dann noch eine Information ziemlic ungnädg hinterherschob.
Aus altem gelernten Verhaltensmuster bedankte ich mich auch noch bei ihr, statt selbstbewußt zu reagieren.
Aber ich bemerke so etwas mehr und mehr. Hin und wieder reagiere ich auch schon mit mehr "Selbstwertgefühl".
Mein Therapeut sagte mir kürzlich, dass es für mich wichtig ist zu spüren, dass ich überhaupt "Rechte habe". Ich finde es eine tolle Idee, mir die Liste Deiner Schwester zuzumailen, Graureiherin. Ich bin jetzt schon sehr gespannt darauf!
Zum Thema Empathie: Durch die Wechselhaftigkeit meiner Mutter, bei der ich imme r schauen mußte, dass Ihre Laune nicht kippt und dass es ihr möglichst gut geht, damit sie ihre Launen nicht an uns ausläßt, habe ich sehr feine Antenne für Stimmungen und überhaupt für Gefühle entwickelt. Ja, ich finde es auch gut, wie Du es siehst, Marika, das man diese vermeintlichen Schwächen, auch die Empathie, positiv und auch als „Stärken“ anerkennen kann.
Graureiherin, wo würdest Du gerne arbeiten als im sozialen Bereich? Schwebt Dir da etwas vor?
Ich finde es sehr schön, wie Ihr das Thema Lebensfreude zur Sprache bringt. Ich entdecke auch mehr und mehr meine Lebensfreude wieder und das umso mehr ich mich selbst liebe, wertschätze, etc. Ich entdecke mehr und mehr meine alten übermütigen Schalk und meine Spontanität wieder, mit denen ich auch andere begeistern kann.
So, Päuschen beendet, die Arbeit wartet, und ich bin jetzt schon mal gespannt, was Ihr zu berichten habt.
Zuletzt geändert von schneehase am 07:05:2013 11:46, insgesamt 2-mal geändert.