wie soll es weiter gehen???

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Angsthase

wie soll es weiter gehen???

Beitrag von Angsthase »

Hallo ihr Lieben,
Ich bin so verzweifelt,heute ist wieder ein richtig scheiß Tag.ich leide so unter meinen Zwangsgedanken und weiß nicht,wie ich so mein baby groß kriegen soll.ich hab solche Angst,dass sie mich jeden Tag den ganzen Tag begleiten,wenn der kleine da ist,so wie sie es jetzt tun.das macht mich so.
Ich will mein Kind einfach lieben ohne diese Gedanken.
Ging es jemand auch so wie mir???

Würde mich über jede aufmunterung freuen.

LG,der angsthase
franzi8511

Re: wie soll es weiter gehen???

Beitrag von franzi8511 »

Hallo, ja so ging/ geht es mir auch und ganz vielen hier auch. Ich weiß es ist schrecklich, aber es wird besser. Es ist nur wichtig eine Therapie zu machen. Unter was für Gedanken leidest Du wenn ich Fragen darf?? Marika ist in Sachen zwangsgedanken unsere Spezialisten ;-)
Angsthase

Re: wie soll es weiter gehen???

Beitrag von Angsthase »

Oh ja,das habe ich schon gemerkt,die hat mir auch schon weiter geholfen. Ich leide an sexuellen und aggressiven zg,ständige Angst,irgendjemand irgendwie wehzutun,vorallem Kindern,deswegen hab ich solche Angst,wenn mein kleiner dann da ist,ich weiß garnicht,wie ich das meistern soll.wie war es bei dir???

Danke für deine Antwort
franzi8511

Re: wie soll es weiter gehen???

Beitrag von franzi8511 »

Ich habe versucht es anzunehmen und so blöd wie es klingt und ich habe es gehasst, ist Geduld. Es ist wie bei jeder Krankheit. Es wird 1000% besser. Es wird nie nie niemals eintreffen was uns die zwangsgedanken denken lassen wollen...
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Marika
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Re: wie soll es weiter gehen???

Beitrag von Marika »

Hallo,

also ich hatte ja auch akute ZG, als mein Kleiner grad mal 5 Wochen alt war. Ich war ab dann in Behandlung. Zuerst hat man versucht mich Medikamentös zu stabilisieren, was auch recht gut nach ein paar Wochen gelungen war. Bis dahin war ich fast nie alleine mit dem Baby, aber nicht weil ich eine Gefahr für ihn hätte sein können, sondern weil die Angst Anfangs einfach zu groß gewesen wäre. Es war also in diesen ersten Wochen immer jemand bei mir: Mama, Papa, Tante, abends mein Mann. 2x die Woche hatte ich Therapie und die zu Anfang starken Medikamente (Tavor - hemmt die Angst und auch die ZG innerhalb 30 min - nimmt man aber nur zur Überbrückung, bis das AD wirkt) wurden reduziert und abgesetzt. Übrig blieb dann noch das AD (Cipralex), dass in der Dosis 2x angepasst werden mußte, sprich erhöht wurde.

Nach 4 Monaten konnte ich dann stundenweise schon alleine mit meinem Sohn sein, das wurde Schritt für Schritt erweitert. Das aber immer mit dem Wissen, wenn es gar nicht geht, kann ich jemanden anrufen, der dann zu mir kommen kann. So konnte ich schauen, wie weit ich schon bin und trotzdem war jederzeit Hilfe möglich.

Ich mußte aber in der Zeit auch die Kraft aufbringen, mich mit den ZG auseinander zu setzen, sprich sie "aushalten" und NICHT verdrängen. Das war unglaublich schwer, denn ich hatte die selben ZG wie du. Da ist der Impuls, vor ihnen davon zu laufen ganz, ganz groß. Aber diese Konfrontation ist nötig, um zuerst die Angst ab zu trainieren und den ZG so im Laufe der Zeit den Wind aus den Segeln zu nehmen. Aktiv dazu bekam ich in jeder Therapiestunde auch Übungen, die ich oft schriftlich daheim quasi als "Hausaufgabe" bis zur nächsten Stunde machen musste.

Natürlich ging es nicht nur steil bergauf, denn diese Erkrankung verläuft in Wellen - das heißt es kann dir nach guten Phasen, auch wieder schlechter gehen. Diese "Tiefs" sind aber normal, nur trotzdem sehr schwer auszuhalten. In diesen Zeiten hat mir das Forum hier ganz viel Halt gegeben, denn alle hier wissen, dass nach einem Tief, wieder ein Hoch kommt und man so Schritt für Schritt aus diesem Strudel raus kommt. Aber wenn es einem schlechter geht, sieht man das nicht, dann braucht es aufmunternde Worte. Und die bekam ich hier!!!! Schatten und Licht war für mich wie eine 2. Therapie - eine Gruppentherapie so zu sagen, neben meiner Einzeltherapie die übrigens 2,5 Jahre gedauert hat. Ja - so lange. ZG sind kein Pappenstiel und oft dauert es einfach seine Zeit bis man sie "gezähmt" hat - wie es so schön im "Der Kobold im Kopf" heißt. :wink:

Genau wie du hatte ich schon viel früher das erste Mal ZG - habe aber nicht gewusst, was das ist. Sie verschwanden dann auch immer mal wieder, aber nach der Geburt trafen sie mich wie ein Tornado. Und erst da verstand ich, was ich hatte und was ich tun konnte, um endlich eine bessere Lebensqualität zu erreichen. Und das kannst DU AUCH!!!!!

Ich würde auch mal deinen Arzt wegen der Medikation fragen, denn es geht dir immer noch schlecht. Wie lange hast du denn jetzt diese Medis in der aktuellen Dosierung? Denn mit der Zeit sollten sie dich ja stabiler machen, den Rest gehst du dann in der Therapie an!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Angsthase

Re: wie soll es weiter gehen???

Beitrag von Angsthase »

Deine Geschichte klingt auch echt grausam,aber mich freut es,dass du das geschafft hast.es ist ein ganz schön langer und härter weg,aber ich will ihn gehen,aber es fällt mir jeden Tag schwer,mich überhaupt aus dem bett zu raffen.dieses Gefühl,alle gehen ihren normalen Tätigkeiten nach und ich sitz hier und warte auf das,was kommt.total motivationslos,immer müde,dieses innere leere. Es gäb soviel zu tun,aber ich hab keine Kraft und Lust dazu.es muss auch für das baby noch so einiges besorgt und gemacht werden,aber ich kann es nicht,da kommt immer dieses schlechte Gefühl und die Angst,dass ich mein Baby nicht mehr haben will.wenn ich wenigstens die Liebe spüren könnte,aber da ist nichts,ich fühl mich echt schlecht.die Medikamente fangen glaub ich schon an langsam zu wirken,bei zg dauert es ja auch viel länger.Aber eure Worte helfen mir immer.


Lg,angsthase
Angsthase

Re: wie soll es weiter gehen???

Beitrag von Angsthase »

Guten Morgen,

Heute Morgen geht es mir wieder viel schlechter.mach mir die ganze Zeit Gedanken,wie ich das mit baby schaffen soll.hab die ganze Zeit das Gefühl,dass ich das Kind nicht mehr haben will,das klingt fürchterlich ,ich weiß,aber so ist es. Ich schäme mich so,was ist bloß los mit mir? Ich wäre am liebsten liegen geblieben. Aber ich hab gleich meine dritte trimesterUntersuchung beim Arzt,würde am liebsten nicht hingehen.vor ein paar Wochen,hab ich mich noch über jeden Ultraschall gefreut und konnte es kaum erwarten und jetzt??? Der kleine merkt das bestimmt alles,fass ich ihn so ablehne.müsste mir das jetzt einfach mal von der Seele schreiben.

Lg,anhsthase
franzi8511

Re: wie soll es weiter gehen???

Beitrag von franzi8511 »

Wie geht es dir???
Angsthase

Re: wie soll es weiter gehen???

Beitrag von Angsthase »

Ich quäl mich so durch den Tag.versuche immer irgendwas auf die Reihe du kriegen.mein Psychologe meint,ich komme um eine Konfrontationstherspie nicht drumrum.das weiß ich auch,aber es USt so hart und mir geht es jedes mal so schlecht dabei.mein ad wirkt ganz gut soweit,ich würde es gerne höher dosiert nehmen,damit ich nicht so viel grüble und zwängle,aber ich trau mich nicht,wegen der ss.ich Bild mir ständig neue Dinge ein.seit ein paar Tagen,denke ich nun,dass ich vorallem auf Mädchen oder junge Frauen stehen könnte.muss ständig an die Tochter von meinem Kumpel denken,und denke dass ich sie total erregend finde.bitte verurteilt mich nicht.ich würde mir so gern wieder selbst vertrauen,aber wie,anstatt mich zu stärken,dass es nicht so ist,versuche ich irgendwie immer Dinge zu finden,warum es so sein könnte.und ich glaube mir,dass ist das schlimmste.ein Teufelskreis aus :oops: dem ich nicht raus komme.sie ist 14,warum denke ich nur so,ich schäme mich so,aber was wenn es wirklich so ist,dann will ich echt nicht mehr leben,das ist doch das furchtbarste überhaupt,mit sowas Leben zu müssen.und immer diese Erregung,das nervt und verunsichert mich noch mehr.ich würde so gern so frei und unbeholfen leben.woran merke ich,ob ich nicht doch pädophil bin oder irgendwelche sexuellen Störungen habe???


Lg,angsthase
Sycanda

Re: wie soll es weiter gehen???

Beitrag von Sycanda »

Hallo lieber Angsthase!

Lass die mal drücken von einer Zwänglerin zur anderen.

Also ich kenne dir Gedanken nur zu gut. In meiner akuten Phase hatte ich sie sehr oft.

Und diese Gefühle dazu auch.

Aber du bist nicht pädophil. Wir Zwängler achten ganz genau auf unseren Körper und unser Gedanken. kontrollieren alles.
Wenn man sich also gedanklich auf ein Körperteil konzentriert, nimmt man diesen auch mehr war und fühlt auch was. Aber das ist ganz normal. Das ich bei uns Menschen so. Aber deswegen sind wir nicht gleich erregt. Also ohne Sorge. Das sind ZG. Und die können ganz schön lästig sein. Das weiß ich selber.

Machst du denn eine Therapie?

Lg sycanda
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Marika
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Re: wie soll es weiter gehen???

Beitrag von Marika »

Hallo,

hey Süße, das wird wieder. Ich weiß wie hart das im Moment ist. Mein Rat: kontaktier deinen Arzt, um mit ihm über die Dosierung des AD´s zu reden. Denn es bringt eigentlich nichts, wenn du "ein bisschen" AD nimmst, dein Hauptsymptom - die ZG - aber bestehen bleiben. Das erzeugt Stress und Stresshormone, die auf das Baby übergehen. Und das will man ja durch die Gabe eines AD´s eigentlich verhindern. Du solltest durch das AD STABIL werden, damit diese extremen ZG-Angst-Attacken weniger werden bzw. dann ganz ausbleiben. Somit solltest du zusammen mit deinem Arzt über eine evtl. Steigerung des AD´s nachdenken. Ich weiß, du hast Angst noch mehr vom AD zu nehmen, aber es nutzt dich gar nichts, wenig zu nehmen und es wirkt nicht bzw. zu wenig.

Die Therapie würde ich dann eher nach der Geburt beginnen, wenn du deinen Körper und deine Psyche wieder für dich alleine hast. Denn Konfrontationstherapie ist hart, hilft aber sehr gut. Aber ohne Baby im Bauch, kannst du dich einfach besser darauf einlassen. Daher würde ich erst mal mit dem Arzt besprechen, wie ihr eine Stabilisierung mit dem AD hinbekommt!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Angsthase

Re: wie soll es weiter gehen???

Beitrag von Angsthase »

Das tut gut.ich weiß das eigentlich auch,das Problem ist,fas es sehr schwer zu akzeptieren ist und diese zwänge sich immer wieder einen weg suchen,einen fertig zu machen und zu verunsichern.ich werde auf jeden Fall mit meinem Arzt reden,ich denke dass du recht hast marika.aber ich möchte auf jeden Fall mit der Therapie weiter machen,um etwas Sicherheit zu bekommen in Bezug auf die Geburt meines 1.Kindes.immerhin bin ich ja sicherlich sehr anfällig gegen wochenbettdepression.deswegen will ich mir ein netzt an Hilfe aufbauen und stabilisieren.es tut auf jeden Fall so gut,zu hören,fass es euch genau so ging.ich habe mir fest vorgenommen,zu kämpfen und zu siegen,egal wie lange es dauert.und es würd dauern und es wird sehr schwer werden und es würd Rückschläge geben und tränen und Verzweiflung,aber ich geb nicht gerne auf.mir tut das Forum hier echt gut,danke an alle.könnt ihr mir noch Bücher vorschlagen,die ich zusätzlich lesen kann? das hilft ungemein.

Glg,angsthase
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