Medikamente

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Hanna3756

Medikamente

Beitrag von Hanna3756 »

Hallo hier,

ich wollte mal fragen wie lange ihr schon die medikamente nimmt und ob ihr euch auch manchmal denkt ob man dann nicht medikamentenabhängig ist. Also wie ihr damit umgeht???

LG Hanna
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Marika
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Re: Medikamente

Beitrag von Marika »

Hallo,

ich habe mich in den Jahren mit meinem AD angefreundet, denn es gibt mir eine Lebensqualität, die vorher nicht kannte. Ich bin - genau betrachtet "abhängig" von meinem AD, aber im Sinne von "ohne AD wäre ich krank" - ähnlich wie wenn jemand Blutdrucktabletten braucht. Nicht aber abhängig im Sinne von "ich brauche eine Substanz um mich high zu fühlen und muss ständig die Dosis erhöhen, um dieses Level zu halten". Denn genau so ist es NICHT!!!! Wohl aber brauche ich das AD um meinen Botenstoffwechsel im Gehirn zu stabilisieren.

Somit bin ich jeden Tag so dankbar, dass es etwas gibt, dass mir diese Hölle erspart und hilft ganz normal und gut zu leben. Natürlich - wer von uns wünscht sich nicht, ohne AD zu leben. Aber es ist für mich nun mal nicht möglich, meine psych. Erkrankung ist chronisch. Aber trotzdem darf ich wunderbar leben, mich freuen, mein Kind lieben - wie jede andere gesunde Mama. Darauf haben wir alle ein Recht, bei manchen allerdings braucht es dazu ein AD - ich bin eine davon - wohl für mein Leben lang.

Aber hadern oder gar Angst habe ich überhaupt nicht - im Gegenteil - ich bin einfach nur dankbar!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Hanna3756

Re: Medikamente

Beitrag von Hanna3756 »

Danke Marika für deine ehrliche Antwort. Das tut gut zuhören. Ich habe halt immer Angst das man abgestempelt wird von Ärzten oder anderen Leuten, wenn man denen erzählt wie lange man dieses Medikament schon nimmt. LG Hanna :wink:
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Marika
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Re: Medikamente

Beitrag von Marika »

Das verstehe ich. Aber im Endeffekt musst da drüber stehen, besonders bei den Ärzten glaube ich nicht, dass man diesen Stempel bekommt. Von anderen Unwissenden schon eher. Aber DU leidest ja, nicht sie und es geht sie ganz einfach einen feuchten D.... an... :wink: Denn wer sich nicht informiert, trotzdem aber sich befähigt fühlt, uns besagten "Stempel" aufdrücken, der ist es nicht wert auch nur eine Sekunde von mir beachtet zu werden.

P.S: Ich nehme mein AD bereits 8 Jahre lang, die Dosis innerhalb dieses Zeitraumes konnte ich 2x verringern und von ehemals 3 Medis ist nur dieses eine geblieben. Also Abhängigkeit im Sinne von "Sucht" ist weit und breit nichts in Sicht... :wink:
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
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Hanna3756

Re: Medikamente

Beitrag von Hanna3756 »

Danke Marika. Naja da ich diese schlechte Erfahrung mit einer Therapeutin gemacht habe, habe ich immer Angst das auch andere Ärzte oder so sowas zu mir sagen. Und dann zweifel ich auch an mir... Ich glaube immer viel was andere so sagen :(
Sheego

Re: Medikamente

Beitrag von Sheego »

Hallo,

also ich nehme jetzt seit 8 Jahren Antidepressiva. Und ich bin froh und dankbar, dass es sie gibt. Ich weiß nicht, wo ich ohne sie heute stehen würde. Ich habe auch Null Probleme damit, sie weiterhin zu nehmen. Mich stören sie in keinster Weise. Ich denke auch nicht darüber nach, dass ich gerne ohne sie auskommen würde. Warum auch. Ich verspüre keine Nebenwirkungen und ich sehe sie als "Freunde", nicht als "Feinde" :lol: :D :D

Ich sehe absolut nichts Negatives an ihnen. Im Gegenteil. Ich danke dem Erfinder dafür :D :D :D

Ich verstehe eigentlich gar nicht den schlechten Ruf der AD´s. Also.....ich "oute" mich definitiv als absoluter Befürworter. Durch sie bin ich der Hölle damals entronnen und kann heute ein unbeschwertes und glückliches Leben führen. :D :D

Lieben Gruß

Sheego
Hanna3756

Re: Medikamente

Beitrag von Hanna3756 »

Danke Sheego für deine Antwort. Naja vielleicht lese ich auch zuviel im Internet darüber. und da steht immer viel negatives.
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Marika
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Re: Medikamente

Beitrag von Marika »

Ich weiß, du hattest da ein wirklich blödes Erlebnis mit deinem Therapeuten, der ja glaub ich sagte, du wärst "Abhängig" - bzw. war das eine "Ärztin"? Was für eine Ärztin war das denn nochmal genau? Es gibt halt auch unter den "Göttern in Weiß" die, die ihre Zulassung im Lotto gewonnen haben, so scheint es.... :evil: Ich jedenfalls habe NIE von irgendeinem Arzt solche Meldungen bekommen, von Menschen die selber depressiv waren und mit dem AD haderten, schon eher. Einer davon - ein ehemaliger Schulfreund - lebt heute nicht mehr. Er war schwer psych. krank, nahm aber seine AD´s nicht, weil er der Meinung war, es sei "Teufelszeug". Er hat sich dann das Leben genommen.... :cry: So viel dazu! Antidepressiva sind absolut berechtigte Medikamente - die LEBEN RETTEN KÖNNEN! Natürlich gibt es die andere Seite, bei der die Pharmaindustrie Geld machen will - für alles und jeden gleich AD´s "verkaufen" möchte... Schwarze Schafe gibt's überall. Bei den AD´-Gegner, wie auch bei den "Propagierenden". Wichtig ist, dass man seinen eigenen Verstand benutzt und sich das holt, was einem hilft, gut zu leben!

Und ja: nicht so viel im Internet lesen - außer hier natürlich! :wink: Denn im WWW darf jeder seinen Mist abladen kann und kaum geprüft wird, ob das nun stimmt oder nicht.

Schau, es gibt auch Impfgegner, es gibt kritische Stimmen gegenüber Antibiotika - aber das kommt daher, weil man an sich wunderbare und lebensrettende Errungenschaften missbraucht um Geld zu machen. Manche Impfungen sind - trotz aller auch berechtigter Kritik wegen der Inhaltsstoffe - meiner Meinung nach sinnvoll und lebensrettend. Andere wieder um absolute Geldmacherei. Das selbe bei Antibiotika: Sie sind - richtig eingesetzt - ebenfalls LEBENSRETTEND - aber heute werden sie einfach viel zu schnell bei jedem Schnupfen gegeben. Und schuld haben dann aber nicht die Medis - es sind die Menschen, die diese missbrauchen.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
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Hanna3756

Re: Medikamente

Beitrag von Hanna3756 »

Hallo Marika, na das war so eine komische ÖKO Therapeutin. Naja heute habe ich einen Termin bei meiner Neurologin. Mal gucken. Ja ich hadere auch damit, bei mir ist es auch so das ich diese Krankheit auch akzeptieren muss - das fällt mir so schwer. Weil meine Mama ja Schizophrenie hat und ich nicht so sein will wie sie... diese Abnabelung, aber in bestimmter Weise habe ich ja auch die Ängste von ihr geerbt.
Da ist eine Verbindung, aber auch wieder keine... Ach ich weiß auch nicht. Kennst ihr das zu euer Mutter?

LG
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Marika
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Re: Medikamente

Beitrag von Marika »

Na, das hab ich mir fast gedacht mit dieser "Therapeutin". Nicht falsch verstehen - ich mag alles was Bio, Öko und Alternativ ist... ABER: Manche wissen nicht, wann sie ihre Kompetenzen überschreiten und dem Menschen vor ihnen nur noch schaden damit. Es gibt die Ärzte, die nur mit AD´s behandeln und Therapien als nutzlos belächeln - das ist genau so falsch wie wenn gewisse Therapeuten AD´s als süchtig machendes Teufelszeug bezeichnen und ihren therapeutischen Weg als den einzig wahren ansehen. Alles Extreme solltest du mit Vorsicht betrachten! Ich selbst habe viele Alternative Methoden neben dem AD und der Therapie gemacht - alles zusammen hat mich heute soweit gebracht, dass ich mich wirklich toll und gesund fühle.

Das Annehmen der Krankheit ist schwer, klar das geht den meisten von uns so. Und auch der Vergleich zu einem nahen Verwandten der/die ebenfalls psych. Probleme haben, kommt zwangsläufig. Bei mir ist es ähnlich - mütterlicherseits kommen gehäuft Depressionen vor - wohl auch eine Erbanlage. Nur ZG hatte da niemand - das habe ich ganz alleine hinbekommen... :wink: Daher ist meine Erkrankung auch MEINE Geschichte und MEIN ganz eigener Weg. Das hat mir geholfen!
Liebe Grüße von
Marika

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