Ich bin neu hier

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Kath

Ich bin neu hier

Beitrag von Kath »

Hallo,
mein Nahme ist Katharina und ich schreibe hier heute das erste Mal.
Ich hatte mich vor einigen Wochen schon mal eingeloggt und ein bisschen gelesen. Damals dachte ich, nein, ich habe das alles hinter mir. Ich WILL NICHT MEHR psychotisch oder sonstwie psychisch krank sein. Ich will stark sein und tapfer und belastbar.
Ihr könnt euch schon denken, was jetzt kommt: In Wahrheit stehe ich kurz vor dem Zusammenbruch.

Ich verbrachte im Sommer 2004 sechs Wochen auf einer psychiatrischen Station einer Nervenklinik. Mein Sohn war damals 10 Wochen alt. Ich musste ihn von einem Tag auf den nächsten abstillen.
Ich habe auch noch eine Tochter, die bald vier Jahre alt wird.
Ist hier irgendwer, der auch schon so lange dranhängt? Mir ist es immer wieder mal sehr gut gegangen in den letzten zwei Jahren. Zur Zeit bin ich in einem tiefen Loch.
In nur einer Woche soll ich zu arbeiten beginnen. Eigentlich eine positive Wendung in meinem Leben auf die ich mich schon seit Monaten freue.

Hat irgendjemand ähnliche Erfahrungen? Ich bin für JEDE Meldung dankbar.
rebecca

Beitrag von rebecca »

Hallo liebe Kath,
es gibt einige die schon lange mit PPD/PPP zu tun haben. Sich unter Duck zu setzen ist nicht gut denn Heilung braucht Zeit.
Was hast du noch unternommen um mit diesen Konflikten klar zu kommen?
Machst du eine Therapie?
Nimmst du Meikamente?
Ich freu mich auf deine Antwort.
Liebe Grüße Rebecca :D
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Kath,
ich denke schon, dass Dir Dein nahender Arbeitsbeginn auch pychisch zu schaffen macht. Du denkst: Hey, eigentlich MÜSSTE ich mich drauf freuen, aber warum kommt da wieder so ein Tief? Dadurch entsteht der Druck, den Rebecca ja auch schon angesprochen hat, der alles noch schlimmer macht. ja, erzähl doch mal ein bissl mehr, was Du so gemacht hast, als es dir gut ging, zb? Wie hast Du das erreicht? Ich habe übrigens keine reine PPD, sondern eine Angststörung, die durch die Geburt meiner Kleinen 2004 noch mal ausgebrochen ist. Auch ich denke oft (nach 1,5 Jahren Therapie): jetzt muss aber mal gut sein, mit der Angst, aber ich habe akzeptiert, dass sie zu meinem Leben dazugehört, auch, wenn ich sie eigentlich loswerden will. Sei erst mal gegrüßt und melde Dich wieder, ja? LG Carlotta 8)
Sas

Beitrag von Sas »

Hallo Katharina,
bei mir fings auch im Sommer 2004 an. Ich gebe Carlotta recht, Dein Arbeitsbeginn stresst bestimmt. Oder gibt es irgendeinen anderen Auslöser?

Ich hatte übrigens eine postpartale Depression mit psychotischen Symptomen und war erst 3 Wochen vollstationär und dann noch ca. 2,5 Monate in der Tagesklinik eines psychiatrischen Krankenhauses. Ich kann sehr gut verstehen, wie Du Dich fühlst. Bist Du noch in Therapie, nimmst Du Medikamente? Diese blöden Schwankungen gehören leider zu unserer Krankheit dazu, auch nach so langer Zeit kann es einen noch richtig beuteln.

Aber Du kommst da wieder raus. Erzähl doch mal ein bißchen von Dir und vielleicht auch über den möglichen Auslöser für dein Tief jetzt. Ich freue mich schon, Dich besser kennenzulernen. Wir sind für Dich immer da und stehen Dir mit Rat und Tat zur Seite.

Liebe grüße, Saskia
Kath

Beitrag von Kath »

Liebe Rebecca, Liebe Carlotta,
vielen Dank für Eure prompte Antwort. Das tut sehr gut, dass es Menschen gibt die einen verstehen.
Ihr seid jetzt mein Rettungsanker, denn ich weiß, dass ich einem erneuten Kollaps sehr nahe bin, aber ich will da wieder raus und ich weiß dass ich es schaffen kann.

Ich mache schon seit meinem Klinikaufenthalt im Sommer 2004 eine medikamentöse Therapie und bin seitdem auch bei einer Psychotherapeutin in Behandlung. Sie hilft mir momentan sehr und hat sogar gesagt, dass ich sie täglich anrufen SOLL.
Mein Mann hilft wo er kann aber er ist jetzt mit seinen Nerven auch am Ende. Das spüre ich genau und das macht mich noch mehr fertig. Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich ihm z.B. heute die Kinder stundenlang alleine aufbürden muss, aber ich sehe momentan keinen anderen Ausweg. Ich bin null belastbar und einfach nur mehr verzweifelt.

Es ist normalerweise nicht meine Art zu klagen, denn die meisten Menschen kennen mich als stark und gut gelaunt. Ich schalte automatisch auf Lustige-Jodel-Kathi sobald ich mit 99% der Menschen um mich herum zu tun habe. Vor allem meinen Eltern gegenüber kann und muss ich stark sein, weil sie nichts anderes akzeptieren und mich (wirklich) nur noch mehr runterziehen, wenn ich dochmal Schwäche zeige.

Was habe ich getan, als es mir gut ging?
Weil ich in so einem Loch drinnen stecke, fällt mir da gar nichts ein. Es gibt viele Dinge die ich gerne mache, aber von den meistén habe ich in den letzten zwei Jahren nur sehr sehr wenig gemacht. Ich treibe sehr gern Sport (ist zum Teil auch mein Beruf), habe aber wenig Zeit und Möglichkeit das zu tun. Ich habe einfach niemanden für meine Kinder. Wir haben schon zwei Leihomas "verbraucht" und da mein Mann ohnhin so oft den "Retter" spielen muss will ich ihn, wenn es mir gut geht, nicht auch noch belasten. Meine Mutter passt zwar auf meine Kinder auf, aber sie erwartet große Gegenleistungen dafür, nämlich dass sie im Gegenzug von mir bemuttert wird. So war das immer schon zwischen uns, auch vor den Kindern. Ich habe niemanden, an den ich mich anlehnen kann und ich nicht das Gefühl habe, ihn entweder zu sehr zu belasten (meinen Mann) oder dass eine Gegenleistung von mir verlangt wird.

Jetzt gehe ich erstmal joggen. Kann ich das tun? Mein Mann räumt gerade den Geschirrspüler aus.....
Was solls, vielleicht ist es besser JETZT an mich zu denken als zu warten bis wirklich nur mehr die psychiatrische Klinik als Option überbleibt.

Ich komme einfach nicht damit klar, wenn ich weiß ich sollte JETZT bei meiner Familie sein, aber ich kann nicht und ich will nicht, weil ich allein sein weill, weil ich Ruhe haben will, weil ich mal das tun will worauf ich Lust habe und nicht das, was von mir verlangt wird.

Liebe Grüße
Katharina
Petra

Beitrag von Petra »

hallo liebe kath!

herzlichen willkommen hier im forum!

du machst genau das richtige, dass du jetzt in erster linie auf dich schaust und dinge machst die dir spaß machen und gut tun! bitte, jogge mit reinstem gewissen! befrei dich von dem gedanken immer perfekt sein zu müssen und dir ein schlechtes gewissen aufzuerlegen! ich kenne das so gut von mir!! ich war nach außen hin auch immer die lustige, starke petra die nichts und niemand erschüttern konnte....bis ich nach der geburt meines sohnes an der ppd erkrankte! ich mußte auch lernen, hilfe anzunehmen und zuzulassen! es war für mich schwer, auch mal zu sagen, dass mir etwas zu viel und stark ist und es war auch für meine familie und freunde eine umstellung. aber es funktionierte und heute geht es mir wieder sehr gut!

ich kann mir auch gut vorstellen dass dein immer näher kommende arbeitsbeginn etwas mit deinem neuen tief zu tun hat! es ist ja doch, obwohl du dich darauf schon sehr freust wieder eine große änderung in deinem leben!

lg petra
Kath

Beitrag von Kath »

.... und liebe Saskia

Deinen Eintrag habe ich gerade erst gelesen. Danke, für deine Worte.

Neben meiner Nervosität wegen Arbeiten-Gehen worauf ich mich aber wirklich freue gibt es noch einen anderen Auslöser.
Ich habe über einén Monat mit einer lästigen Infektion (extremer Schnupfen wochenlang, Nebenhölenentzündung u.ähnl.). Während es ganz arg geworden ist, hat sich bei mir auch ein akuter Tinnitus eingestellt, aber immer nur sporadisch. Jetzt bin ich längst gesund aber innerhalb von einer Woche viermal mit einem total lauten Rauschen u./od. Pfeifen in dem einen oder anderen Ohr aufgewacht. An diesen Tagen (gestern, zufälligerweise auch mein Geburtstag, war es auch so) war ich immer völlig fertig. Ich bin zum HNO und mit meinen Ohren ist alles in Ordnung. Wahrscheinlich kommt das noch von dem langwierigen Infekt - aber dass ich mich SO extrem darüber aufrege (regelmäßige Heulkrämpfe etc.) ist dann halt nicht mehr auf die Infektion zurückzuführen.
Überhaupt ist mir klar, dass ohnehin alles zusammenhängt.

Wie stehen denn eure Männer zu euch? Sind sie überhaupt noch da? Mein Mann will mich zwar nicht verlassen, aber er ist teilweise auch schon total genervt von der Situation (die ja schon zwei Jahre andauert und immer wieder mal besonders schlecht wird (bisher aber noch nie so extrem wie jetzt).

Ich bleib jetzt dran. Liebe Grüße
Katharina
Xine

Beitrag von Xine »

hallo Kath


Willkommen hier :wink:
Wir haben was gemeinsam.PPD seit Sommer 2004.Und einen Klinikaufenthalt 2004.Mich hats auch schon 2 mal wieder erwischt.Im Moment stecke ich auch wieder in nem Loch.Ich such immer nach Gründen,aber irgendwie gibt es die bei mir nicht.
Gestern hats mich gepackt *g* Ich bin in die Apotheke gefahren und habe mich eingedeckt.Fischölkapseln (Omega3-Fettsäuren) Magnesium,Folsäure.Die Tips stehen alle hier im Forum :D
Ich versuche jetzt ganz klar die Tips der Mädels hier anzunehmen,da mir meine Therapie allein nicht hilft.
Das heisst,alle unterstützenden Mittelchen nehmen,Sport machen,Massagen usw. Und vorallem hier schreiben :wink:

Es sind nun fast 2 Jahre,und man ist oft am verzweifeln.Aber gerade wir wissen doch,dass nach jedem Tief wieder ein Hoch kommt :wink:

Welche Medis nimmst du?


liebe Grüsse
Anja
Kath

Beitrag von Kath »

Hallo zusammen,
jetzt bin ich vom Joggen wieder da und mein Mann ist weg. Nein, Gott sei Dank nicht weg weg, sondern er ist mit unseren Kinder zu meiner Mutter gefahren. Zu der Frau, von der ich mich nicht abhängig machen darf, weil sie sonst (wie schon so oft) versucht sich zwischen uns zu drängen. Das ist eine eigene Geschichte.

Mir geht es jetzt nach dem Sport tatsächlich viel besser, aber ich weiß auch - ich muss wieder stark sein, denn jetzt dreht mein Mann durch. Er sagte mir gerade er werde Montag kündigen, es reicht ihm, er hat genug von der Doppelbelastung (Full-Time-Job (er ist erst seit Februar Geschäftsführer einer (von seinem bisherigen Chef) neugegründeten Firma) plus Mithelfen bei der Kinderbetreuung plus MICH ertragen, wenn ich wieder mal eine Krise habe)

Könnt ihr euch vorstellen, wie sehr mich das zusätzlich belastet: Zu wissen, dass ich eine Belastung bin für den Menschen, der mich am meisten liebt. Jetzt muss ich mich wieder zwingen stark und tapfer zu sein, damit er nicht umkippt, und genau das - so meine Psychotherapeutin - treibt mich nur noch mehr in die Enge.

Liebe Grüße
Katharina
Petra

Beitrag von Petra »

liebe kath,

macht deine therapeutin auch paarsitzungen? ich könnte mir vorstellen, dass das dir und deinem mann helfen könnte. meist ist es sehr heilsam für eine beziehung wenn man vor einer neutralen person die aktuelle problematik bespricht und gemeinsam nach lösungen sucht. dein mann kann sich nach einer paarsitzung bestimmt besser in dich hineinversetzen!

glg petra
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Kath,

schöne Scheiße!!!!! Du solltest auf jeden Fall verhindern, dass Dein Mann seine Stelle kündigt. Das ist mit Sicherheit nicht die Lösung.
Mein Eindruck ist, dass Du einfach am Ende bist, mit Deinen Aufgaben als Mutter und den damit verknüpften Rollenerwartungen irgendwie total haderst..... Kannst Du Dir nicht eine Aus-Zeit nehmen? Zum Beispiel mit den Kindern in eine Mutter-Kind-Kur gehen? Oder eine Aus-Zeit für Dich alleine? Hört sich auch nach viel familiärem Streß um Dich herum an - ich weiß, wie das ist, wenn man eine Mutter hat, die selbst bemuttert werden will - das kenne ich ganz genau - es ist einfach nur furchtbar!!!! Auch dieses Gefühl, dass man immer alles nur für eine Gegenleistung bekommt - machst Du eine Therapie??? Das sind sicher alles Sachen, die Dich schon lange belasten, und die jetzt, wo so viel von Dir erwartet wird, hochkochen. So war es bei mir auch, und so geht es vielen PPD-Frauen hier.
Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut und schreib´ wieder!

Ava
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Liebe Katharina!

Ich habe einen wundervollen Mann. Er hat mich immer gestützt und alles ertragen, was er mit mir erleiden musste und vermutlich in Zukunft noch erleiden muss...

Aber: Als vor ein paar Wochen meine schlimme Krise begann, war er so verzweifelt, dass er auch gewissermassen ausgerastet ist. Er hat auch so elementares Zeugs gesagt...
Das hat mich fast umgebracht. Aber das ist es nicht, was ich dir erzählen will. Nee, das andere ist wichtig. Er hats nämlich nicht so gemeint. Und jetzt, wo ich schon wieder ein bisschen wiederhergestellt bin, ist mir auch klar, was bei ihm passiert ist. Er hatte auch so was wie einen Nervenzusammenbruch. Wir Frauen denken nur immer, dabei müsste man Rotz und Wasser heulend in der Küche zusammenbrechen, apathisch in der Badewanne kauern oder Ähnliches...

Ich glaube, die Männer sind teilweise einfach "eingeschränkter" 8) in ihren Möglichkeiten. Die sagen dann so blödes Zeug, weil sie einfach keine Handhabe mehr haben.

Ich kenn dich ja nicht gut; ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich dir trotzdem einen Rat geben will:

Überdenke, ob du das richtige Medikament nimmst und ob die Therapie die richtige ist. Überlege gegebenenfalls, ob ein Klinikaufenthalt helfen könnte, diese Durststrecke durchzustehen. Das klingt jetzt hoffentlich nicht oberflächlich.

Ganz liebe Grüsse
Muschelkalk
Kath

Beitrag von Kath »

Hallo,
da bin ich wieder. Vielen Dank für eure Nachrichten. Ich freue mich wirklich über alle Meldungen und Ratschläge.

Ich mache eine Therapie, schon seit meinem Klinikaufenthalt vor fast zwei Jahren. Meine Therapeutin ist mir momentan auch meine wichtigste Stütze, sie stellt sich sozusagen zwischen mich und einem weiteren Klinikaufenthalt.....
Mein Psychiater hat (vorübergehend?) meine Medikamentendosis wieder hinaufgesetzt.

Man soll ja nicht in der Zukunft leben, das heißt ja bekanntlich, dass man mit der Gegenwart nicht zurecht kommt, aber ich hoffe (HOFFE), dass mir das Arbeiten gut tut. Ich fange nächste Woche wieder an halbtags zu arbeiten, in meinem alten Job und ich freue mich schon sehr darauf. Ich bin dann DREI TAGE die Woche, jeweils von ca. 8.00 bis drei Uhr nachmittags WEG und ich glaube, dass ich genau das brauche. Zeit für etwas anderes, und Zeit für mich. Als Mutter will ununterbrochen jemand etwas von mir. Meine Kinder sind noch ziemlich klein und deshalb wirklich anstrengend. Ich liebe sie, aber manchmal möchte ich nur noch weglaufen vor ihnen.

Gestern hatte ich mal viel Zeit für mich und Dinge getan, die mir Spaß machten. Am Abend war ich dann noch in der SChreibwerkstatt, habe einen Text vorgelesen und voll gutes Feedback bekommen. Danach war ich wirklich happy. Jetzt, Sonntag, nach nur ein paar Stunden nerven mich die Kinder schon wieder und ich möchte schon wieder am liebsten alleine sein. Ich nehme das jetzt einfach mal als Zeichen, dass ich eben noch nicht ganz herausen bin aus meiner Krise und weiter auf mich schauen muss. Ich hoffe eine ausgedehnte Dusche wird mir gleich helfen.

Ich danke euch nochmal, fürs Lesen und fürs Zurückschreiben. Jede einzelne von euch, die mir irgendetwas antwortet ist eine unglaublich große Stütze für mich.

Liebe Grüße
Katharina
Kath

Beitrag von Kath »

Hallo,
da bin ich wieder. Vielen Dank für eure Nachrichten. Ich freue mich wirklich über alle Meldungen und Ratschläge.

Ich mache eine Therapie, schon seit meinem Klinikaufenthalt vor fast zwei Jahren. Meine Therapeutin ist mir momentan auch meine wichtigste Stütze, sie stellt sich sozusagen zwischen mich und einem weiteren Klinikaufenthalt.....
Mein Psychiater hat (vorübergehend?) meine Medikamentendosis wieder hinaufgesetzt.

Man soll ja nicht in der Zukunft leben, das heißt ja bekanntlich, dass man mit der Gegenwart nicht zurecht kommt, aber ich hoffe (HOFFE), dass mir das Arbeiten gut tut. Ich fange nächste Woche wieder an halbtags zu arbeiten, in meinem alten Job und ich freue mich schon sehr darauf. Ich bin dann DREI TAGE die Woche, jeweils von ca. 8.00 bis drei Uhr nachmittags WEG und ich glaube, dass ich genau das brauche. Zeit für etwas anderes, und Zeit für mich. Als Mutter will ununterbrochen jemand etwas von mir. Meine Kinder sind noch ziemlich klein und deshalb wirklich anstrengend. Ich liebe sie, aber manchmal möchte ich nur noch weglaufen vor ihnen.

Gestern hatte ich mal viel Zeit für mich und Dinge getan, die mir Spaß machten. Am Abend war ich dann noch in der SChreibwerkstatt, habe einen Text vorgelesen und voll gutes Feedback bekommen. Danach war ich wirklich happy. Jetzt, Sonntag, nach nur ein paar Stunden nerven mich die Kinder schon wieder und ich möchte schon wieder am liebsten alleine sein. Ich nehme das jetzt einfach mal als Zeichen, dass ich eben noch nicht ganz herausen bin aus meiner Krise und weiter auf mich schauen muss. Ich hoffe eine ausgedehnte Dusche wird mir gleich helfen.

Ich danke euch nochmal, fürs Lesen und fürs Zurückschreiben. Jede einzelne von euch, die mir irgendetwas antwortet ist eine unglaublich große Stütze für mich.

Liebe Grüße
Katharina
Sas

Beitrag von Sas »

Hallo Kath,
schön, dass Du mal was für Dich gemacht hast. Tut gut, gell? Sowas mußt Du öfter für Dich tun. Denn wenn Du zufrieden bist, profitiert letztlich auch Dein Umfeld davon. Dass Du Dich wieder gür etwas begeistern kannst und dass es Sachen gibt die Dir Spass machen ist doch schon mal ein gutes Zeichen. Ich denke auch, dass Dein Mann es nicht so gemeint hat. Du solltest seinen Ausspruch erstmal nicht überbewerten. Er hat es auch nicht gerade leicht. Aber nicht, dass Du Dich jetzt deshalb wieder schlecht fühlst!!!! Du bist krank und kannst nichts dafür. Wenn Du Krebs hättest, würde das Dein Umfeld auch schwer belasten und Du hättest trotzdem kein sooooo schlechtes Gewissen oder? Ich weiß, es ist sehr schwer unsere Krankheit als KRANKHEIT zu akzeptieren, weil sie eine "Kopfsache" ist.
Mein Mann hatte auch am Wochenende eine Krise. Jede Woche ca. 20 Überstunden, dann noch mir im Haushalt helfen (laufe gerade auf Krücken, habe noch keine Haushaltshilfe genehmigt bekommen), sich um die Kleine kümmern und dann noch meine Durchhänger aushalten (PMS läßt grüßen!)...das war ihm
auch zu viel. Deswegen habe ich meine Tochter jetzt für ein paar Tage zu Verwandten gegeben.

Liebe Kath, lass Dich nicht unterkriegen, Du schaffst das schon!!

Saskia

Man darf nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen
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