Depressionen: Partnerschaftskrise erhöht das Risiko

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Milla

Depressionen: Partnerschaftskrise erhöht das Risiko

Beitrag von Milla »

Hallo meine Lieben!

Ich weiß,daß viele von uns Beziehungsprobleme haben.Ich habe über dieses Thema folgenden Artikel gefunden:

http://www.muekon.de/Psycho-News/Depres ... tnerschaft

Depressionen: Partnerschaftskrise erhöht das Risiko

München (dpa) - Wer in einer unglücklichen Beziehung lebt, hat ein 25-fach erhöhtes Risiko, depressiv zu werden. Damit seien Partnerschaftsprobleme ein wesentlicher Risikofaktor für die Entwicklung einer Depression, berichtet die in München erscheinende Fachzeitung «Ärztliche Praxis» unter Berufung auf Ergebnisse der Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Göttingen. Der Zusammenhang zwischen einer unbefriedigenden Beziehung und dem Abrutschen in eine Depression zeigt sich demzufolge bei Frauen deutlicher als bei Männern. Dies könne daran liegen, dass Frauen in Beziehungen häufiger der abhängigere Partner sind. Der Grund könne aber auch sein, dass sie einfach häufiger zum Arzt gehen und depressive Symptome bei ihnen dadurch eher entdeckt werden. Wenn einer der Partner unter einer Depression leidet, kann sich dies in der Beziehung auf unterschiedliche Art äußern: Manche haben kaum noch eigene Interessen, sind abhängig von der Zuwendung des anderen und ziehen sich in ihre Depression zurück. Andere wiederum haben zu hohe Leistungsansprüche und leiden unter jedem Anflug von Kritik. Sie legen ein eher aggressives Verhalten an den Tag. Auf jeden Fall dürfe bei der Therapie einer Depression die Beziehung nicht ausgeklammert werden. Dies geschehe allerdings immer noch oft, kritisieren die Wissenschaftler.
Quelle: Netdoktor.de vom 22.04.2003
:D


Ich weiß nicht,ob meine Beziehungsprobleme meine PPD ausgelöst oder vielleicht nur verstärkt haben ,aber auf jeden Fall bin ich mir sicher,daß viele meiner Tiefs während der PPD von Streiten mit meinem Mann ausgelöst worden sind.

Unsere Beziehung hat sich ,seit ich mein pflanzliches AD nehme,normalisiert,geblieben sind aber trotzdem manche Grundprobleme (z.B. Gefühl,von ihm oft unter Druck gesetzt zu werden) .Der Unterschied zu der Zeit,unter ich an PPD litt,ist ,daß ich nicht so empfindsam bin und auf Kritik z.B. meines Mannes nicht so gekränkt reagiere,sondern das besser vertragen kann und ihm sachlicher sagen kann,wie sein Verhalten bei mir wirkt.

Ich habe aber das Gefühl,daß durch die PPD etwas in ihm kaputt gegangen ist,das Vertrauen zu mir zerrütet worden ist,ich erlebe ihn öfter als distanziert,ja, fast gleichgültig.In sexueller Hinsicht herrscht bei ihm Funkstille,während meine Lust eigentlich wieder da ist.

Ich weiß nicht,ich habe das Gefühl,ihn fast "verloren" zu haben,auch wenn er mir schwört,mich immer noch zu lieben.Ich liebe ihn auf jeden Fall immer noch stark, deshalb tut mir diese "Kälte" eigentlich weh!

Ich bezweifle,daß unsere Beziehung wieder so unbeschwert wird , wie vor der PPD.

Wie sind euere Erfahrungen mit eueren Männern?
joline

Beitrag von joline »

Also bei mir fingen die Probleme in der Beziehung erst danach an.

Aber jetzt habe ich mich bei meinem Mann ausgesprochen und irgendwie kommt er mir sensibler vor. Er fragt immer wieder nach wie es mir geht, bringt kleine geschenke mit und möchte mich einfach nur aufmuntern.

Ich muss sagen seine Mutter war oder besser gesagt ist wieder Krank. Sie hat Depressionen. Er ist damit aufgewachsen. Vielleicht hat ihn die Erfahrung mit seiner Mutter so verändert.
Milla

Beitrag von Milla »

Hallo Joline! :D

Ja, es erstaunt mich nicht,wenn die Pb erst nach/während der PPD anfangen.Das ist für eine Ehe eine gewaltige Geduldsprobe!

Bei mir fangen die Pb erst richtig während der Schwangerschaft an.Immer wieder sehr starke Streite,ich kann mich nicht einmal daran erinnern warum,aber wirklich so stark,daß ich dabei oft an Trennung dachte! :(

Da ich mal gelesen habe, daß Depression während der Schwangerschaft sogar häufiger vorkommt als nach der Geburt,stelle ich mich jetzt die Frage,ob ich doch nicht schon an Depression während meiner SS litt?

Du hast irgendwie doch Glück,daß dein Mann anscheinend verstanden hat,daß du krank bist und daß du deswegen Unterstützung,Verständnis und Hilfe brauchst.Mein Mann hat dies erst verstanden,als wir ein gemeinsames Gespräch beim Psychiater hatten,also 7/8 Monate nach Anfang der PPD.Seitdem ist er verständnisvoller,rücksichtsvoller,auch wenn immer noch nicht der Gleiche wie vor der SS.

Ich finde es sehr wichtig,daß Ehemänner/Partner verstehen, daß ihre Frau krank ist,warum und was sie machen können,um ihr zu helfen.Denn Streite machen die Depression nur noch schlimmer!

Hoffentlich wird es dir besser gehen!
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