Cipralex gewichtszunahme

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Tiggi13

Cipralex gewichtszunahme

Beitrag von Tiggi13 »

Hallo,

habe cipralex erhöht von 10 auf 15mg, kann es sein das man davon zunimmt bzw. wasser einlagert????
Habe mein essverhalten nicht geändert und gehe weiterhin walken...

Würde mich über antworten freuen:-)


Lg
Graureiherin
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Re: Cipralex gewichtszunahme

Beitrag von Graureiherin »

Hallo Tiggi,

ich habe schon gehört, dass eine Nebenwirkung die Gewichtszunhame sein kann. Schau doch mal in den Beipackzettel oder frage am besten Deinen Arzt.

Ich merke bis auf den verminderten Libido gar nichts an Nebenwirkungen. Daher wissen andere sicher mehr dazu zu schreiben.

mit herzlichem Gruß an Dich

Pe die Graureiherin
postpartale Zwangserkrankung 10/2012
Cipralex bis 2014
Rückschlag 2015, wieder Escitalopram bis 15mg
langsame Reduzierung auf 5 mg Escitalopram seit Juli 2017
Verhaltenstherapie beendet seit September 2017
Tiggi13

Re: Cipralex gewichtszunahme

Beitrag von Tiggi13 »

Vielen Dank für deine antwort:-)

wie geht es dir denn? Ich habe trotz cipralex immernoch ängste, unruhe und jetzt auch gewichtszunahme;-)
denke es ist das falsche medikament für mich?!

Lg
Graureiherin
power user
Beiträge: 530
Registriert: 07:01:2015 12:57

Re: Cipralex gewichtszunahme

Beitrag von Graureiherin »

Hallo Tiggi,

ich habe Dir auf dir Frage wie es mir selber geht, in einem anderen Thread geantwortet. Ich kopiere meine Antwort mal rein... warte... jetzt... und markiere ihn kursiv

Zu Deiner Frage von heute: Ich kann Dir nicht sagen, ob Cipralex bei Dir nicht anschlägt. Ich weiß, dass man davon zunächst Unruhe bekommen kann. Was sich aber nach zwei bis drei Wochen nach der Ersteinnahme legen sollte. Zudem erreicht man das Wirkoptimum erst nach ca 5-6 Wochen (individuell verschieden). Diese Zeit auszuhalten kann sehr anstrengend sein. Da hilft nur Geduld und zu Wissen dass die Zeit tatsächlich vergeht. Ich weiß, dass man bei Zwangserkrankungen! (also keine Angsstörung) bis zu 30 mg aufdosiert, sehr selten sogar bis 40 mg.

Mach doch bitte bei Deinem Neurologen einen zeitigen Termin (evtl geht ja auch telefonisch) aus, das hat mir immer sehr geholfen und man ist auf der sicheren Seite!!


Text von vor zwei/drei tagen:

Mit 15 mg Cipralex fühle ich mich besser. Ich versuche das in der Therapie gelernt möglichst konsequent anzuwenden. Heißt: negative/zwanghafte/ängstliche Gedanken sofort zu identifizieren und mir klar zu machen, dass das die Negativität ist, die ich von Früher kenne, wie ich schon einmal schrieb: "mit der Muttermilch eingeflößt" bekommen habe. Im Sinne von "Ahh, das kenne ich, das ist ein Überbleibsel aus meiner Vergangenheit. Das hat heute keine Berechtigung mehr.

Ganz wichtig war für mich zu erkennen, dass mir meine Eltern immer prophezeit haben, dass ich auch einmal in die Psychiatrie kommen werde (wie eben ein Großteil meiner Verwandten, einschließlich meiner Schwester, leider). Dieser Prophezeihung folge ich... nun nicht mehr so schnell...!! Sobald ein Gedanke kommt, versuche ich mir sofort bewußt zu werden, dass ich diese Gedanken nicht hätte, wäre meine Geschichte (und somit Vergangenheit, im Sinne von vorbei!) anders gewesen.
Lotte sagt dazu: Ängste... zuordnen, ihren Platz geben. Das empfinde ich als sehr, sehr wichtig. Ich darf mich auch nicht zu sehr mit den schweren Lebensgeschichten hier im Forum identifizieren. Auch hier muss ich mir ganz bewußt sagen "das bin nicht ich".

Das ist aber harte Arbeit! Meine Thera sagt, dass mein Gehirn immer wieder versucht eben die negative Athmosphäre herzustellen die ich in meiner Kindheit kennengelernt habe. Ich kann sozusagen mit längeren Zeiten guter Phasen gar nicht umgehen.

Allerdings habe ich keine klassische PPD. Ich habe eine Zwangserkrankung (die ja mit Ängsten einhergeht) die durch die Geburt erneut losgetriggert wurde. Hier gibt es ja auch viele Frauen die vor der Geburt psychisch völlig gesund waren. Ich weiß nicht, ob sich die Therapie dann unterscheidet.

Zudem versuche ich, wenn ich einmal Unruhe verspüren sollte (ist mit Cipralex aber viel besser), diese Unruhe stehen zu lassen, sie nicht gedanklich noch zu verstärken. Ich versuche trotzdem alles so zu tun, wie ich es ohnehin getan hätte. Ich nenne es "meine Bereitschaftsthermometer" erhöhen, akzeptieren. Ich neige nicht zu Vermeidungsverhalten.

Insgesamt geht es mir (ganz) gut, dann kommen wieder Zeiten (Stunden/Tage) an denen mir vieles schwerer fällt. Auch hier versuche ich den Blick auf die guten Zeiten zu legen und die Negativen nicht überzubewerten. Gestern habe ich mir sogar ein kleines Diagramm gemacht. Es waren nur zwei Kurven nach unten dabei! das ist ein Erfolg.

Sodele, auf das wir optimistisch, geduldig und gelassen (vor allem mit uns selber) bleiben!

mit lieben Grüßen
Pe, die Graureiherin

(ein Vogel der mich immer etwas glücklich macht wenn ich ihn sehe...und ich habe drei gesehen seit gestern!)


_________________
postpartale Zwangserkrankung 10/2012

Cipralex bis 2014
seit Januar wieder Cipralex 15mg
Verhaltens und Gesprächstherapie


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Verhaltenstherapie beendet seit September 2017
ubure

Re: Cipralex gewichtszunahme

Beitrag von ubure »

[quote="Graureiherin"]Hallo Tiggi,

ich habe Dir auf dir Frage wie es mir selber geht, in einem anderen Thread geantwortet. Ich kopiere meine Antwort mal rein... warte... jetzt... und markiere ihn kursiv

Zu Deiner Frage von heute: Ich kann Dir nicht sagen, ob Cipralex bei Dir nicht anschlägt. Ich weiß, dass man davon zunächst Unruhe bekommen kann. Was sich aber nach zwei bis drei Wochen nach der Ersteinnahme legen sollte. Zudem erreicht man das Wirkoptimum erst nach ca 5-6 Wochen (individuell verschieden). Diese Zeit auszuhalten kann sehr anstrengend sein. Da hilft nur Geduld und zu Wissen dass die Zeit tatsächlich vergeht. Ich weiß, dass man bei Zwangserkrankungen! (also keine Angsstörung) bis zu 30 mg aufdosiert, sehr selten sogar bis 40 mg.

Mach doch bitte bei Deinem Neurologen einen zeitigen Termin (evtl geht ja auch telefonisch) aus, das hat mir immer sehr geholfen und man ist auf der sicheren Seite!!


Text von vor zwei/drei tagen:

Mit 15 mg Cipralex fühle ich mich besser. Ich versuche das in der Therapie gelernt möglichst konsequent anzuwenden. Heißt: negative/zwanghafte/ängstliche Gedanken sofort zu identifizieren und mir klar zu machen, dass das die Negativität ist, die ich von Früher kenne, wie ich schon einmal schrieb: "mit der Muttermilch eingeflößt" bekommen habe. Im Sinne von "Ahh, das kenne ich, das ist ein Überbleibsel aus meiner Vergangenheit. Das hat heute keine Berechtigung mehr.

Ganz wichtig war für mich zu erkennen, dass mir meine Eltern immer prophezeit haben, dass ich auch einmal in die Psychiatrie kommen werde (wie eben ein Großteil meiner Verwandten, einschließlich meiner Schwester, leider). Dieser Prophezeihung folge ich... nun nicht mehr so schnell...!! Sobald ein Gedanke kommt, versuche ich mir sofort bewußt zu werden, dass ich diese Gedanken nicht hätte, wäre meine Geschichte (und somit Vergangenheit, im Sinne von vorbei!) anders gewesen.
Lotte sagt dazu: Ängste... zuordnen, ihren Platz geben. Das empfinde ich als sehr, sehr wichtig. Ich darf mich auch nicht zu sehr mit den schweren Lebensgeschichten hier im Forum identifizieren. Auch hier muss ich mir ganz bewußt sagen "das bin nicht ich".

Das ist aber harte Arbeit! Meine Thera sagt, dass mein Gehirn immer wieder versucht eben die negative Athmosphäre herzustellen die ich in meiner Kindheit kennengelernt habe. Ich kann sozusagen mit längeren Zeiten guter Phasen gar nicht umgehen.

Allerdings habe ich keine klassische PPD. Ich habe eine Zwangserkrankung (die ja mit Ängsten einhergeht) die durch die Geburt erneut losgetriggert wurde. Hier gibt es ja auch viele Frauen die vor der Geburt psychisch völlig gesund waren. Ich weiß nicht, ob sich die Therapie dann unterscheidet.

Zudem versuche ich, wenn ich einmal Unruhe verspüren sollte (ist mit Cipralex aber viel besser), diese Unruhe stehen zu lassen, sie nicht gedanklich noch zu verstärken. Ich versuche trotzdem alles so zu tun, wie ich es ohnehin getan hätte. Ich nenne es "meine Bereitschaftsthermometer" erhöhen, akzeptieren. Ich neige nicht zu Vermeidungsverhalten.

Insgesamt geht es mir (ganz) gut, dann kommen wieder Zeiten (Stunden/Tage) an denen mir vieles schwerer fällt. Auch hier versuche ich den Blick auf die guten Zeiten zu legen und die Negativen nicht überzubewerten. Gestern habe ich mir sogar ein kleines Diagramm gemacht. Es waren nur zwei Kurven nach unten dabei! das ist ein Erfolg.

Sodele, auf das wir optimistisch, geduldig und gelassen (vor allem mit uns selber) bleiben!

mit lieben Grüßen
Pe, die Graureiherin

(ein Vogel der mich immer etwas glücklich macht wenn ich ihn sehe...und ich habe drei gesehen seit gestern!)


Super, genau das meinte ich. So geht's! Du kannst die guten Phasen nicht richtig genießen, weil Du immer wieder (wenn auch oft unbewusst) überprüfst, ob es noch da ist, das schlechte Gefühl. Das kommt nicht von selber, Du rufst es herbei. das nicht mehr zu tun, ist nicht so einfach, aber es geht. und naja, wenn das Gefühl wieder schlecht ist, na und? es kann Dir nichts tun, ist halt unangenehm, aber nicht mehr. Kopfweh ist auch unangenehm und geht auch oft durch Tabletten nicht weg. Deswegen bekommst Du aber keine Angst oder wirst depressiv. Es ist immer die persönliche Wertung des Ganzen. Wenn man aufhört zu werten, einfach nicht weiter drüber nachdenkt, dann gibt man dem limbischen System kein Futter mehr und es hört von selber auf, Stresshormone freizusetzen. Bei mir hat dieses Wissen allein soviel ausgemacht, ich konnte das alles plötzlich ganz anders sehen, völlig harmlos.Ich konnte mir plötzlich selber zusehen, wenn ich wieder in das alte Denkmuster verfallen bin und hab mir selber gesagt: "Frau U., ach komm, Du tust es schon wieder! Hör auf mit dem Schmarrn."

Ach ja, ruhig mal laut singen, ganz wild rumtanzen (Bewegung!), was Blödes tun und über sich selber lachen ist übrigens auch sehr gut, den blöden gedanken den Saft abzudrehen.
Tiggi13

Re: Cipralex gewichtszunahme

Beitrag von Tiggi13 »

Hi,

vielen dank für eure antworten:-)

ich habe mir meiner ärztin telefoniert, ich soll das cipralex ausschleichen, denn mittlerweile sollte es wirken, was es leider nicht tut;-)
nehme es ja schon seit november, habe das gefühl, die unruhe wird dadurch verstärkt...

Ich soll dann evtl. trazedon bekommen, kennt das jemand?

Lg
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Marika
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Re: Cipralex gewichtszunahme

Beitrag von Marika »

Hallo Tiggi,

hoffe, es geht dir bald besser. Versuch mal in der Zwischenzeit dich intensiv mit den Dingen die Ubure und Graureiherin geschrieben haben, zu beschäftigen!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Tiggi13

Re: Cipralex gewichtszunahme

Beitrag von Tiggi13 »

Hi,

das werde ich aufjedenfall tun:-)

Lg
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