Ich hab mal eine Frage, wie es so ist, wenn man einen Klinikaufenthalt macht. Ich war heute bei meiner Psychologin und sie hat mich gefragt, ob ich mich nicht ein paar tage stationär behandeln lassen wolle. Bei mir wird die Depression nicht viel besser und ich habe starke Selbstmordgedanken, deswegen. Ich fragte sie, was an einem Klinikaufenthalt der Vorteil wäre, und sie meinte, da kann man sich mehr fallen lassen Das Baby (2 Monate) wird tagsüber betreut, nachts halt nicht.
Habt ihr euch bei solchen Aufenthalten erholt? Ich denke da nur an Krankenhausmief und so weiter, oder gibt es da auch was positives?
Klinikaufenthalt
Moderator: Moderatoren
Re: Klinikaufenthalt
Hallo,
schau mal hier, habe einen tollen Erfahrungsbericht von einer Userin gefunden:
viewtopic.php?f=7&t=12425
schau mal hier, habe einen tollen Erfahrungsbericht von einer Userin gefunden:
viewtopic.php?f=7&t=12425
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Re: Klinikaufenthalt
Hallo!
Ich war sowohl mit, als auch ohne Kind schon in der Klinik. Beides hat mir sehr gut getan. Wenn dein Baby noch so klein ist, empfiehlt sich natürlich eine Mutter-Kind-Einheit. Gibt es sowas bei dir in der Nähe?
Bei mir war es so, dass sich in beiden Kliniken die Therapien sehr ähneln. Es gibt meist Einzel- und Gruppengespräche, Entspannungstherapie oder/und Yoga, Ergotherapie oder Malen oder so etwas, und in der Mutter-Kind-Therapie auch spezielle Therapien zur Förderung der Mutter-Kind-Bindung, sowie Babymassage und Spielgruppen.
Ich habe ein sehr schwere Erkrankung und brauchte wegen Suizidalität mehrere Klinikaufenthalte, das heißt aber natürlich nicht, dass es bei anderen auch so ist. Ich finde bei starken Selbstmordgedanken solltest du ernsthaft über einen Klinikaufenthalt nachdenken. Ich schreibe dir aber dazu nochmal eine private Nachricht.
Hab keine Angst davor, vielen hier war es eine große Hilfe.
LG, Sanna
Ich war sowohl mit, als auch ohne Kind schon in der Klinik. Beides hat mir sehr gut getan. Wenn dein Baby noch so klein ist, empfiehlt sich natürlich eine Mutter-Kind-Einheit. Gibt es sowas bei dir in der Nähe?
Bei mir war es so, dass sich in beiden Kliniken die Therapien sehr ähneln. Es gibt meist Einzel- und Gruppengespräche, Entspannungstherapie oder/und Yoga, Ergotherapie oder Malen oder so etwas, und in der Mutter-Kind-Therapie auch spezielle Therapien zur Förderung der Mutter-Kind-Bindung, sowie Babymassage und Spielgruppen.
Ich habe ein sehr schwere Erkrankung und brauchte wegen Suizidalität mehrere Klinikaufenthalte, das heißt aber natürlich nicht, dass es bei anderen auch so ist. Ich finde bei starken Selbstmordgedanken solltest du ernsthaft über einen Klinikaufenthalt nachdenken. Ich schreibe dir aber dazu nochmal eine private Nachricht.
Hab keine Angst davor, vielen hier war es eine große Hilfe.
LG, Sanna
schwere PPD 2012, heute komplett symptomfrei
Re: Klinikaufenthalt
Hallo!
Insbesondere bei Selbstmordgedanken würde ich dir auch dringend zur Klinik raten!
Dort kannst du auch ganz offen über deine Gefühle und Gedanken sprechen. Viele meiner Mitpatientinnen hatten Angst, solche Gedanken anzusprechen, weil sie befürchteten, auf die geschlossene Station zu kommen. Diese Ängste sind aber unbegründet! Im Bedarf werden individuelle Maßnahmen zu deinem Schutz ergriffen, die du aber mitbestimmen kannst. Es ist wichtig darüber zu sprechen! So verlieren diese Gedanken schon einmal viel von ihrer Bedrohlichkeit!
Und bedenke. Dort sind du und dein Kind sicher! Es wird auf euch beide aufgepasst!
Mir persönlich hat die Klinik sehr geholfen! Deine Ärztin hat recht, wenn sie sagt, dass man sich da mehr fallen lassen kann. Du musst bedenken: sämtlicher Alltagsstress, jenseits des Babys (Haushalt, Einkäufe, evtl. Konflikte mit Partner und Familie...) fällt dann schlagartig weg und man bekommt unendlich viel Zeit geschenkt!
Meinem Sohn und mir hat das unendlich viel geholfen eine gute Bindung aufzubauen! Habe dort erst gelernt mit ihm in einem Bett zu schlafen (vorher konnte ich diese Nähe kaum ertragen) und einfach nur mit ihm "abzuhängen". Das man entspannte Zeit mit Baby haben kann, war eine ganz neue Erfahrung für uns und die hilft mir jetzt zuhause!
In der ersten Zeit wird es wohl eher hart werden, weil du dich mit dir selbst auseinander setzen musst, aber sobald es dir besser geht, kannst du den geschützen Rahmen dort bestimmt genießen (und dein Baby natürlich auch!). Ich erinnere mich gerne an entspannte Fernsehabende und gemeinsames Pizzaessen mit den Mädels dort. Wenn die Kinder geschlafen haben hatte es teilweise wirklich Klassenfahrtatmosphäre.
Du wirst bestimmt gestärkt heim gehen und zumindest einen Plan haben, wie es weitergehen kann!
Deine Bedenken bzgl. Krankenhausmief hatte ich übrigens auch. Bei uns hat aber lediglich der lange Flur und die Betten an Krankenhaus erinnert; und selbst da weiß man es irgendwann zu schätzen, wenn man ein verstellbares Kopfteil hat
Es gab kein Essen auf Tabletts, es roch nicht nach Desinfektionsmittel, alle dortigen Angestellten trugen ihre Privatkleidung (auch der Oberarzt) und man wurde nicht geweckt (außer eben vom Kind)!
Wir können gerne auch noch einmal persönlich schreiben!
Nur Mut, du wirst schon die richtige Etscheidung für euch treffen!
Insbesondere bei Selbstmordgedanken würde ich dir auch dringend zur Klinik raten!
Dort kannst du auch ganz offen über deine Gefühle und Gedanken sprechen. Viele meiner Mitpatientinnen hatten Angst, solche Gedanken anzusprechen, weil sie befürchteten, auf die geschlossene Station zu kommen. Diese Ängste sind aber unbegründet! Im Bedarf werden individuelle Maßnahmen zu deinem Schutz ergriffen, die du aber mitbestimmen kannst. Es ist wichtig darüber zu sprechen! So verlieren diese Gedanken schon einmal viel von ihrer Bedrohlichkeit!
Und bedenke. Dort sind du und dein Kind sicher! Es wird auf euch beide aufgepasst!
Mir persönlich hat die Klinik sehr geholfen! Deine Ärztin hat recht, wenn sie sagt, dass man sich da mehr fallen lassen kann. Du musst bedenken: sämtlicher Alltagsstress, jenseits des Babys (Haushalt, Einkäufe, evtl. Konflikte mit Partner und Familie...) fällt dann schlagartig weg und man bekommt unendlich viel Zeit geschenkt!
Meinem Sohn und mir hat das unendlich viel geholfen eine gute Bindung aufzubauen! Habe dort erst gelernt mit ihm in einem Bett zu schlafen (vorher konnte ich diese Nähe kaum ertragen) und einfach nur mit ihm "abzuhängen". Das man entspannte Zeit mit Baby haben kann, war eine ganz neue Erfahrung für uns und die hilft mir jetzt zuhause!
In der ersten Zeit wird es wohl eher hart werden, weil du dich mit dir selbst auseinander setzen musst, aber sobald es dir besser geht, kannst du den geschützen Rahmen dort bestimmt genießen (und dein Baby natürlich auch!). Ich erinnere mich gerne an entspannte Fernsehabende und gemeinsames Pizzaessen mit den Mädels dort. Wenn die Kinder geschlafen haben hatte es teilweise wirklich Klassenfahrtatmosphäre.
Du wirst bestimmt gestärkt heim gehen und zumindest einen Plan haben, wie es weitergehen kann!
Deine Bedenken bzgl. Krankenhausmief hatte ich übrigens auch. Bei uns hat aber lediglich der lange Flur und die Betten an Krankenhaus erinnert; und selbst da weiß man es irgendwann zu schätzen, wenn man ein verstellbares Kopfteil hat

Es gab kein Essen auf Tabletts, es roch nicht nach Desinfektionsmittel, alle dortigen Angestellten trugen ihre Privatkleidung (auch der Oberarzt) und man wurde nicht geweckt (außer eben vom Kind)!
Wir können gerne auch noch einmal persönlich schreiben!
Nur Mut, du wirst schon die richtige Etscheidung für euch treffen!
Re: Klinikaufenthalt
Hallo Astrid,
Wie hast du dich entschieden?
Sind die Selbstmordgedanken durch das Medikament weniger geworden und wie kommst du zurecht?
Ich nehme ja genau die gleichen Medikamente und warte noch auf die Besserung..
LG Glu
Wie hast du dich entschieden?
Sind die Selbstmordgedanken durch das Medikament weniger geworden und wie kommst du zurecht?
Ich nehme ja genau die gleichen Medikamente und warte noch auf die Besserung..
LG Glu
Re: Klinikaufenthalt
Ich bin dann nicht in die Klinik gegangen, allerdings nur weil mein Freund deutlich gesagt hat, dass wir es sonst nicht schaffen mit den beiden Kindern. Ich wäre ehrlich gesagt gern gegangen, hätte mal abgeschaltet usw. Aber naja, jetzt hat es auch so geklappt, die schlimmsten Gedanken sind jetzt weg, wahrscheinlich vom Sertralin.
Re: Klinikaufenthalt
Ah ok. Aber es ist doch schonmal ein gutes Zeichen, dass die schlimmsten Gedanken weg sind.
Wird auch sicher von Tag zu Tag ein Stückchen besser.
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft.
Lg Glu
Wird auch sicher von Tag zu Tag ein Stückchen besser.
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft.
Lg Glu