heut ist wieder alles ... ...

[cathi]

ich liege hier und schreibe, weiss all die Dinge die ich tuen sollte. Positive Dinge lesen die ich aufgeschrieben habe, Erinnerungen an gute Zeiten, alles Mist jetzt.
Hatte vor 2 Tagen eine Meniskus OP, kann nicht gehen weil mir das Knie so schmerzt und schon sind wie wieder an diesem Punkt angelangt.
Entschuldigung für die Ausdrücke ... aber ich habe so die Schnauze voll von der ganzen Kacke.
Ich will nicht mehr ... kaum denke ich es geht ein wenig aufwärts ... den nächsten Deckel.
Ich habe mein Leben lang auf den Deckel bekommen ... FERTIGGGGGGGGGGGGGGGGG!!!!
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa-

Ach habe ich keine Lust mehr auf diese Erkrankung.
Heute war ich mir wieder ganz sicher.
Das muss es doch sein ... ich habe diese Erkrankung nur weil ich meinen Sohn nicht Liebe.
Wenn ich es akzeptiere, dann ist alles vorbei.
Aber ich will das nicht glauben, ich weiss ich liebe meinen Sohn, irgendwo da drin in diesem Trümmerhaufen meiner Seele.

Ich weiss auch nicht.
Was soll das alles?

[FreudFunken]

Hallo Cathi,

tut mir leid, dass das Tief dich wieder ergriffen hat. Ich kenne solche enormen Schübe genauso. Alles ist scheiße und ich will nur, dass es aufhört. Wichtig ist, die Zuversicht nicht zu verlieren und den Glauben daran, dass es besser wird. Das ist nämlich mein Rettungsring, der mich über Wasser hält.


Und natürlich liebst du deinen Sohn, ganz tief in dir drin ist sicher ganz viel Liebe für ihn. Die Krankheit lässt dich das nur denken und verhindert, dass diese Gefühle ans Licht kommen.

Wenn sie doch mal durchblitzen, dann halte sie fest, erfreu dich dran und bewahre sie, wenn das Monster der Dunkelheit wieder Besitz von dir ergreift. Trotze ihm und sage, NEIN: ich liebe meinen Sohn, ich hab's gespürt.

Ich wünsche dir, dass es dir schnell wieder besser geht.

Alles Gute.

[Tribunus]

Liebe Cathi,

auch ich habe seit Mai diesen Jahres diese Krankheit und fühle mich nach wie vor immer wieder nicht gut. Glaube mir aber, dass deine Zeit kommen wird, in der Du Deinen Sohn im Arm halten wirst und die Liebe spüren wirst. Es ist eine Krankheit und diese wirst du bezwingen und nach und nach wirst du dich immer gesunder fühlen. Auch ich kann in solchen Tiefs nicht daran glauben. Es ist aber so! Viel Kraft weiterhin...

[Marika]

Hallo,

auch von mir eine dicke Umarmung. Wie die anderen schon schreiben - wir alle kennen diese Tiefs und da reichen kleinste Dinge. Die Miniskus OP ist ja kein Pappenstiel, besonders nicht für uns. Diese Auf und Abs hatte ich ein ganzes Jahr lang, weißt du eh.

Und. WEGEN dieser Erkrankung kannst du die Liebe zu deinem Sohn nicht immer spüren, nicht umgekehrt. Die Liebe ist DA und die wird auch für die spürbar werden.

[Tribunus]

@Marika: Wie stark waren Deine Tiefs dieses eine Jahr über? Stimmungsschwankungen oder hattest du auch immer das Gefühl wieder krankhafte Tiefs zu haben? So ist es nämlich bei mir. Momentan geht es mir 5 Tage gut dann wieder zwei Wochen grübeln und ängstlich...

[Sanna]

Hallo!

Natürlich liebst du deinen Sohn. Die Erkrankung gaukelt dir nur vor, dass es nicht so ist. Ich hatte auch lange das Gefühl, dass ich mein Kind nicht liebe, aber je besser es mir ging, desto mehr entdeckte ich die Liebe zu meinem Kind. Das wird dir auch so gehen.

Diese Auf und Abs sind - sehr zu unserem Leidwesen - völlig normal. Ich hatte sie ganz extrem ca. 1,5 Jahre. Danach wurde es besser. Ich weiß, ein langer Zeitraum. Aber wichtig ist doch nur, dass es einem irgendwann besser geht, oder?! Ein Therapeut hat mir mal gesagt "Was sind schon 1,5 Jahre im Verhältnis zu ihrer gesamten Lebenszeit?". Er hatte Recht. Heute frage ich nicht mehr nach dem "Wann denn endlich?". Sondern ich freue mich über jeden guten Tag, den ich habe. Und dann sind sehr, sehr viele. Und ja, da kommst du auch hin. Ganz sicher.

Es ist völlig normal, dass dich ein körperlicher Missstand aus der Spur wirft. Das geht auch mir noch so. Das gute ist aber, dass es einem meistens seelisch relativ schnell wieder gut geht, wenn diese Baustelle erledigt ist. Sprich, mit körperlicher Genesung wird auch deine Seele wieder genesen.

LG, Sanna

[Sanna]

Hey, hab gerade deinen Post gelesen.

Bei mir war es so, dass ich schon das Gefühl hatte, dass diese Tiefs krankhaft waren. Am Anfang waren die guten Phasen kurz. Mal ein, zwei Tage. Dann wieder drei schlechte Wochen. Dann mal eine gute Woche, dann wieder zwei schlechte, usw. Bis die guten Tage eindeutig mehr waren als die schlechten. Heute geht es mir zu 98% gut. Sprich der Rest ist zwar noch blöd, aber damit kann ich mehr als leben.

LG, Sanna

[isa]

Hab gerade auch wieder dieses doofe tief das mich grübeln lässt und mich ängstlicher macht. Wie geht ihr denn in dieser Phase damit um das es euch nicht runterzieht? Ich Kämpfe total dagegen an und stoppe auch meine Gedanken. Zur Zeit fällt es mir sehr schwer nicht darauf einzugehen. Wenn man sagt denk dann einfach nicht geht das gar nicht. Wie sind eure tips oder was macht ihr in der Zeit damit es aufhört?

[FreudFunken]

Hallo Isa, zu deiner Frage: Wenn ich merke, dass ich wieder tiefer rutsche und anfange zu grübeln, versuche ich mich möglichst schnell abzulenken und umzudenken. Ich beschäftige mich dann mit meiner Tochter oder was anderem, dass mich vom Denken abhält. Manchmal gelingt es mir nicht, wenn ich zum Beispiel einmal den Gedanken zu gelassen habe und mich reinsteigere. Dann geht es mir eine Weile ziemlich schlecht, sitz tief im Loch. Doch irgendwann, wenn ich mich in meinen Gedanken gesühlt habe, schwächen sie wieder ab. Doch das ist furchtbar, furchtbar anstrengend, sodass mir Ablenkung lieber ist. Doch auch das hilft irgendwann nicht mehr, weil ich dann so aufgestaut bin.

Ich verliere ich mich auch im negativen Gedankenkreislauf und dabei das Gefühl für die Wirklichkeit. Wenn dann die erste Anspannung weg ist, kann ich auch wieder klarer denken.

[isa]

Vielen dank für deine schnelle Antwort. Du hast recht wenn man einmal dieser Gedanken zulässt ist es noch schwieriger da raus zu kommen. Bin leider wieder drauf rein gefallen. Ich glaube eigentlich das ich alles nõtige dagegen tue. AT, Gedanken stoppen, ablenken, raus gehen , viel mit meiner kleinen Unternehmen, Therapie , citalopram, Freunde treffen ect und ruhephasen einhalten. Hab mich fûr Januar bei einem zumba und yogakurs angemeldet. Und trotz allem bin ich seit drei Wochen wieder in nem tief. Und versuche daraus zu kommen nur fällt es mir echt schwer.....bin zur Zeit etwas ratlos. Und es ist für mich echt frustrierend das es immer wieder von vorne los geht. Auch wenn ich Angst habe mache ich genau das ....also laut mein Therapeut alles richtig. Aber warum kommt es ständig wieder?

[Sabrina]

Hallo Ina,

wie viel Citalopram nimmst du denn? Ich versuche mich auch so gut es geht abzulenken. Am besten raus gehn...bummeln...Mit Freunden treffen. Zuhause klappt das bei mir nicht so.

Cathi...Ich hatte vor der Geburt große Angst meine Tochter nicht lieb haben zu können. Zum Glück hatte ich damit keine Probleme. Ihr Manchmal habe ich aber immer noch Angst sie nicht mehr zu lieben :-( total bescheuert. Es gibt doch ab und zu so Situationen wo ich das ...Wie soll ich sagen...Also die Situation hat mir gezeigt dass ich Ich sie über alles liebe. Zum Beispiel hatte sie mal auf meinem Arm geschlafen...Der Papa hat ne Suppe gegessen mit l
Maultaschen u Karotten drin. Ich hatte so Hunger und er gab mir einen Löffel in den Mund. Da ist die Karotte auf die Backe meiner Maus gefallen. Ich total in Panik weil die Karotte noch heiß war. Solche Situationen haben mir Mut u Kraft gegeben, weil ich Angst um sie hatte. Hast du das auch?

[FreudFunken]

Isa,

ich glaube das braucht einfach Zeit. Denn auch wenn du dich gut ablenken kannst, was mit Freunden machst usw. ist das Problem ja nicht gelöst, sondern nur erstmal beiseite geschoben für die Zeit und in einem vielleicht stillen Moment, erhascht es die Chance und kommt erneut zum Vorschein. Das ist ja das furchtbare an der Krankheit, man kommt Schritt für Schritt voran, doch ist der Weg so anstrengend, dass man oft zurückfällt, stagniert, die Hoffnung verliert, wieder Mut findet und weitere Schritte voran kommt. Das dauert halt.

[isa]

Vielen dank an euch allen es macht mir echt Mut wenn ich das so lese. Und das heißt einfach weiter machen denn es hört irgendwann auf. Vielen dank.

An cathi: glaub mir in den schlimmsten Phasen kam ich glaube ich täglich auf was anderes warum es mir gerade schlecht geht...es liegt nicht an deinem Sohn und natürlich liebst du ihn. Blockier diesen Gedanken am besten und steigere dich da bitte nicht rein. Denn leider greift diese Krankheit auch die lieben in deiner Umgebung an. Also bei mir wäre es so...manchmal habe ich auch meinem Partner die schuld gegeben und wollte mich trennen. Das dumm finde ich bei dieser Erkrankung ist auch wenn man zb Angst vor einem Gedanken hat sprich, es liegt daran weil ich mein Kind nicht liebe, und es einem sehr schlecht geht, kommt dieser Gedanke ständig von neu. Und man glaubt da muss ja dann auch was dran sein. Aber so ist es nicht...dieser Gedanke hat sich einfach zu einem zwangsgedanken entwickelt weil du so extrem darauf reagiert hast..... Bist du in Therapie? Was auch gut hilft in dem Fall "warum passiert immer mir so was", ich hab immer die a-Karte" , Google bitte mal nach "radikale Akzeptanz", war für mich ein hilfreicher Beitrag....und das wichtigste ist wirklich grübeln hilft nicht ( warum geht es mir jetzt so schlecht) wie gesagt das könnte dich täglich zu neuen absurden Gedanken führen. Was noch hilft ist autogenes Training. Ganz liebe grüße

[isa]

@sabrina
Ich nehme 20 mg citalopram. Hab einfach als es mir schlechter ging auf 30 mg erhöht. Das war wohl ein Fehler denn ich hatte extremes herzstolpern. Mein Arzt meinte das ich das lassen sollte. Da es mir ja auch zwischen durch gut geht. Lg

[Marika]

@Tribunus: Diese Tiefs waren sehr heftig mit allen Krankheitssymptomen, besonders quälend waren für mich die ZG gegen mein Kind. Allerdings wurden diese Tiefs immer kürzer, nach einem Jahr dann deutlich milder. Mein letztes Tief hatte ich 2 Jahre (!!!) nach Ausbruch der PPD, was danach kam, würde ich dann als Stimmungsschwankungen bezeichnen bzw. als normale schlechte Tage die jeder hat.