ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen:
Ich bin Mutter eines 11 Monate alten Sohnes und habe nun seit einigen Monaten mit Zwangsgedanken zu kämpfen.
Ich war schon in einer Tagesklinik einer Mutter-Kind-Einrichtung, aber dort war ich mit meinem Problem nicht so richtig aufgehoben, da meine Zwangsgedanken nicht so intensiv behandelt werden konnten. Und leider war es nicht möglich, die spezialisierte Therapeutin ambulant weiter zu nutzen.
Ich hatte gute Phasen doch seit einigen Wochen haben die Gedanken arg zugenommen. Was mich insbesondere fertig macht, ist der Inhalt der Gedanken. Leider sind es Gedanken mit sexuellem Inhalt, die sich so real anfühlen bzw. der Drang, dass ich es meide mit dem Kleinen alleine zu sein. Tagsüber klappt es eine gewisse Zeit, abends oder Nachts kann ich jedoch absolut nicht alleine sein.
Ich war immer ein total kinderlieber Mensch, der für seine Neffen und Nichten alles getan hätte. Umso erschreckender ist es, bei seinem eigenen und ersten Kind solche Gedanken zu haben. Diese Gedanken haben sich aber auch auf die anderen Kinder ausgeweitet, so dass ich den Neffen und Nichten gegenüber auch distanzierter geworden bin.
Insbesondere an Tagen wo es gut lief und ich mich auf den kleinen Mann einlasse, tauchen plötzlich wieder die Gedanken auf und diese komischen Gefühle.
Ich selber merke, dass ich wie dauerhaft angespannt bin. Vor allem, wenn ich ihn halte, er auf mir liegt oder sich an mir hochzieht. Als sei es mir zuuuu viel Nähe und zack schießen die Gedanken durch den Kopf und die Gefühle als eine Art Drang und Angst.
Ich muss zugeben, dass ich seit der Entbindung ein absolutes Gefühlschaos habe. Allerdings nehme ich zu intensiv jeden Körperkontakt wahr und interpretiere alles mögliche rein. Wenn er mich versehentlich anfasst und es kribbelt habe ich Angst "nicht, dass es mir noch gefallen könnte". Mein Mann versucht mir zu erklären, dass es normal sei und überall Nervenzellen sind und das Kribbeln/Kitzeln eine natürliche Reaktion sei.
Grundsätzlich habe ich ein kleines Problem mit dem Thema Sexualität und war immer etwas konservativer unterwegs. Ich mochte es nicht, wenn man bspw. aus kleinen Mädchen schon "Püppchen" macht. Wenn man vor Kindern zu offen mit Sexualität umgeht (Filme/Unterhaltungen etc).
Wenn ich in den Nachrichten Berichte zum Missbrauch sah, zog es mir den Magen zusammen und ich vetspührte Abscheu. Jetzt habe ich selber Angst solch ein Mensch zu sein und "vermisse" dieses Gefühl der Wut/Verachtung, denn momentan meide ich solche Medien bzw. habe das Gefühl nichts zu empfinden, was einen wieder zweifeln lässt.

Ich will so gerne diese Überzeugung haben, dass ich so etwas nie tun würde, aber die Gedanken/Gefühle sind momentan stärker.
Ich bin jetzt seit Kurzem bei einer Therapeutin und in der letzten Sitzung sagte sie mir, dass meine Gedanken eine Art Schutz sei...??? Leider ist der nächste Termin erst Ende des Monats

Sorry für den langen Text! Ich hoffe, jemand mit ähnlichen Problemen kann mir helfen und mich ermutigen.