Hallo,
ich hatte heute wieder mal einen Termin mit meiner Psychotherapeutin und sie sagte mir, dass sie mich vor zwei Wochen schon im Krankenhaus gesehen hatte. Sie selbst hat viel dazu beigetragen, dass das nicht notwendig geworden ist.
Morgen bin ich bei meinem Psychiater und es wird sich zeigen ob meine vorübergehend erhöte Medikamentendosis weiterhin hoch bleibt. Ich habe mir vorgommen, seine Entscheidung zu akzeptieren und nicht (wie zuvor und das war Mitauslöser meiner Krise) ihm was vorzugaukeln nur damit ich endlich von den Psychopharmakan wegkomme.
Ihr, alle die mir vor zwei Wochen geantwortet haben, ihr habt mir auch sehr geholfen.
Ich möchte weiterin in diesem Forum bleiben und hoffentlich kann ich auch mal anderen helfen.
Vielleicht können wir Betroffenen uns einfach am besten helfen. Jede von uns hat entweder eine Psychose (wie ich) oder eine Depression nach der Geburt durchgemacht und weiß wie es da einem geht. Ich kenne bis jetzt keine Ärztin oder eine Therapeutin, die bei dieser Erfahrung mithalten kann. Niemand von den "Professionellen" weiß wie schrecklich es ist, wenn man vor lauter Angst in der Wohnung, um zwei Uhr früh, herumrennt und nicht weiß wie es weitergehen soll. Und keine von ihnen hat die Erfahrung gemacht, da wieder rauszukommen.
Ist irgendjemand in diesem Forum schon herausgekommen?
Ich glaube, ich fange erst jetzt an wirklich wieder an mich zu glauben, nachdem ich da schon fast zwei Jahre dranhänge. Ich WILL da wieder ganz raus. Ich will wieder ganz gesund werden.
Ich habe heute mit meiner Psychotherapeutin ein Ziel definiert: Ich will frei sein. Frei. Frei von Zwängen und Ängsten und die freie Wahl haben, das zu tun das richtig ist für mich und meine Familie (sprich: meine Kinder und Ehemann) ist.
Ich habe schon vor zwei Jahren einmal für mich definiert, wie ich mir mein Leben wirklich wünsche. Ich kenne "mein" Leben, aber ich führe es nicht. Ich wünsche uns allen hier, jedem der das liest, und mir auch - dass wir es eines Tages schaffen, das Leben zu führen, dass wir uns wünschen.
Liebe Grüße und gute Nacht
Katharina
Vor zwei Wochen fast in der Psychiatrie, aber nur fast
Moderator: Moderatoren

Ich finde es sehr sehr schön für dich, dass du eine Fachperson gefunden hast, der du vertrauen kannst und die dir hilft. Das ist nämlich überhaupt nich selbstverständlich. Die Frauen hier im Forum wissen eben alle wie es sich anfühlt. Das ist auch das, was einem so gut tut. Man muss gar nicht lange erklären, wer schon mal Panikattacken hatte, ZG und solche Sachen weiss einfach worum es geht. Ich kann dir sagen, es wäre nicht unbedingt nötig gewesen, dass ich diese Erfahrung in meinem Leben mache. Aber da es nun mal ist wie es ist, möchte ich wenigstens andern helfen, ihnen Mut machen , mit meinen Erfahrungen. Ich bin eigentlich ziemlich gesund. Das heisst, mein Alltag läuft ab, wie vor der Krankheit, ich habe Energie und wieder Selbstvertrauen. Aber ich bin mir klar, dass es gar nicht mehr so werden kann, wie es vorher war. Ich habe eine Erfahrung gemacht, die mich geprägt hat. Ich weiss, was für schreckliche Gefühle es geben kann, wie man jedes Selbstvertrauen verlieren kann, ich weiss auch wie es ist, wenn man vor lauter Angst und Verzweiflung nicht mehr leben will. Ich komme mir nicht mehr unverletzbar vor und weiss, wie klein der Schritt von einem normalen in ein ganz anderes Leben sein kann. Manchmal möchte ich schlon mein altes Leben zurück, wo nie solche Gefühle, solche Ängste vorkamen, einfach diese Unbeschwertheit. Aber ich bin jetzt sensibilisiert auf viele Dinge, ich merke besser, wenn es jemandem schlecht geht. Und ich finde es schön, wenn ich jemand anderem helfen kann, der noch am Anfang von so einer Krankheit steht.
Ich bin ganz froh, dass ich all das lebendig überstanden habe und am Leben wieder teilnehmen kann. Bei dir wird es auch wieder gut, du bist auf einem guten Weg und ich wünsche dir viel, viel Glück dazu!

Liebe Katharina,
es freut mich sehr, dass du aus eigener Kraft einem Krankenhausaufenthalt entgangen bist. Das ist ist ein wunderbares Gefühl, nicht wahr? So wehrlos sind wir diesem Krankheitsungetüm PPD gegenüber nicht. Bissle was haben wir auch noch zu sagen!
Bei mir liegt die eigentliche PPD viele Jahre zurück. Sie hat sich bei mir verloren, ist versickert wie ein kleiner Bachlauf im Sand - ohne dass es da ein exaktes Ende mit Datum gegeben hätte.
Also, die PPD ist endgültig vorbei mit all ihrem Schrecken.
Trotzdem bin ich nicht die selbe wie vorher. Es gibt eine Zeit vor der PPD und eine Zeit nach der PPD. Geblieben sind mir der Schrecken, ab und an Schuldgefühle und Depressionen, wobei ich auch vorher wahrscheinlich immer mal depressiv war, ohne dass ich das bewußt mitgekriegt hätte. Probleme habe ich immer, wenn ich meine Mens habe.
Sensibilisiert für die Nöte der Menschen hat mich mein Erlebnis mit Sicherheit. Ich verurteile so schnell keinen mehr und blicke mit ganz viel Verständnis in das Herz anderer Menschen.
Liebe Grüße
Issa
es freut mich sehr, dass du aus eigener Kraft einem Krankenhausaufenthalt entgangen bist. Das ist ist ein wunderbares Gefühl, nicht wahr? So wehrlos sind wir diesem Krankheitsungetüm PPD gegenüber nicht. Bissle was haben wir auch noch zu sagen!
Bei mir liegt die eigentliche PPD viele Jahre zurück. Sie hat sich bei mir verloren, ist versickert wie ein kleiner Bachlauf im Sand - ohne dass es da ein exaktes Ende mit Datum gegeben hätte.
Also, die PPD ist endgültig vorbei mit all ihrem Schrecken.
Trotzdem bin ich nicht die selbe wie vorher. Es gibt eine Zeit vor der PPD und eine Zeit nach der PPD. Geblieben sind mir der Schrecken, ab und an Schuldgefühle und Depressionen, wobei ich auch vorher wahrscheinlich immer mal depressiv war, ohne dass ich das bewußt mitgekriegt hätte. Probleme habe ich immer, wenn ich meine Mens habe.
Sensibilisiert für die Nöte der Menschen hat mich mein Erlebnis mit Sicherheit. Ich verurteile so schnell keinen mehr und blicke mit ganz viel Verständnis in das Herz anderer Menschen.
Liebe Grüße
Issa
Liebe Kath,
ich bin froh, dass Du anscheinend einen weg für dich gefunden hast. Jetzt mußt Du ihn nur noch gehen. Ich finde das Forum hier auch so wertvoll. Man fühlt sich hier aufgefangen, verstanden und unterstützt. Ich schließe mich im wesentlichen Valentina und Issa an. Ich bin auch mittlerweile relativ gesund. Ich muss immer noch Medis nehmen und habe noch kleinere Tiefs, aber das Schlimmste ist vorüber. Ich fühle mich wieder als Mensch, ich bin wieder Saskia. Es gab hier im Forum schon eiige Frauen, die es geschafft haben. Leider melden sich viele dann nicht mehr, weil sie uns nicht mehr brauchen.
Liebe Kath, Du schaffst es auch, ganz sicher!
LG, Saskia
ich bin froh, dass Du anscheinend einen weg für dich gefunden hast. Jetzt mußt Du ihn nur noch gehen. Ich finde das Forum hier auch so wertvoll. Man fühlt sich hier aufgefangen, verstanden und unterstützt. Ich schließe mich im wesentlichen Valentina und Issa an. Ich bin auch mittlerweile relativ gesund. Ich muss immer noch Medis nehmen und habe noch kleinere Tiefs, aber das Schlimmste ist vorüber. Ich fühle mich wieder als Mensch, ich bin wieder Saskia. Es gab hier im Forum schon eiige Frauen, die es geschafft haben. Leider melden sich viele dann nicht mehr, weil sie uns nicht mehr brauchen.
Liebe Kath, Du schaffst es auch, ganz sicher!
LG, Saskia
Hallo Saskia, Valentina und Issa
Glaubt ihr das die PPD/PPP auch irgendwas Positves hinterlässt? Kann es sein, dass es so kommen MUSSTE, damit wir uns weiterentwicklen konnten/können und damit wir auf einen Mißstand in unserem Leben aufmerksam gemacht worden sind - sozusagen mit dem Holzknüppel.
Manchmal möchte ich das glauben und manchmal hasse ich mich nur dafür das ich so ein Weichei bin/war....
Ich versuche schon immer noch Antworten zu finden - warum mir das passiert ist, warum ich völlig zusammengebrochen und ausgerastet bin (gleichzeitig). Ich denke immer wieder über mein gesamtes Leben nach und oft denke ich - gut das mir das passiert ist und ich so offensichtilch mit den Nerven am Ende waren und es nicht was richtig arges Organisches geworden ist.
Wir sind halt die Sensibelchen in der Gesellschaft und das muss doch auch für was gut sein, oder?
Liebe Grüße
Katharina
Manchmal möchte ich das glauben und manchmal hasse ich mich nur dafür das ich so ein Weichei bin/war....
Ich versuche schon immer noch Antworten zu finden - warum mir das passiert ist, warum ich völlig zusammengebrochen und ausgerastet bin (gleichzeitig). Ich denke immer wieder über mein gesamtes Leben nach und oft denke ich - gut das mir das passiert ist und ich so offensichtilch mit den Nerven am Ende waren und es nicht was richtig arges Organisches geworden ist.
Wir sind halt die Sensibelchen in der Gesellschaft und das muss doch auch für was gut sein, oder?
Liebe Grüße
Katharina