Glaubt ihr es gibt auch Unheilbarkeit?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

nic

Beitrag von nic »

Hey Wally...

ich bin selbst ein gebranntes Kind, so wie Du, die Details, wenn sie Dich interessieren würd ich Dir mal in einer PN schreiben...

Frage Dich mal eins: Was wäre für Dich HEILUNG?

Die Seele ist unantastbar, nicht zu zerstören und auch nicht zu verletzen, nicht unheilbar.

Es ist das Ego, was all dies überlagert. All die Glaubenssätze, die Verletzungen und Erniedrigungen, die sich in Dein Hirn gefressen haben, in deine emotionale Erinnerung.

Ich bin sicher, Du bist eine tolle Mutter. Ganz ehrlich.

Psychoanalyse ist toll und wichtig, sie ist eine Grundlage, die man in der Therapiearbeit häufig braucht, aber sie kann Dich nicht wieder "heil" machen.

Nur durch das Bewusstsein, dass Du eigentlich unverletzt bist, wirst Du diese Kraft gewinnen.

Ich rate Dir dringend, mit Deinem Inneren Kind in Kontakt zu treten, durch die Therapie oder Lektüre. Da gibt es viele gute.

Und wenn es Dir nicht zu abgehoben ist: Entdecke den Spirit in Dir.
Spiritualität heilt unglaublich viel, wenn man offen dafür ist.

Sei gut zu dem Kind in Dir, lerne Wege, gut zu ihm zu sein, irgendwo hab ich mal den tollen Spruch gelesen: Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindeheit. Und dem kann ich nur zustimmen.


Ich wünsche Dir viel Kraft!

Alles Liebe

N!c
Wally

Beitrag von Wally »

Danke für eure lieben Worte. Natürlich Kampfe ich weiter, auch wenn es sehr hart ist. Wie gesagt, ich geh gerade da hin wo es weh tut. Was dann letztendlich an Diagnose rauskommt ist ja egal, es fühlt sich dann ja trotzdem nich anders an.

Habe mir juliane's Diagnosen mal im Internet angeschaut. Puhh, wusste gar nicht das man so unterscheiden kann. Für mich klingt vieles gleich. Ich könnte mich ja in vielen wieder erkennen...

Ich lasse mir mal alles offen, ziehe aber auch neues in Betracht. Diese dystymia klingt mir auch sehr ähnlich.

Ich hoffe einfach nich öfter mal berichten zu dürfen, was gerade in mir vorgeht, weil es mir einfach Hoffnung gibt mit euch zu reden und ich fühle mich halt Soooo verstanden von euch!

Übrigens, ich Pumpe ab und stille. Eigentlich klappt das sehr gut. Habe genug Milch und die Kinder sind wohlgenährt. Ich denke ea ist für mich schon wichtig... Und das strengt mich tatsächlich am wenigsten an... Eher das gedankenkreisen, ängste, selbstzweifel, Sund es die mich fertigmachen und nur Kraft rauben.

Vielen dank, dass ihr an mich glaubt und dass ih mir Trost spendet. Es tut gut euch zu haben.

Ich drücke euch ganz fest!
Wally

Beitrag von Wally »

Hallo nic,

Ja es würde mich interessieren. Magst du mir eine PN schreiben.

Heilung wäre fuer mich mein leben genießen zu können, frei zu sein, die guten wie die schlechten Tage erleben zu können, keinen Schmerz mehr Mut mir rumtragen müssen, keine Unsicherheiten, mich einfach zu mögen, mir zu vertrauen und mich kennen und mein urvertrauen an much und die Welt zurück zu gewinnen. Meine Vergangenheit zu akzeptieren, sie zu nutzen und das beste draus machen. Nicht mehr in schrecklichen Bildern und Szenen gefangen sein, so als ob das alles nochmal stattfindet.

Und letztendlich: ich fuer mich wertvoll sein.

ja, so in ungefähr würde ich das als geheilt ansehen.

Ich fre mich schon auf deine PN
Wally

Beitrag von Wally »

Na gut, ich werde mich mal zur Arbeit mit dem inneren Kind schlau machen.

Danke meine lieben!
sol

Beitrag von sol »

Hallo Wally!
Beim Lesen von deinem Thread fiel mir ein Zitat von Erich Kästner ein: " Es ist niemals zu spät für eine glückliche Kindheit".
Lange konnte ich damit nichts anfangen, aber durch verschiedenste Therapien ist mir klarer geworden, dass das Ur-/Selbstvertrauen auch später noch aufgebaut werden kann. Es ist inmense Arbeit, aber es ist möglich. Ich habe selber vieles negatives als Kind erlebt- manchmal bin ich froh, dass mein Körper mich so sehr geschützt hat, dass ich mich erst nach 30 Jahren daran erinnern konnte und trotzdem glaube ich, dass ich auf einem Weg der Heilung bin. Für mich ist Heilung selber ein Prozeß und nicht ein Endstadium. Denn selbst wenn ich "geheilt" bin- weiss ich was danach kommt? Viel wichtiger ist es doch wieder zurück in den Fluß des Lebens zu kommen und das Leben in allen seinen Zügen zu akzeptieren.
Hast du schon mal über Familienausstellung nachgedacht?
Suche dir eine Therapeutin, die einen möglich großen Werkzeugkoffer hat.

Dir ein schönes WE.
Lg
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10829
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Wally, ich glaube nicht, dass du eine Boderlinestörung hast. Wie kommst du denn darauf?
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Wally

Beitrag von Wally »

Danke schoen sol!

Mal eine Frage: was macht ihr gegen das Gefühl, dass ihr gar nicht dürft?
Ich meine: ich habe das Gefühl, ich darf das gar nicht, dass gluecklich sein, loslassen, genießen und auf mich schauen.

Ich denke es kommt von Misstrauen gegenüber allem. Also, wenn ich loslasse habe ich nicht mehr die kontrolle und dann konnte xyz passieren.

Oder

Durch meine Eltern:
Sei nicht so egoistisch! Du musst auch mal an andere denken. Obwohl ich eh schon immer an letzter Stelle kam. Eigentl. War es anders rum wir waren die Eltern und die Eltern die Kinder.

Ich habe tief in mir drinnen, ich darf nicht glücklich sein. Aber die anderen schon. So ein bisschen wie die unterste Kaste im Hinduismus.
Ich weiß ja, dass sowas nicht stimmen kann. Mit dem Kopf. Aber es ist so ein grundgefuehl in mir drin. Ich weiß gar nicht was dann kommt wenn man es mir nimmt.
Kommt dann ein tatsächlicher reeller Schlag, der mir zeigt wo ich hingehoere? Wird alles noch schlimmer?

Ich kenne es halt nicht anders. Das ist das schlimme. Und das obwohl jetzt als erwachsener alles passen würde.

Sol, bei dir war das bestimmt auch nicht anders. Oder Nic, Juliane, kaesehaeppchen. Was macht ihr gegen die innere Sperre: " das darfst du gar nicht, denn dafür bist du nicht bestimmt (von Gott, eltern, schicksal, wen auch immer!) habt ihr sowas auch? Woher weiß ich dass es nicht so ist und meine Bestimmung im leiden liegt?
lotte

Beitrag von lotte »

Du darfst glücklich sein und es liegt bestimmt auch kein "Fluch" auf Dir ;)

Du stehst noch ziemlich unter dem Einfluss Deiner Mutter, auch wenn Du real keinen Kontakt mehr hast. Wenn Du loslässt, passiert nix schlimmes, ganz im Gegenteil. Du darfst und sollst an Dich denken und Dich gern haben, das ist ein gesunder Egoismus.

Ich denke, mit einer guten Therapie, die genau das zum Thema hat, könntest Du weiterkommen. Diese Schuldgefühle loswerden, den Kopf mit dem Bauch verbinden.

Es lohnt sich ;)

LG
Lotte
kadisha

Beitrag von kadisha »

hey ihr lieben
im moment ist es bei mir so, dass ich mir viele gedanken mache bezüglich der unheilbarkeit, da ich diesen mist schon etwas über drei jahre rumschleppe
klar, es gab vor kurzem die zeit, da dachte ich hey, nun geht es dir doch eigentlich ganz ok,
doch dann kam der rückfall
natürlich auch bedingt durch reduktion und stress
bin wieder an einem punkt wo ich mir denke, egal welches ad, wieviel
hauptsache es geht mir gut!!!
wenn es mir hoffentlich bald wieder besser geht
werde ich erstmal ein jahr nichts an meiner dosierung ändern!!
und erst nach einem jahr, ab einer kontinuierlichen verbesserung, bzw gut fühlen den versuch starten mit tropfen
aber bis dahin ist noch zeit
mein mann meinte auch, was bringt es dir ohne ad zu sein, eventuell dadurch schlanker zu sein, wenn du dann eh nur zu hause bist weil es dir schlecht geht?
dann doch lieber mit ad, dicker aber das leben geniessen!!!!

ich bete, dass es mir bald wieder besser geht
Juliane77

Beitrag von Juliane77 »

Hallo Wally, Hallo Kadisha,

@Wally
Ja, ich kenne das Gefühl nur zu gut, dass es mir nicht gut gehen darf, dass ich ein schlechtes Gewissen habe, wenn es mir gut geht, weil ich denke, dass dicke Ende kommt bestimmt noch oder dass ich es nicht verdient habe. Das war besonders schlimm, als ich anfangs in Rente war, aber ich glaube, zu dem Zeitpunkt war ich auch wieder akut depressiv.

Was mir dagegen hilft, mir immer wieder sagen, dass ich auch ein Recht auf Glück habe, dass ich nicht zu irgendwas verurteilt bin und das bist Du auch nicht. Auch Du hast ein Recht auf Glück, bist nicht vom Schicksal zum Leiden verurteilt.

Andererseits hatte ich auch ein schlechtes Gewissen, wenn ich mich schlecht gefühlt habe, denn ich habe ja immer gesagt bekommen, Du musst immer fröhlich sein, Du hast keinen Grund zum traurig sein, Dir geht es doch so gut. Auch das mit dem Egoismusvorwurf kenne ich nur zu gut, gerade weil ich aufgewachsen bin wie ein Einzelkind.

Aber wie Lotte schon ganz richtig sagt, dass ist immer noch die Bindung ans Elternhaus, die Sprüche von früher, die da noch in uns rumspuken.

Was mir geholfen hat, waren da auch die verschiedenen Therapeuten, die ich bisher hatte, die mir immer wieder gesagt haben, ich brauche keine Schuldgefühle, kein schlechtes Gewissen zu haben und so weiter.

Gut, es ist wieder da, an schlechten Tagen, aber es geht insgesamt aufwärts. Es ist ein langer Prozess, sich von diesen alten Sachen zu lösen, aber vom Verstand her weiß ich es schon mal, verhalte mich allerdings nicht immer so und auch die Gefühle spielen einem da oft Streiche.

Das mit dem Stillen finde ich super und auch noch Zwillinge, Hut ab. Aber wenn es Euch gut tut, Deinen Kindern und Dir, dann behalte es ruhig bei. Ich habe es auch gerne gemacht bei meinem ersten Kind und ich fand es auch stressfreier, als nachts noch Fläschen zubereiten zu müssen. Der hat sich später sogar selbst angelegt, wenn ich nicht wach geworden bin und mein Mann ihn zu mir ins Bett gebracht hat.

Ach so, zum Thema Borderline gibt es auch Tests im Internet. Aber Vorsicht, die ersetzen keine Diagnose beim Facharzt. Was Du machen kannst, Testergebnis ausdrucken, falls es positiv sein sollte und dann zu Deinem Facharzt. Ob Du es hast oder nicht, kann ich schlecht beurteilen. Da halte ich mich lieber zurück.

http://www.psychotherapiepraxis.at/surv ... line.phtml

Ich habe selbst zu dem Thema unterschiedliche Tests im Internet gemacht und da kamen auch unterschiedliche Ergebnisse raus. Mal hatte ich es, mal nicht.

@Kadisha
Da hast Du schon recht. Wenn es mit dem Gewicht nicht ganz so schlimm ist, nur ein paar Kilo mehr oder so, denke ich auch, lieber ein bisschen dicker als psychisch instabil. Da hat Dein Mann auch recht. Wünsche Dir, dass es Dir bald wieder besser geht.

Liebe Grüße
Antworten