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Re: Hallo, bin neu hier.
Verfasst: 13:06:2014 20:21
von Gänseblümchen
Hallo liebe Mamasusi,
vielen lieben Dank für deine netten Worte.
Also ich muss sagen ich habe von Anfang an kein Geheimnis daraus gemacht.
Es war bei mir aber leichter weil meine Schwester auch eine Depression hatte 1 Jahr nach der Geburt und sie mir enorm geholfen hat und ich hab noch eine Freundin die hatte auch eine PPD. Also fiel es mir nicht schwer darüber zu reden.
Ich könnte das nicht, vor allen anderen so zu tun als wär alles in Ordnung.
Und es ist mir auch egal was meine Nachbarn von mir denken. und mittlerweile auch schon was die Schwiegereltern von mir halten.
Da hat mir auch die Therapie sehr geholfen etwas Selbstbewusster zu werden.
Wie geht es dir jetzt?
Liebe Grüße
Gänseblümchen
Re: Hallo, bin neu hier.
Verfasst: 15:06:2014 9:13
von Mamasusi
Liebes Gänseblümchen,
verzeih ich hatte das falsch verstanden bzw mich verlesen. Ich wollte jetzt nicht mit so einem erhobenen Zeigefinger daher kommen und "klugscheissen". Super, dass Du zur PPD stehst und dass Dein Umfeld Bescheid weiß.
Mir gehts wieder gut, naja kleine Schwankungen habe ich auch manchmal, aber ganz selten und auch nicht mehr so schlimm wie früher. Meine Medis wirken bei mir Wunder, auch wenn es am Anfang nicht so aussah.
Seit Ende April mache ich eine Therapie und habe Gott sei Dank eine sehr nette Therapeutin.
Bei mir ist es wichtig den Stresspegel unten zu halten, sonst habe ich vermehrt das Unwirklichkeitsgefühl und auch Schwindel.
Gestern habe ich erfahren, dass mein Onkel gestorben ist, wir hatten in den letzten Jahren keinen Kontakt, sodass ich dachte es berührt mich nicht weiter. Heute morgen bin ich aufgewacht und habe gemerkt, dass es mir nicht so gut geht. Ich mache mir Gedanken, weil er sich vermutlich umgebracht hat, so wie sein Bruder.
Alles Gute für Dich weiterhin!
Re: Hallo, bin neu hier.
Verfasst: 15:06:2014 17:47
von Gänseblümchen
Liebe Mamasusi,
ich habs auch überhaupt nicht "klugscheisserisch" aufgenommen
Das freut mich das es dir wieder gut geht.
Das hab ich schon öfter gehört das es vom Stress wieder schlimmer wird.
Aber bei mir schwankt das ganz unterschiedlich.
Gestern und heute zB ist es wieder ganz schlimm.
Sehe ganz schlecht und fühle mich total beduselt.
Es war aber nix besonderes die letzten Tage und ich finde keine Zusammenhänge.
Wie lange nimmst du deine Medis schon?
Ich werde jetzt mal zu einem anderen Psychiater gehen.
Fühle mich bei meiner jetzigen nicht gut beraten und vielleicht passen ja die Medis nicht?!
Oh das mit deinem Onkel tut mir leid
Aber ein Sterbefall in der Familie nimmt jeden mit, auch wenn man nicht viel Kontakt hatte.
Danke
ich wünsch dir auch alles Gute!!!
Re: Hallo, bin neu hier.
Verfasst: 17:06:2014 21:25
von Mamasusi
Ich nehme mein Venlafaxin seit Mitte Januar und so ca. seit Mitte Februar fingen sie langsam an zu wirken und so richtig gut wurde es Anfang März.
Manchmal kriege ich das mit den Zeiten nicht mehr so 100%ig hin weil die Wochen in der schlimmen Phase wie ein grauer Schleier vor mir hängen.
Ich drücke Dir die Daumen, dass Du einen neuen Psychiater oder Psychiaterin findest. Mit Deinen Medis kenne ich mich leider nicht aus und kann dazu ganz schlecht was sagen. Die Wirkung setzt ja bei jedem anders ein, seit wann nimmst Du denn Deine Medis? Wenn Du gar keine Besserung merkst, dann sind es vlt echt die falschen Medis. Aber wie gesagt, da kann ich nix zu sagen.
Die Wirkung fing bei mir nach ca. 3 Wochen an, aber gaaaanz langsam und auch nicht jeder Tag war super. So richtig gut wurde es nach ca. 8 Wochen und manchmal habe ich auch nicht so gute Tage, aber die hat ja jeder Mensch, da mache ich mir keine Gedanken drüber.
Liebe Grüße!
Re: Hallo, bin neu hier.
Verfasst: 17:06:2014 23:22
von Gänseblümchen
Das kann ich verstehen, ich kann mich auch nur ganz wenig an die schlimme Zeit erinnern.
Ist aber auch gut so
Also ich nehm sie jetzt seit Mitte März, die volle Wirkung müsste also schon da sein.
Es ist nicht mehr vergleichbar damit wie es mir noch vor 2 Monaten ging, aber ich hab halt schon noch sehr oft mehrere Tage hintereinander dabei
an denen ich total neben der Spur stehe.
Vielleicht wirken sie zwar aber es fehlt noch ein bisserl zum richtig guten Zustand. Citalopram ist auch ein eher leichtes AD.
Gegen schlechte Tage wie es jeder andere auch hat hätte ich nix, aber dieses dauerhaft beduselte Gefühl und die Sehstörungen schränken mich schon sehr ein.
Mal sehen was der andere Psychiater sagt.
Machst du eine Therapie auch?
Liebe Grüße
Re: Hallo, bin neu hier.
Verfasst: 18:06:2014 10:00
von Andrea
Hallo Gänseblümchen,
mach dir keine Gedanken, wegen der Citalopram Dosis. Ich muss mal nachschauen in meinen Aufzeichnungen aber ich glaube ich habe auch 30mg wenn nicht sogar 40mg in der schlimmsten Phase genommen. Als ich ca. 2 Monate stabil war habe ich auch 20mg genommen.
Du schreibst, du hast seit Beginn der Einnahme schon reduziert - dann wieder erhöht, die Pille angefangen - die Pille gewechselt. Vielleicht kommen Deine Schwankungen auch davon. Ich weiß, es dauert, bis man seine eigene perfekte Dosis gefunden hat, grad auch wenn man verschiedene Medikamente nimmt. Aber wenn du eine gute Dosis gefunden hast, solltest du es mal eine gewisse Zeit dabei lassen. Nicht gleich schon wieder reduzieren oder "experimentieren".
Vielleicht kommen auch Deine Sehstörungen und Dein neben der Spur stehen von diesen Wechseln. Oder es sind einfach Nebenwirkungen der Medikamente. Ich habe damals auch festgestellt, dass ich vormittags sehr unkonzentriert war. Autofahrten habe ich z.B. dann immer erst ab mittag gemacht und meinen Tagesablauf so umgestellt. Erst als ich eines der Medikamente morgens abgesetzt hatte war ich auch vormittags wieder voll da.
Hab keine Angst, dass Dir die Zeit mit Deinem Kind davonrennt. Du hast noch so viele wunderbare Jahre vor euch. Man muss leider akzeptieren, dass man diese Monate nicht so intensiv oder bewusst mitbekommen hat - man kann diese auch nicht nachholen. Aber alles was danach kommt kann man noch viel mehr genießen und aufsaugen, wenn du gesund bist.
Wenn ich auf uns schaue : Wie klein sind die ca. 4 schlimmen Monate im Vergleich zu den mittlerweile gut 24 Monaten, die ich mit meinem Kind habe ? Halt durch, auch wenn es im Moment unendlich wirkt. Es wird sich auch bei dir ändern und immer besser werden.
Viele Grüße
Andrea
Re: Hallo, bin neu hier.
Verfasst: 18:06:2014 20:36
von Gänseblümchen
Vielen Dank Andrea für deine aufmunternden Worte.
es kann leicht sein, das sich alles erst einspielen muss. Hab leider auch eine Psychiaterin bei der ich mich nicht wohlfühlen. Als ich ihr sagte dass es mir immer noch nicht besser geht hat sie nur gesagt ich soll die Dosis auf 30mg erhöhen und wenn es mir nicht gut geht damit einfach wieder reduzieren dann seh ich e wies mir geht. Nicht sehr hilfreich.
Hab schon einen Termin bei einem anderen vereinbart.
Die Sehstörungen hatte ich schon bevor ich die Medis nahm. Also eine Nebenwirkung kann es daher nicht sein.
Ich werde meine Augen vom Augenarzt anschauen lassen, vielleicht ist es ja doch was körperliches. Und gestern hab ich den Tipp bekommen den Zucker testen zu lassen, da man auch davon schlecht sehen kann.
Vielleicht ist die Dosis ja doch zu niedrig oder ich brauche ein anderes AD damit alle Symptome verschwinden?!
Hach es ist einfach eine langwierige Geschichte bis man die Medis hat mit denen es einem richtig gut geht.
Hattest du sonstige Nebenwirkungen von den Citalopram?
Und hast du noch mehrere Medis dazu genommen?
Geht es dir die 24 Monate wieder richtig gut oder hast du auch noch öfter zu kämpfen?
Das stimmt allerdings. Ich genieße dafür jeden Tag an dem es mir gut geht umso mehr.
Aber die kleinen wachsen einfach so schnell.
Ich denke aber auch, dass es gesunden Mamis auch nicht anders geht und die Zeit viel zu schnell davonläuft.
Liebe Grüße
Gänseblümchen
Re: Hallo, bin neu hier.
Verfasst: 18:06:2014 21:47
von Andrea
Hallo Gänseblümchen,
ich hatte Gott sei Dank so gut wie keine Nebenwirkungen der Medikamente. Ich habe in dieser Zeit vermehrt geschwitzt, es war allerdings auch Hochsommer und die erste Zeit habe ich ja noch gestillt, bzw. dann abgestillt. Kann also auch daher kommen. Ich habe Citalopram und Quetiapin genommen. Auf das Quetiapin habe ich mehr reagiert, d.h. bei jeder Dosiserhöhung war ich am nächsten Tag komplett unbrauchbar, weil ich so neben mir stand. Und wie schon geschrieben, ich war aufgrund des Quetiapin auch vormittags recht unkonzentriert.
Auch habe ich ca. die ersten 2 Wochen nachts den Kleinen nicht gehört. Aber auch das hat sich eingespielt und auch wenn ich Nachts nicht selber aufstehen konnte weil die Abneigung meines Sohnes gegenüber noch zu stark war, so habe ich ihn gehört und bin sobald es ging auch selber wieder für ihn aufgestanden.
Es hat schon insgesamt so 3-4 Wochen gedauert, bis ich die perfekte Dosis der Medikamente für mich hatte und auch die richtige Uhrzeit für die Einnahme. Nahm ich abends das Quetiapin zu früh, haben mich die Sympthome ohne Rücksicht geweckt. Nahm ich es abends zu spät, kam ich morgens nicht raus. Also auch die Uhrzeit war für mich wichtig.
Gut, dass du nach einem anderen Arzt suchst. Ich finde die Aussage schon grenzwertig - erst erhöhen, dann wieder senken... Ich habe in Absprache mit meiner Ärztin meine Medikamente hochdosiert und falls das nicht geholfen hätte, haben wir schon einen Plan B besprochen, d.h. wir hätten Medikamente gewechselt.
Bei war der absolute Tiefpunkt ca. 4 Wochen nach der Geburt. Als der Kleine ca. 4 Monate war, bin ich wieder nach Hause (war die Zwischenzeit bei meinen Eltern) und konnte unseren Alltag wieder selbst bewältigen. So richtig gut ging es mir dann wieder als der Kleine etwa 6-7 Monate alt war. Ich habe auf den Tag genau nach 1 Jahr meine letzte Tablette genommen und bin seither auch wieder medikamentenfrei.
Ich musste wieder lernen, auch mit negativen Dingen umzugehen und nicht gleich wieder Angst vor der Depression zu haben. Oder auch zu wissen, dass auch andere Mamas nicht immer glücklich sind und schlechte Tage haben. Aber ansonsten bezeichne ich mich wirklich wieder als gesund und hatte Gott sei dank nicht mehr mit dieser Krankheit zu kämpfen.
Viele Grüße
Andrea
Re: Hallo, bin neu hier.
Verfasst: 19:06:2014 10:02
von Mamasusi
Hallo Gänseblümchen,
ja ich mache auch eine Therapie. Ich musste ein bisschen warten, also bin ich erst seit Ende April in Therapie. Meine Therapeutin ist sehr nett und stellt gute Fragen und gibt mir Tipps für Entspannungsübungen. Naja und ich versuche ja auch selber viel für mich zu tun. Leider zu wenig in den letzten Wochen, hatte heute morgen eine fette Panikattacke, die erste seit Monaten. Jetzt gehts wieder besser.
Ich bin trotzdem zuversichtlich und sehe die Dinge positiv.
Liebe Grüße
Re: Hallo, bin neu hier.
Verfasst: 19:06:2014 20:03
von Gänseblümchen
Hallo Andrea,
ich hatte eigentlich auch keine Nebenwirkungen von den Citalopram, ausser extreme Mundtrockenheit. Hat sich aber auch schnell gelegt.
Das selbe Problem hatte ich von den Trittico. Wurde einfach nicht wach wenn die kleine geschrien hat. Aber ich hatte ja meinen Partner der dann aufgestanden ist oder mich geweckt hat.
Mittlerweile passt es aber mit dem schlafen sehr gut.
Ich nehme die Medis jetzt schon seit 3 Monaten, sollte sich also eigentlich schon gut eingestellt haben.
Aber dieses unwirklichkeitsgefühl und dass ich absolut kein Zeitgefühl hab und einfach komplett neben der Spur stehe macht mir ständig wieder angst.
Werd mal mit dem neuen Psychiater drüber reden.
Ja habs auch extrem von ihr gefunden. Herumexperimentieren kann ich alleine auch, da brauch ich sie nicht dazu.
Werd jetzt auch mal zum Augenarzt gehen und beim Hausarzt meinen Zuckerspiegel messen lassen. Vielleicht liegt die Sehschwäche ja auch daran.
Es sind schon sehr viele der Symptome verschwunden, was mir auch zeigt das die Medis wirken. Aber ich bin einfach ständig so unsicher ob die restlichen Symptome von alleine nach einiger Zeit auch verschwinden oder ob ich andere Medis brauch.
der Tiefpunkt war bei mir ca 3 Monate nach der Geburt. war auch nur 2 Wochen stationär und hab den Alltag danach so halbwegs gemeistert. Auch jetzt komm ich sehr gut klar mit der Kleinen. Ich liebe sie abgöttisch und kümmere mich den ganzen Tag alleine um sie.
Aber es wäre halt schon schön wenn es mir wieder richtig gut ginge und ich die Zeit mit ihr mehr genießen könnte.
Das halt ich mir auch immer vor Augen, dass auch "gesunden" Mütter manchmal Tage haben an denen sie gelangweilt sind, genervt wenn das kind rumzickt oder einfach schlecht drauf. Aber man wird einfach so sensibel und analysiert jedes Gefühl. Ich steh morgens auf und schau beim Fenster raus ob ich immer noch schlecht sehe und höre ständig in mich rein wies mir gerade geht, ob das unwirklichkeitsgefühl wieder da ist und ob ich mich an das ich heute gemacht hab noch erinnern kann (kann ich auch oft nicht).
Das hilft natürlich nicht bei der Genesung
Mamasusi, das tut mir leid dass dich die Panik wieder erwischt hat.
Aber ich finde man lernt mit der Zeit damit umzugehen damit man schneller wieder rauskommt.
Gab es einen bestimmten Grund?
Ich hab auch ab und zu noch so Anflüge der Angst, aber meist kommt es garnicht mehr so weit das es in einer Panikattacke endet.
Ich bin auch total zufrieden mit meiner Therapeutin. Wir machen große Fortschritte und ich fühl mich richtig wohl bei ihr.
Die Therapie ist eben das wichtigste und wenn man sich da nicht wohl fühlt macht es keinen Sinn.
Liebe Grüße
Gänseblümchen