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Gänseblümchen

Hallo, bin neu hier.

Beitrag von Gänseblümchen »

Hallo liebe "Leidensgenossinnen"

ich lese nun schon seit Wochen im Forum mit und hab nie den Mut gehabt mitzuschreiben.
Aber nun brauche ich einfach etwas Zuspruch und jemanden der mich versteht.

Also angefangen hat alles schon während der Schwangerschaft. Ich hatte ständig das Gefühl schlecht zu sehen.
Dann kam so ein komisches "unwirklichkeitsgefühl" dazu, am schlimmsten wenn ich einkaufen war und ich war dauergereizt.
ich habe alles auf die Schwangerschaft geschoben und mir nichts weiter dabei gedacht.
Doch nach der Geburt wurde es immer schlimmer. Ich war dauernd gereizt und ging wegen jeder Kleinigkeit an die Decke.
Mein Kind war sooo brav und ich war trotzdem ständig überfordert und aggressiv wenn sie schrie. Ich wollte den Haushalt perfekt haben und mein Leben weiterleben, nur halt mit Kind.
Als mir bewusst wurde dass das nicht möglich ist und ich einfach nichts mehr machen konnte (duschen, haare waschen, putzen,…) ohne ständig zu ihr zu laufen wenn sie weinte kamen mir Gedanken, ob es nicht doch ein Fehler war ein Kind zu bekommen. Ich sah die Kleine an und empfand einfach nichts. Konnte nicht glauben dass das meins sein soll. Daraus entstanden natürlich Schuldgefühle da sie ein absolutes wunschkind war und es 2 Jahre dauerte bis ich schwanger wurde.
Das Stillen war für mich eine rießen Belastung weil meine Kleine nur schrie beim trinken, ich habe dann abgepumpt was mir auf Dauer einfach zu viel Zeitaufwand war und ich hatte keinen Nerv mehr dazu. Ich war richtig am Ende.
Hab dann nach langem hin und her mit Abstilltabletten abgestillt.

Ich war immer alleine mit der Kleinen und hatte null Unterstützung von meinem Partner. Wir führen eine Landwirtschaft und haben gerade neu gebaut weshalb er tag und nacht im stall steht.

Nach dem Abstillen merkte ich langsam, das es mir nicht gut geht. Ich hatte Panikattacken (wobei ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste was dieses komische Gefühl ist) und fühlte mich komisch. Ich schob alles auf eine depressive Verstimmung und das wird schon wieder.
Ich wusste nichts mehr anzufangen mit mir und hielt es alleine nicht aus zu Hause mit meiner Tochter. Mir fiel regelrecht die Decke auf den Kopf. Also war ich jeden Tag unterwegs und bekam Abends schon Panik vor dem nächsten Tag wenn ich nichts geplant hatte.

Bis es dann so schlimm wurde dass ich nicht mehr schlafen konnte, Angst bekam wenn ich mich um Lara kümmern musste, 3 Tage nichts mehr gegessen hatte, mir schon komplett in meiner Eigenen Welt vorkam und das Gefühl hatte der Teufel holt mich.
Bin dann in eine psychiatrische Klinik in der ich 2 Wochen stationär war. Ich bekam 20 mg Citalopram und zum schlafen 2/3 Trittico und erholte mich langsam. Die erste Woche war ich alleine dort und die zweite Woche war dann meine Tochter bei mir. Ich hatte genug Ablenkung, eine Tolle Zimmernachbarin und Gespräche mit Psychologen.
Von meinem Partner und seiner Familie hatte ich null Verständnis. Er war ständig sauer wenn ich ihm sagte dass es mir schlecht geht und er meinte das ist alles nur eine Sache des Denkens und man muss einfach die zähne zusammenbeissen und das durchstehen. Arbeit hilft, ich soll einfach mehr am Hof mithelfen.
Nach diesen 2 Wochen ist es mir wieder richtig gut gegangen (bis auf die Sehstörungen) und ich hab mich auf zu Hause gefreut.
Daheim war es anfangs wieder etwas schlechter, aber ich kämpfte mich tag für tag durch weil ich wusste, am Abend wird es mir wieder besser gehen wie jeden tag. Morgens ging es mir am schlechtesten. Ich wachte um 5 Uhr auf und lag mit Angstgefühlen und Unwohlsein im bett weshalb ich dann anfing, vormittags wieder in den Stall zu gehen und die kleine zur Oma zu geben (Schwiegereltern wohnen im selben haus aber getrennte haushalte).
Es tat mir richtig gut und ich erholte mich etwas. Da ich von den Trittico so bombenfest schlief dass ich mein kind nachts nicht hörte nahm ich nur mehr 1 drittel und der schlaf passte für mich perfekt.
Doch nach einer Weile ging es mir wieder schlechter. Dazu kam dass ich meine Tage bekam und die Pille in dieser Woche nicht nahm. ich konnte zusehen wie es mir von tag zu tag schlechter ging. meine Psychiaterin riet mir, die Citalopram auf 30 mg zu erhöhen und wieder 2 drittel von der Trittico zu nehmen. Ich nahm nach meinen Tagen auch die Pille wieder und es ging mir von Tag zu Tag wieder besser. Ich hatte 2 Wochen in denen es mir wirklich richtig gut ging und ich dachte "jetzt hast du es endlich geschafft"
Dann ging es wieder bergab. Ich hatte eine Blutung und sollte auch meine tage wieder bekommen. zudem hatte ich, was ein Riesen Fehler war, die Citalopram wieder auf 25 mg runtergesetzt da ich dachte es geht mir e so auch gut und mein Hausarzt meinte das 20mg eine normaldosis wäre und warum ich 30 nahm.

seit einer Woche nehme ich eine andere Pille von der ich meine tage nicht bzw nur ganz leicht bekommen soll.

seit nun 2 Wochen habe ich wieder Wahrnehmungsstörungen und sehe wie durch eine zu scharfe Brille. So als ob mein Hirn die ganzen Bilder nicht schnell genug verarbeiten könnte. Ich bin auch so antriebslos, kann mich auf nichts freuen und bin ständig müde.
Hab jetzt angefangen zu Laufen, was mir sehr gut tut und gehe 1 mal pro Woche zu einer Therapeutin.
Am Dienstag bin ich dann gerade noch einer Panikattacke entkommen und ich laufe die letzten Tage herum als würde ich schweben. Mir fehlt komplett das Zeitgefühl und ich fühle mich als würde ich den ganzen tag sinnlos rumlaufen und warten dass die Zeit vergeht. dabei bin ich morgens im stall und unternehme nachmittag meist was mit der kleinen oder putze das auto oder gehe spazieren etc.
doch es kommt mir vor als würde ich nur als geist herumfliegen.

Ich habe dann auch ständig angst dass der kleinen was passiert wenn ich so neben der spur stehe. dass ich sie irgendwo vergesse, sie im auto sitzen lasse oder heute hatte ich sogar angst sie in der Badewanne zu lassen und einfach zu gehen weil ich so neben mir stand.

Ich nehme seit gestern von den Citalopram wieder 30 mg.

Durch das ständige auf und ab (auch mit den Medikamenten) und den pillenwechsel weiss ich einfach garnicht mehr woran es liegt das ich wieder so tief gefallen bin.

Ich habe mittlerweile schon das Gefühl dass mir die zeit mit meinem Kind davonläuft. Sie wächst so schnell und ich kann die zeit garnicht genießen und lasse einen tag nach dem anderen verstreichen.

Hört das jemals auf und wird es mir jemals wieder ganz gut gehen?


sorry ist länger geworden als gedacht :-/

Liebe Grüße
ein verzweifeltes Gänseblümchen
Valentina

Re: Hallo, bin neu hier.

Beitrag von Valentina »

Hallo liebes Gänseblümchen, ich kann Dir sagen das wird auf jedenfall wieder gut, mir ging es ganz genauso wie dir Angstgefühle, Nicht mehr schlafen können, Unwirklichkeitsgefühl usw. .. Du bist nicht allein..Ich denke du solltest wegen der Medis eher deiner Psychiaterin trauen.. Ich weiß leider nicht wie das ist mit Citalopram ist, vllt, kann Dir dazu jemand aus dem Forum was sagen.. Ich finde es wichtig, dass du das Medi auf jedenfall weiter nimmst.. Wie du vllt. schon bei anderen Mamis hier gelesen hast, verläuft die Genesung immer wellenartig und eine gute Zeit hattest du ja schon, also weißt du wie es ist sich "gesund" zu fühlen. Heute, nach ca. 5 Monaten fühle ich mich fast wie früher,aber noch nicht ganz,es braucht Zeit..Und nochmal es wieder gut, ich habe auch nie dran glauben wollen und jetzt darf ich es schreiben...Halte durch, halte durch, halte durch..

Ganz liebe Grüße Valentina
Jabeeya

Re: Hallo, bin neu hier.

Beitrag von Jabeeya »

Liebes Gänseblümchen, ich fühle sehr mit dir! Vor allem dein Unwirklichkeitsgefühl kommt mir total bekannt vor! So ging es bei mir auch los. Ich hatte massive Sehstörungen und fühlte mich als wäre ich in einem parallelUniversum! Das hat mir so eine große Angst gemacht, dass ich nichts mehr tun konnte und völlig gelähmt war!
Ich nehme mittlerweile zieht Cipralex. Die ersten Wochen waren ein Albtraum! Alle Beschwerden verschlimmerten sich und ich dachte es wird nie wieder besser. Mittlerweile geht es mir aber von Tag zu Tag besser natürlich habe ich immer noch Tiefpunkte aber die Ängste sind zum größten Teil vorbei.
Halte durch! Es wird wieder besser werden du machst es richtig indem du dir Dinge vornimmst, schöne Sachen machst und Sport treibst all daswird dazu führen, dass es dir bald wieder besser geht! Ich schicke dir ganz ganz viel Kraft, du bist nicht allein!
Gänseblümchen

Re: Hallo, bin neu hier.

Beitrag von Gänseblümchen »

Vielen lieben Dank für eure Antworten.

Es tut gut zu hören dass jemand das Gefühl kennt und weiss wovon ich rede.
Wenn ich jemandem davon erzähle versteht das sowieso niemand.

Und auch die Ärzte in der Klinik hatten nicht viel dazu zu sagen. Nur ich soll mal zum Augenarzt gehen.
Aber ich bin mir sicher das ich nichts körperliches habe, denn dann wär es nicht manchmal wieder besser.
Dieses Gefühl verfolgt mich schon so lange das ich garnicht mehr weiss wie es "normal" ist. :shock:

Es geht mir zwar im Moment nicht richtig schlecht aber ich fühle mich einfach ein bisschen "beduselt"
ich weiss zum teil nicht mal welchen tag wir haben und habe komplett das Zeitgefühl verloren.

Wie seid ihr mit dem unwirklichkeitsgefühl umgegangen?
mir macht das immer schreckliche angst.
vor allem wenn wir mittags beim essen sitzen und alle reden und ich fühle mich nicht wirklich anwesend.
da holt mich leicht wieder eine panikattacke ein. :twisted:
hab auch manchmal angst vorm alleine sein und wenn ich nix zu tun habe.

wie ist euer partner damit umgegangen? hatte er Verständnis?

ja die medis werd ich auf jeden fall weiternehmen so wie es die Psychiaterin verschrieben hat.
wahrscheinlich dauert es jetzt auch eine paar tage bis sich der spiegel wieder erhöht hat und die neue Pille wird auch den hormonhaushalt etwas
durcheinanderbringen.

Ich wünsche mir einfach dass ich die zeit mit meiner kleinen genießen kann.
Sie geht e so schnell vorbei :(


Valentina: welche Symptome sind dir noch geblieben? weil du geschrieben hast "fast wie früher"

Jabeeya: wie lange ist die PPD bei dir her bzw wie lange nimmst du die Cipralex schon?

Freut mich zu hören, dass es euch wieder besser geht :-)
Valentina

Re: Hallo, bin neu hier.

Beitrag von Valentina »

Manchmal habe ich morgens noch sehprobleme und bis vor zwei Wochen noch das Angstgefühl.. Wenn ich mich damals besuselt gefühlt hatte, hatte ich auch den Anflug einer panikattacke .. In der Klinik sollte ich dann sogenannte Skills ausprobieren z.b in den Unterarm kneifen oder einen ganz scharfen Bonbon lutschen ( Sallos) hießen die, um mich ablenken oder einen Igelball kneten .. Aber das was du hast geht wirklich wieder weg, aber ich versteh dich absolut das du in dem Moment denkst es wird nicht besser.. Mein Partner hat das irgendwie verstanden , wusste aber auch nie wie er damit umgehen sollte ...
Gänseblümchen

Re: Hallo, bin neu hier.

Beitrag von Gänseblümchen »

wie waren die Sehstörungen bei dir?

das mit den Skills werde ich mal ausprobieren, danke für den Tip :D
Das mit dem Bonbon hört sich gut an :-)

Ich bin auch total verspannt. meine Unterschenkel kann ich nicht mal im liegen entspannen und meine Schultern und das Kiefer sind auch immer angespannt. hab dadurch schon teilweise gelenksschmerzen.
hab schon mal an das restless legs Syndrom gedacht, aber kann mit Sicherheit auch von den nerven kommen.

naja, ich kann e nicht mehr tun als abwarten, das beste draus zu machen und zu versuchen trotzdem so viel wie möglich mit meiner kleinen zu unternehmen. :-)
Valentina

Re: Hallo, bin neu hier.

Beitrag von Valentina »

Ich hatte immer das Gefühl alles zu entfernt zu sehen , ist schwer zu erklären. Erst dachte ich, ich bin kurzsichtig habe unterschiedliche Sehtests machen lassen , alle positiv ausgefallen meine Augen sind ok.. Und dann war es wieder weg und dann mal wieder da, es ist unangenehm weil man nur damit beschäftigt ist in sich rein zu hören oder drauf zu achten ob es wieder so ist.. Ach und ich habe das nur draußen, komisch ne.. Wenn du dich so angespannt fühlst versuche doch mal autogenes Training , ich erlerne es gerade in der Therapie und ein andere Mami hier aus dem Forum hat den tip gegeben bei You Tube übers Handy autogenes Training zu machen , ohrstöpsel rein und entspannen.. Ich mache das auch wenn wir einen stressigen Tag hatten.. Man muss es üben aber es klappt wirklich gut..
hermine78

Re: Hallo, bin neu hier.

Beitrag von hermine78 »

Hallo Gänseblümchen,
kann dich verstehen, dass du Mut brauchst um dich anzumelden umd über deine Situation zu sprechen,
weil die noch nie mit PPD zu tun hatten, es nicht nachvollziehen können, was da in Kopf abgeht, und man hat deswegen das Gefühl in einen leeren Raum zu reden.
Das auf und ab in Verlauf gehört leider dazu.
Gegen das Gefühl soviel von der Entwicklung eines Kindes zu verpassen, hat ich ein kleines Tagesbuch angelegt, wo ich notiere, was er in der Zeit gerne oder nicht so gerne gemacht hat.
Alles Liebe Hermine78
kleiner prinz

Re: Hallo, bin neu hier.

Beitrag von kleiner prinz »

Griasde Gänseblümchen,ich habe Deine Geschichte gestern gelesen,und muss sagen,ja,ich kann so einiges nachvollziehen,gerade wenn man auf dem Land wohnt..
Ich wohne auch auf dem Land (kleines Dorf) und konnte am Anfang nur meinem Mann davon erzählen.Bei mir wohnen die Schwiegis auch im Haus (Erdgeschoss) also wie soll ich sagen,aufn Dorf is halt meistens so nach dem Motto:Es kann nicht sein was nicht sein darf! :roll: :twisted: habe aber auch irgendwann meine Schwiegermam da eingeweiht...
Viel mir dann alles ein leichter.Bei mir war es ähnlich wie bei dir,2Jahre probiert dann endlich schwanger,hatte ja jetzt so nen lieben Mann.Dann nach der nicht so vorgestellten Geburt kam ein trauriges Tief...mit Angst u.Panikattacken und massiven Zwangsgedanken meinem Kleinen gegenüber.Mittlerweile gehts wieder,aber die Auf und Ab`s hab ich auch und ich lerne in meiner Therapie damit umzugehen.Vlg :-) bis dann
Gänseblümchen

Re: Hallo, bin neu hier.

Beitrag von Gänseblümchen »

Valentina: das hab ich mir anfangs auch gedacht. Ich bin wirklich kurzsichtig und hab Kontaktlinsen. bin dann gleich mal zum Optiker aber die Dioptrien haben sich nicht verändert.
Es kommt mir einfach vor als würde ich durch eine zu scharfe Brille schauen.
Ich hab das aber auch nur draussen … weil es dort einfach mehr eindrücke gibt und ich mehr in die ferne schlecht sehe

Ich lese gerade ein Buch über Autogenes training und hab es auch schon öfter probiert. meine beine kann ich zwar nicht entspannen aber es tut trotzdem gut :-)

Danke für die lieben Worte Hermine.
So etwas in die art mache ich auch gerade, aber als Fotobuch :-)

Kleiner Prinz: oh ja das ist bei mir genauso. ich hab zwar meine Schwiegereltern einweihen müssen, da wir auch alle gemeinsam am Hof arbeiten aber verstanden hat es nie jemand. meine schwiegermama versteht zwar das wirklich sehr viele Symptome psychisch bedingt sein können aber in der Familie meines Freundes sind einfach alle der Meinung das ist einstellungssache und da muss man einfach die zähne zusammenbeissen, viel arbeiten zur Ablenkung und dann wird das schon wieder. Schwiegervater ist generell ein "alt eingesessener Bauer" :-P er jammert nur, alles war früher besser und früher hat es ja so psychokrankheiten auch nicht gegeben.
aber ich hab mir lange genug Gedanken gemacht was andere Leute von mir denken. eines hab ich draus gelernt, es ist mir egal und ich mache was ich für richtig halte und nicht was andere von mir erwarten!
Wie geht's dir mit den schwiegis in einem haus?

Liebe Grüße
Gänseblümchen
kleiner prinz

Re: Hallo, bin neu hier.

Beitrag von kleiner prinz »

Servus Gänseblümchen.....ja im grossen und ganzen gehts schon mit meinen Schwiegereltern...Hab das auch erst kennenlernen müssen,da sie ganz anders sind als meine Eltern.Meine Schwiegereltern sind halt immer da,und man kann sich immer auf sie verlassen.Das hatte ich alles nicht.Mein Schwiegerpa nervt mich halt oft,da er die Zeit was er mit seinem Sohn (also mein Mann) nicht hatte,durch Arbeit und Wirtshaus,will er jetzt mit unserem Sohn nachholen,er lässt unserem Sohn alles nausgehn :twisted: und er hinterlässt bei mir dann immer das gefühl das cich nicht gut genug bin.Ich weiss das das Gefühl in mir ensteht,weil ich eh schon ein lausiges Selbstwertgefühl habe...und dann kommts mir so vor,als stünde ich mit ihm in einem Konkurrenzkampf.Einfach ist nicht immer,weil ,,alt,, und ,,jung,,denken und machen immer anders.vlg nach österreich
Gänseblümchen

Re: Hallo, bin neu hier.

Beitrag von Gänseblümchen »

Bei uns läuft es im moment nicht so rosig mit den Schwiegereltern. Ich finde es zwar super dass man immer jemanden zum aufpassen hat und es ist auch schön das die kleine mit den Großeltern aufwachsen kann aber einfach ist es bei Gott nicht.
Schwiegermutter ist extrem überängstlich, am liebsten wäre es ihr wenn wir immer nur zu Hause bleiben würden weil da kann nicht viel passieren. sie will auch immer wissen wo hin wir fahren, wenn ich nach Hause komme schaut sie gleich zur Tür raus und ich fühle mich einfach immer kontrolliert. sie sagt oft so Sachen wie "die kleine hat aber kalte Hände" oder "du musst aufpassen dass sie hier und da nicht runterfällt" - das gibt mir ständig das Gefühl als würde sie mir nicht zutrauen dass ich mich um mein kind kümmere :evil:
und Schwiegervater ist generell ein extrem schwerer mensch. alles ist schlecht, das was wir machen sowieso, wir schaffen alleine e nix (punkto hofarbeit), es kommt ständig zum streit weil mein freund auch keine lust mehr auf die jammerei von ihm hat und da wird selbst ein so gemütlicher grillnachmittag wie heute zum stressigen tag weil ich einfach nicht kapiere wie er alles schöne mit seiner art zerstören kann. da steh ich immer kurz davor meinen Teller zu nehmen und hoch zu gehen weil ich auch für die kleine nicht will dass sie so aufwächst mit streit und Geschrei und sooooo viel negativen Gedanken.
Er will ihr auch ständig schokopudding, Himbeersaft, Schlagobers etc geben und ich hab ihm schon 100 mal gesagt dass ich das nicht will!!!! ich sitze dann immer mit einem richtig schlechten gewissen beim Kuchen weil er mich ansieht als würde ich der kleine garnix gönnen, aber meiner Meinung nach braucht man ein 5 Monate altes baby nicht mit Zucker vollstopfen. er hat auch absolut keinen Respekt vor mir wenn ich sage das er das sein lassen soll.
das bringt mich zur Weißglut. war schon oft kurz davor ihnen die kleine nicht mehr zu bringen.

Bei mir ist auch das Selbstwertgefühl nicht gerade ausgeprägt :oops: ich lass mich dann oft von ihrer besserwisserischen art und "sie wissen ja ALLES besser" unterbuttern und glaube oft selber schon das sie es besser wissen und das richtig ist was sie sagen.

Wie lange lebst du schon mit den schwiegis zusammen?
lernt man jemals damit umzugehen und es einfach zu ignorieren?

Liebe Grüße nach Bayern :D
kleiner prinz

Re: Hallo, bin neu hier.

Beitrag von kleiner prinz »

servus :D also,wenn du das so erzählst mit deiner Schwiegermam,da denk ich,das das ne Kopie 1:1von meiner Schwiegermam ist....Waaaaahnsinn...exakt die gleichen Ängste und Befürchtungen.Pass auf,das er nicht fällt,vorsicht,da rutscht er aus,mei der hat ja ganz kalte Fiassal,machma glei a Wärmflaschn,oder er ist a Waschad noos,den müssma glei ausziehn....etc...Bei meinem Schwiegervater heißts ständig,hat a an Hunger? Mog da Maximilian wos Essen...Kinder können auch andere Bedürfnisse haben! Hallo?! IN der früh würde er ihm am liebsten schon an Kuchen geben,weil den ist ja der Opa auch :roll: Aber sie meinen es ja nicht bös,nur ist´s halt schon oft nervig.
Man mag ja auch miteinander auskommen,weil wie gesagt,ich finds ungemein wichtig das mein kleiner mit Großeltern aufwächst,denn ich hatte das nicht.
und damit meine ich meine Schwiegis mit den Großeltern,weil meine Eltern haben nur so sporadisch also oberflächig Kontakt.Die sind immer beim arbeiten.
Ich sag halt mittlerweile,das was mir nicht so paßt.Früher konnte ich das nicht,weil ich immer dachte,sie sind mir dann beleidigt oder man will ja nicht streiten.Aber ich bin auch dabei meiner innern Stimme wieder Gehör zu schenken.Das ist soooooo wichtig! Aber ein Zusammenleben mit jung und alt das funktioniert schon,wenn jeder seine Grenzen kennt.Am Anfang hatte ich auch meine Anlaufschwierigkeiten.Einmal debattierte ich mit meinem Mann über was,da kam mein Schwiegerpa hoch und fragte was bei uns los sei..... :roll: :roll: :roll: das geht gar nicht! Ich sagte zu meinem Mann,wenn das so weitergeht dann funktioniert das nicht auf Dauer...daraufhin ging ich runter und meinte zu meiner Schwiegerma,das wenn ich Hilfe bräuchte,ich auf sie zurückkommen werde.aber wie gesagt,das war schon ne weile her.Jetzt fragen sie mich immer wie sie es machen sollen(meistens) :wink: Mein Schwiegerpa ist auch ein Fall für sich....vom alten Schlag halt :lol:
Der läßt sich meistens nix sagen,den er weis ja alles besser :wink: wie gestern z.B.da mussten wir das Heu reinfahren,ich und mein Mann wollten es ja alleine machen war ja heiss wie Schwein,aber nein er ließ sich das nicht nehmen.hat ja schon nen Infarkt hinter sich :| Aber so sind´s halt.
Ich habs immer so gemacht wenn meine Schwiegermam sagte machs so oder so,sagte ich: Ich weiß,du meinst es gut,aber ich möchte jetzt nicht,oder mir gehts besser wenn...,so nimmst a bissal den Wind aus den Segeln.Im Grunde genommen profitieren alt und jung von einander,denn man lernt untereinander...Meine Schwiegerma war früher noch so still,also sie sagte nix wenn mein Schwiegerpa sie nervte,mittlerweile wird sie auch schon laut ihm gegenüber und sagt was ihr nicht passt :-) Aber ändern können sie sich nicht mehr!Das ist so.
du machst das schon gut,das du die Konfrontation suchst,bleib immer du selbst und laß dich ja nicht verbiegen,du machst ja instinktiv schon das richtige.
soooo jetzt ist´s a bissal lang worden
glg nach Oberösterreich :D
kullerfrau

Re: Hallo, bin neu hier.

Beitrag von kullerfrau »

Huhu Gänseblümchen,

Erstmal herzlich willkommen! Ich kann mich auch in die Reihe der Schwiegis einreihen... Auch wir wohnen auf dem Land, auf einem Bauernhof, der aber nicht mehr bewirtschaftet wird. Schwiegis wohnen unten und tja, was soll ich sagen...? Es ist nicht leicht.leider tragen sie oft dazu bei, dass ich mich depressiv fühle. :cry:
Sie sind eingeweiht, aber gerade die schwiemu versteht es nicht. Ich sollte doch glücklich sein, weil ich so ein süße baby habe etc...
Und hier auf dem Land ist es auch wirklich schwierig, gleichgesinnte zu finden ...

Vielleicht hast du Lust auf ein bisschen Austausch?

LG
Mamasusi

Re: Hallo, bin neu hier.

Beitrag von Mamasusi »

Liebes Gänseblümchen,
Deine Geschichte hat mich sehr bewegt auch vieles davon erinnert mich an mich. Herzlich willkommen hier im Forum auch von mir!
Hier wurde ja schon viel zu Deiner Geschichte geschrieben und ich würde gerne eine Sache ergänzen, die mir unglaublich geholfen hat. Wir wohnen auch auf einem Dorf und ich hatte die ganze Zeit Angst, dass jemand mitbekommt wie krank ich bin. Als meine Haushaltshilfe täglich kam wurde es noch unangenehmer weil ich nicht wollte, dass die Nachbarn über mich reden, weil ja das Auto meiner Haushaltshilfe hier täglich stand und das fällt bei uns in der Straße sehr auf.

Hier im Forum hat dann eine liebe Frau geschrieben, dass sie irgendwann ganz offen mit ihrer Krankheit umgegangen ist und niemand ablehnend war usw.. Also habe ich meinen Mut zusammengefasst und habe angefangen es meinen Nachbarn zu erzählen, anderen Mamis aus der Krippe und sogar einer Erzieherin. Alle haben absolut verständnisvoll reagiert und waren überhaupt nicht komisch oder abweisend. Die ein oder andere Frau hat sich geoutet und selbst von ihrer PPD erzählt und auch dass niemand davon weiß :oops:. Selbst wenn jetzt das ganze Dorf über mich Bescheid weiß, das ist mir egal, ich stehe zu mir und zu meiner Krankheit und wer damit nicht klar kommt, der hat Pech gehabt. Das zu tun war für mich unglaublich befreiend und hat mich sehr nach vorne gebracht und den Druck ordentlich reduziert. Ich fühle mich frei in meinem kleinen Dorf und es ist bisher nix schlimmes passiert.

Sei lieb gedrückt und halte den Kopf oben, das wird wieder gut!

Liebe Grüße
Antworten