Hilfe!!! schuldgefühle den Kindern gegenüber

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Marika
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Re: Hilfe!!! schuldgefühle den Kindern gegenüber

Beitrag von Marika »

Vielen Dank, Inez!!! Von Jon Kabbat Zinn habe ich auch Literatur hier, sehr hilfreich im Bereich Achtsamkeit!

Einige Autoren bzw. Persönlichkeiten habe ich auch schon in div. (esoterischen) Zeitschriften gefunden und beim Lesen schon etliche A-ha Erlebnisse gehabt. Buddhismus und Yoga sehe ich haargenau wie du - eine absolute Lebensphilosophie, die keine Dogmen hat, aber ganz, ganz viel Weisheit und Sanftheit. Auch ich kann diesen Bereich sehr empfehlen! Er hat mich in den vergangenen Jahren eine enorme Persönlichkeitsentwicklung durchmachen lassen.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
ubure

Re: Hilfe!!! schuldgefühle den Kindern gegenüber

Beitrag von ubure »

Das freut mich Marika, mir geht es ganz genauso. Ich wünschte ich hätte das schon damals am Anfang gewusst, aber gut, es ist nie zu spät.

Ich weiß, dass bei ganz vielen gleich wieder die Alarmglocken läuten, wenn sie das Wort "esoterisch" lesen. Ich möchte ausdrücklich sagen, dass die Autoren, die ich genannt habe, nicht aus der landläufig genannten Esoterik kommen, sondern in diesen Medien halt auch verwendet werden, was außerdem nichts Anrüchiges ist. Man muss sich auch immer wieder vor Augen halten, wer überhaupt die Standards festlegt, was "richtige Wissenschaft", Esoterik oder Scharlatanerei ist....solche Leute bezeichnen ja auch Yoga und Buddhismus als Esoterik, insofern könnt Ihr den Begriff ruhig mal in die Tonne treten.

Weekes, Ellis, David und Hemmes haben überhaupt keine Verbindung zu Buddhismus, Achtsamkeit etc., wobei deren Techniken ihren Ursprung auch ganz deutlich dort haben. Man muss das Rad halt nicht immer neu erfinden.

Ich hab noch zwei Bücher, die ich sehr gut finde:
Linda Graham, Der achtsame Weg zu Resilienz und Wohlbefinden (da sind haufenweise Übungen drin, auch teilweise Partnerübungen, die man aber auch abwandeln oder weglassen kann. Sie erklärt ganz toll, was bei bestimmten Emotionslagen im Gehirn passiert. Empfelenswert!)
Bücher von Richard Davidson
Pustblume

Re: Hilfe!!! schuldgefühle den Kindern gegenüber

Beitrag von Pustblume »

Oh...hier ist ja was los.
Freue mich über diese rege und anregende Unterhaltung!! Versuche für mich etwas daraus zu ziehen
Schaffe kaum hier alles durchzulesen. Stehe hier noch ganz am Anfang oder mal wieder. War gestern bei meiner Psychiaterin. Denke ich hatte vorher noch nie so eine schwere Krise, die Anderen PPD s waren ein Klacks gegen diese hier. Hab ja jetzt auch 3 Kinder...
Ich hatte ja gute Tage, aber im Moment gehts trotz Medis wieder bergab. Dauergedankenkarussell und Angst verrückt zu werden, schlimmes gut zu finden, bei lebendigen Leib den Verstand zu verlieren, ständiges Inneres kommentieren und beobachten und hinterfragen. Soll noch Bissel warten und dann ev. Ein Neuroleptikum hinzu nehmen. Ich kämpfe immer noch so gegen diese Krankheit, aber ich bin längst der Verlierer. Alles ist durcheinander. Ich bin nicht mehr ich. Ich schreibe jetzt ein positiv Tagebuch, um zu sehen, dass es doch bergauf geht oder es gute Tage gibt. Habe Angst vor morgen, da mein Mann wieder zur Arbeit geht und ich so allein mit meinen Scheissgedanken bin und mich meinen Ängsten Stellen muss. Z.b den Kleinen mit Baby im Auto zum Kiga fahren. Dabei werde ich wieder Angst haben gegen den Baum zu fahren, oder oder....ich erleb mich dann immer von außen, das macht mich auch irre...

Cipralex hatte ich wegen 5 htp reduziert, dachte es wirkt und deshalb die guten Tage...
Bin jetzt wieder auf 20 mg zusätzlich zum 5 htp...höher soll ich lt. Psychiaterin nicht.
Kann es sein das Medis nach Jahren nicht mehr wirken?
Oder ist das Loch so tief, dass sie wirken aber nicht so wie man das gewohnt war?
Die Psychiaterin meint auch, dass es noch schlimmer geht und das Cipralex wirkt...
Toll, oder? Ich muss erst verstehen, dass das Medi echt nur ne Stütze IST und ich den Hauptteil leisten muss...früher haben mich Dinge einfach nicht gestört, doch jetzt sehe ich sie schwarz. Weiß nicht ob das auch durch die Depri kommt oder man sich einfach weiterentwickelt? Konntet ihr noch zwischen Depri und Euch unterscheiden?

Danke und lg
ubure

Re: Hilfe!!! schuldgefühle den Kindern gegenüber

Beitrag von ubure »

Dauergedankenkarussell und Angst verrückt zu werden, schlimmes gut zu finden, bei lebendigen Leib den Verstand zu verlieren, ständiges Inneres kommentieren und beobachten und hinterfragen....Ich kämpfe immer noch so gegen diese Krankheit, aber ich bin längst der Verlierer...Habe Angst vor morgen....Dabei werde ich wieder Angst haben gegen den Baum zu fahren, oder oder....ich erleb mich dann immer von außen, das macht mich auch irre...


Merkst Du was? Du addierst zweite Angst, ständig. Das ist das Problem. Sag jetzt nicht, dass es nicht so einfach wäre. Das IST das Problem. Der letzte Satz, Du sähest Dich von außen, das ist eine Art Depersonalisierung. Das ist nichts Schlimmes, nur eine weitere Reaktion auf die Stresshormone in Deinem Blut.
Warum versuchst Du es nicht einfach ein paar Mal mit der Atmung, z.B.? Schließlich kostet es nichts und ist doch einen Versuch wert, oder? Du musst irgendwo anfangen und auch an den schlimmsten Tagen kann man aktiv etwas tun, um Deine Chemie etwas mehr in Ordnung zu bringen.

Ich muss erst verstehen, dass das Medi echt nur ne Stütze IST und ich den Hauptteil leisten muss...früher haben mich Dinge einfach nicht gestört, doch jetzt sehe ich sie schwarz. Weiß nicht ob das auch durch die Depri kommt oder man sich einfach weiterentwickelt? Konntet ihr noch zwischen Depri und Euch unterscheiden?

Das Problem ist momentan, dass Du zu sehr kämpfst. Das erzeugt nur weiteren Stress: "ich muss verstehen..."
Ich kenn das mit dem schwarz sehen. Aber Du meinst, die Depression hätte etwas anderes aus Dir gemacht, und das stimmt einfach nicht. Alles, was hier falsch läuft, sind Deine negativen Denkmuster und wahrscheinlich auch unterirdisch tiefe Hormonwerte (hast Du das mal untersuchen lassen?). Das hört sich jetzt an, als wolle ich das verharmlosen, aber die Ursache bei all diesen Problemen ist großer Stress, lang andauernder Stress, aus dem sich diese Symptome entwickeln. Du hats sicher keine Psychose oder sonst etwas Pathologisches. Und genau deshalb kann man da sehr gut was machen. Du fragst, ob die anderen einen Unterschied zwischen Depri und sich selber erkennen. Aber in Wirklichkeit ist da kein unterschied: die Depression ist nichts mysteriös-dunkles, das über Dir schwebt oder von außen von Dir Besitz genommen hat. Wirklich nicht! Es sind einfach körperliche Vorgänge, die aus der Spur geraten sind.

Eine Methode bei Panikattacken (und wohl auch Zwängen, soweit ich das mitbekommen habe) ist, wenn die Angst(der Zwang kommt, ihn kommen zu lassen, zu akzeptieren, aber nicht weiter zu anaylsieren, nicht zu werten. ich habe etwas Zeit gebraucht, um zu verstehen, was damit gemeint ist. Wie kann man etwas akzeptieren, das so scheußlich ist? Es geht nicht darum, diese Gefühle zu mögen, es geht darum, sie gar nicht erst zu bekämpfen. Das kann geschehen, indem man sagt: "Okay, Du bist hier. Ich hab gerade was anderes zu tun. Tob Dich aus und mach die Tür hinter Dir zu." Oder: "Naja, komm rein, mach was Du willst, es ist mir egal." So unglaublich es ist, die Katastrophe tritt gar nicht erst ein, alles dauert nur ein paar Sekunden und verebbt. Warum? Weil die Emotion nicht weiter gefüttert wird. Und selbst, wenn man das 10 mal in der Minute machen muss, es wird immer weniger und immer harmloser. Bei mir hat es augenblicklich gewirkt. Das war ein ziemlicher Wow- Effekt. Natürlich hat es Tage gegeben, da hätte ich mich am Liebsten verkrochen - das wäre aber dann unter Selbstmitleid gelaufen, und das lief eben nicht! Du bist mehr als Deine Gedanken und Dein Körper! Buddha hat es sehr schön gesagt: kontrolliere Deinen Geist, oder Dein Geist kontrolliert Dich.

Was die Medis angeht: es ist durchaus legitim, die Medis zu Hilfe zu nehmen. Damit ist es einfach leichter. Hast Du denn das Gefühl, das 5htp bringt was? Du könntest auch GABA nehmen, das geht zusammen mit AD. Was machst Du sonst noch für Dich in Sachen Stressreduzierung, Entspannung, Glücklichsein (das ist daurchaus nciht zynisch gemeint!)
Pustblume

Re: Hilfe!!! schuldgefühle den Kindern gegenüber

Beitrag von Pustblume »

Liebe Mädels, liebe Ubure,

du hast den Nagel auf den Kopf getroffen in deinen Zeilen.

kannst du mir eventuell weiterhelfen, denn ich glaube, dass wirklich viel mit diesen negativen Denkmustern zu tun hat. früher war ich immer postiv und jetzt negativ. das ist die Depression, oder?
und einfach durch Cipralex gehts nicht weg,oder? ich habe ja das Gefühl das Cipralex ja gar nicht mehr wirkt. meine Psychiaterin meint, es wirkt noch, aber nicht mehr genug. ich soll jetzt Seroquel nehmen, um das ständige Grübeln zu durchbrechen. was hälst du davon?

meine Hormone sind auf Grund des Vollstillens nat. wie in den Wechseljahren auf null. schilddrüse soweit ok bisschen wenig ft 4 ...und bisschen inhomogen lt. Internist beim Ultraschall. habe auch eine Nebennierenschwäche und soll Cortison nehmen. habe erheblichen Serotoninmangel und soll laut Endokrinologin 200 mg 5 htp nehmen und dann Cipralex ausschleichen. meine Psychiaterin hält nix davon, soll bei 20 Cipralex und 100 mg 5 htp beliebn und dann ggf. noch 25 mg Seroquel dazu...also wem Vertrauen was machen?

soviel zu den Biologischen Vorraussetzungen.

Psychotherpie mache ich seit 5 Jahren beim Verhaltensthera, aber es bringt mir kaum was. das, was du uns hier erklärst habe ich so noch nie zu hören bekommen. ich habe schon lange das Buch " Der Kobold im Kopf" aber habe es jahrelang kaum gebraucht. nahm immer schön Citalopram 40 mg und gut wars. aber über die Jahre wuchs der Stress und die Kinderanzahl, die Schlaflosen Nächte wurden mehr. Seit 5 Jahren schlafe ich nicht durch, habe Geldsorgen, Zukunftsängste, familie ist zerbrochen, wurde als Kind missbraucht, Gerichtsprozess und das alles neben 3 Kindern... logisch, dass das irgendwann so enden musste. aber ich will nicht aufgeben!!!

was ich tue:

ich gehe jeden tag raus
ich versorge meine Kinder
stelle mich oft den Ängsten , Autofahren, Busfahren usw...
ich treibe wieder Sport
ich versuche bewusst das Schöne zu sehen
ich gönne mir was
ich gehe zum Therapeuten
ich reflektiere meine Gedanken
ich versuche positiv zu denken

was ich erreichen möchte:

die krankheit zu akzeptieren, nicht dagegen so zu kämpfen
aktiv negative Gedanken identifizieren und zu stoppen
nicht immer so traurig und ungeduldig zu sein
auch mal nein sagen können
nicht immer Schuldgefühle zu haben, wenn man wütend oder genervt ist, oder allgemein wegen der PPD ggü den Kindern
sich nicht mit anderen Müttern vergleichen

was für meine WeiterBildung tun und mich so abzulenken
sich mehr den Ängsten stellen, sich vertrauen.

ich würde mich freuen wenn du mir z.b als erstes sagen könntest, wie ich diesen Erwartungsdruck loswerde, wann es wieder besser wird und wie ich das Kreisen der Gedanken um die PPd und die richtigen Medis loswerde. Was soll ich mir da sagen? oder wenn ich mich plötzlich morgens oder abends so traurig fühle...und nix trauriges war es ein aber runter zieht. Nach deiner Theorie schafft man das doch ohne Medis, oder? ich nehme meine ja seit 20.11 und denke es reicht einfach nicht. erst durch 5 htp ist es etwas besser geworden aber ich traue mich nicht höher wegen dem Cipralex...

ich freue mich von dir zu hören.

lg Pustblume
ubure

Re: Hilfe!!! schuldgefühle den Kindern gegenüber

Beitrag von ubure »

Hallo,

ich versuche mal, ein wenig Klarheit in all das zu bringen (und Danke für die vorblildliche Aufstellung, damit kann man arbeiten!):

kannst du mir eventuell weiterhelfen, denn ich glaube, dass wirklich viel mit diesen negativen Denkmustern zu tun hat. früher war ich immer postiv und jetzt negativ. das ist die Depression, oder?
Ja.
und einfach durch Cipralex gehts nicht weg,oder? ich habe ja das Gefühl das Cipralex ja gar nicht mehr wirkt. meine Psychiaterin meint, es wirkt noch, aber nicht mehr genug. ich soll jetzt Seroquel nehmen, um das ständige Grübeln zu durchbrechen. was hälst du davon?
Ich bin nicht Dein Artz und werde sicherlich keine Empfehlung aussprechen, ob ein Medi genommen werden sollte oder nicht, noch in welcher Dosierung. Ein AD sorgt dafür, dass einfach ständig mehr Serotonin (oder auch andere Botenstoffe wie Noradrenalin z.B.) verfügbar sind. Damit wird sicher gestellt, dass die Stimmung etwas konstanter bleibt und nicht so absinkt. Ein AD verändert keine Denkmuster, das kann es nicht. Aber es kann erreichen, dass man durch bessere Stimmung einfach nciht mehr so scharz sieht, die Dinge besser handlen kann und somit sich wieder auf in ein normales Leben machen kann - was dem Gehrin zeigt, dass alles wieder soweit okay ist, Stresshormone heruntergefahren werden, etc. Wie gesagt, wenn Deine neuronalen Verbindungen schon so eingefahren sind, dann wird das immer wieder durchbrechen, wenn Du nicht aktiv "umprogrammierst".

meine Hormone sind auf Grund des Vollstillens nat. wie in den Wechseljahren auf null. schilddrüse soweit ok bisschen wenig ft 4 ...und bisschen inhomogen lt. Internist beim Ultraschall. habe auch eine Nebennierenschwäche und soll Cortison nehmen. habe erheblichen Serotoninmangel und soll laut Endokrinologin 200 mg 5 htp nehmen und dann Cipralex ausschleichen. meine Psychiaterin hält nix davon, soll bei 20 Cipralex und 100 mg 5 htp beliebn und dann ggf. noch 25 mg Seroquel dazu...also wem Vertrauen was machen?
Die Hormone und auch die Nebennierenschwäche sind ganz klar mit verantwortlich für Deine Lage. Ich finde es immer wieder zum Davonlaufen, wie solche Sachen einfach ignoriert werden. Aber klar, einfach ein AD verschreiben, ist echt so einfach und wirkt bei allem, von PMS über Depressionen über Reizmagen über....und wenn's nciht wirkt, ach Gott, wir haben ja genug Präparate! Her mit dem neuen. So, genug des Ausbruchs. Also, ich würde mir an Deiner Stelle die SD und die Nebenniere nochmal von einem Spezialisten ansehen lassen. Die beiden gehören unbedingt zusammen betrachtet, such Dir jemanden, der sich damit auskennt. Ich bin ziemlich sicher, dass Dir mit bioidentischen Hormonen schon mal gut geholfen werden könnte. Du wirst kein Cortison, sondern Cortisol empdohlen bekommen haben. Wenn die Sache mit der SD genau abgeklärt ist, würde ich die Sexualhormone angehen. Das sollte zeimlich zeitnah zueinander erfolgen, denn durch eine abgestimmte Kombination von Cortisol, Progesteron, evtl. Östradiol und auch DHEA kann sehr viel erreicht werden.- Ich sag Dir ganz ehrlich, bevor Du ein weiteres AD nimmst, das nur die Symptome bekämpft, Dir aber sonst nicht weiterhilft, würde ich erstmal die genannten Dinge versuchen. ich würde wirklich ertsmal die SD-Nebenniere-Hormone-Sache angehen, bevor ich wirendwas ändere oder neu dazunehme (und damit meine ich auch das 5htp. Du kannst das auch nehmen, aber dann würde ich das Cipralex langsam reduzieren, ich fände es aber besser Du schaust erstmal in die andere Richtung)

soviel zu den Biologischen Vorraussetzungen.

Psychotherpie mache ich seit 5 Jahren beim Verhaltensthera, aber es bringt mir kaum was. das, was du uns hier erklärst habe ich so noch nie zu hören bekommen. ich habe schon lange das Buch " Der Kobold im Kopf" aber habe es jahrelang kaum gebraucht. nahm immer schön Citalopram 40 mg und gut wars. aber über die Jahre wuchs der Stress und die Kinderanzahl, die Schlaflosen Nächte wurden mehr. Seit 5 Jahren schlafe ich nicht durch, habe Geldsorgen, Zukunftsängste, familie ist zerbrochen, wurde als Kind missbraucht, Gerichtsprozess und das alles neben 3 Kindern... logisch, dass das irgendwann so enden musste. aber ich will nicht aufgeben!!!
Es gibt auch keinen Grund, aufzugeben. Es gibt immer eine Lösung, für so gut wier alles, und man tut sich viel leichter, wenn man einen kühlen Koipf bewahrt und so vielleicht ganz neue Lösungsmöglichkeiten findet, und nciht in Panik verfällt. Angst ist kein guter Ratgeber. Du hast viel erlebt, aber all das muss nciht Deine Zukunft mitbestimmen.

was ich tue:

ich gehe jeden tag raus
ich versorge meine Kinder
stelle mich oft den Ängsten , Autofahren, Busfahren usw...
ich treibe wieder Sport
ich versuche bewusst das Schöne zu sehen
ich gönne mir was
ich gehe zum Therapeuten
ich reflektiere meine Gedanken
ich versuche positiv zu denken
Sehr gut. Weiter so. Pass auf, dass Du all das nciht zu verbissen machst, und mit keinem Zeitdruck im Kopf. Mach es, weil es Dir gut tut, im Moment. Alles andere interessiert nicht.

was ich erreichen möchte:

die krankheit zu akzeptieren, nicht dagegen so zu kämpfen
aktiv negative Gedanken identifizieren und zu stoppen
Halt! Du sollst die Gedanken nicht stoppen. Es reicht, wenn Du erkennst, wenn Du einen solchen Gedanken denkst. Erkenne ihn, und lass ihn ziehen. Nicht werten. Beobachte ihn einfach. Es hat alles Platz. Je öfter Du Deine Muster erkennst, umso mehr kannst Du Dich aus der Situation rausnehmen. Und umso weniger werden diese Gedanken auftreten. Affected, but not infected. Du nimmst Anteil, gehst aber nicht auf in deisem Gedanken/Gefühl.
nicht immer so traurig und ungeduldig zu sein
auch mal nein sagen können
nicht immer Schuldgefühle zu haben, wenn man wütend oder genervt ist, oder allgemein wegen der PPD ggü den Kindern
sich nicht mit anderen Müttern vergleichen

was für meine WeiterBildung tun und mich so abzulenken
sich mehr den Ängsten stellen, sich vertrauen.

auch gut. Das logische Gehirn beschäftigen (den präfronatlen Cortex)! Sich den Ängsten stellen ist gut, aber kämpfe keine verbissenen Kämpfe, wie gesagt, mit etwas mehr Gelassenheit und durchaus auch Aufgabe (kommt, tut Euer Schlimmstes, es ist mir egal) erreicht man wesentlich mehr.

ich würde mich freuen wenn du mir z.b als erstes sagen könntest, wie ich diesen Erwartungsdruck loswerde, wann es wieder besser wird und wie ich das Kreisen der Gedanken um die PPd und die richtigen Medis loswerde.
Sicher nicht das, was Du hören willst, aber: vergiss die Zeit. Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Dieser Zeitdruck erzeugt genau, was Du nciht willst: Stress. Du wirst sehen, je weniger wichtig es für Dich ist, wann das endlich alles ganz vorbei ist etc., umso schneller wirst Du Erfolge haben und ob Du's glaubst oder nicht, dann ist es Dir egal, wie lange das noch anhält, weil es immer kleiner wird und so unwichtig, dass Du es kaum noch registrieren wirst. Und irgendwann wirst Du wieder ganz normal dann Angst empfinden, wenn es dazu Grund gibt, und nicht bei jeder Kleinigkeit.
Was soll ich mir da sagen? oder wenn ich mich plötzlich morgens oder abends so traurig fühle...und nix trauriges war es ein aber runter zieht. Nach deiner Theorie schafft man das doch ohne Medis, oder? ich nehme meine ja seit 20.11 und denke es reicht einfach nicht. erst durch 5 htp ist es etwas besser geworden aber ich traue mich nicht höher wegen dem Cipralex...Du musst Dir nichts sagen. Alles Einreden tut Dir nichts Gutes, wenn Du nicht davon überzeugt bist. Mach weiter, was Du ohnehin schon tust und fühle genau, wenn es Dir gut geht. Das reicht. Und versuch, umzusetzen, was ich Dir geraten habe. Ich denke, dass man es ohne Medis schaffen kann, aber das bedingt, dass man therapeutisch gut aufgehoben ist und weiß, was man tut. Ich habe mir das alles in vielen, vielen Jahren zusammen getragen und selbst erfahren, ich bin quasi mein eigenes Studienobjekt. Das will und kann ich niemandem empfehlen, dazu braucht es verdammt viel Ausdauer, Kraft und gute Seelen, die einen lehren und leiten. ich sage aber auch nicht, dass ein AD immer der Weisheit letzter Schluss ist (und so, wie ich das bei Dir sehen, wäre man besser beraten, erstmal die hormonellen Dinge einzustellen, und zwar sämtliche. Aber ich wiederhole mich), aber Du nimmst nun mal das Cirpalex und kannst es ohnehin nicht einfach so schnell ausschleichen. Also nutz die Zeit, tu, was Du tun kannst, um die Dinge in Deinem Körper zu regeln und dann kannst Du auch das Cipralex irgendwann ausschleichen, wenn Du Erfolg hast mit der SD-Nebennieren-Hormone-Sache.


LG,
ubure
Pustblume

Re: Hilfe!!! schuldgefühle den Kindern gegenüber

Beitrag von Pustblume »

hallo und guten abend,

danke nochmal, dass du dir Zeit für mich genommen hast.mZunächst einmal leuchtet mir vieles ein. Ich habe meine SD untersuchen lassen und sie ist soweit wohl ok. ich habe eine gute Frauenärztin die auch Endokrinologin ist und meine Freundin ist. mit Ihr habe ich das 5 Htp und Nebenniere im Blick. ich habe das Gefühl ich kann besser schlafen durch das 5 htp und es wird langsam (besser weniger Unruhe mehr Freude durch das 5 htp...) auch ist es mir öfter möglich Angst und Gedankenspiralen zu erkennen und gegenzusteuern. das kommt durch den besseren Schlaf, meiner Meinung nach. Schlafe ich schlecht kommen wieder vermehrt Zwangsgedanken und Weinerlichkeit. ich denke man muss seine Nerven erst auf einen Level wieder runter fahren wo All die Arbeit überhaupt erst möglich wird, wie von Dir beschrieben, liebe Ubure.und in diesem stadium bin ich...ich muss erstmal verarbeiten was alles passiert ist in den letzten 16 Wochen. dass ich dachte ich werde irre, dass ich keinen Schlaf fand, dass ich nur noch Angst hatte und nur noch irre wirre Gedanken. und nun, langsam merke ich, wie sich trotz stressigen Alltags mit 3 Kindern und kaum Entlastung mal mehr, mal weniger Besserungen einstellen. und ich auch aktiv dazu beitragen kann. kann mir jemand noch Buchtipps zu Zwangsgedanken geben?
ich bin gerade dabei sehr viel in meinem Leben als Zwanghaft zu entlarven, auch bemerke ich, dass ich sehr viel vergleiche. das hängt nach meiner Analyse mit Unsicherheit und Angst zusammen. ich erkenne, dass viel mit Unsicherheit , Unzufriedenheit zu tun hat. daraus haben sich mein Zwang und meine Angst entwickelt. bzw. meine Angst nähert den Zwang. sehr viel, und über Jahre haben sich diese Dinge eingeschlichen, die jetzt in der Krise so massiv beinahe wahnsinnig machend aufgetreten sind. und ja ich hatte Mega Stress mein ganzes Leben beinahe...seitdem ich ein Kind war. und doch möchte ich endlich auch nach vorne blickenund mein ich finden, meine Ideale und so stark sein, das zu tun und zu denken, was ich für richtig halte und nich immer daran zweifeln. dann wird das alles mit dem Zwang und der Angst auch besser, weil weniger Nährboden dafür da ist. ich denk edas alles gehört zusammen und nur so wird man es auch los werden. ich bin dankbar für jeden BuchTipp bzgl.der Zwangsgedanken, Angst und Depressionen oder wie das gedanklich alles ensteht usw...

ps : jemand eine Idee gegen so Fressattacken...vor allem süsses macht mich glücklich..aber ich brauch zuviel davon (Serotoninmangel)

danke an alle und wir schaffen das!!!
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Marika
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Re: Hilfe!!! schuldgefühle den Kindern gegenüber

Beitrag von Marika »

Hallo,

komplexe Kohlehydrate vermehrt einsetzen, reduziert den Gusto auf Süßes! Diese sind auch sehr wichtig bei der Bildung des Botenstoffes Serotonin!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
ubure

Re: Hilfe!!! schuldgefühle den Kindern gegenüber

Beitrag von ubure »

es ist überhaupt eine gute Idee, kurzkettige Kohlenhydrate zu reduzieren/vermeiden, wo es geht,da wird mir Marika zustimmen - die tun uns nicht viel Gutes. Allerdings kann eine schöne Portion Spaghetti mir einer fantastischen Soße auch ein hervorragendes Soulfood sein, und das ist eben auch manchmal wichtig.

Ich rate Dir, so wenig wie möglich über die von Dir genannten Themen zu lesen. Aus Erfahrung weiß ich, dass die meisten Bücher Dir nur den Eindruck vermitteln, wie "krank" Du doch bist, und das stimmt so einfach nicht. ichhab das hier schon mehrfach erwähnt, tu es aber gerne nochmal: wenn Du wissen willst, was genau im Moment in Deinem Körper abläuft, und wie Du das mit einfachen Mitteln (der Weh ist dennoch nicht sehr leicht, aber es geht relativ schnell) regeln kannst, dann lies eines der Bücher von Dr. Claire Weekes. Darin steht auch, was ZGs udn Depressionen sind, wie sie entstehen (sehr anschaulich und sachlich erklärt, ohne großes "Um Himmels Willen, wie schlimm"- denn genau betrachtet ist es keine große Sache, auch wenn es sich natürlich so anfühlt. Mehr brauchst Du eigentlich nicht. Wissen ist Macht, und wenn Du weißt, was genau dieses und jenes Gefühl verursacht, wirst Du weit weniger aufgeregt reagieren. Und danach widme Dich wirklich ausschließlich den schönen Dingen. Ich meine das ernst, auch wenn man mir hier entgegenhalten möchte, dass das Leben halt nicht immer schön ist. Falsch! Das leben kann jeden einzelnen Tag schön sein, wenn man nicht den Fehler macht, alles aus einem Blickwinkel zu betrachten, und genau das kann man lernen. Trotz aller Katastrophen, die das Leben so bereit hält. Ein gefestiger Geist verfällt nciht so schnell in Panik und findet immer einen Weg, egal, was anliegt. Das ist das Ziel.
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