Depressionen auch in der Familie?!

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Chris,
Du weisst ja vielleicht noch: ich habe schon eine Aufstellung gemacht. Das war auch gut, denn ich habe erkannt, wo meine Ängste herkommen usw. So, das ist aber meist der Blick zurück - also klar, braucht man den auch, um die Zusammenhänge zu verstehen (ich habe mit meiner HP damals auch so ein Genogramm gemacht, wo wir alle stehen in der Familie usw). Heute möchte ich nicht mehr eine Aufstellung machen, weil ich es eben weiss, und heute auch nicht mehr viel dran ändern kann, weisste wie? Das einzige, was für mich jetzt zählt, ist der Blick nach vorne: an mir arbeiten (anders als meine Familie, die immer schön verdrängt), und mit dem Wissen, dass ich eben so bin wie ich bin, weiterleben. Ich bin NICHT wie meine Mutter, auch, wenn ich viel von ihr habe, aber ich bin auch ICH, mit sehr vielen mutigen Teilen usw, die ich halt mal wieder aktivieren muss. Grundsätzlich gebe ich Dir Recht: so eine Aufstellung kann schon viel Licht ins Dunkel bringen, man muss danach aber weiter nach vorne schauen.
@muschelkalk: ich werde Dir mal ne PN schicken, denn ich habe das Gefühl, wir beide könnten viel Spaß miteinander haben. Pickel habe ich auch manchmal, im Moment denke ich eher an Thrombose, wegen dem vielen Rauchen. Ja, ich lache aus Humor, und der ist auch wichtig, wenn ich jetzt hier so sitze und denke, es sind noch 2 volle Tage und meine LINKE Hälfte kribbelt immer noch. Liebe hypochondrische Grüße Carlotta 8)
Madeleine

Beitrag von Madeleine »

Hallo,

habe noch 2Geschwister, beide älter als ich.Von der einen Schwester weiß ich schon lange, dass sie mal mit schweren Depressionen und psychosomatischen beschwerden ( starke Kopfschmerzen ) zu tun hatte.
Ich habe ja latent eine Zwangserkrankung....Was mich total umgehauen hat, ist die Tatsache, dass auch der andere,Bruder, 44 Jahre, schon lange an einer psychischenStörung ( soziale Phobie ) leidet.Das heißt, alle Kinder einer Familie sind betroffen.Von 1 tante weiß ich, das sie depressiv war und sich erhängt hat, meine Uroma wäre im Alter total komisch gewesen, hätte Wäsche " zerschnitten " und so wirre Dinge getan - damals hat man das ja noch nicht so diagnostiziert wie heute.
Ich habe zwei Jungen, kann nur hoffen, dass sie viel stabiles Erbmaterial von meinem äußerst psychisch gesundem Mann erhalten haben, wobei ich jetrzt schon sehe, dass mein kleinerer Sohn zwanghafte Ansätze hat.Aber was solls!

Ich persönlich bin der Ansicht, dass die Genetik eine nicht unerhebliche Rolle spielt.

Madeleine
Petra

Beitrag von Petra »

hallo ihr lieben!

ist ja sehr interessant, welche große rolle seelische leiden oftmals schon mehrere generationen hindurch in familien spielen. ich finde es ganz spannend zu beobachten, dass unsere großmütter, mütter , tanten und andere verwandte diese erkrankungen oder leidenszustände fast ihr leben lang verdrängt haben! und wir hier, sind ganz mutige und starke frauen! wir blicken unseren ängsten ins auge und wissen dass wir die kraft haben unsere depression zu überwinden! und nur das zählt im zusammenhang des weitergebens an unsere kinder!! unsere kinder sehen an uns, dass man seinen problemen nicht davonläuft sondern sich ihnen stellt, sie lernen dass offenheit und ehrlichkeit auch so unangenehmen themen wie seelische leiden dem verdrängen und entziehen den vortritt zu geben ist! ich bin mir sicher, dass unsere kinder auch wenn sie diese neigung zu angsterkrankungen oder depressionen haben, viel besser damit umgehen können. weil sie in uns vorbilder haben!

ganz lieben gruß
petra
sunshine

Beitrag von sunshine »

Ja Petra,

und genau das ist der Punkt: meine Mama litt unter schweren Depressionen/Migräne und schluckte halt Valium. Immer wenn ich sie drauf anspreche spielt sie alles so runter - obwohl sie mir einmal genau geschildert hat wie´s ihr ging. Und als mich meine Eltern mal vom Bahnhof abholten, weinte meine Mutter im Auto und sagte: ich will nicht mehr leben! Mein Vater und ich wissen das noch ganz genau, aber sie "leugnet"!

Auch wenn ich sie drauf anspreche, dass es in ihrer Familie so gehäuft auftrat, (7 Kinder, 2 davon Suizid, 2 davon schwere Depression, 2 Krebs),
sagte sie nur, das ist doch in jeder Familie!!! Aber so gehäuft?!?!??!?

Ich kann nur sagen dass ich denke so eine Vorbelastung natürlich in momenten der Labilität zum Verhängnis werden kann. Es schlummert vielleicht in vielen, aber nicht bei allen brichts aus. Da kommen halt noch die Faktoren dazu wie sensibel/belastbar etc. ist.

Sehr interessant eure Beiträge zu lesen, denn es scheinen viele vermehrt in der Familie solche "Geschichten" zu haben, oder?

GLG Christine
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