Hallo Julia!
Du hast Recht,diese Info von mir :
"Meist wird bei einer Depression eine Verhaltenstherapie angeboten,weil sie laut wissentschaftlichen Studien in Kombination mit einem Antidepressivum die besten und schnellsten Heilungschancen bietet.Dafür fehlen wissentschaftliche Belege für die tiefenpsychologisch fundierte Gesprächstherapie."
ist falsch.Ich hatte einfach in folgendem Artikel "übersehen",daß diese Aussage sich auf "manisch-depressive Erkrankungen" bezieht und nicht auf unipolare Depressionen!
Zitat:
"michael: Ist eine tiefenpsychologische Therapie ratsam für einen manisch depressiven, welche Erfahrungen gibt es?
Prof. Dr. Dr. Michael Bauer: Für Michael:
Es gibt keine wissenschaftlichen Studien die belegen, daß eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie bei manisch-depressiven Menschen zu einer Verbesserung des Krankheitsverlaufes führt. im Gegensatz dazu, konnte Letzteres mit kognitiver Verhaltenstherapie (zus. zur medikamentösen Prophylaxe) im vergangenen Jahr in einer großen Studie nachgewiesen werden. Im Einzelfall muß man prüfen, ob eine spezielle Indikation zur tiefenpsychologisch- fundierten PT nicht doch vorliegt."
http://www.astrazeneca.de/az/content/04 ... 10/005.jsp
(Zum Glück hatte ich diesen Artikel gespeichert!

)
Ich habe gerade recherchiert und habe herausgefunden,daß es sowohl wissentschaftliche Belege für die Wirksamkeit von Verhaltenstherapie als auch von der psychologisch fundierten Psychotherapie (und Gesprächstherapie) bei Depressionen (und Angststörungen) gibt!
Dabei habe ich es so verstanden,daß die Verhaltenstherapie etwas wirksamer ist als die psychologisch fundierten Psychotherapie und Gesprächstherapie und für mehr Erkrankungen (11 statt 9) wirksam ist.
Hier meine Quellen:
http://www.panikattacken.at/psychothera ... erapie.htm
"Der Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie hat bisher Gutachten zu folgenden Psychotherapiemethoden mit folgendem Ergebnis erstellt:
•
Verhaltenstherapie: volle Anerkennung (Wirksamkeit in 11 Bereichen)
• Psychodynamische Psychotherapie: volle Anerkennung (Wirksamkeit in 9 Bereichen)
• Gesprächspsychotherapie: volle Anerkennung (Wirksamkeit in 4 Bereichen)
• Systemische Therapie: keine Anerkennung (unzureichende Studien)
• Psychodramatherapie: keine Anerkennung (unzureichende Studien)
• Neuropsychologie: keine Anerkennung (fehlender Effizienznachweis in 5 Bereichen trotz hoher Wirksamkeit bei hirnorganischen Störungen)
http://www.wbpsychotherapie.de/STFrames ... ensth.html
Zitate:
„Stellungnahmen und Gutachten zu Psychotherapieverfahren und -methoden Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie
• Eye-Movement-Desensitization and Reprocessing-Therapie (EMDR)
• Gesprächspsychotherapie
• Hypnotherapie
• Interpersonelle Psychotherapie (IPT)
• Neuropsychologische Therapie
• Psychodramatherapie
• Psychodynamische Psychotherapie
• Systemische Therapie
• Verhaltenstherapie
Stellungnahme zur Psychodynamischen Psychotherapie bei Erwachsenen
7. Wirksamkeit
Nach den vom WBP entwickelten Kriterien für den Nachweis der Wirksamkeit von Therapieverfahren für die verschiedenen Anwendungsbereiche von Psychotherapie bei Erwachsenen kann dieser Nachweis für folgende 9 Anwendungsbereiche festgestellt werden:
1.
Affektive Störungen (F 3)
2. Angststörungen (F 40-42)
3. Belastungsstörungen (F 43)
4. Dissoziative, Konversions- und somatoforme Störungen (F 44, 45, 48)
5. Essstörungen (F 50)
6. Psychische und soziale Faktoren bei somatischen Krankheiten (F 54)
7. Persönlichkeitsstörungen und Verhaltensstörungen (F 6)
8. Abhängigkeit und Missbrauch (F 1, 55)
9. Schizophrenie und wahnhafte Störungen (F 2)"
"Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats Psychotherapie nach § 11PsychThG zur Verhaltenstherapie
7. Wirksamkeit
Bei Erwachsenen kann nach den vom WBP entwickelten Kriterien für den Nachweis der Wirksamkeit von Therapieverfahren für die verschiedenen Anwendungsbereiche von Psychotherapie dieser Nachweis für alle geprüften 11 Anwendungsbereiche mit Ausnahme des Bereiches "Hirnorganische Störungen" festgestellt werden. Für diesen letztgenannten Indikationsbereich wird die Evidenzlage als noch ungenügend beurteilt. Der Wissenschaftliche Beirat hat demnach die wissenschaftliche Anerkennung der Verhaltenstherapie bei Erwachsenen für die folgenden 10 Anwendungsbereiche festgestellt:
1. Affektive Störungen (F 3)
2. Angststörungen (F 40-42)
3. Belastungsstörungen (F 43)
4. Dissoziative, Konversions- und somatoforme Störungen (F 44, 45, 48)
5. Essstörungen (F 50)
6. Andere Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen (F 5)
7. Psychische und soziale Faktoren bei somatischen Krankheiten (F 54)
8. Persönlichkeitsstörungen und Verhaltensstörungen (F 6)
9. Abhängigkeiten und Missbrauch (F 1, F 55)
10. Schizophrenie und wahnhafte Störungen (F 2)“
(Nota:F3=Depressionen)
http://www.verhaltenswissenschaft.de/Ps ... irksamkeit
Zitate:
"Wirksamkeit von Psychotherapie
Eine Vielzahl von Untersuchungen wurde durchgeführt, um die Wirksamkeit einzelner Verfahren zu überprüfen. In zusammenfassenden Analysen dieser Einzeluntersuchungen (sogenannte Meta-Analysen; z.B. Smith, Glass & Miller, 1980; Grawe und Kollegen, 1994) zeigte sich, daß
die drei großen, oben genannten Therapieschulen allesamt Verfahren beinhalten, mit denen sich der Gesundheitszustand der behandelten Patienten verbessern kann. Dennoch gibt es Unterschiede hinsichtlich der Größe der Verbesserungen, die mit verschiedenen Therapieverfahren erreicht werden können.
(…)
Ergebnisse der Meta-Analyse von Smith, Glass und Miller (1980)
Wie an den Zahlen in der Tabelle zu erkennen ist, ist der Gesundheitszustand der mit Psychotherapie behandelten Patienten im Durchschnitt immer besser als der Gesundheitszustand der unbehandelten Patienten: Im Durchschnitt geht es therapierten Patienten besser, als es 61 bis 99 Prozent der unbehandelten Patienten geht.
Die Wirkung der verschiedenen Psychotherapien ist allerdings nicht gleich, da sich Unterschiede in der Wirksamkeit finden lassen.
•
Tiefenpsychologische Psychotherapien
weisen eine durchschnittliche Effektstärke von 0,76 auf. Das bedeutet, daß es den mit diesen Therapien behandelten Patienten im Durchschnitt besser geht als 78 Prozent der unbehandelten Patienten. Am größten ist die durchschnittliche Wirksamkeit der psychodynamisch-eklektischen Verfahren, d.h. den Therapien, die zusätzlich zu tiefenpsychologischen Konzepten auch andere Ansätze miteinbeziehen. Die anderen psychodynamischen Therapien (u.a. die klassische Psychoanalyse nach Sigmund Freud) haben eine niedrigere Wirksamkeit.
• Die Wirksamkeit
kognitiver und Verhaltenstherapien beträgt im Durchschnitt 1,02: Den mit diesen Therapien behandelten Patienten geht es im Durchschnitt besser, als es 85 Prozent der unbehandelten Patienten geht. Von diesen Therapien haben der Meta-Analyse von Smith, Glass und Miller zufolge die kognitiven und kognitiven Verhaltenstherapien eine größere Wirksamkeit als die Verfahren der klassischen Verhaltenstherapie.
• Die Effektstärke der humanistischen Psychotherapien liegt im Durchschnitt bei 0,63. Im Durchschnitt geht es den mit diesen Therapien behandelten Patienten besser als 73 Prozent der unbehandelten Patienten. Gesprächspsychotherapie nach C. R. Rogers und Gestalttherapie nach F. Perls unterscheiden sich dabei in ihrer Wirksamkeit praktisch nicht.
(…)
Demnach erwies sich die kognitive Verhaltenstherapie in allen drei Meta-Analysen im Durchschnitt den tiefenpsychologischen und humanistischen Therapien als überlegen. Die mittleren Differenzen der Effektstärken betrugen im direkten Vergleich jeweils knapp 0,5. Mit anderen Worten: Im Durchschnitt ging es Patienten, die mit kognitiv-verhaltenstherapeutischen Verfahren behandelt wurden, besser als ca. 69% der Patienten, die mit tiefenpsychologischer oder humanistischer Psychotherapie behandelt wurden.
(…)
Auch dieser Vergleich zeigt eine größere Wirksamkeit kognitiv-verhaltenstherapeutischer Verfahren gegenüber psychoanalytischer bzw. Gesprächspsychotherapie.
Wirksamkeit von Psychotherapie bei unterschiedlichen Störungen
In der folgenden Tabelle finden sich die Evidenzgrade für die Wirksamkeit von Psychotherapien bei den großen Gruppen psychischer Störungen.
(siehe Tabelle in der Link)
Demnach können kognitiv-verhaltenstherapeutische Verfahren bei allen genannten Störungen als wirksam (mindestens Evidenzgrad Ib, meistens Evidenzgrad Ia) angesehen werden. Von den tiefenpsychologisch fundierten Therapien gelten die psychoanalytische Kurzzeittherapie und die psychoanalytisch orientierten Therapie (bis 100 Stunden) als wirksam in der Behandlung der Depression und der Posttraumatischen Belastungsstörung. Die Interpersonale Therapie (IPT) - es handelt sich um ein eklektisches Therapieverfahren - ist gesichert wirksam gegen Depression und Bulimie (jeweils Evidenzgrad Ia).
Die Gesprächspsychotherapie kann als wirksam (Evidenzgrad Ib) in der Behandlung der Depression gelten.
http://www.verhaltenswissenschaft.de/Ps ... irksamkeit
Ich halte deshalb nach wie vor an meinem Standpunkt,wonach die Verhaltentherapie die wirksamste Psychotherapie in der Behandlung der Depression (und Angsterkrankungen) ist!
Wissentschaftliche Belege für die Wirksamkeit der Verhaltenstherapie bei Depression
http://www.netdoktor.de/krankheiten/fak ... erapie.htm
Zitat:
"
Die kognitive Verhaltenstherapie ist von allen Psychotherapien am gründlichsten erforscht. Ihre Wirksamkeit hat sie vor allem bei leichten bis mittleren Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen bewiesen. Der große Vorteil der Methode ist, dass in relativ kurzer Zeit sichtbare Erfolge erzielt werden können. Doch dazu müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein.
"Diese Therapieform kann nicht bei Menschen funktionieren, die sich weigern, mit ihrem Therapeuten zusammenzuarbeiten, oder die eine neue Sicht ihrer Situation nicht akzeptieren können. Wenn der Patient auf seinem Standpunkt beharrt, dass er seinen Gefühlen ausgeliefert ist oder dass er nur glücklich sein kann, wenn jemand, oder etwas ihn glücklich macht, ist es unwahrscheinlich, dass die Behandlung erfolgreich ist", gibt Christine Webber zu bedenken."
http://web4health.info/de/answers/bipol ... ch-cbt.htm
Zitat:
"
Kognitive Verhaltenstherapie (CBT oder auch VT abgekürzt) ist eine psychologisches Behandlungsverfahren mit hoher Wirksamkeit u.a. bei Depressionen oder Angsterkrankungen.
(…)
Für die Behandlung von leichten und mittelschweren Depressionen wird durch die Verhaltenstherapie und Beratung eine gleich gute Wirksamkeit wie bei einer medikamentösen Therapie erzielt, wobei der Wirkungseintritt häufig schneller und langanhaltender als bei einer (alleinigen) Behandlung mit Antidepressiva sein kann. Es ist noch unklar, ob die kognitive Verhaltenstherapie auch bei schweren Verlaufsformen der Depression gleich wirksam ist. Wir wissen aber z.B. das bei atypischen Depressionen die VT genauso wirksam ist wie irreversible MAO-Hemmer."
http://psywifo.klinikum.uni-muenchen.de/klinik/t12.html
Zitat:
"Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine weit verbreitete Methode, deren Wirksamkeit in wissenschaftlichen Studien bislang am besten nachgewiesen werden konnte."
http://www.netdoktor.de/krankheiten/fak ... _tipps.htm
Zitat:
"Bei Depressionen, Angst- oder Zwangsstörungen beispielsweise ist die kognitive Verhaltenstherapie eine sehr erfolgreiche Therapieform."
http://www.psychiatrie.de/therapien/verhaltenstherapie/
Zitat:
"Die Wirksamkeit der Verhaltenstherapie wird in zahlreichen Untersuchungen ständig geprüft. Im Vergleich zu anderen Behandlungsmethoden erweist sie sich durchgehend als ebenso wirksam, in bestimmten Bereichen sogar als nachweisbar erfolgreicher."
http://www.verhaltenswissenschaft.de/Ps ... erapie.htm
Zitat:
"Wirksamkeit
Für die Verhaltenstherapie ist kennzeichnend, daß sie durch einen wissenschaftlich-pragmatischen und keinen dogmatischen Charakter gekennzeichnet ist.
Sie akzeptiert und integriert Ansätze, die sich unter der strengen wissenschaftlichen Qualitätskontrolle als wirksam und wissenschaftlich begründbar erweisen. Verhaltenstherapeuten streben nach theoretisch begründbaren, transparenten und wirksamen Therapiemethoden.
Aus diesem Grund existieren seit ihren Ursprüngen zahlreiche Therapiestudien, welche die Wirksamkeit verhaltenstherapeu- tischer Therapienstrategien und Einzeltechniken belegen (z.B. Grawe und Kollegen, 1994, und Abschnitt Wirksamkeit von Psychotherapie). Dies trug dazu bei, daß sich die VT aus einem Dasein im Schatten der Psychoanalyse zur heute
erfolgreichsten aller Therapierichtungen entwickelte und beim Inkrafttreten des Psychotherapiegesetzes 1999 automatisch als eine Therapie anerkannt war, deren Leistungen von den Krankenkassen erstattet werden. Dennoch haben Verhaltenstherapeuten das Angebot des Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie der Bundesregierung (WBP) zur gutachterliche Überprüfung ihrer Therapierichtung angenommen. Dieses Gremium wurde aufgrund des Psychotherapeutengesetz (PsychThG) gebildet, um auf der Basis der wissenschaftlichen Begründbarkeit Empfehlungen über die Zulassung von Psychotherapierichtungen nach dem PsychThG abzugeben. Ein entscheidendes Kriterium für die Zulassung einer Therapierichtung bildet die Wirksamkeit der Therapie in definierten Störungsgruppen. "
Fazit:
1-Die psychologisch fundierte Psychotherapie oder die Gesprächstherapie sind also bei Depression durchaus wirksam,dennoch ist die Verhaltentherapie
im Allgemeinen wirksamer.
2-Natürlich passt nicht jede Therapie zu jeden Depressiven,in manchen Fällen ist eine Verhaltenstherapie besser,in anderen eine psychologisch fundierte Psychotherapie oder die Gesprächstherapie.
Die Frage ist nur,wer ist am Besten geeignet,um diese Wahl zu treffen?Der Psychiater,der seinen Patienten gerade mal 1 Viertelstunde sieht?Der Psychotherapeut, dessen Interesse ist,daß der Patient nach SEINER Therapieart behandelt wird,weil er sonst einen Patienten verliert?Der Patient,der über die verschiedenen Therapiearten kaum informiert wird oder wenn er sich selber informiert,sich in diesem Djungel an Angeboten nicht entscheiden kann?Tja,schwierige Frage!Ich habe persönlich keine eindeutige Antwort dafür,ein bißchen Glück spielt auch sicherlich eine Rolle,der Instinkt des Patienten auch und natürlich ist die Persönlichkeit des Therapeuten und seine Kompetenz von großer Bedeutung!
Soweit zu den Psychotherapien!:D
LGMilla :