Seite 2 von 2

Verfasst: 30:03:2007 8:34
von Melli79
Hallo Mimi,

ich weiß grade gar nicht wo ich ansetzen soll zu schreiben. Du beschreibst sooo viele Dinge, die bei mir genau so sind.

Als erstes Mal kann ich Dir nur sagen, das es toll ist dass Du mal Phasen hast in denen es Dir besser geht. Dass Du in dieser Zeit nichts von der Krankheit wissen möchtest ist verständlich aber auch ein Zeichen dafür das Du noch ganz viele Ängste hast und wahrscheinlich meinst die Krankheit hat Dich im Griff und nicht Du die Krankheit. Diesen Prozess umzudrehen kann man lernen!!!!!

Mich hat damals auch jede Kleinigkeit wieder umgehauen, deswegen ist es meiner Meinung nach auch so wichtig das Du einen Therapeuten oder Arzt hast der sich damit auskennt!!

So viel ich weiß gibt es Fachkliniken in denen Mutter und Kind aufgenommen werden können, nur mußt Du da selber aktiv werden und nicht darauf warten dass jemand von alleine drauf kommt, dann wartest Du ewig(wie ich mit meinem ambulanten Therapieplatz)!!

Um die anderen Leute mach Dir keinen Gedanken, die leiden nicht so wie Du!! Und zur Not (ich will Dich nicht zum Lügen verleiten), kannst Du den Aussenstehenden ja auch sagen das Du auf Kur bist.

Ich persönlich halte mit meiner Krankheit nicht mehr hinter dem Berg und versuche ziemlich offen damit umzugehen. die meisten leite reagieren da ganz positiv drauf und die wenigen die damit nicht umgehen können, sollen mir den Buckel runter rutschen. :lol:

Zu Deinem Kinderwunsch kann ich Marika nur zustimmen!!
Es nützt weder Dir noch Deiner Tochter etwas wenn Du nach dem zweiten Baby total schlapp machst. Ich habe auch für meinen Sohn immer einen Bruder oder Schwester haben wollen der/die nicht so viel jünger ist als er und habe oft ein schlechtes Gewissen dass ich ihm dieses nicht erfüllen konnte.
Ich wünsche mir auch noch ein zweites Baby!!! Aber ich warte bis ich mir ganz sicher bin dass ich dafür bereit bin.

Überwinde Deine Angst und such Dir professionellere Hilfe und Dir wird es schnell besser gehen. So war und ist es bei mir. Du musst nicht leiden und hast es verdient gesund zu werden und dafür gibt es mehrere Mittel und Wege, doch zwingen kann Dich keiner zu etwas, weder zu Tabletten, noch in einer Klinik zu bleiben!

Habe Mut und pack es an


Melli

Verfasst: 31:03:2007 21:06
von Mone1974
Hallo Mimi,

ich bin Dir sehr dankbar, daß Du Deine Zwangsgedanken hier so frei formuliert hast. In meiner Anwesenheit hat noch keiner seine Gedanken "sprudeln" lassen und ich kann Dir auch sagen, mir geht es genauso.
Ich komme mir manchmal auch vor wie eine tickende Zeitbombe und ich bin froh, daß ich nicht allein bin.

Oft habe ich meine Gedanken unter Kontrolle, die letzten Tage waren aber wieder nicht so toll.
Am Donnerstag waren wir im Tierpark. Ich ging allein durch ein Vogelhaus. Mein Freund hat mit meiner Tochter draußen auf mich gewartet.
In dem Gebäude bekam ich plötzlich Angst, daß ich ne Panikattacke bekommme, weil ich allein da drinnen bin.
Mit der Angst kam dann auch mein Zwangsgedanke. Ein kleines Mädchen lief in dem Vogelhaus rum. Es suchte offensichtlich seine Eltern. Ich hatte plötzlich den Gedanken das Kind zu entführen und ihm was anzutun.
Totaler Quatsch, aber in dem Moment war es völlig real und ich hatte wahnsinnige Angst vor mir selbst.

Danach habe ich mich wieder ein bißchen in meine Gedanken gesteigert.
Heute nacht hatte ich wieder Angst zu sterben, da kamen auch die ZG.
Ich könnte meine Tochter abstoßen und sie für alles verantwortlich machen und ihr deswegen was antun. Ich könnte mir was antun. Schlimm. Seither fühle ich mich wieder etwas frustriert. Die Tage davor waren eigentlich ganz gut.

Ich hoffe, daß wir alle die Gedanken irgendwann so gut unter Kontrolle habe, daß sie uns nichts mehr anhaben können.
Ich finde es schlimm, daß mein Körper sich immer wieder neue Ängste für mich sucht. Wenn ich den einen beiseite gelegt habe, kommt ein neuer.

LG Simone

Verfasst: 03:04:2007 13:33
von Mimimaus
Hallo Ihr Lieben,

konnte jetzt einige Tage nicht schreiben,da ich viel um die Ohren hatte und jetzt auch noch mit ner Erkältung im Bett liege :?

Mir geht es seit ca.2-3 Tagen wieder um einiges besser.
Ich habe oft das Gefühl,dass es mir allein wegen der Angst immer wieder mal so schlecht geht.
Allein durch die Angst wieder das durchmachen zu müssen,was ich schon durchmachen mußte in sehr schlechten Zeiten,falle ich wieder in ein Tief.

Immer wenn ich eine Zeit lang wieder ganz gut drauf war und ich sehe dann aber wieder etwas schlimmes im Fernseher,verfalle ich gleich wieder in Angst,ich könnte auch solch eine Tat begehen und Freude daran haben.Ich fange wieder total an,an mir zu Zweifeln und bin ständig dabei mich zu testen,wie ich auf verschiedene Gedanken reagiere.Dann steigere ich mich wieder total hinein und die ZG werden immer schlimmer und die Depression reicht mir erneut die Hand.
Aus irgendeinem Grund habe ich die letzten Tage wieder Mut schöpfen können und mir gedacht,dass es doch total blöd ist von mir dem Vergangenen so viel Bedeutung zu geben und dadurch mein Leben so kaputt zu machen.ich habe mir einfach gesagt,ich lebe im hier und jetzt,denke nicht an gestern und morgen und genieße einfach schöne Momente.Ich glaube,mein größtes Problem ist einfach nur die Angst.

Seit ich 10 bin,leide ich an einer Angst-und-Panikstörung.
Die Angst begleidet mich seit dem durch mein Leben und es kommen immer mehr Ängste hinzu.
Ich muss zu geben,ich bin dadurch auch ein kleiner oder besser gesagt mittelgroßer :lol: Hypochonter...
Ich steigere mich sehr rein,wenn ich irgendwelche Symptome an mir entdecke..und ich denke deswegen bin ich auch so abgerutscht,was die PpD angeht.Ich muss also erstmal etwas gegen meine "kranke"Angst tun.

Und das kann ich nur in Zeiten,in denen es mir gut geht.
Ich muss lernen anders zu denken..positiv zu denken,nicht alles negativ zu sehen.
Gestern z.B.sah ich blöder Weise wieder einen Bericht im Fernsehr,wo eine Mutter etwas schreckliches getan hat,aber es ist nichts passiert,habe mich einfach nicht mehr reingesteigert.
Gut,es fiehl mir nicht ganz leicht,aber es ging.

Was die AD angeht,möchte ich wirklich erst einmal noch warten,da es mir ja nicht mehr so schlecht geht wie noch vor einem Jahr.
Damals gings mir so schlecht,dass ich wirklich nicht mehr wußte wie es weitergehen soll. Mein empfinden der Umwelt gegenüber war total gestört,ich weiß nicht ob es dafür einen Fachausdruck gibt..
Aber es war wirklich sehr schlimm.
Und wenn es mir nochmal so extrem schlecht gehen würde,dann würde ich mit dem AD glaub auch nicht mehr lange zögern.
Möchte jetzt erstmal die Bachblüten ausprobieren.
Und ich werde meinen Therapeuten fragen ob er wirkich meint mir helfen zu können(ich hoffe ich habe den Mut dazu :roll: )

Ich werde mir jetzt auch mal wirklich ernsthaft Gedanken machen Ihn zu wechseln,aber ich muss halt auch erstmal einen guten finden und das ist alles andere als leicht.
Bin bisher immer nur an solche gekommen,bei denen man meint sie haben sich eben mal aus Lust und Laune zum Therapeuten ernannt ohne eine Ausbildung gemacht zu haben.
Gibt es denn nicht auch irgendwo welche,die einem wirklich helfen wollen??
Und wie kommt man nur an solch einen Therapeuten?
Wenn ich zu einem Psychater gehe,was macht der dann mit mir?
Und kann ich da auch hingehen,obwohl ich weiterhin noch in Therapie bin?

Mone,ich kann Dich sehr gut verstehen,Dir geht es wie mir.
Gut,momentan habe ich eine gute Phase und niemand weiß wann wieder eine schlechte kommt.
Denke auch oft,kann man den überhaupt richtig gesund werden?
Denn man hat ja nun einmal leider Gottes das Pech gehabt so etwas schlimmes durchleben zu müssen.Es wird immer in unserer Erinnerung bleiben und irgendwo wird auch immer eine gewisse Angst da bleiben,dass es einem wieder einmal so schlecht gehen könnte.
So denke ich jedenfalls.Weil irgendwas muß doch zurückbleiben,ist ja im Kopf gespeichert.
Bei mir ist es so,auch wenn es mir eigentlich ganz gut geht,sind die ZG noch schwach da,lasse sie aber vorüberziehen.
Habe zwar keine angst mehr im Beisein meiner Lieben ein Messer in die Hand zu nehmen,aber ein komisches Gefühl bleibt.

Wie ist es denn bei Dir Marika,Dir geht es ja wieder gut.
Was hast Du heutzutage für ein Empfinden in solchen Situationen,die in Dir früher große Ängste augelöst haben?
ist da noch irgendetwas da?Oder ist alles wirklich komplett weg?

So,das ist jetzt wieder lang geworden. :roll:

Viele liebe Grüße

Mimimaus

Verfasst: 04:04:2007 8:37
von Marika
Hey Mimi!

Schön, dass es dir besser geht. Das freut mich sehr.

So wie du es jetzt empfindest war es bei mir auch. Ich dachte immer, es wird wohl etwas zurück bleiben... in gewisser Weise wird es das wohl auch. Aber ich empfinde das heute eher als Erinnerung, wenn ich z.B. ein Messer in die Hand nehme. Da kommt dann so eine kurze Erinnerung, dass mir das früher Angst gemacht hat, aber es kommt kein ZG mit Inhalt. Schwer zu beschreiben. Das wird aber noch besser, sagt mein Doc.

Und du hast recht - ZG haben ganz eindeutig die ANGST als Hauptverursacher. Die Angst und vor allem die ANGST VOR KONTROLLVERLUST!!!! Wenn man daran arbeitet, arbeitet man gleichzeitig auch an den ZG.

Übrigens hatte ich jetzt eine kurze Phase (3 Tage) wo ich wieder ein bissl ZG hatte. Mein Mann und ich haben im Moment ein schwierige Phase und das hat mich sehr mitgenommen. Es ist typisch, dass dann in solchen Krisenzeiten, wieder hin und wieder ZG aufflammen. Aber auch das soll sich bessern, sagte mir mein Doc. Aber das dauert halt auch - man darf nicht vergessen, dass ein Verhaltensmuster, dass jahrelang "erlernt" wurde, nicht in kurzer Zeit wieder umgekehrt werden kann.

Solche komischen Gedanken haben wir genau so in guten Phasen - nur da dringen sie gar nicht erst in unser Bewußtsein vor. Sie werden vom Gehirn ausgefiltert. In schlechten Phasen, kehren wir dann unbewußt wieder eher zum "kontrollieren und perfekt sein" zurück und das tun wir dann auch mit unseren Gedanken. Schwups entstehen dann aus harmlosen komischen Gedankengängen wieder ZG.

Ich glaube also, es geht auch um darum, mit Stress- bzw. Krisensituationen besser umgehen zu lernen mit z.B. autogenem Training, Entspannungsübungen usw. damit man nicht gleich wieder ins kontrollieren und grübeln zu verfallen. Das alles ist ein Kreislauf, den wir unterbrechen können mit gezielten Maßnahmen.

Wir werden sicher nicht mehr die "Alten" - Gott sei dank nicht. :wink: Wir werden ganz "Neue" die viel gelernt haben und ich persönlich habe durch die PPD zur mir selber gefunden.

Liebe Grüße von

Verfasst: 04:04:2007 13:42
von Mimimaus
Hallo Marika,

gestern Vormittag ging es mir noch gut,aber am Nachmittag fing es dann wieder an..die gute Phase hat diesmal wirklich nicht sehr lang angehalt.
Obwohl es mir 2 Tage richtig gut ging.
Ich denke ich habe mich gestern wieder viel zu arg mit dem Thema beschäftigt und schwups war ein ZG wieder ...ich will meiner Kleinen aus Lust und aus Wut etwas antun und kann mich nicht mehr lange beherschen..und wie man erahnen kann,fühle ich mich gerade nicht wiklich gut damit..
Hänge mal wieder unten.

Wenn es einem länger gut ging und man fällt dann wieder in dieses Loch,dann ist es total schwer wieder rauszufinden.
man denkt,es geht alles wieder von vorne los.



Wie ist das eigentlich,wenn man eine längere ganz gute Phase hat,heißt das dann man ist auf dem Weg der Besserung,oder man steckt noch genauso tief in der Kacke wie vorher,wo man garkeine guten Tage hatte?

Kennst Du eigentlich Frauen hier,die Johanniskraut einnehmen und damit gute Erfolge haben?
Habe nämlich gestern mal in meinen alten Beiträgen rumgelesen und fand bei einer Antwort von Zora einen Link über Johanniskraut als Ersatz für AD.
Allerdings ist das nur für leichte bis mittlschwere Depressionen.
Ich weiß ja nicht,wie stark meine Depression ausgeprägt ist(wer kann einem das eigentlich sagen?Der Therapeut,oder?)
Möchte es aber dennoch gerne mal ausprobieren.
Man will ja nichts unversucht lassen...

Oje,Fragen über Fragen die beantwortet werden wollen :lol:
Ich hoffe es ist Dir nicht läßtig :shock: :?:

Liebe Grüße Mimimaus :-)