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gebe Dich bloß nicht auf!
Verfasst: 19:06:2007 10:01
von fiona
hallo Jutta,
ich werde Dir auf jeden Fall antworten. Mein sohn lässt mich nur nicht. Sobald ich den kleinen gebendigt habe werde ich Dir antworten. Du kannst ja gerne meine Geschichte lesen. Ich habe gestern auch eine Antwort auf einer meiner Fragen erstellt. In dieser habe ich auch meine Kindheit kurz geschildert.
Wenn Du möchtest...
Also bis später
Fiona
Verfasst: 19:06:2007 15:41
von fiona
hallo ich bin es!
Ich kann es auch nicht verstehen wieso du nach 3 Jahren noch nicht sowiet bist.
Bei mir es genau 6 Monate gedauert und es hat klick gemacht. Ich habe endlich verstanden wieso es bei mir damals nicht mit dem Mutterglück geklapt hat.
Bei mir es in dem Moment ein mechanismus ausgelöst worden und das kleine Mädchen das in mir schlumerte (das ständig Angst hatte; sich verstossen fühlte; von der Mutter nicht verstanden; usw.) war stärker denn je.
Was sollte ich bloß mit ihn anfangen oder ich bin doch selber noch ein Kind. Solche Gedanken gingen mir ständig im Kopf herum.
Nun konnte ich nach der Therapie dem kleinen Mädchen Zeigen, dass die große Frau gut in der Lage ist für sich da zu sein und für seine Familie.
Jetzt, wenn ich zu der Therapiestunden gehe dann sitzen wir zusammen und bügeln noch die letzten Falten aus. Die Vergangenheit ist pase die Zukunft kann kommen.
Ich weis jetzt wie ich mit meinen Ängsten umgehen kann und das ich auf meine Gefühle acht geben muss.
Mehr kann ich auch nicht sagen aber die AD haben mir auf jeden Fall geholfen wie klar zu sehen.
Vielleicht solltest Du darüber nachdenken.
Es hat ja auch was medizinisches an sich. Die Bodenstoffe des Gehirns werden durch die AD langsam wieder hergestellt.
LG
Fiona
Verfasst: 19:06:2007 22:01
von Jutta80
Hallo Fiona,
ich war heute mit meiner Maus zu Besuch bei einer netten Bekannten, die auch an PPD leidet.
Sie hat mir auch dringend zur Einnahme von AD´s geraten.
Meine Bekannte macht auch gerade eine Therapie, allerdings nach tiefenpsychologischem Konzept.
Ich bin mir nun nicht mehr sicher, ob ich bei meiner Therapeutin richtig bin.
Du hast geschrieben, dass Du nicht verstehen kannst, weshalb nach 3 Jahren noch keine richtige Besserung bei mir in Sicht ist...Nun, vor und auch während der Schwangerschaft ging es mir weitestgehend gut.
Demnach hatte die Verhaltenstherapie schon was gebracht.
Ich habe auch nicht gerechnet, nach der Entbindung wieder depressiv zu werden; bzw. habe ich den Gedanken daran verdrängt. Ich wusste, dass ich ein erhöhtes Risiko für eine PPD haben würde (insgeheim), aber den Gedanken daran eben nicht zugelassen.
Tja, nun bin ich eben wieder mittendrin.
Ich denke, ich muss auch die Dämonen aus meiner Kindheit aufarbeiten. Dies geschieht in der Verhaltenstherapie eben nur ansatzweise.
Wie läuft das eigentlich ab, wenn man den Therapeuten wechselt?? Geht das eigentlich einfach so, nur mal interessehalber...
Meine Bekannte hat mir heute jemanden empfohlen..Die Dame ist auf PPD spezialisiert.
Könnte ich bei ihr auch erstmal einen Probetermin haben?
Das Dumme ist, dass meine derzeitge Therapeutin gerade den Antrag auf Verlängerung stellt.
Aber ich ziehe nun ernsthaft in Erwägung, diese Woche zur Hausärzin zu gehen und mir AD`s verschreiben zu lassen.
Liebe Grüße
Jutta
Hallo jutta
Verfasst: 19:06:2007 22:46
von fiona
also wenn Du in der nähe von Bonn wohnst dann gebe ich Dir die Adresse einer super super Ärztin. Sie ist die oberärztin dieser Abteilung des LKH in Bonn. Sie ist einfach spitze und kann Dir nach dem ersten Termin sagen wie es um Dich steht.
Sie hat mir auch die AD verschrieben. Ich glaube nicht, das Deine Hausärztin das machen sollte. Die haben eh meistens keine Ahnung. (sorry)
Mein Hausarzt war ein Oberarzt in einer Klinkick und obendrein sieht er unverschämt gut aus und trotzdem hat er mir das angesehen.
Meine Ärztin hingegen konnte das spüren. Nein warte, sie meinte, sie könnte es tasten!!!
Möchtest Du die Nummer haben?
Ps. damit ich den Überblick nicht verliere. hattest Du schon mal eine Sschwaft mit anschließender Erkrankung oder wie jetzt?
Schreib mir doch mal zurück.
Gruß Fiona
Verfasst: 21:06:2007 7:05
von Jutta80
Hallo Fiona,
also heute habe ich einen Termin bei meiner Ärztin. Ich hatte mit ihr ja schon über die PPD gesprochen und wir waren erstmal ohne Medikamente verblieben.
Nun habe ich aber das Gefühl, dass ich ohne doch nicht mehr zurecht komme.
Ich hatte vor drei Jahren aufgrund von privaten Problemen schon einmal Depressionen. Da habe ich für ca 5 Monate Cipralex genommen und auch ganz gut vertragen.
Mir geht es jedenfalls sehr schlecht, bzw. wechseln die Stimmungen wie der Wind.
Und diese Müdigkeit..
Ist alles sehr schlimm für mich.
LG
Jutta
Verfasst: 21:06:2007 10:56
von fiona
hallo Jutta,
bitte vergrabe dich nicht in deinen dunklen gedanken.
du muss selbständig den weg nach draußen finden können oder bzw. wollen. Das ist der wichtigste punkt.
Vielleicht solltest Du einen weiteren ärztlichen rat einholen. Mein angebot steht immernoch.
pack diese Gedanken für ein moment ein und frage dich was dich wirklich stört. diese störensfrieden muss du aus den Weg räumen.
AD könnten dir schneller helfen klarer zu sehen.
Verfasst: 21:06:2007 21:45
von annu
hallo jutta!
ich wollt mich auch mal "einschalten"... Lass dich erst mal drücken! und dann lass dir gesagt sein, auch wenn du es momentan nicht glauben kannst: es wird wieder besser werden, auch mit dieser schrecklichen müdigkeit wird es wieder besser werden, wirklich.
du hast geschrieben von einer bekannten die eine therapeutin kennt, die auf ppd spezialisiert ist. ruf die doch bitte einfach mal an - weil wenn sie drauf spezialisiert ist, wird sie dir schnell sagen können, ob sie das richtige für dich wäre.
deine mutter solltest du wirklich erst mal meiden - aus selbstschutz. ich finde sehr mutig, dass du ihr das auch trotz deiner situation gesagt hast, als sie da war um dir eigentlich zu helfen und nicht um sich über dich zu therapieren....
ich hab so eine schwiegermutter... wir haben uns auch von ihr distanziert. ihr geht es ja soooo schlecht (aber zum arzt geht sie auch nciht) und beinah hätte ich wg.ihres geschnatters eine fehlgeburt gehabt (sie hat mir detailtreu von ihrer erzählt, als ich in der 9.woche war...) und ich war psychisch NICHT dazu in der lage, ihr zu sagen, dass ich das nicht hören will in meinem zustand...
Verfasst: 21:06:2007 21:45
von annu
ich finde auch -so als außenstehende betrachtet- geh doch einfach nicht mehr hin zu diesem blöden treff. es tut dir eh nicht gut und ist nur stress für dich. ich bin die ersten monate auch nirgends hin. bei der babymassage war ich 3x, das war purer stress für mich und ich hab gemerkt, die mütter da sind nicht "mein ding". also hab ichs wieder gelassen. die rückbildung war auch "kacke", ich habe dann einzelrückbldung bekommen bei einer hebamme die auch psychologn ist, hab dort also auch keine andern mamas kennengelernt. ich hab auch eine freundin die eine psychose hatte ihr kind kam 4wochen vor meinem, als es uns beiden halbewegs wieder ging, haben wir beschlossen, mal gemeinsam wo "unter die leute" zu kommen und sie hat uns beim pekip angemeldet. da waren unsre kinder schon ein 1/2jahr alt. weißte, sie musste wg.der medis auch abstillen und eigentlich hat sie tierisch drunter gelitten und ich habe sie bewundert, wie sie als einzige avent-mama und noch recht labil unter den still-mamas hockte. wir hatten glück beim pekip, es ist eine nette truppe, auch wenn sie sich nicht für PPD interessieren, ist es nett, sich mit anderen mams auszutauschen. ja, 1 ist dabei, die auch so ene art "marathon" an unternehmungen macht/~e, aber sie ist nicht so arrogant, weil die anderen das halt nicht machen... mittlerweile mach ich selber auch en bisschen "marathon", aber nur, wiel ich grad abwechslung brauch, der 1.geb. ist näml.übermorgen und eigentlich häng ich voll durch - die erinnerung an die geburt...
Verfasst: 21:06:2007 21:46
von annu
viell.kannst du dich ja, wenn es euch beiden wieder halbewegs besser geht, zusammentun und euch was raussuchen an kurs, grad wenn ihr in frankfurt wohnt, gibt es sicher viele angebote. ihr könnt ja auch die kursleiterinnen vorher fragen, wie so die mamas da drauf sind und auch z.b.den leiterin asgen, dass ihr eine PPD habt. aber ich hab einfach gemerkt, es ist ab einem gewissen punkt echt wichtig, wieder "In das leben da draußen" "geworfen" zu werden. bei dir ist dieser punkt viell.einfach noch nicht da. hast du aber viell.mal nach einer SHG geschaut? spätestens da dürftest du "gleichgesinnte" mamas finden und es gibt da sicher auch welche, die nicht stillen. es gibt glaub auch ein zieml.gutes buch für frauen mit kaiserschnitt die auch drunter leiden, muss mal schauen wies es heißt. es tut mir echt leid für dich, dass deine geburt so verlief, ich komme mit sowas auch nicht klar - in mir bündelt sich dann die wut auf alle, die hätten positiven einfluss darauf nehmen können, weil man ja von denen abhängig war. Es ist wahr, alle wollen immer nur hören, dass es einem gut geht und wenn man sagt, wie es einem tatsächlich geht, dann wrd versucht, es auszureden, schönzureden bis man sich selbst fragt, ob es denn wirklich so schlimm ist und dass es wohl an einem selbst liegen muss. wenn mich depressionen etwas gelehrt haben, dann ist es, nicht so oberflächlich zu sein. man belügt sich selbst und die anderen mit und was eigentl.das schlimmste ist: man hilft mit, dieses sch*** oberflächliche gerüst aufrecht zu erhalten.
Verfasst: 21:06:2007 21:46
von annu
stadelmann&co: ich habe schon soooo viel von diesem buch gehört, aber mich bisher geweigert es zu lesen. (habe aber gehört, es gibt ein kapitel über totgeburt, immerhin) in meiner 2.schwsch hatte ich keine lust solche bücher zu lesen, hatte angst, es würde mich nur "wuschig" machen... ich hätt es mal tun sollen, ärgere mich im nachhinein sehr darüber, denn ich hätte einiges aktiv selbst an der geburt anders machen können. um die geburt zu verarbeiten, habe ich also im nahchinein diese ganzen bücher gelesen, bin da folgendermaßen vorgegangen: habe bei der bücherei geschaut was die alles im angebot haben und mir danach im internet buchkritiken durchgelesen und die mit den guten kritiken hab ich mir dann zu gemüte geführt und es hat sich wirklich gelohnt! leider zu spät... aber beim nächsten mal... :wink
Verfasst: 21:06:2007 21:49
von annu
Liebe jutta, zu deiner entscheidung zum stillen sei noch gesagt: wichtig ist doch nur, dass du damit klar kommst, nicht zu stillen. was bringt es wenn du emotional drunter leidest, auch deinem flaschenkind kannst du viel viel nähe geben. auch ich zähl mich zu den müttern der "still-verfechterinnen", aber ich erlaube es mir einfach nicht, sporadisch zu urteilen, denn das wäre wieder oberflächlich

meine große war nach 3monaten auch ein flaschenkind, aber ich habe entsetzlich darunter gelitten, obwohl ich mich andererseits auch befreit gefühlt hab... und ich glaube das ist eben der springende punkt: würdest du unter dem abstillen leiden, wär es wohl wirklich der falsche weg...
an dieser stelle würd ich auch gerne drauf verweisen, im internet die ibclc-stillberaterinnen-seite aufzusucehn, wenn es probleme mit dem stillen gbt. die sind auch in bezug auf ppd geschult und arbeiten einfach mal richtig professionell. die werden dich bei deinen entscheidungen unterstützen, nicht bei ihren ansichten... manchmal sind es wirklich so kleine dinge die das stillen furchtbar machen, z.b.gibt es bei kaiserschnittnarben auch extra stillkissen, damit es eben nicht so weh tut. oder z.b.eine frau mit einem schrecklich schmerzenden dammschnitt erhält den tip lieber im liegen zu stillen...
gegen die furchtbare müdigeit dürfte glaub unterstützend auch vit.b6 od.12 helfen??? meine ärztin hat mir damals geraten, mir nur die kleinen ziele von heute zu stecken, also z.b. zu planen, an dem tag will ich es schaffen, mich schön anzuziehen und hübsch zu machen. oder ich sollte jeden tag wenigstens kurz draußen spazieren gegangen sein - meist wohl nachmittags, weil man es eher nicht schafft?! musst du jedes mal die tasche schleppen? die ist doch irre schwer... viell.kannst du dein kind so runter zum wagen tragen und wieder hoch? eben wenn es wach ist... wickeln kannst du es eigentlich draußen auch direkt im wagen, wenn es dir von der narbe her nicht whtut mit dem bücken. zum füttern unterwegs kannst du dir auch eine parkbank suchen. oweia ich hab dir grad nen roman geschrieben... aber hab es in kleine abschnitte geteilt, damit es besser zu lesen geht.
also ich wünsch dir alles liebe&gute, auch wg.der therapie! viell.wär die ppd-psycho-tante wirklich besser für dich???
LG, und lass mal hören, was sich bei dir alles ergeben hat..., annu.
Verfasst: 21:06:2007 22:44
von Jutta80
Hallo Ihr Lieben,
nun, heute hat sich so einiges für mich ergeben:
Also, dann fange ich mal an.
Ich war heute bei meiner "alten" Therapeutin und bin mir nun immer sicherer, dass sie einfach nicht mehr die Richtige für mich ist.
Mir ging es die letzten Tage sehr schlecht und das habe ich ihr auch so gesagt. Ich habe auch mehrfach geweint während der Therapie-Stunde und das ist in den letzten zweieinhalb Jahren (so lange läuft die Verhaltens-Therapie bei ihr schon) noch nie so häufig gewesen.
Ich habe ihr von meiner mangelnden Bindung zu meiner Tochter erzählt, meiner Appetitlosigkeit, meiner inneren Unruhe, dass mein Mann eher zu der Thematik schweigt, dass ich mich ausgegrenzt fühle....Etc..
Als Antwort für meine Offenheit habe ich nur Platitüden erhalten. Also, im Grunde (überspitzt formuliert) mache ich eigentlich alles falsch:
Den Kaiserschnitt habe ich mir ja nicht aussuchen können (ist richtig, bringt mich aber nicht weiter); ich sollte nicht nur Kontakt zu Gleichgesinnten suchen, da dies sicher nicht gut für mich wäre (dieses Forum als auch die Blues Sisters hier in Ffm bedeuten mir mittlerweile aber sehr viel)..Dann hatte ich mir von einer Bekannten aus der Selbsthilfe-Gruppe noch ein Buch geliehen mit dem Titel "Wege aus der Depression für Frauen" was sehr empfehlenswert ist- und auch relativ stark auf PPD eingeht-als Kommentar erntete ich von meiner Therapeutin nur, dass ich mich nicht nur mit den Themen Kaiserschnitt und Depression beschäftigen solle.
Dass speziell diese Bücher sehr hilfreiche Ansätze haben und dass ich sie ja deswegen lese, wurde nicht richtig anerkannt.
Sie hat dann immerhin Adressen von Kliniken rausgesucht, allerdings von einer im Schwarzwald und sie wusste nicht einmal, dass es eine Klinik in Heppenheim als auch hier in Höchst gibt, die Mutter und Kind aufnehmen.
Am Ende der Stunde durfte ich an ihrer Blume, die auf dem Tisch stand riechen, so nach dem Motto, "ach freuen Sie sich doch mal, wie gut die riecht. Ich kann mich aber derzeit über ihr Vasen-Gestrüpp nicht freuen.
Abgesehen von der Therapie-Stunde hatte ich noch einen Termin bei meiner Hausärztin (diese ist eine Freundin von meiner Therapeutin), um mir Medis verschreiben zu lassen.
Vorher habe ich aber beim Bamberger Hof angerufen, die akute Betreuung Zuhause machen. Morgen kommt schon eine Ärztin vorbei.
Ich habe mit der Oberärztin heute am Telefon gesprochen und sie war relativ entsetzt, dass es eigentlich so lange gedauert hat, bis ich an die richtige Stelle geraten bin. Medis sollte ich mir dann nicht von der Hausärztin verschreiben lassen, da dies in die Hände von Fachkräften gehöre.
Ich muss dazu sagen, dass ich schon im Krankenhaus depressive Züge hatte und dies auch angesprochen habe. Dann bei meiner Nachsorge-Hebamme, bei meiner Gynäkologin...Es ist erschreckend, wie wenig Unterstützung man bekommt....Und das man doch alles irgendwie selbst regeln muss...Ich habe noch die Kraft dafür. Was machen Frauen, die kein Internet haben, sich nicht informieren können und die nicht mehr in der Lage sind, sich Hilfe zu suchen?
Warum muss erst Schlimmes passieren, bis irgendwer aufmerksam wird?
Dieses Thema scheint immer noch ein großes Tabu zu sein, und ich komme mir absolut unverstanden vor!! So ein Gerudere durch sämtliche Institutionen! Naja, morgen kommt die Ärztin vom Bamberger Hof und wie werden alles besprechen...
Einen Klinik-Aufenthalt kann ich mir übrigens gut vorstellen, bin mir aber noch nicht sicher.
Auf jeden Fall komme ich ohne Medis nicht mehr zurecht.
Ich möchte ja alles tun, dass es mir wieder besser geht und vor allem dass die Beziehung zu meiner Kleinen besser wird. Ich möchte sie so lieb haben, wie andere Mütter ihre Kinder lieben.
Ich finde sie niedlich und ich bemühe mich sehr im Umgang mit ihr..Aber mein Herz fühlt sich so leer an.
Zum Thema Stillen: Ich kann nur sagen, wenn ich weiter gestillt hätte, wäre ich wahnsinnig geworden. Ich hielt die Schmerzen nicht aus.
Ich habe das Gefühl, ich habe unsere Wohnung nach dem Blasensprung am 28.04. verlassen und bin noch nicht richtig Zuhause wieder angekommen.
Aber die ersten Schritte sind gemacht!! Ich möchte aus meiner eigenen Hölle wieder raus, egal wie!! Ich möchte mein Kind lieben und möchte eine Bindung zu ihr haben. In der Schwangerschaft war diese doch auch noch da.
Ich werde das Thema PPD aber im Bekanntenkreis nicht mehr so offenherzig vortragen. Von meiner einen Bekannten aus dem Geb.vorbereitungskurs kam wieder eine mail. Man trifft sich kommenden Mittwoch abend um 19 Uhr beim Portugiesen mit Männern und Babies. Ich weiss nun gar nicht, wie ich darauf reagieren soll.
Abgesehen davon, dass ich glaube, dass das für die Babies auch zu viel sein könnte...Ich mag diese Frau ja auch ganz gerne, aber was soll ich ihr denn sagen? Dass ich mich in psychiatrische Behandlung begeben muss? Das versteht doch keiner...
Sorry für meinen Roman, aber ich muss mir das alles von der Seele schreiben...
Liebe Grüße
Jutta
Verfasst: 21:06:2007 22:45
von Jutta80
Hallo Ihr Lieben,
nun, heute hat sich so einiges für mich ergeben:
Also, dann fange ich mal an.
Ich war heute bei meiner "alten" Therapeutin und bin mir nun immer sicherer, dass sie einfach nicht mehr die Richtige für mich ist.
Mir ging es die letzten Tage sehr schlecht und das habe ich ihr auch so gesagt. Ich habe auch mehrfach geweint während der Therapie-Stunde und das ist in den letzten zweieinhalb Jahren (so lange läuft die Verhaltens-Therapie bei ihr schon) noch nie so häufig gewesen.
Ich habe ihr von meiner mangelnden Bindung zu meiner Tochter erzählt, meiner Appetitlosigkeit, meiner inneren Unruhe, dass mein Mann eher zu der Thematik schweigt, dass ich mich ausgegrenzt fühle....Etc..
Als Antwort für meine Offenheit habe ich nur Platitüden erhalten. Also, im Grunde (überspitzt formuliert) mache ich eigentlich alles falsch:
Den Kaiserschnitt habe ich mir ja nicht aussuchen können (ist richtig, bringt mich aber nicht weiter); ich sollte nicht nur Kontakt zu Gleichgesinnten suchen, da dies sicher nicht gut für mich wäre (dieses Forum als auch die Blues Sisters hier in Ffm bedeuten mir mittlerweile aber sehr viel)..Dann hatte ich mir von einer Bekannten aus der Selbsthilfe-Gruppe noch ein Buch geliehen mit dem Titel "Wege aus der Depression für Frauen" was sehr empfehlenswert ist- und auch relativ stark auf PPD eingeht-als Kommentar erntete ich von meiner Therapeutin nur, dass ich mich nicht nur mit den Themen Kaiserschnitt und Depression beschäftigen solle.
Dass speziell diese Bücher sehr hilfreiche Ansätze haben und dass ich sie ja deswegen lese, wurde nicht richtig anerkannt.
Sie hat dann immerhin Adressen von Kliniken rausgesucht, allerdings von einer im Schwarzwald und sie wusste nicht einmal, dass es eine Klinik in Heppenheim als auch hier in Höchst gibt, die Mutter und Kind aufnehmen.
Am Ende der Stunde durfte ich an ihrer Blume, die auf dem Tisch stand riechen, so nach dem Motto, "ach freuen Sie sich doch mal, wie gut die riecht. Ich kann mich aber derzeit über ihr Vasen-Gestrüpp nicht freuen.
Abgesehen von der Therapie-Stunde hatte ich noch einen Termin bei meiner Hausärztin (diese ist eine Freundin von meiner Therapeutin), um mir Medis verschreiben zu lassen.
Vorher habe ich aber beim Bamberger Hof angerufen, die akute Betreuung Zuhause machen. Morgen kommt schon eine Ärztin vorbei.
Ich habe mit der Oberärztin heute am Telefon gesprochen und sie war relativ entsetzt, dass es eigentlich so lange gedauert hat, bis ich an die richtige Stelle geraten bin. Medis sollte ich mir dann nicht von der Hausärztin verschreiben lassen, da dies in die Hände von Fachkräften gehöre.
Ich muss dazu sagen, dass ich schon im Krankenhaus depressive Züge hatte und dies auch angesprochen habe. Dann bei meiner Nachsorge-Hebamme, bei meiner Gynäkologin...Es ist erschreckend, wie wenig Unterstützung man bekommt....Und das man doch alles irgendwie selbst regeln muss...Ich habe noch die Kraft dafür. Was machen Frauen, die kein Internet haben, sich nicht informieren können und die nicht mehr in der Lage sind, sich Hilfe zu suchen?
Warum muss erst Schlimmes passieren, bis irgendwer aufmerksam wird?
Dieses Thema scheint immer noch ein großes Tabu zu sein, und ich komme mir absolut unverstanden vor!! So ein Gerudere durch sämtliche Institutionen! Naja, morgen kommt die Ärztin vom Bamberger Hof und wie werden alles besprechen...
Einen Klinik-Aufenthalt kann ich mir übrigens gut vorstellen, bin mir aber noch nicht sicher.
Auf jeden Fall komme ich ohne Medis nicht mehr zurecht.
Ich möchte ja alles tun, dass es mir wieder besser geht und vor allem dass die Beziehung zu meiner Kleinen besser wird. Ich möchte sie so lieb haben, wie andere Mütter ihre Kinder lieben.
Ich finde sie niedlich und ich bemühe mich sehr im Umgang mit ihr..Aber mein Herz fühlt sich so leer an.
Zum Thema Stillen: Ich kann nur sagen, wenn ich weiter gestillt hätte, wäre ich wahnsinnig geworden. Ich hielt die Schmerzen nicht aus.
Ich habe das Gefühl, ich habe unsere Wohnung nach dem Blasensprung am 28.04. verlassen und bin noch nicht richtig Zuhause wieder angekommen.
Aber die ersten Schritte sind gemacht!! Ich möchte aus meiner eigenen Hölle wieder raus, egal wie!! Ich möchte mein Kind lieben und möchte eine Bindung zu ihr haben. In der Schwangerschaft war diese doch auch noch da.
Ich werde das Thema PPD aber im Bekanntenkreis nicht mehr so offenherzig vortragen. Von meiner einen Bekannten aus dem Geb.vorbereitungskurs kam wieder eine mail. Man trifft sich kommenden Mittwoch abend um 19 Uhr beim Portugiesen mit Männern und Babies. Ich weiss nun gar nicht, wie ich darauf reagieren soll.
Abgesehen davon, dass ich glaube, dass das für die Babies auch zu viel sein könnte...Ich mag diese Frau ja auch ganz gerne, aber was soll ich ihr denn sagen? Dass ich mich in psychiatrische Behandlung begeben muss? Das versteht doch keiner...
Sorry für meinen Roman, aber ich muss mir das alles von der Seele schreiben...
Liebe Grüße
Jutta
Hallo nach Frankfurt!!!
Verfasst: 22:06:2007 8:24
von Rike35
Hallo Jutta,
ich habe Deinen Text hier verfolgt. Ich bin neu hier und auch aus Frankfurt...
Habe auch über die Blue Sisters gelesen. Leider treffen sie sich zu laut Internet-Seite zu einer Zeit, wo ich berufstätig bin. Weißt Du, ob es noch andere Treffen gibt???
Ich finde es toll, dass die Ärztin vom Bamberger Hof so schnell nach Hause kommt. Hilfe zu finden ist nicht einfach, da hast Du recht.
Ich gehe nachher ins Pekip. Wieder lauter Happy Mums, die schon davon sprechen bald Nr. 2 zu kriegen. Und ich kriege den Tag nicht mal mit meinem Kleinen (recht pflegeleichten Sohn) geregelt.
Liebe Grüße und hoffentlich bald gute Besserung für Dich!
Rike
Der Teufelskreis wird gebrochen!
Verfasst: 22:06:2007 11:56
von fiona
Hallo Jutta,
es hat klick gemacht, oder? Genau so musst ran gehen. Denn wenn Du Dich auf die anderen verlässt bist Du verlassen.
Ich habe auch einige Male meine Depression angesprochen gehabt aber niemand konnte mir da weiterhelfen oder hatte gar ein Ohr für mich.
Die AD helfen Dir auf jeden Fall, glaube mir und nach einigen Tagen wirst Du Deine kleine nicht mehr missen wollen.
Ich hatte vor der Einnahme genau die gleichen leere Gefühle für meinen Sohn und jetzt knutsche ich ihn bis er anfägt zu weinen!!!

(bin italienarin und habe entsprechendes Temperament)
Auch Deine Tochter wird dann ganz anders auf Dich reagieren. Sie wird das Licht in Deinen Augen erkennen.
Dann fängt endlich der Engelskreis an!
Ich hoffe Du verstehst jetzt wieso ich Dich etwas härter angesprochen habe. Den ersten Schritt musst Du machen.
Ich wünsche Dir einen Erfolgreichen Start und lass Dich nicht von schlechten Tagen runterziehen. Das gehört auch dazu.
Ps. ich würde die Finger von diesen Treffen lassen. Komme ersteinmal zu Kräften. Erst wenn Du 100 % zu Der Frau und Mutter stehst Die Du wirklich bist dann kannst Du gegen diese supermamis antreten. Vorher würde Dich das nur runterziehen.
Das ist zumindest meine Meinung.
Viel Glück
Fiona