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Verfasst: 31:07:2007 19:21
von rebecca
Liebe Bambam , ich wollte nicht dass du dich *zurückgeworfen* fühlst.
Ich möchte mit meinem Beitrag nur ausdrücken , dass auch ein Leben für mich MIT dieser PPD sehr gut möglich ist. (Auch nach Jahren ist dennoch eine völlige Gesundung möglich.) Aber erst seid dem ich sie akzeptiert habe. Irgendwann wurde es dann einfacher. Heute kann ich sagen es geht mir gut, hin und wieder hab ich schlechte Tage , aber alles in allem geht es mir gut. Ich mache meine Ausbildung und kümmere mich um meine Familie , was ich damals nie für möglich gehalten hätte.
Alles liebe Rebecca
Ich schicke euch ganz viel Kraft und den Mut weiter zu gehen.

Verfasst: 31:07:2007 20:05
von bambam
Hallo ihr Lieben,

ehrlichgesagt versuche ich sowohl diese Angst und diese negativen Gedanken zu akzeptieren als ein Teil von mir - klappt allerdings nicht!

Vor allem, weil ich immer wieder zurückblicke und mir sage, das es schon sooooo lange so geht und dann einfach wieder die "Panik" da ist, das es für den Rest meines Lebens so bleiben wird!

Ich war immer der Typ Mensch, der bei allem Negativen IMMER etwas Positives fand. Nie war ich ein depressiver Typ.

Zur Zeit ist es besonders schlimm: die Angst, diese Dejavus (Situationen kommen mir in den Kopf, die ich aber nicht erlebt oder geträumt habe - wie von einem anderen Leben... kann ich echt schwer erklären) - und ich frage mich, warum es in letzter Zeit soooo dermaßen extrem geworden ist.

Wie gesagt, wenn es nur 2 oder 3 schlechte Tage im Monat wären könnte ich gut damit leben - aber es sind fast 2 oder 3 Wochen, in denen ich durchhänge...

Bin morgen wieder bei meinem Therapeuten (bis jetzt hat mir das nicht so geholfen - ist allerdings auch erst die 5. Stunde).

Nächste Woche bin ich dann bei meiner Ärztin. Hätte gerne noch etwas Pflanzliches oder so, das mein Medi unterstüzt. Weiß zwar nicht, ob es so etwas gibt aber mal sehen...

@Carlotta: Wie hast Du herausgefunden, das Verlustängste bzw. alte Wunden hinter Deinen Ängsten stehen? Durch Deine Therapie? Gesprächs- oder Verhaltenstherapie? Und - wenn ich fragen darf - wovor hast Du Angst? Wann hast Du gemerkt, das die Therpie Dir hilft?


Liebe Grüße,
bambam

Verfasst: 31:07:2007 20:49
von Carlotta
Ja, ich habe bereits 2 Verhaltenstherapien "hinter mir". Beide dauerten so rund 2 Jahre. Ich hatte schon vor 12 Jahren Panik im Job, bin also kein "unbeschriebenes Blatt", was Ängste betrifft. Meine Mutter hatte das früher als ich klein war, auch, also Angstzustände, und das kriegt man ja bekanntlich alles mit. Daher rühren auch meine Ängste: WAS muss ich tun, damit mich andere gut finden (damit es meiner Mutter gut ging, damals, ich wusste ja nicht, dass es allein ihr Problem war, die Angst). Lehnen mich die anderen ab, oder verlassen sie mich gar, wenn ich nicht "perfekt" bin? Verlustängste: meine Eltern haben mich öfter auch abends allein gelassen, ich war nie sicher, ob sie wiederkommen. Das habe ich dann auf meinen Freund übertragen, kommt er wieder, wenn er weg geht? Und dann alleine mit 2 Kids. Kein Vertrauen, dass die Dinge gut gehen können. Soweit im Telegramm-Stil ;)
Wann ich das gemerkt habe? Ist wohl so ähnlich wie bei ner Medi-Reduzierung. Ich bin irgendwann nicht mehr jede Woche hin, größere Abstände dazwischen und ich kam gut klar. ABER: ich rufe ihn heute auch manchmal noch an, wenn ich auf der Leitung stehe ;) Und ich habe mich irgendwann nicht mehr gefragt: werde ich gesund? Ich bin nicht krank, nur ängstlicher als andere (und das ist berechtigt aus meiner Kindheit). Ich habe aber auch viele andere, tolle Seiten. Und ich bin heute erwachsen, und muss und möchte nicht mehr allen alles recht machen. Das hat mich die Angst gelernt. Denn sie ist nicht mehr mein Feind, sie zeigt mir vielmehr den Weg, wenn ich mich zu weit von mir selbst entferne.
5. Stunde ;))) Da haste noch bissi was vor Dir.

Verfasst: 31:07:2007 21:00
von bambam
Hey Leute,

@Carlotta: da hab ich wohl wirklich noch einen langen Weg vor mir... :shock:

Ich dachte Anfang des Jahres auch, das ich keine Medis - geschweige denn einer VT - bräuchte... War wohl nix... :roll:

Das Du Dich als "nicht krank" sondern "nur" als ängstlich siehst finde ich sehr interessant...

Ich für meinen Teil finde es schlimm wenn ich mir sage das ich "depressiv" bin... Hört sich so schlimm an.

Aber ich bin wohl - genau wie Du - eher ängstlich... :lol:

Angst vor dem verrückt werden, Angst vor dem Depressiv sein, Angst vor dem nicht-gesund-werden, Angst davor haben nie mehr ein Kind bekommen zu können ohne dabei dann ganz durchzudrehen und so weiter...

Das Deine Eltern Dich abends alleine ließen und Du deshalb Angst hattest glaub ich Dir sofort...

Bei mir ist das mit der Angst so ein Ding: ich weiß einfach nicht, was sie mir sagen will... Das ich mehr zur Ruhe kommen soll eher nicht - ich HASSE ruhige Sonn- und Feiertage, wo nix passiert und ich noch mehr ins grübeln komme.

Morgen hab ich jedenfalls meine 5.Stunde... :wink: Mal sehen, was dabei heraus kommt! (Letzte Woche z. B. hatte ich das Gefühl, auf die Stunde verzichten zu können und lieber in den Biergarten zu gehen - weil es mir gut ging. Bei mir ist das also wieder anders als bei Dir - oder ich kenne mich selber noch nicht so genau...)


Liebe Grüße,
bambam

Verfasst: 01:08:2007 8:43
von Marika
Hallo Bambam!

Kann mich der lieben Carlotta voll und ganz anschließen!!!!! Auch ich fühle mich (mitterlweile) nicht mehr als krank, sondern als hochsensibel!

Solche Menschen haben ein sehr fein vernetztes Nervensystem und auch mehr Vernetzungen im Gehirn. Deshalb fühlen und empfinden wir viel intensiver als andere Menschen, die scheinbar "robuster" sind als wir und daher als "die Starken" gelten. Wir werden oft als "halt sensibel und labil" belächelt. Wir haben eine tolle Gabe - wir sind zu großen Gefühlen, tollen tiefgreifenden Gesprächen und großer Freude fähig... dafür empfinden wir aber Schmerz und Angst auch viel bedrohlicher als andere Menschen. Dann grübeln und denken wir auch viel mehr als die andere ... machen uns Gedanken über Gedanken, zu der ein "anscheindend normaler Mensch" gar nicht fähig ist... und das nennt man dann Depression.

Ich räume jetzt aber radikal in meinem Umkreis mit diesem Vorurteil auf - denn mein Thera und Arzt hat mir genau das so erklärt, wie ich es oben geschrieben habe. Ich hatte eine Krise nach der Geburt, weil ich hochsensibel bin heftig auf diese große Veränderung reagiert habe. Ich habe zur Unterstützung ein Medi gebraucht und eine tolle Therapie gemacht, die ich nicht mehr missen möchte. Das alles hat mir natürlich in der Gesellschaft den Stempel "Krank" und "Depressiv" aufgedrückt... ich aber sage dazu "Hochsensibel" und das ist eine tolle Gabe. Denn ich bin daran gewachsen und habe Dinge erkannt, die meinen Horizont erweitert haben.

Du wirst in einer guten Therapie dahinter kommen, wie deine Angst und die ZG bei dir mit Vergangenem und erlernten Verhaltensmustern verknüpft sind. Ich mache jetzt seit 2 Jahren meine VT und mir fällt es wie Schuppen von den Augen.... :wink:

In deiner jetzigen Lage ist es schwer durch zu halten - ich weiß. Aber du wirst es auf jeden Fall schaffen. Zu deiner Frage warum es dir jetzt wieder soooo schlecht geht: Es ist bekannt, dass wenn ein zu früher Absetzversuch eines AD´s erfolgt, dass das darauf folgende Tief schlimmer und länger ist, als jemals zuvor. Deswegen möchte mein Doc auch, dass ich das Cipralex noch eine Weile nehme und ich möchte das auf jeden Fall auch!!!

Liebe Grüße von