Hab angst, NIE gesund zu werden...

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

bambam

Hab angst, NIE gesund zu werden...

Beitrag von bambam »

Hallo Mädels,

da bin ich mal wieder und hab etwas, was mich beschäftigt... :oops:

Hatte ja in letzter Zeit nicht gerade DEN lauf was "gute Phasen" angeht, aber es ist ja schon wesentlich besser als noch vor ein paar Tagen - yeah :wink:

Allerdings hab ich echt bammel, das mir diese Tage - an denen ich nicht weiß, warum das Alles, den Tagen mit dieser Angst und diesen negativen Gedanken, die Gedanken an den Tod usw. usw. - eeeeeeeewig bleiben und ich nie mehr so richtig beschwerdefrei sein kann...

Wißt ihr, was ich meine?

Ich kämpfe mit diesen ganzen Sachen schon sooooooooo lange - 3,5 Jahre!!!!
Und ich habe Angst, die einzige zu sein, die nicht gesund wird...

Sorry, wenn ich das jetzt sage, aber: ich dachte, das Patricia oder rosered soooo viel schlimmer als ich dran sind (ist nicht böse gemeint, Mädels :oops: ) und jetzt geht es ihnen wieder so gut (was mich wirklich von ganzem Herzen freut!!! :lol: )... Aber ich kann nicht sagen, das es mir suuuuuper geht...

Sicherlich hatte ich auch längere Phasen, in denen alles gut war und ich "fast" beschwerdefrei war - aber eben nur Phasen!

Mein Mann meint, das wenn wir ein 2. Kind bekämen und dann alles anders liefe (d. h. ich nicht wieder von Anfang an alleine wäre und ihn an meiner Seite hätte etc.) es mir helfen würde, wieder schneller "gesund" zu werden bzw. meine negativen Erinnerungen und Erfahrungen besser verarbeiten zu können...

Also: wird man wirklich wieder gesund - auch nach dieser langen Zeit wie bei mir?


Liebe Grüße,
bambam

P. S.: Noch ne Frage: Denkt ihr, das wir uns nur durch unsere eigenen negativen Gedanken das Leben selber schwer machen?
Ümi

Beitrag von Ümi »

Hi!

3,5 Jahre sind echt ne lange Zeit. Hat mich gerade echt umgehauen! Bei mir ist sinds jetzt 5 Monate und die kommen mir so wahnsinnig lang vor. Ich fühl mich momentan auch besser aber habe ständig auch die angst wann ne schlechte Phase kommt. Habe gerade meine Periode und es geht mir nicht so schlecht wie beim letzten mal. Aber trotz allem hab ich auch schiss niemals wieder gesund hzu werden. Gott sei Dank hab ich keine ZGs. Ist es so das wenn man wenige Symptome hat, auch schneller gesund wird? Woran merkt man das der ganze Spuck endlich vorbei ist. Ähm sorry die Frage kannst Du mir wohl auch nicht beantwortet. Aber glaub mir, diese Ängste und Fragen, stelle ich mir jeden Tag.
micmaria

Beitrag von micmaria »

HUHU

Ich habe auch Depressionen und Panikattaken seit über 4,5 Jahren,ich habe auch Monate in denen es mir gut geht,haber auch schon zweimal meine Medikamente absetzen wollen,war aber nix,es ging mir jedesmal wieder richtig schlecht.

Ich denke man muss es in den Momenten so akzeptieren da wir leider nichts daran ändern können,was mir geholfen bzw immer noch hilft,viel mit den Kindern unternehmen,ansonsten bliebt nicht viel,es ist zwar schwer sich aufzuraffen aber es geht,erstaunlicherweise.

Man hat ja mittlerweile Erfahrung und weiss damit umzugehen denn es geht immer wieder vorüber,ich persönlich habe es seit ich Medikamente nehme nicht länger als drei Tage,niedergeschlagen bin ich mal länger aber es ist nicht so schlimm wie eine Depression.

Ich wünsche Dir alles Gute das es Dir bald wieder besser geht. :!:
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo Bambam,

sieh mal, ich hab das Ganze seit März 2001, also über 6 Jahre. Die Depression ist bei mir rezividierend, also wiederkehrend (und das wird es bei vielen anderen auch).

Trotzdem, die Medikament haben mein Leben wieder lebenswert gemacht, und seit Ostern bin ich eigentlich beschwerdefrei. Das erste Mal seit 6 Jahren fühle ich mich so gut, dass ich überhaupt keine Angst mehr vor irgendwas habe, weder Tiefs (die nicht mehr in der Schwere kommen werden) noch irgendwas anderes. Aber nciht nur die Medis, sondern ein komplettes Umdenken lernen waren der Schlüssel. Man kann die Negativität wirklich wegdenken, bis sie nicht mehr da ist.

LG,
Inez
luna3864

Beitrag von luna3864 »

Hallo,
man darf den Kampf nicht aufgeben. Habe immer wieder schwere Episoden, gerade die 3. Depression, in der es ständig hoch und runter geht.
Nach der Geburt hatte ich ca. 4 Jahre arge Probleme, dann bin ich arbeiten gegangen, das half. Zwei Jahre später kam unsere Tochter in die Schule und es ging wieder los. So schlimm, dass ich in eine Klinik bin. Dann irgendwann wieder ein Job und es ging mir wieder über lange Zeit gut. (Abgesehen von kurzen Einbrüchen)
Und jetzt, nach dem unsere Tochter ihr Abi gemacht hat und im Oktober zu studieren beginnt, ich wieder arbeitslos wurde, hänge ich seit einem 3/4 Jahr wieder in einer Depression. Habe mich jetzt getraut, die Ärztin zu wechseln, da bei ihr nichts geschah. Mehrere Fachleute vermuten nun, dass ich bipolar bin und vielleicht andere Medis bräuchte.
Das Seltsame ist, in einer guten Phase kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, warum es mir so elend ging und dass es wiederkommt. Das tat es leider immer wieder.
Also du siehst, ich kämpfe auch jeden Tag und du bist nicht allein ! Ich denke genauso, dass es bei anderen gut ist und bei mir wird das nie. Aber wir haben wieder gute Zeiten. Durchhalten !!!
Ich drücke dir die Daumen und natürlich allen anderen Mädels hier auch ! ! !
Liebe Grüße und toi, toi, toi !
bellami1983

Beitrag von bellami1983 »

Hallo bambam,

ich kann deine Angst gut verstehen, denn wir sitzen bekanntermaßen im selben Boot.
Auch ich habe Angst nie ganz gesund zu werden, egal was ich tue. Ich denke aber, dass man allein mit den ZG leben kann und auch gut, aber die Depression muss verhindert werden, sonst wird die Qual noch größer. Und gegen die Depression kann man viel tun, auch wenn es langwierig ist.
Insgesamt leide ich seit 2,5 Jahren an diesen ZG wie du. Zwischendurch gab es immer Phasen ohne ZG, aber leider waren dies wenige.

Wir packen das irgendwann, nur wann weiß niemand. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sein ganzes Leben lang darunter leiden muss. Du?

LG Isabell
rebecca

Beitrag von rebecca »

Hallo ihr lieben :wink:
ich melde mich nach langer , langer Zeit auch mal wieder.
Bei mir ist es nun über 4 Jahre her dass ich ins Loch gefallen bin.
Es gab schreckliche Zeiten und dann gab es gute Zeiten.
Raus aus der Kriese war ich nie wirklich und ich weiß nicht ob ich es jemals sein werde. Aber, ich habe gelernt damit zu leben , mal gut und mal weniger gut.
Ich habe versucht es zu verdrängen, es weg zu stoßen , es zu verbannen,
aber besser wurde es als ich es integriert und akzeptiert habe.
Es gehört zu mir, und es hat mich zu der gemacht die ich bin , und ich bin manchmal sogar dankbar dafür , diesen dunklen und schmerzhaften Weg beschritten zu haben. Die Sicht der Welt hat sich für mich erweitert und vertieft.
Liebe Grüße Rebecca
bambam

Beitrag von bambam »

Hallo Mädels,

hatte heute mal wieder einen Tag zum abgewöhnen :cry:

Immer wieder diese Angst und dieses "schwarz" sehen... Immer einen Sinn suchen und einfach keinen finden - es raubt mir die Kraft...!

@rebecca: Dein Beitrag hat mich ehrlichgesagt zurückgeworfen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich mich mit diesen Tiefs klar kommen bzw. leben soll. Auch kann ich sie nicht akzeptieren. Sie zeigen mir allerdings, wie wertvoll das Leben ist, wenn man einfach nur "unbeschwert" leben darf. Materielles ist bei mir völlig in den Hintergrund gerückt - und das für mich die "Gesundheit" einfach das Wichtigste ist...

Aber ich will gesund werden. Ich kann auch mit 2 oder 3 schlechten Tagen im Monat leben - nicht aber mit 29 oder 30 schlechten Tagen.

Geht es Euch auch so, das ihr das Gefühl habt, das selbst die guten Tage nicht mehr zählen und man einfach nur denkt, das man schlechte Tage hatte? So als ob es die Hochs gar nicht gegeben hat... :evil: Wenn ich ein Tief habe kommt es mir vor, als hätte ich nie ein Hoch gehabt... Will uns diese Krankheit alles nur vorgaukeln?

Viele sagen, das alles wieder gut wird aber heute war ein Tag wo ich mir selber gesagt hab: wie oft hast Du Dir schon gesagt, das Du wieder gesund wirst und bis jetzt ist es immer noch so besch... Ich kam mir vor, als würde ich mir selber etwas vormachen...

Wenn ich nur wüßte, warum es mich sooo sehr nach unten zieht... Das es meine Tage sind, glaub ich selber nicht mehr so ganz.
Vor allem steht unser Urlaub vor der Tür - und meine Angst, das ich in den "schönsten" Tagen des Jahres alles wieder nur "schwarz" sehe ist enorm....


Liebe Grüße,
bambam
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Vor allem steht unser Urlaub vor der Tür - und meine Angst, das ich in den "schönsten" Tagen des Jahres alles wieder nur "schwarz" sehe ist enorm....


Damit setzt Du Dich wieder unter Druck. Ich kenne das, war jetzt auch 2 Wochen verreist und "wunderte" mich manchmal, dass meine Angst mitgefahren ist. Bis ich "locker" gelassen habe, ja und, dann hatte ich halt in gewissen Momenten (allein mit den Kids) Angst. Ich weiss ja, es ist nur ein Gefühl, ein Gedanke, der sich aber - würde ich ihn bekämpfen, nach dem Motto: Du musst den Urlaub geniessen, höre auf mit der Panik - um so wilder gebärden würde.
Wenns geht, stell Dich drauf ein, ganz offensiv, dass Du mit deinen Ängsten verreist, das ist besser, als sie sich zu "verbieten". Und sich dann zu "ärgern", dass man sie hat, auch noch im Urlaub.
bellami1983

Beitrag von bellami1983 »

Hallo liebe bambam,

ich möchte mich Carlotta anschließen. Stell dich darauf ein, dass deine Ängste im Urlaub genauso da sein können wie sie es zu Hause sind. Es wäre ja möglich, dass es auch ganz anders wird und es dir relativ gut geht, aber ich würde mal davon ausgehen, dass deine Ängste mitkommen.
Wir wissen beide wie schlimm und schwer das ist, aber du packst das und du wirst sicherlich irgendwann gut damit leben können. Wer weiß ob unsere ZG und das schwarzsehen je aufhören werden. Mein Psychiater sagte einmal: Wenn es eine Depresssion ist, wird es aufhören. Danach war ich auch bedient, denn ich zermarterte mir den Kopf, was ich nun habe. Depression, Zwangsstörung etc..... und suchte immer Gründe damit ich ja gesund werde. Dies ist 2,5 Jahre her und ich habe den Mist immer noch. Mal mehr mal weniger.

Ich denke dass die Zwänge und Ängste weniger werden, ob sie je ganz weggehen, wer weiß, ich denke da kommt es drauf an, ob wir tatsächlich alles verarbeiten können oder auch Erinnerungen und schlechte Erfahrungen loslassen können.

Im Moment tue ich alles wovor ich am meisten Angst habe, mal mehr mal weniger erfolgreich. Ich habe ständig Einbrüche, sogar mehrere am Tag. Also wirklich wie ein Intervall.

Liebe bambam, viele hier haben ihre ZG losgeworden und ihre Ängste, manche arbeiten noch immer dran, sind aber schon daran gewachsen und lassen sich von ihnen nicht mehr so sehr runterziehen. Wir beide schaffen das auch, egal mit welchem Ergebnis.

Fühl dich lieb gedrückt

Isabell
bambam

Beitrag von bambam »

Hallo Mädels,

vielen Dank für Eure aufmunternden Zeilen...

Das ich mich selber unter Druck setze durch die Angst, den Urlaub nicht genießen zu können, weiß ich ja eigentlich selber... :roll:

@bellami: Wie? Dein Psychiater hat gesagt, das wenn es eine Depression wäre, das diese dann aufhören würde? Ich dachte immer umgekehrt: eine Depression hat man und fertig. Die ZGs und Ängste bleiben einem...

Mädels, zur Zeit hab ich wieder diese "jetzt-werd-ich-gleich-verrückt" bzw. "ich-werd-bald-durchdrehen-und-in-der-Klapse-landen"-Phase...

Es ist zum davonlaufen!!!!

Ich frage mich nur: WIE KANN ICH NACH EINER SOOO GUTEN, LANGEN PHASE WIEDER EINEN SOOOOO DERMASSEN KRASSEN EINBRUCH HABEN????????

Kann mir das mal einer erklären?


Liebe Grüße,
bambam
bellami1983

Beitrag von bellami1983 »

Hallo bambam,

mein damaliger Psychiater sagte, dass wenn es eine Depression ist, wird es irgendwann aufhören.
Auch Zwangsgedanken kann man gut zähmen, aber ob diese jemals ganz aufhören, weíß ich nicht.
Wie meinst du denn deine Aussage jetzt genau? Die hab ich nicht so ganz verstanden.

LG Isabell
bambam

Beitrag von bambam »

Hey,

eigentlich ging es mir im vergangenen Jahr - im Gegensatz zu den letzten Wochen - ganz gut. Im April hatte ich sogar noch versucht, mein Medi zu reduzieren, leider mit mäßigem Erfolg.

Ich hatte wenig schlechte Phasen und wenn, dann dauerten diese nur zwei oder drei Tage.

Mittlerweile bin ich echt nur am grübeln, woran mein Tief - oder bessergesagt die aneinander-reihung vieler Tiefs in kürzester Zeit - wohl liegen könnte...
Da wäre die Einnahme von L-Thyroxin und/oder meine Tage, entweder beides oder keines - was weiß ich. Ich verstehs einfach net!

Wie geht es Dir eigentlich, Bellami? Du nimmst doch ein neues Medi, oder?!

Liebe Grüße,
bambam
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Da wäre die Einnahme von L-Thyroxin und/oder meine Tage, entweder beides oder keines - was weiß ich. Ich verstehs einfach net!


Ich weiss, es wäre leichter für Dich, deine Ängste hätten irgendwie EINE Ursache, "am besten körperlicher Natur". Ich bin damals in meiner schlechten Zeit von Doc zu Doc gerannt, habe mich an jeden Strohhalm geklammert, der als Auslöser für meine Ängste in Frage kommen KÖNNTE, mei, da gab es einige ... :-)
Ich persönlich habe keinen gefunden und weiss aber auch, dass es sehr viel schwerer ist, sich einzugestehen (also ich spreche von meinem Fall), dass eben Verlustängste und alte Wunden hinter der Angst stehen. Manchmal passiert es mir heute noch, dass mein Körper Signale aussendet, die ich dann "falsch" deute, dabei sind es eindeutig meine alten Verhaltensmuster und Gedanken, die das auslösen.
Was ist denn mit deiner Therapie? Kommst Du da weiter? Es dauert lange, bis man am Kern ist (ja, das ist leider so, die Seele ist eben träge), aber dann geht es stetig bergauf.
bellami1983

Beitrag von bellami1983 »

Hallo bambam,

mir gehts gerade im Moment eigentlich ganz gut. Heute morgen wackelte es sehr, da kamen mal wieder die bösen ZG, dass ich keine Lust mehr hätte und und und..... aber dann ging es. Hab bis jetzt eigentlich Ruhe vor den Biestern. Ich hoffe dass das neue Medi langsam etwas wirkt.
Hast Recht, nehm jetzt Sertralin und vertrage es ganz gut. Allerdings nehme ich es jetzt erst 1,5 Wochen, mal sehen was noch kommt.

Weißt du, ich such auch immer Gründe für mein Tief und eigentlich hat Carlotta recht. Wenn ein Tief kommt, habe ich meist Gründe, nur diese sehe ich nicht oder will sie besser gesagt nicht sehen. Diese Gedanken haben bei mir die Funktion, dass sie mich ablenken wollen von den Dingen, die wirklich wichtig sind, weil ich Angst davor habe sie zu verändern. Darum muss ich jetzt leider an meine Ängste ran, um aus der Nummer rauszukommen. Ich bin zuversichtlich, es irgendwann zu schaffen, aber wie du weißt, kann das manchmal stündlich kippen und ich liege wieder am Boden.

Was hast du im Moment für Gedanken, also was für ZG?

LG Isabell
Antworten