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Verfasst: 18:10:2005 10:42
von Petra W
Hallo Patricia,

du hast ja heute Deinen Termin beim Azt, erzähle ihm bitte alles, was dich bedrückt, was du erlebst. Nur so kann er Dir wirklich helfen. Vielleicht brauchst Du nur andere Medikamente, aber zu einer Zwangseinweisung wird es nicht kommen!!!!!!

Meine Tochter war auch eine ganz brave, die viel geschlafen hat und sich wenig gemeldet hat, und doch war ich überfordert. Ich saß einfach wie gelähmt da, und hab gewartet, dass ich meine Pflicht wieder erfüllen muss und hab nichts anderes auf die Reihe gekriegt.

Das ist jetzt 5 1/2 Jahre her und mit den richtigen Medikamenten und Therapie geht es mir heute wieder gut. ich habe damals auch geglaubt, dass wird nie wieder. Meine schlimmste Zeit dauerte etwa 2 Monate, bis ich diagnostiziert wurde und dann nochmal 2 Monate bis wir die richtigen Medikamente gefunden hatten. Wenn ich heute daran zurückdenke, denke ich nur "Was sind zwei Monate??? Die sind ja flugs vorüber!" Aber wenn man drinnensteckt, kommt es einem vor wie eine Ewigkeit.

Ich drück Dir die Daumen für den Arztbesuch heute, und denk daran, nur wenn Du ihm wirklich alles erzählst, kann dir adäquat geholfen werden!!!

Viel Kraft, es geht vorüber, Lass dich drücken
Petra aus Wien

Verfasst: 18:10:2005 10:57
von Nora
Liebe Patricia,

ich kann mit Petra nur anschließen. Bitte sprich offen und schonungslos heute mit Deinem Arzt. Gib ihm eine echte Chance Dir zu helfen. Und hab keine Angst. So schnell wird man nicht eingewiesen und schon gar nicht ohne freiwillige Zustimmung. Erst wenn der Arzt genau weiß, was in Dir vorgeht und mit welchen Gedanken Du zu kämpfen hast kann er die richtigen Medikamente und Therapien vorschlagen. Ich hatte vor meinem ersten Arzttermin auch Bammel und mir schon überlegt, was ich der Ärztin sage und was nicht. Aber ich hab mir dann doch alles von der Seele geredet und geheult. Und was soll ich sagen: entgegen meiner Erwartung war sie weder entsetzt noch sprachlos. sie redetet ganz ruhig und besonnen mit mir und machte mir Vorschläge, welche nächsten Schritte wir unternehmen können. Und das allein hat mir schon etwas geholfen.

Ich denk an Dich heute und laß von dir hören. Wir sind da für Dich!
Nora