Hallo Mona!
Na, da hat sich der Zwang nun also eine neue gemeine Variante ausgesucht, um dich zu pisaken. Es gibt ja auch die ZG, die sich geben sich selbst richten, wie im Moment bei dir. Dies ist die einzige Variante die ich persönlich nicht hatte, aber ebenfalls nicht ungewöhnlich ist. Wie ich schon mal erwähnt hatte, ist der INHALT der ZG überhaupt nicht relevant - es geht nur um das zwanghafte "daran denken", dass krankmachend ist.
Wenn ich auch keine ZG gegen mich selber hatte, so hatte ich sehr wohl auch schon so nen ganz normalen "komischen Gedanken" wenn ich z.B. irgendwo in die Tiefe sah: "Wie fühlt es ich wohl an, wenn man runter springt......usw. und sah dann das ganze Szenario. Oder man sieht bzw. hört irgendetwas... mir fählt ein, dass sich ein Bekannter letztes Jahr wirklich das Leben durch erhängen genommen hatte. Auch da ging ich in Gedanken "nur mal so" durch, wie das wohl sich anfühlt usw.... Aber diese Gedankenspielerei wurde nicht zum Zwang, sie ängstigten mich auch nicht, weil ich ja wußte, dass ich das gar nicht will und sie nur mal so Gedanklich durchgehe. Also es war mir einfach klar, dass es nur "ganz normale absurde Gedanken" sind und genau DESHALB, verschwanden sie auch gleich wieder, ohne mir Angst zu machen oder gar zum Zwang zu werden. In diesem Bereich funktionierte also das Ausfiltern und RICHTIG BEWERTEN der absurden Gedanken richtig, so wie es ein sollte. In anderen Bereichen aber - was meinen persönlichen "Super Gau" anbelangte, also das meinem Kind etwas zustößt und das durch mich, weil ich verrückt werde - da klappte es nicht, da waren mir die "ganz normalen Gedanken" so widerlich, dass ich sie lange Zeit - trotz Therpaie und besseren Wissens - doch noch als "wichtig" bewertet habe und sie zum Zwang wurden. Es dauert eine Zeit, bis du dieses Verhaltensmuster durch die Therapie und üben, wieder um trainiert hast. Auch wenn du es von der Logik her weißt, braucht es Übung, Übung, Übung und nochmal soviel Konfrontation. Ich weiß, dass ist sehr, sehr mühsam, man hat viel Angst dabei - Süße, ich weiß was du durchmachst. Aber wenn du wirklich dabei bleibst, an den ZG zu arbeiten, dann wirst du es schaffen. Du wirst nach und nach die Angst verlieren und plötzlich werden die ZG so "langweilig", dass dein Gehirn, diese "ganz normalen Gedanken" sofort als "nicht wichtig und absurd" erkennt und ausfiltert.
Du wirst immer hin und wieder solche Gedanken haben, wie alle Menschen. Ziel soll es sein, diese Gedanken das sein zu lassen, was sie sind: "Unwichtige Gedankenspielereien", die kommen, aber auch wieder gehen, ohne dass sie dir Angst machen und dein Leben dahingehend beeinträchtigen, weil sie zwanghaft sind. Und Voraussetzung dafür, ist das aufbauen von SELBSTVERTRAUEN!!!!! Wer zwanghaft ist, der traut sich ja eigentlich selber nicht über den Weg, er/sie denkt ja immer, ich bin "fehlerhaft" und zweifelt an sich (man nennt Zwangserkrankungen ja auch die "Zweiferlerkrankheit") ich werde evtl. verrückt und mache dann schreckliche Dinge. Menschen mit Selbstvertrauen lachen über absurde Gedanken (meist aber bemerken sie sie nur unterschwellig) und weg sind sie. Es ist die Angst dahinter, die den Zwang entstehen läßt und das mangelnde Selbstvertrauen!!!!
Es geht also in erster Linie um das Aufbauen von Selbstvertrauen durch das wahrnehmen der eigenen Bedürfnisse und das Abbauen der Angst durch die Konfrontationsübungen!!!!
Liebe Mona, du kannst mich immer fragen - ich bin immer gerne für dich da. Hast du schon im Buch gelesen, oder hast du dich noch ein bissl davor "gedrückt"

Ich werde es übrigens heute auch wieder mal anfangen zu lesen, um mein Wissen wieder aufzufrischen!!!
Ganz liebe Grüße von