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Re: PPD?

Verfasst: 07:04:2025 9:41
von Marika
Hallo Sarah!

Das klingt nach einem sehr guten Plan. Besonders das Mirtazapin kann dir helfen Unruhe und Schlaflosigkeit gut zu beheben. Es ist eine bewährte Kombi.
Wie hoch sollst du denn beides dosieren?

Wie sieht es eigentlich mit Therapie aus? Deine Traumatherapie liegt ja glaube ich auch Eis?

Re: PPD?

Verfasst: 07:04:2025 9:46
von Sarash
Hallo Marika,

Erst einmal soll ich beides wieder relativ niedrig dosieren um zu gucken wie ich es vertrage. 50 mg Sertralin und 15 mg Mirtazapin. Wenn der Überhang vom Mirtazapin zu groß wird, würde meine Psychiaterin schneller auf 30 mg gehen, da es in höherer Dosierung wohl nicht so müde macht. Das fand ich interessant.

Die Traumatherapie ist leider immernoch auf Eis gelegt, was natürlich echt doof ist. Der erste Behandler wurde ja längerfristig krank geschrieben, worauf ich dann irgendwann eine neuer Behandlerin bekommen habe. Von der hatte ich einen sehr guten Eindruck, aber sie ist nun leider auch krankgeschrieben. Insgesamt fällt das ganze jetzt schon seit dem 31.01 aus. :(

Re: PPD?

Verfasst: 07:04:2025 10:10
von Marika
Das ist wirklich blöd mit der Therapie... ich denke es würde dir gut tun! Wie siehst du das, kann man da nicht was machen?

Ich drück dir fest die Daumen fürs neue Einschleichen. 15 mg Mirtazapin hatte ich auch.

Re: PPD?

Verfasst: 07:04:2025 11:39
von Sarash
Ich habe eben mit der Ambulanz gesprochen und wie es scheint, soll die Therapie diese Woche wieder stattfinden! Nach 10 Wochen glaub ich es aber noch nicht so ganz.

Wurdest du sehr müde am Morgen von den 15 mg Mirtazapin, Marika? Da ich ja eh schon krasse Morgentiefs habe, stelle ich mir das mit dem zusätzlichen Überhang nicht so schön vor. Ging die Nebenwirkung irgendwann weg?

Re: PPD?

Verfasst: 08:04:2025 8:54
von Marika
Hallo!

Also das Mirtazapin hat mein Morgentief nicht verschlimmert und auch das Aufstehen war nicht schwerer. Bei mir war der Effekt direkt nach der Einnahme am stärksten. 20 min nach der Tablette war ich so müde, dass ich sofort einschlafen konnte. Aber meinen Sohn habe ich in der Nacht trotzdem gehört.

In den ersten Tagen hatte ich am Morgen ein bisschen ein Gefühl, als hätte ich Watte im Kopf. Das hat sich für mich aber nicht unangenehm angefühlt. ❤️

Re: PPD?

Verfasst: 08:04:2025 13:13
von Christina_25
Hallo ihr Lieben,

@Sarash ich drücke dir fest die Daumen, dass das Sertralin das AD ist, das dir den Durchbruch verschafft.
Hattest du eigentlich schon mal Escitalopram genommen gehabt? Wie ich gelesen habe hattest du Citalopram..

@Marika, wenn ich jetzt vergleiche zu vor 2/3 Monaten dann sehe ich schon eine Verbesserung. Gestern hatte ich einen ganz guten Tag aber dann kam mir wieder das Wort „Suizid“ in Kopf und zack ging wieder die Endlosschleife los und das hat mich wieder richtig traurig und wütend gemacht.
Ich weiß ja nun, dass ich mittels des AD meine ZG nicht komplett losbekomme aber das AD sollte doch zumindest gegen diese Depressive Stimmung helfen?!

PS: ich komme gerade von meiner Therapie und sitze alleine und trinke einen Cappuchino

Fühlt euch gedrückt!

Re: PPD?

Verfasst: 08:04:2025 14:16
von Marika
Hey Christina!

Das hatte ich auch, einzelne Wörter oder Bilder kamen mir plötzlich in den Sinn und die ZG gingen wieder los. Zusammen natürlich wieder mit Angst und diese schrecklichen Niedergeschlagenheit. Mit den ZG kam das immer wieder. Aber durch das AD wurde die Angst weniger, dadurch wiederum die ZG und so auch diese depressiven Gefühle. Mein Escitalopram wurde gezielt auf die Angst die hinter den ZG angesetzt. Zusammen mit der Therapie habe ich das in den Griff bekommen.

Da bei mir die Depression durch die ZG kam, mussten die ZG weg und dass die weg gehen, musste ich an der Angst arbeiten. Und da ist das AD sehr hilfreich. Wie gesagt, die depressiven Gefühle hatte ich lange, bei jeder Phase mit ZG. Hatte ich eine bessere Phase, war ich trotzdem nicht himmelhoch jauchzend, sondern meist nur so lala... gerade im ersten Jahr war das oft so.

Würdest du das bei dir auch so beschreiben? Genieß die Sonne!

Re: PPD?

Verfasst: 08:04:2025 17:22
von Christina_25
Liebe Marika,

ganz genau, so geht es mir auch.
Ich hatte zwar schon vor der Schwangerschaft/Geburt Zwangsgedanken bzw. Handlungen aber nur latent und diese waren nicht störend.
Nach der Geburt war ich komplett voller Angst. Und wie du auch sagtest meinte meine Therapeutin heute, dass Angst und Zwang sehr nah verwandt sind.
Also denke ich, dass die ZG durch die Angst ausgelöst wurde.
Ich hatte einen Beitrag im TV gesehen, dass eine Schauspielerin auch eine PPD hatte und Suizidgedanken hatte. Und ZACK haben sich diese Gedanken bei mir festgesetzt.. getrieben von der Angst.

Ich bin die ganze Zeit am Grübeln, ob ich nicht doch auf Escitalopram wechseln sollte oder ob das keinen Unterschied zum Sertralin machen würde? Ich habe halt solche Angst vor dem Tief während des Wechsels..
Andererseits bin ich jetzt bei der Höchstmenge und ja es ist eine Verbesserung spürbar aber mir gehts bei weitem nicht gut. Was denkst du darüber? Ich finde du bist in zu dem Thema sehr informiert. Vielen Dank für deine Unterstützung ♥️

Re: PPD?

Verfasst: 08:04:2025 17:46
von Sarash
Danke, Christina. Nein, escitalopram hatte ich noch nicht. Eigentlich wäre ich lieber darauf umgestiegen, aber meine Psychiaterin fand das nicht so gut in Kombi mit Mirtazapin, da ja beide Medikamente eventuell den QT-Intervall verlängern können. Ich hoffe, dass es kein Fehler ist umzustellen. Ich hatte ja schon Sertralin genommen (on/off) die letzen 5 Jahre, wo es immer prächtig geholfen hat. Nur hat es die PPD leider nicht abgefangen und ich bin trotzdem erkrankt. Daher ja ursprünglich der Wechsel auf Citalopram, was zwar geholfen hat, aber eben nicht ausreichend.

Ich mache mir jetzt auch große Sorgen um die Umstellungszeit. Aber gleichzeitig denke ich, dass der Zustand wie er jetzt ist auch nicht funktioniert. Deswegen gebe ich dem ganzen eine Chance. Ich muss aber auch sagen, dass es die Depression ist, dich mich am meisten fertig macht. Die Zwangsgedanken sind dann nur noch so das „I-Tüpfelchen“.

Überlässt dir dein Psychiater ob du wechselt möchtest?

Re: PPD?

Verfasst: 10:04:2025 9:54
von Marika
Hallo ihr 2!

Wie geht's euch?

Christina, ob ein Wechsel der Gamechanger ist, ist immer sehr individuell und daher fast nicht zu beantworten. Ich habe erlebt, dass Betroffene von einem Wechsel auf Escitalopram profitiert haben, aber das Gegenteil auch. Überlässt dir dein Arzt ob du wecbselst? Generell wird dem Escitalopram ein schnellerer Wirkungseintritt bei weniger Nebenwirkungen nachgesagt.

Sarah: hast du schon mit dem Wechsel begonnen und wie geht's mit dem Mirtazapin?

Re: PPD?

Verfasst: 10:04:2025 10:22
von Sarash
Hallo Marika,

vielen Dank für deine Nachfrage. Nachdem ich das Citalopram über ein paar Tage ausgeschlichen habe, gingen gestern die Absetzsymptome an. Heute begann ich mit Sertralin. Ich fühle mich etwas, als wäre Watte in meinem Kopf. Die Stimmung ist tief und der Antrieb ist wieder ganz im Keller. Kann mich aktuell zu nichts aufraffen und es war sogar sehr anstrengend, meine Tochter in die Krippe zu bringen und danach einbisschen Wäsche zu machen. Ich war ja schon so viel weiter und es ist alles sehr ernüchternd. Das Mirtazapin kommt erst nächste Woche dazu. Gestern brach die Krankheit vor genau 6 Monaten aus und ich weiß nicht wie ich die Stärke aufbringen soll, immer weiterzumachen. Ich trauere meinem alten Leben hinterher, alle Pläne die ich hatte, die Freude, die Leichtigkeit. Ich kann mir gerade nicht vorstellen, dass das alles wieder wird.

Re: PPD?

Verfasst: 10:04:2025 10:30
von Marika
Hallo Sarah!

Ja das ist jetzt eine gemeine Übergangszeit. Hast du nicht Promethazin bekommen, meine ich? Das könnte dir sehr gut helfen, diese Zeit zu überbrücken. Watte im Kopf kenne ich, das hatte ich auch am Anfang mit dem AD. Bist du mit 25 mg gestartet und wie sieht der Dosis Plan aus?

Re: PPD?

Verfasst: 10:04:2025 10:32
von Sarash
Hallo Marika,

danke für deine schnelle Antwort. Ja ich habe Promethazin, aber habe nicht das Gefühl, dass es mir bei meiner aktuellen Symptomatik hilft. Ich bin ja nicht ängstlich, sondern einfach tottraurig und antriebslos. Das macht mich dann ja nur noch müder. Wir sind direkt mit 50 mg gestartet. Da soll ich auch erstmal bleiben, in Kombi mit dem Mirtazapin. Der nächste Termin ist erst in einem Monat.

Re: PPD?

Verfasst: 10:04:2025 11:16
von Marika
Ah, gleich mit 50 mg... gut! Halte uns auf dem Laufenden...

Re: PPD?

Verfasst: 11:04:2025 8:18
von Sarash
Guten Morgen,

ich wollte jetzt auch mal etwas positives berichten. Ich hatte gestern den Termin bei meiner neuer Behandlerin und ich habe einen sooo guten Eindruck von ihr! Ich habe mich so verstanden gefühlt und gleichzeitig wirkte sie sehr kompetent auf mich. Ich war so froh darüber, dass ich danach stundenlang eine Leichtigkeit verspürt habe, die in letzter Zeit sehr rar geworden ist. Ich habe nun endlich eine Psychiaterin bei der ich mich gut aufgehoben fühle, wie auch eine Psychologin bei der ich das Gefühl habe, dass ich wirklich heilen kann. Das sind ganz neue Voraussetzungen für mich und das gibt mir Mut.

Noch eine Frage zum AD einschleichen: ich bin heute natürlich mit einem schlimmen Morgentief aufgewacht, wie immer. Etwa 30 Minuten nachdem ich das Sertralin genommen habe, find wieder das Gefühl von Watte im Kopf an. Aber ich hatte auch das Gefühl, dass ich entspannter werde und ruhiger. Aber das muss doch Placebo sein, oder? Kann es sein, dass es schneller wirkt, weil ich schon einen Spiegel von Citalopram aufgebaut habe? Man hört ja immer die wirken nicht sofort, erst nach Wochen etc. vielleicht ist es auch der Kaffe, der das Morgentief gerade besiegt :-)