Schatten & Licht e. V.

Ich hatte auch das Gefühl nicht mehr ich zu sein, als hätte ich meine Persönlichkeit verloren, ich war leer und erkannte mich nicht wieder. Das habe ich auch meinem Psychiater gesagt weil ich Angst hatte, eine Psychose zu bekommen. Er hat mich aber beruhigt, so lange man Angst hat eine Psychose zu bekommen, hat man keine, hat er mir (vereinfacht) erklärt. In einem psychotischen Schub denkt man nicht so, da fragt man sich das nicht.

Wenn das Pfeifen im Ohr ein Tinitus ist, kann das vom Stress kommen. Durch die Erkranung steht dein ganzes System unter Dauerstress. Aber du wirst das schaffen, dein Gehirn wird keinen dauerhaften Schaden nehmen.

Das Piepen kann gut ein Tinnitus sein. Den habe ich auch in der PPD entwickelt. Ich kann mir vorstellen, dass diese ganzen eigenartigen Symptome schon beängstigend für dich sind. Aber es ist alles total typisch für Depressionen.
Versuch nicht zuviel in dich rein zu hören, dass führt nur zu noch mehr grübelei. Ein wichtiger Punkt ist, die Situation so erstmal zu akzeptieren. Man ist krank und dazu gehören diese Symptome. Genauso wie bei einer Erkältung die Nase läuft und der Hals schmerzt. Du wirst keinen dauerhafter Schaden zurück behalten.

Hallo, war jetzt eben nochmal beim psychiater. Wir erhöhen auf 100 mg. Er sagte, ich habe keine Psychose und bin nicht bipolar, sondern habe nur extrem viel Angst und die wird weggehen. Er ist sich sicher, dass sertalin das richtige Medikament ist. Er meinte, dass meine Depression schon sehr ausgeprägt ist, aber noch nicht so schlimm wie manche in der Klinik und deshalb glaubt er, kriegt er das hin. Ich bin voller Angst.

Glaubt ihr, dass es dann besser greift?

Sehr gut, , ich bin mir ganz sicher, dass ihr das zusammen hin bekommen werdet. Den Eindruck habe ich auch, dass bei dir sehr viel Angst mit dabei ist. Das kann ich gut verstehen, wenn man vorher noch nie mit Depression zu tun hatte, ist es sehr beängstigend was mit einem passiert. Man hat ja wirklich das Gefühl vollkommen die Kontrolle über sich verloren zu haben.
Sertralin ist ein bewährtes Medikament gegen Depressionen und Ängste, es wird dir mit Sicherheit bald helfen und dich besser fühlen lassen!!

Heute Morgen zB.

Hab die Kleine in die Schule und dann wusste ich net zuerst frühstücken, Zähne putzen, kämmen... Dinge, die ich immer automatisch gemacht habe, bin ich jetzt verunsichert und wke verdäppelt.

Ich bin verunsichert, einerseits soll man sich nicht überfordern, andererseits nur rumliegen und grübeln Wirst auch wahnsinnig.

Habt ihr einen Tipp für mich wie ich den Tag organisieren kann? Morgen habe ich einen Termin beim Neurologen, den habe ich aber schon ewig ausgemacht, man bekommt ja auch keinen Termin für eine Zweitmeinung.

Ich bin jetzt etwas ruhiger und beruhigt, aber mein Kopf fühlt sich dennoch schwer an.

Hoffe, der Tag morgen wird nicht wieder all zu schlimm.

Liebste Grüße

Es ist bei Depressionen so, dass Dinge, die sonst total normal sind, einem auf einmal total schwer fallen. Man sich überfordert fühlt oder kann sich nicht entscheiden. Klingt komisch, aber es kann sein, dass man zb nicht die Entscheid treffen kann ob man morgens rote oder grüne Socken anziehen soll, das kann einen schon zuviel sein.
Am besten ist es sich für den Tag einen Plan zu machen mit Aufgaben, die du bewältigen kannst.
Zb könnte für dich es so aussehen.
Aufstehen, duschen, anziehen, frühstücken, Zähne putzen
Kinder anziehen, Frühstück machen, zur Kita, Schule bringen
Pause, dann Wäsche waschen und Mittagessen vorbereiten
Pause, Kinder holen, Mittag essen
Pause, Hausaufgaben, spielen
Abendessen, Bett Programm
Pause auf dem Sofa
Nur so als Beispiele für Struktur, die in der Depression sehr wichtig.

Danke sowas hab ich gebraucht!

Werd ich das iwann wieder automatisch machen können???

Natürlich!

Ich wollte noch was fragen... Man sagt ja immer sowas hängt auch mit den hormonen zusammen. Aber ich frage mich, bei mir fing es ja in der ss schon an. Da gab es ja eig noch keinen hormonsturz. War es vlt keine ss depression sondern eine normale depression? Heute habe ich das Gefühl, meinen Körper wieder zum ersten Mal zu spüren. Abends bekam ich Übelkeit und Durchfall. Sorry. Hoffentlich sind das keine Nebenwirkungen vom Medikament ubd ich vertrage es... Bisher wars ok. Nehme es jetzt 4 Wochen.

Habt ihr noch Strategien für mich, wie ich mit diesen schlimmen Phasen umgehen soll? Raus, ablenken, Haushalt?

Danke dass ihr immer für mich da seid.

Und nochwas, ihr sagtet ja mit dem Antidepressiva wird es leichter, aber es wird trotzdem diese schlechten Phasen geben.

Was nützt es dann eigentlich? Aber eine deutliche Besserung sollte svhon zu spüren sein?

Die schlechten Phasen werden immer weniger und milder, die guten immer häufiger und stabiler. Bis man symptomfrei und stabil ist. Das alles braucht Zeit und Geduld.

Es wird nicht so bleiben, du wirst gesund werden.

In der Schwangerschaft findet ja auch eine starke Hormonveränderung statt, deshalb kann es eben auch da schon zu Depressionen kommen. Peripartale Depressionen nennt man das ganze zusammen gefasst: Depressionen rund um Schwangerschaft, Geburt und das 1. Jahr danach.

Hallo,

ich war heute beim Neurologen. Er ist sich jetzt nicht sicher, ob das eine Depression ist. Jetzt bin ich total verunsichert. Er würde aber die 100 Sertalin lassen, Zopiclon lassen und zusätzlich Pregabolin geben. Er meinte, nach 3 Tagen werde ich mich spürbar besser fühlen. In 2 Wochen würde er Hirnströmungen untersuchen. Er meinte bei mir sind Stoffe in Gehirn durcheinandergeraten, aber er verspricht mir, dass es weg geht. Ich will aber nichts ohne meinen Psychiater entscheiden. Ich habe ihn angerufen und werde das mit ihm mal besprechen. Habe nur Sorge, dass er sich hintergangen fühlt, weil ich jetzt beim 2ten Arzt war. Aber ich will doch nichts unversucht lassen.

Was würdet ihr tun an meiner Stelle?

Auf jeden Fall mit dem Paychiater reden, er sollte unbedingt informiert sein, dass noch ein Medikament dazu kommt. Ich glaube du stillst noch, oder habe ich das falsch im Kopf? Müsste man dann abklären, ob das zu vereinbaren ist.

Wahrscheinlich hat er die Botenstoffe im Gehirn gemeint, die durcheinander gekommen sind. Das ist bei psychischen Erkrankungen der Fall. Ein AD greift u.a. genau dort regulierend ein.