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Verfasst: 22:08:2009 22:09
von Feebie
Hallo ihr Lieben,

ehrlich gesagt hatte ich mich jetzt auch schon nicht mehr wirklich getraut zu schreiben, denn zu den Themen die hier inzwischen besprochen wurden, habe ich leider doch noch überhaupt nichts zu sagen... :(

Ich wünschte, auch mir würde es gut genug gehen um über "möchte ich arbeiten gehen, kann ich arbeiten gehen, darf ich arbeiten gehen" nachzudenken... Leider ist das Stadium meines Krankheitsbildes doch noch ein anderes, auch wenn ich mal dachte mit der Spielgruppe beginnt auch ein neuer Weg für mich...

Im Moment hänge ich aber noch immer ganz tief in dem Spielgruppenproblem und muss das erstmal lösen, bevor ich über weitere Schritte mal nachdenken kann.

Falls es noch jemand wissen möchte, ich bin tatsächlich am Freitag doch noch über meinen Schatten gesprungen und bin mit meinem Sohn für 1,5 Stunden zur Spielgruppe gegangen. Ich bin extra später hin, damit das erste Weinen der vielen Kinder gröstenteils vorbei ist. So war es auch. Aber immernoch weinten einige immer wieder mal und ein kleines zuckersüßes Mädchen hat sich mich als Trösterin auserkoren. Sobad sie traurig wurde kam sie zu mir gelaufen und streckte die Arme aus. Mein Sohn fand das gar nicht gut und weinte jedesmal fürchterlich aus Eifersucht mit, wenn er nicht eh schon weinte, weil ihn das Weinen der anderen jedesmal mit ansteckt.

Naja, wie ihr schon hört, war es wieder kein wirklich schöner Tag, obwohl ich versucht habe ganz neutral dort aufzutauchen. Aber schon die Begrüßung war eher abschreckend. Meinem Sohn wurde nur ein Hallo entgegengerufen (er wußte gar nicht wo es herkam) und das wars dann, ich wurde gar nicht begrüßt, obwohl ich ein lautes Guten Morgen von der Tür herrief. Die beiden Betreuerinnen waren aber so sehr in ihre Gespräche vertieft, das sie für mehr keine Zeit hatten. Auch die Kinder wurden gerne mal ignoriert, obwohl sie eine von den Beiden etwas gefragt haben. Da wurde einfach nicht geantwortet und weiter geschnattert. Dann wirkte das ganze sehr Konzeptlos und ich saß da und hätte am liebsten gesungen, vorgelesen, die Kinder ein wenig gezielt unterhalten, aber ich kann mich da ja nicht einfach einmischen. Im kleinen Kreis habe ich das dann getan. Naja, ich habe mal gegoogelt was eine Spielgruppe denn eigentlich "bedeutet" und es geht woohl tatsächlich nur darum, das sie dort andere Kinder treffen, aber nicht unterhalten werden. Da hatte ich dann wohl einfach eine falsche Vorstellung und mir von deren vorherigen Ankündigungen ein falsches Bild gemacht.

Lange Rede kurzer Sinn, ich schaue es mir mit meinem Sohn nächste Woche nochmal an und entscheide dann. Da mich immer wieder etwas anderes stört, wird es aber eher schwer meine negative Meinung nochmal um 180 Grad zu drehen, das gebe ich zu. Aber ich war immer ein Mensch der nicht schnell aufgibt und Menschen oft weit mehr als eine zweite Chance gibt. Vielleicht wird es ja noch was. Hoffnung... eine meiner Stärken (manchmal). :wink:

Am Montag habe ich auch erstmal wieder Therapie, vielleicht klärt sich da ja noch einiges.

Danke liebes Schwesterherz für deine Unterstützung!

Gute Nacht an alle!
LG Feebie

PS: Ich bin ganz schön alle von dem vielen Nachdenken und Reden über dieses Speilgruppenthema. Ist seltsam wie sehr mich so etwas heutzutage aus der Bahn wirft. Vor der PPD hätte mich das nicht annähernd soooo sehr beschäftigt...

Verfasst: 22:08:2009 22:37
von rio75
Hallo und Guten Abend Feebie,

es tut mir sehr leid das die Kindergartentanten so ignorant sind und die anderen Mütter so uninteressiert.

Ich bin aber sehr stolz auf Dich das Du es nochmal versucht hast, vor allen Dingen das Vorlesen und singen fand ich Klasse !
Ja sowas wird in der Krippe von den Erziehern übernommen :wink:

Aber Bitte sammle in den nächsten Wochen erstmal Kraft für Dich, dann spürt das auch Dein Söhnchen und Euch Beiden gehts gut.
Lass die Spielgruppe einfach wirklich sein, da deren Konzept ja wohl hinten und vorne nicht stimmt.

Ich habe und das möchte ich betonen, meinen Sohn in die Krippe gebracht, als ich bereits fast 2 Jahre AD genommen habe und stabil war.
Auch dann hatte ich noch Grummeln, aber meinem Süßen hat es dort an nichts gemangelt und ich habe sage und schreibe 1,5 Jahre nach einer passenden Krippe gesucht ! Es war viel Schrott dabei. Doch ich habe dann doch noch diese Perle gefunden !

Also lass Dir Zeit, wenn es Dir besser geht, schau Dir einige Krippen oder Später Kitas an und wenn es Dir nicht gefällt, dann sind die eben doof :lol: und Du suchst weiter.

Für die nächste Zeit viel Kraft

und Gute Nacht sagt rio

Verfasst: 23:08:2009 10:15
von Deria
Liebe Feebie,

ach, mensch, beim Lesen bekam ich doch nun ein bisschen Tränen in die Augen, weil ich mir so gut vorstellen kannst, wie es dir geht.
Ich würde mir auch für mein Kind wünschen, das es ein bisschen Anleitung bekommt, Lieder lernt und so auch das soziale Verhalten mit anderen Kindern. Das der Lütte lernen kann, das ein bisschen Trost für ein anderes Kind nicht bedeutet, er verliert Mamis Liebe.
Ich kenne Spielgruppen auch anders - bei uns im Ort (gleich um die Ecke) höre ich oft Trällern, Singen und Lachen....die Erzieherinnen kümmern sich rührend um die Kleinen und ich habe nicht das Gefühl, es ist ein "Aufbewahrungsort"...da kann ich mir das Weinen der Kinder gut vorstellen, das erstens bedeutet: meine Mami ist weg und nun stehe ich da.
Die, die mich immer bespaßt, mit der ich mich wohlfühle ist weg - und es gibt keine Alternative.

Ja, wie gehst du damit jetzt um? Im KiGa ist es später dann definitiv so, das es Anleitung gibt. Wenn gutes Wetter ist, toben die Kids auch draußen herum. Aber, sie malen auch, sie lernen Lieder. Ich weiß das noch von meiner Tochter, die plötzlich ganz viele Ideen hatte.
Und ganz viel Neues vom KiGa mitbrachte.

Die negative Meinung zu ändern, mh, du wirst immer etwas finden, weil dein Herz keine Ruhe findet!
Lass es diese Woche auf dich wirken. Schau, wie du da sein kannst und wenn's nicht geht: ihr müsst nicht.
Dann empfinde ich es auch für besser, das ihr euer Leben ohne Spielgruppe weiter genießt, so wie ihr es sonst auch tut.

Ich wünsche dir einen schönen, entspannten Sonntag.
Drück dich mal
Deria

Verfasst: 23:08:2009 10:42
von Feebie
Hallo an Euch und einen schönen Sonntag,

vielen Dank für eure Rückmeldungen und eure Erfahrungsberichte. Es tut mir gut zu hören, das auch ihr nicht mit jeder Spielgruppe zufrieden ward, das ihr auch länger gesucht habt, oder euch ganz dagegen entschieden habt. Ich dachte ja schon, ich wäre ein "Alien" unter all den Müttern, weil ich mich da nicht wohl fühle...

Das Konzept dort ist wirklich sehr grob gestrickt. Um 9:00 Uhr Treffen und dann 1 Stunde freies spielen. Mit Spielsachen die aussehen als wären sie vom Spermüll, ich sehe ein, das es Kindern nichts ausmacht, aber mir! Es ist auch nichts sortiert und in all den schäbigen Kisten finden sich in dem Durcheinander neben Autos, Puppengeschirr und Bauklötzen auch alte Knetereste und reichlich Staubflusen. Eine Kiste sieht ähnlich chaotisch aus wie die andere und die sind so schlecht gelagert, das kein Kind sich die selbst herausziehen oder holen kann. Alles steht irgendwo im Regal herum ohne irgendein Schema und viel zu hoch.
Der Fussboden besteht aus grauem Linoleum und es gibt nur ein Spielteppich der auch nur die erste Stunde hingelegt wird, und der ätzend nach "Feuchtigkeit und Muff" riecht. Aber nützt ja nix, denn es ist die einziege Sitzgelegenheit neben einer schmuddeligen braunen Kordmatratze um auf dem Fussboden zu spielen. Naja, und so zieht sich die Optik komplett durch.
Um 10:00 Uhr wird dann gefrühstückt, und das ist das einzige bisher, was mir gefällt. Alle Kinder sitzen an den Tischen und "versuchen" gemeinsam zu frühstücken.*g* Das dauert natürlich nicht lange und dann wird ein Stuhlkreis aufgebaut und 2 (!) ganz kurze Lieder gesungen. Letztens haben sie es mit einem Mitmachlied versucht, aber das war für ca. 4-jährige gedacht. Die Lütten wußten gar nicht was sie machen sollen und waren völlig überfordert. Warum singt man nicht erstmal etwas wie "Häßchen in der Grube" oder so. Naja, jedenfalls endet dann schon der offizielle Teil (Dauer also ca. 30 Minuten mit Frühstück) und dann ist wieder freies Spielen angesagt. Und das heißt halt wirklich das alle Kinder das machen, was sie wollen und jedes etwas anderes.

Naja, was ich erwartet hatte war schon ein wenig wie Kindergarten. Nur eben in etwas "abgespeckter Version" und eben für 2-jährige geeignet.

Aber wie gesagt, ich bin froh das ihr auch nicht unbedingt zufrieden ward und ich versuche mir jetzt die Erlaubnis zu erteilen, frei zu entscheiden, was wir tun werden.

Meine Alternativlösung wäre nämlich einen Tag zum Kinderturnen zu gehen, einen Nachmittag in unserem riesigen Garten ein "Kinderkaffee" zu veranstalten und ansonsten halt die Mütter und Kinder treffen, die wir sonst auch getroffen haben. Wir waren ja sonst auch im Freibad oder auf dem Spielplatz etc.

Heute wäre allerdings auch ein Tag, an dem ich mir gut vorstellen könnte auch mal 2 Stündchen für mich zu haben, und sei es nur, um in Ruhe den Haushalt zu machen. Im ganzen Haus hat man inzwischen Sand unter den Füßen, wenn man Barfuss läuft :oops: , denn die riesige Sandkiste im Garten fordert ihren Tribut... :roll: Heute macht mir das ein wenig ein schlechtes Gewissen...

Okay, mit der Erkenntnis keine Aussätzige zu sein und nicht übertrieben pingelich und zu anspruchsvoll zu sein, werde ich jetzt beruhigt in den Sonntag starten und den Staubsauger schwingen.

Ganz liebe Grüße an euch und allen einen schönen Sonntag!
Feebie

Verfasst: 31:08:2009 13:29
von AmoebeMS
Hallo zusammen,

wer will denn diesen Thread hier schon aufgeben????

Oh Mann, ich habe heute Mittag beim Lesen der letzten Beiträge doch glatt vergessen meine Kinder pünktlich vom Kiga abzuholen. Grins. Böses Mädchen!

Ich gebe außerdem noch zu, dass ich einen winzigen Moment lang bereut habe in den Urlaub gefahren zu sein und so eine „spannende“ Entwicklung versäumt zu haben. Aber der Moment war wirklich nur gaaaaaanz kurz. Da haben die Damen ja wirklich ihr Bestes gegeben! Und ich war nicht dabei. Wugiwugi.

Jetzt aber zu dir, Feebie, du Alien, du.

Wie ich schon mal schrieb, besuchten meine beiden Buben ab 2 Jahren eine Spielgruppe. Es war anfangs ebenfalls sehr choatisch, natürlich, die Kinder müssen erst mal sich selbst in der Gruppe finden, einen Bezug zur Leitung aufbauen, und auch zu den anderen Kindern. Das braucht alles seine Zeit und Geduld und auch viele Rituale, wie auch zb das gemeinsame Frühstück. Auch das Singen ist doch toll. Du wirst sehen, dass die Kleinen es viel schneller erlernen und mitmachen als du denkst.

Es lief bei uns alles sehr ähnlich zu deinem Bericht ab, muss ich sagen. Und was das alte Spielzeug angeht, so haben wir Mütter in der Gruppe erst mal Klarschiff gemacht. Abends. Zusammen. Wir haben neues Spielzeug günstig besorgt, wir haben den Raum freundlich gestrichen, Regale angebracht, Kleiderhaken, alte Stühle wurden neu angestrichen, ein Regal für Schuhe und Rucksäcke wurde gestiftet, alle Spielkisten wurden entrümpelt und ausgemistet, mein Mann hat Lampen repariert und Spiegel angebracht, und so weiter und sofort. Das alles kam aber nur zustande, weil wir alle an einem Strang zogen (beste Freunde waren wir alle natürlich nicht immer, versteht sich, bei so vielen dickköpfigen Müttern), aber wir haben es angepackt. Es benötigt natürlich Engagement und das hatte unsere neue Leiterin und es sprang auch direkt auf uns über.

Wie ist denn Eure Leiterin? Oder sind es mehrere? Kann man da nicht noch mehr auf die Beine stellen? Was ist mit den Beiträgen in einer solchen Gruppe? Steht Geld zur Verfügung für Anschaffungen? Was ist mit einem Zuschuss für Spielgruppen? Kann der beantragt werden? Bei uns waren es immerhin 420 Euro und die wurden auch direkt in Spielzeug und Bastelmaterial umgewandelt! Berichte doch noch etwas.

Weißt du, ich habe alle Finanzen für die Spielgruppe erledigt. Beiträge eingetrieben, mich mit den Ämtern beschäftigt. Alles durch qualvolles Selbsterlernen. Aber Spaß gemacht hat es dennoch. Und die Kinder hörten auch wirklich nach einiger Zeit auf zu weinen. Wirklich. Grins.

LG AmoebeMS


P.S. Das soll keine Überredung oder so was an dich sein, liebe Feebie. Nein. Ich finde es selbst nur schade, wenn aus so einer Möglichkeit der Spielgruppenteilnahme nicht mehr gemacht wird. Sei es von der Leitung, von der Kirche (bei uns wurde der Raum von der Kirche gestellt) oder von den Eltern.

Verfasst: 31:08:2009 13:56
von Feebie
ALSO.....
Nachdem ich sooo lieb gebeten wurde doch nochmal die aktuelle Lage zu schildern, werde ich das mal machen....

Zuersteinmal, ja auch diese Spielgruppe wird von der Kirche unterstützt. Gelder stehen wohl keine mehr zur Verfügung. Ich schätze die sind alle in Bobbycars geflossen, denn die gibt es in der Gruppe wie Sand am Meer. Sogar welche für drinnen und für draußen, ich schätze so mind. 20 Stück. :shock:

Den Raum kindgerechter umgestalten kann man nicht, denn der wird auch noch von anderen Gruppen genutzt. (Konfirmanden, Gesprächskreise, etc.) deshalb muss ja morgends auch alles ein und mittags alles wieder weggeräumt werden. Also nix mit bunten Tapeten an die Wände usw. Klar ginge es sicher etwas besser, aber ich weiß nicht, ob ich tatsächlich die Energie aufbringen kann und möchte, das alles in die Wege zu leiten und allen anderen in den Hintern zu treten. Die "Macherin" in mir ist irgendwie seit 2 Jahren verschwunden und ich weiß nicht, wo sie ist. :?

Also die "Leiterin" ist keine Pädagogin sonder macht das irgendwie nur so privat und ist (glaube ich) im Laufe der Jahre etwas betriebsblind geworden. Sie sieht vielleicht den schleichenden optischen Verfall der Sachen gar nicht. Und die "Pädagogin" die dabei ist, ist wohl erst letztes Jahr quer eingestiegen und hat ihren Platz da selbst wohl noch nicht ganz gefunden.

Naja, jedenfalls habe ich tapfer am letzten Dienstag meinen zweiten Elterndienst gemacht und fand den Tag nur schrecklich. Die Kinder weinten wie immer. Als es nach Draußen gehen sollte, da wurde ich zum Spülen abkommandiert, und wo ich ja schon mal dabei war, konnte ich ja auch noch gleich fegen etc. Und in der Zeit hat niemand meinen Sohn mit angezogen und es hieß dann nur plötzlich: "Ihr könnt ja nachkommen, wenn ihr fertig seid.".... :evil:
Ich habe dann eine Mutter gebeten meinen Sohn mit raus zu nehmen und dann alles andere erledigt und beim Raumfegen festgestellt, das wir soeben also noch auf diesem zusammengefegten Dreck gespielt hatten, und das war nicht der Dreck von diesem einen Tag...
Mittwoch sind wir dann nur noch kurz hin und am Freitag auch.

Aber was rede und rede ich hier....

ICH HABE UNS WIEDER ABGEMELDET!!!

Und ich stehe dazu! Wir sind eben noch nicht so weit. Beide nicht! Mein Sohn hatte seinen Schlafrhytmus total aufgegeben und nun hoffe ich, das er ihn wieder findet. Und ich bekam schon Bauchschmerzen, wenn ich wußte das wir da wieder hin "müssen". Das kann es dann ja nicht sein.
Ich habe uns also lieber wieder für einen gemeinsamen Kurs angemeldet. "Kleine Entdecker" heißt der und wir singen und toben dort ganz viel und entdecken in aller Ruhe andere Kinder (wir haben den schon mal gemacht und nun läuft er weiter). Und zum Kinderturnen wollen wir evtl. auch, da schauen wir in 14 Tagen mal rein.

So, mein Sohnemann hat seinen Schönheitsschlaf beendet.

Liebe Grüße,
Feebie

Verfasst: 31:08:2009 14:25
von AmoebeMS
Hallo Feebie,

ich stimme dir zu! Gut gemacht. In sooo eine Gruppe hätte ich meine Kinder auch nicht abgegeben. Das ist wohl genau die Beschreibung, wie eine solche Kindergruppe nicht ablaufen soll. Ich hatte wahrscheinlich mehr Glück und das gehört auch dazu.

Aber noch eine Sache möchte ich ergänzen: die Macherin in dir ist noch da! Und sie würde auch wieder „erblühen“, wenn die Gegebenheiten in zb einer gut geführten Spielgruppe oder auch anderswo anders sind als du sie hast (leider) erleben müssen. Mir sträuben sich gerade die Nackenhaare, obwohl ich das eigentlich „fast“ erwartet habe, nach deinen ersten Beschreibungen. Was mutet man da den Kindern eigentlich zu? Im Dreck spielen ist ja schön und gut, wenn´s ein Kuhstall ist oder auch ein dreckiger Sandkasten (und das sind sie ja fast immer), aber von einer Kinder- oder Spielgruppe erwarte ich anderes. Die Voraussetzungen waren bei uns gänzlich andere, auch wenn wir selbst viel dazu beigetragen haben. Doch das hat ja auch uns Müttern Spaß gemacht. Und das erweckt auch eine Macherin, wenn sie auf Gleichgesinnte trifft!

Liebe Feebie, auch wenn ich es dir wirklich anders gewünscht hätte, nämlich dein Kind vormittags gut aufgehoben zu wissen und dich selbst mit einem heißen Tee und Buch im Garten oder auf dem Balkon, so bleibt mein Wunsch bestehen. Wer weiß, durch Hörensagen und beiläufige Erkundigungen bei Müttern auf dem Spielplatz oder weiß sonst wo, kann sich immer rasch etwas Neues und auch Schönes ergeben.

Das wünsche ich Euch. Aber auch viel Vergnügen beim Entdecken, natürlich. Danke für das Feedback, auch wenn ich leicht ärgerlich bin.

LG AmoebeMS

Verfasst: 31:08:2009 15:04
von Leuchtkäfer
Hallo Feebie,

ist echt besser so, daß Ihr Euch da wieder abgemeldet habt, das letzte, was Du geschrieben hast, klang ja furchtbar.
Oh, Mann, ich denke auch schon die ganze Zeit darüber nach, wie ich meinen Kleinen wann betreuen lassen soll. Das sind echt Entscheidungen...

Euch noch einen schönen Tag und viel Spaß bei den "kleinen Entdeckern".

Grüße von Leuchtkäfer

Verfasst: 01:09:2009 21:11
von mici
Guten Abend, die Damen,

es wird Zeit, dass ich mich auch mal einklinke :lol:
Für uns fängt nämlich am Donnerstag die Eingewöhnung in der Krippe an. Meine Tochter ist dann 11 Monate alt und ich möchte gerne mein Studium beenden. Laut Studienordnung könnte ich durchaus auch noch ein weiteres Jahr pausieren und weiterhin den anstrengenden Babyalltag genießen. Die Krippe ist nicht mal unsere erste Wahl; sie ist ok. Vielleicht ein bisschen rummelig. Aber wohl ganz gut organisiert, so weit mein erster Eindruck. Wir wohnen mitten in der Stadt von Hamburg, deswegen haben die zentral gelegenen Krippen hier alle nur kleine Gärten. Der von unserer Krippe ist während der Trockenperiode abgebrannt. Deswegen stehen jetzt auch die ganzen Buggys und Kinderwägen im Toberaum, wo eben sonst getobt werden könnte. Der Raum, in dem die Krippenkinder betreut werden, ist winzig. Es kommen 10 Kinder auf drei Betreuerinnen. Ich habe keine Ahnung, wie ich das alles finden soll. Mir ist nicht mulmig oder so, ich bin aber auch nicht restlos überzeugt. Noch dazu, weil ich ja auch noch ein weiteres Jahr warten könnte und dann vielleicht was passenderes finden würde. Um ehrlich zu sein: In dieser Krippe habe ich meine Tochter jetzt nur deswegen angemeldet, weil sie dann automatisch in eine Einrichtung wechseln kann, die von uns 5 Minuten zu Fuß entfernt ist, aber sich momentan noch in der Fertigstellung befindet. Wohl im Januar findet dann der Wechsel statt und sie muss sich neu eingewöhnen. Auch nicht ideal. Ich könnte sie natürlich auch auf die Warteliste für die neue Krippe setzen lassen, aber dann ist nicht klar, ob sie auch bevorzugt behandelt würde. Und falls sie dann im Januar nicht genommen wird, kann ich es für ein weiteres Jahr vergessen, mein Studium zu beenden.
Ich würde meine Tochter im Prinzip gerne noch weiter alleine betreuen, aber ich habe auch das Gefühl, dass ich das gar nicht so gut kann, wie wenn sie in die Krippe käme. Hier zu Hause fällt uns beiden oft die Decke auf den Kopf. Ihr eigentliches Spiel ist es zur Zeit die Welt zu entdecken. Dafür sitzt sie nie lange auf einem Fleck, sondern sie untersucht halt alles, was sie erreichen kann. Ich muss sie eigentlich von allem abhalten. Wir gehen viel raus. Draußen lass ich sie machen, auf dem Spielplatz bewegt sie sich sehr weit von mir weg, schaut sich oft um und wenn sie mich sieht, krabbelt sie weiter. Sie ist sehr kontaktfreudig, vergisst alles um sie rum, wenn sie andere Kinder (oder Hunde) sieht. Wenn aber jetzt das Winterhalbjahr kommt, werden wir uns nicht mehr so viel auf Spielplätzen aufhalten können. Aber es ist leider auch völlig illusorisch, dass wir unsere jetzige Whg. kindgerecht gestalten. Wir haben Unmengen an Büchern und CDs. Wir haben zu wenig Schrankplatz, d.h. viel Zeug liegt einfach nur rum, unsere Whg. ist ein einziges Provisorium. Ich habe manchmal den Eindruck, als würde es ihr hier zu Hause mit mir auch nicht nur gut gehen, weil sie an so vielem gehindert wird. Ob sie sich aber in der Krippe wohlfühlt, bleibt abzuwarten. Wenn nicht, dann stehen wir mal wieder vor einem Dilemma. Diesen Begriff bemühe ich ich gerne einmal häufiger, weil er aussagt, dass hinter jeder möglichen Entscheidung ein Ergebnis steht, das suboptimal ist. Deswegen ist es dann auch im Ermessen der Betroffenen sich für eine suboptimale Lösung zu entscheiden und diese dann zu vertreten. Aber ein Dilemma bleibt es. Nur Lotte scheint keinem Dilemma aufzusitzen und ist Feebie und mir somit um einiges voraus. Denn die Kinder in die Betreuung zu geben, wo diese sich wohlfühlen und selber einer Arbeit nachgehen (zu wollen), auf die man sich freut, das erscheint mir doch sehr gelungen. Trifft allerdings auf meinen Fall nicht zu - oder möchte einer von euch mein Studium zu Ende bringen 8) ??
Nun ja, ich werde berichten. Ich bitte um Verzeihung, wenn sich dieser Threat jetzt auch durch meinen Beitrag von Feebies ursprünglichem Problem entfernt hat.
Ich hatte aber bei den letzten Kommentaren das Gefühl, dass Feebie sehr selbstbewusst eine Entscheidung getroffen hat, die alles andere als suboptimal auf mich wirkt. Ich hoffe, mein Eindruck ist richtig und ihr fühlt euch mit der jetzigen Situation wohl. Wir werden in Zukunft übrigens auch einmal häufiger einen Babysitter bemühen, der uns die Kleine auch an Nachmittagen mal für zwei Stunden abnimmt, wenn mein Mann und ich mal durchatmen wollen. Das wäre ja vielleicht auch für Dich, Feebie, noch eine Überlegung wert, denn so kämst Du auch mal zu ein paar Stunden Freizeit für Dich, ohne dein Kind in einer gammeligen Spielgruppe loswerden zu müssen.

Herzlichst, MICI

Verfasst: 01:09:2009 21:54
von lotte
@ mici und alle anderen.
Da Du mich, mici, noch mal erwähnt hast, Du meintest mich doch, oder? ;), hier noch kurz ein Bericht über unsere Krabbelstube (dort gingen beide Mädels ab 12 Monaten hin, für einen halben Tag - inkl. Mittagsschlaf dort in den Räumen).

Schreibe das extra noch mal, weil es schon enorm wichtig ist, wo und wie die kids untergebracht sind, sonst hätte auch ich keine Ruhe beim Arbeiten ;)

Wir (ich sage wir, weil ich gleichzeitig zum Vorstand der Krabbelstube + Kiga gehöre) sind eine Elterninitiative. Die einzige Krabbelstube, die so früh Kids aufnimmt. Früher haben wir Eltern uns um alles gekümmert, auch ums Essen, Elterndienste etc. Da die Nachfrage nach dieser Betreuungsform enorm gestiegen ist, mussten wir irgendwann einen Koch einstellen. Der kocht übrigens jeden Tag frisches Bio-Essen ;) Von Anfang an allerdings waren ausgebildete Erzieherinnen am Start, die Eingewöhnung lief nie ohne uns Eltern usw, also "professionell", wenn man so will ;) Hatte nie das Gefühl (ausser ganz am Anfang, als beide weinten - aber ich sass oben im Büro und wurde geholt, wenn es zu arg wurde), es würde beiden dort nicht gut gehen.
Im Gegenteil: da es dort viele sinnvolle Regeln gibt (nicht mit Essen rumrennen, feste Zeiten und Förderung jedes Kindes, Achtung der anderen Kids, 4 Erzieherinnen + Prakti für 20 Kinder) haben wir die pos. Seiten hier auch schnell zu Hause festgestellt.
Und für mich sehr wichtig: Meine Große (fast 10 Jahre) hat dort ihren besten Freund kennengelernt, mit dem sie erst in der Krabbel, dann im Kiga, jetzt auf der Grundschule und später im Gym. sein wird. Wir haben auch ein riesen Netzwerk zu anderen Eltern aufgebaut, weil sich jeder irgendwie kennt. Sprich: kann mein Freund oder ich nicht rechtzeitig abholen, nehmen sie befreundete Eltern mit. Und mit der kleinen (5) ist es dasselbe. Jetziger Freund aus der Krabbel geht mit ihr nach dem Kiga .... na Ihr wisst schon;)

lange Rede, die Betreuung muss stimmen, nicht suboptimal, sondern beinahe "perfekt" sein. So, dass man eben als Mutter in aller Ruhe und mit gutem Gewissen arbeiten gehen kann.

LG
Lotte
PS Was studierste denn? ;)

Verfasst: 01:09:2009 22:11
von mici
Hi Lotte, ja meinte Dich. :wink:

Die Einrichtung, von der Du schreibst, klingt echt sehr gut. Leider haben wir hier in Hamburg für die meisten Einrichtungen ewig lange Wartelisten. Und für die guten Einrichtungen ist es fast ausweglos einen Platz zu bekommen, wenn man sich nicht schon während der SS angemeldet hat. Ich denke, ob sich meine Kleine dort wohlfühlen wird, steht und fällt mit der Sympathie der Erzieherinnen. Auf die bin ich auch wirklich gespannt, ich habe sie nämlich noch gar nicht kennengelernt. Und ich denke auch, dass es in dem Alter von knapp einem Jahr noch nicht ganz so arg darauf ankommt, ob die Kleinen wahnsinnig gefördert werden oder so, sondern dass sie einen halbwegs geregelten, FRIEDLICHEN (das ist mir wirklich sehr wichtig) und spielerischen Tag erleben. Naja, und ganz perfekt wird es vielleicht nie sein, aber das ist ja generell im Leben eher eine Ausnahme, dass man mit einer Situation nahezu rundum zufrieden ist. Insofern ist es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn sie sich daran rechtzeitig gewöhnt :-)
Aber diese Fragen, "wann welche Unterbringung für meine Kinder" sind schon sehr komplex, finde ich. Gut, dass du so eine für euch zufriedenstellende Lösung gefunden hast.

Herzlichst, MICI

Verfasst: 01:09:2009 22:26
von lotte
Liebe Mici,
danke für dein feedback.
Du, ich habe mich bei meiner Grossen bereits in der SS angemeldet ;)
Und bei der zweiten liefs genauso, nur hatten sie ihr als Geschwisterkind automatisch einen Platz reserviert.
Gemein, aber wahr ;)

LG
Lotte
Du hast Recht, am Anfang brauchen sie einfach Regeln und jemand, der sich kümmert. Jetzt im Kiga (wo meine Große bis 15.30 ist) ist das natürlich was anderes. Toll finde ich in unserer Einrichtung, dass die kids richtig gut auf die Schule vorbereitet werden. Die Klassenlehrerin der Grossen hat mal gemeint, dass die Kids, die aus unserm Verein kommen, allesamt sehr helle, selbstständig und hilfsbereit sind. Das war vielleicht ein dickes Lob ;))))
Sag mal Bescheid, wie es bei Euch lief oder läuft.
Und was studierste jetzt ;) ????

Verfasst: 01:09:2009 22:41
von Gast
So, jetzt muss ich auch noch meinen Senf dazu geben.

@Mici, der Betreuungsschlüssel von 3 Erziehern auf 10 Kinder ist super! So war es bei meiner Tochter in der Krippe nicht, da waren 11 Kinder und 2 Erzieher. Man muss aber bedenken, dass bei weitem nicht immer alle Kinder da sind, da die Krippenkinder sich halt doch oft gegenseitig anstecken und krank werden. Klar, eigentlich kann man mit so einem Faktor nicht rechnen, Tatsache war aber, dass die 2 in der Krippe von meiner Tochter sich super um die Kinder gekümmert haben. Was die alles mit den Kinder gemacht haben, dass hätte ich niemals auf die Reihe bekommen. Meine Tochter hat so unglaublich von der Krippe profitiert!

Die Krippe war zwar nicht so super wie Lotte ihre geschildert hat, aber die Herzlichkeit der Erzieher dort, der persönliche Kontakt, das hat so viel wett gemacht. In der Krippe gab es natürlich auch viele Rituale, gemeinsames Essen, Singen, Feste feiern. Die Spielzeit draußen in den groß angelegten Freigelände. Da war ich wirklich zufrieden und konnte beruhigt arbeiten gehen. Denn ich habe nie daran gedacht meinen Beruf aufzugeben, weil ich genau weiß, dass mir ohne Job die Decke auf den Kopf fällt, was ja mit der PPD in den ersten Monaten auch der Fall war. Erst, als ich wieder arbeiten ging, wurde es bei mir wesentlich besser. Jetzt, wo ich allein bin, ist es zwar hochgradig stressig, aber dennoch, den Job gebe ich so schnell nicht auf.

Ich hatte hier im Forum ja schon meine Kiga-Geschichte reingeschrieben, da hatte ich noch gar nicht gesehen, dass es hier schon so einen interessanten, ähnlichen Thread gibt. Meine Tochter musste also von der Krippe zum Kiga wechseln, und der Kiga war... absolute K*cke. Ich habe es irgendwie schon vorher geahnt, weil die mir immer wieder falsche und im Endeffekt gar keine Infos gegeben haben. Dann sprachen die Erzieher kein richtiges Deutsch oder nur mit starkem Akzent, usw, ihr könnt ja meinen Thread lesen. Wie gesagt, da konnte ich sie nicht lassen, um keinen Preis! Ich habe also gewechselt. Was ich damit sagen will, Feebie, wenn Dein Gefühl dazu selbst nach mehrmaligem Probieren so schlecht war, dann war das sicher die richtige Entscheidung!!! Wenn man PPD hat, sollte man sich doch nicht so einem Zwang aussetzen, wenn sich dabei so schlecht fühlt wie Du in der Spielgruppe. Und Du hast Dir ja schon eine Alternative eröffnet. Gut gemacht, finde ich.

Bei Dir, mici, bleibt es vielleicht noch abzuwarten... so schlecht hört sich das Ganze nicht an, kannst Du es ausprobieren und Dich vielleicht noch mal umentscheiden, wenn Du merkst, die Krippe ist nichts? Du wärst wirklich nicht die Erste, und ich kenne etliche Mütter, die sich schon mal umentschieden haben, sei beruhigt.

Angela

Verfasst: 02:09:2009 8:10
von mici
Hallo Angela,

vielen Dank für Deine Stellungnahme; ich bin jetzt doch ein bisschen aufgeregt wegen morgen und freue mich von Dir zu hören, dass Deine Tochter von der Krippe richtig gehend profitiert hat! Das wäre natürlich toll, wenn es uns mit unserer Tochter genauso erginge. Und Du hast recht: Sollte mir die Sache mit der Krippe in einigen Wochen gar nicht mehr behagen, kann ich mich ja auch jederzeit wieder umentscheiden und für eine andere Lösung sorgen!
Mehr dazu morgen!

Herzlichst, MICI

Verfasst: 03:09:2009 19:40
von Deria
Liebe Feebie,

ich als deine große Schwester bin mega-stolz auf dich.
Nach dem ganzen Hin und Her und immer wieder mal pobieren,
finde ich deine Lösung des Problems gut.
Ich weiß, das du lange gehadert hast und auch dich immer wieder
infrage gestellt hast - weißt du aber was?
Du hast erkannt das das Wohl deines Sohnes und das deine vorrangig ist
Und darum würde ich am liebsten in die Goldblättchen-Ecke gehen
und dir ganz viele in den Buch kleben.

Ich kenne dich ja nun schon eine ganze Weilte *g* und weiß, das
du dich hier gefragt hast: wo ist die Macherin geblieben?
Ich finde es gut, das die mal anfängt, sich um sich und ihre Family
zu kümmern.
Und du "machst" ganz viel. Ihr kriegt das alles so gut in den
Griff und der Kleine scheint sich ja auch wieder zu beruhigen.
Es gibt soviele schöne Dinge auf der Welt, einiges muss frau
sich eben nicht antun.

chön, chön.....*g*

Deria