Unwirklichkeitsgefühl und Rückfall

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Sycanda

Unwirklichkeitsgefühl und Rückfall

Beitrag von Sycanda »

Hallo ihr Lieben!

Ich weiß nicht warum und wieso es passiert ist. Aber es ist passiert. Es geht mir schlechter und ich würde es als Rückfall betiteln.
Ich habe mittags im Fernsehen einen Beitrag über einen schizophrenen Mörder gesehen, dass hat mich geschockt und gleichzeitig interessiert. Drum habe ich gegoogelt. Danach hatte ich Angst, dass ich entweder schon im Anfangsstadium stecke oder es mal bekomme. Die Gedanken habe ich nicht mehr rausbekommen. Hatte dann Angst verrückt zu werden und habe mir mein Leben vorgestellt, wenn ich eben Schizophren wäre. Nicht schön. Haben sich wie typische ZG angefühlt. Später kam ein weiterer ZG dazu, was ist wenn du glaubst dein Kind wäre ein Dämon? Hintergrund: Der schizophrene Mörder, hat gute Menschen und Dämonen (eigentlich auch normale Menschen) gesehen. Dann hat er geglaubt sein Vater wäre ein Dämon und hat diesen dann umgebracht. Wenn ich mein Kind sehe, sehe ich mein Kind und sonst nichts. Also es ist "nur" ein ZG, aber trotzdem quälend. Ich arbeite an diesem auch schon, wie man es mir in der Therapie gezeigt hat.
Trotzdem wäre es vor nem viertel Jahr nie soweit gekommen. Da ich da schon sicherer und stabiler war. Warum bin ich jetzt so unsicher? Obwohl ich soviel in der Therapie gelernt habe?
Ich hasse meine Krankheit auch schon wieder. Ich will es einfach los haben. Aber ich weiß, dass ich mich damit blockiere und die ZG nichts böses sind. Trotzdem hasse ich sie gerade

Dann habe ich wieder dieses Unwirklichkeitsgefühl. Kennt das jemand? Hatte ich schon mal. Ich nehme alles normal war, aber trotzdem finde ich es dann alles so fremd und unwirklich. Merkwürdige Gedanken oder Gefühle habe ich dabei. Fühle mich, wie nicht richtig im Hier und Jetzt. Wie wenn ich neben mir stehen würde.

Danke für eure Hilfe!

Verwirrte Grüße
franzi85

hallo du

Beitrag von franzi85 »

ich kenne das ganz genau. bin eigentlich auch recht stabil finde ich aber wenn es um das thema schizophren geht ganz und gar nicht mehr. ich denke das ist bei dir genauso einfach die angst daran zu erkranken. man stellt sich dann die unmöglichsten dinge vor gell. bei mir ist es dann oft das ich dann mir einbilde das ich was gesehen hab z.b meine tochter und gleichzeitig als teufel :-) aber das ist nur die angst davor. und das unwirklichkeitsgefühl ist auch die angst weil du dich innerlich total ängstichst.
Anna2010

Beitrag von Anna2010 »

Hallo,

ich kenne das nur zu gut.
Ich hatte auch mal vor Jahren einen Bericht in der Zeitung gelesen über einen an Schizophrenie Erkrankten, der jmd umgebracht hat und noch andere schlimme Details dazu......
Ich hatte plötzlich den sich aufdrängenden Gedanken, dass ich jederzeit, also jede Sekunde auch zu so einem Mörder werden könnte, das hat sich so real angefühlt....

Seit dem habe ich immer mal wieder Zwangsgedanken, die sich immer mal wieder auch abwechseln....
Es ist bestimmt nur der Zwang bei dir.
Vielleicht hilft es dir ja aber auch etwas,wenn du dir vor Augen hältst, dass die allerwenigsten Schizophrenen Mörder sind.
Das sind zum allergrößten Teil sogar noch liebere Leute, wie der Durchschnitt....

Manchmal passiert etwas und dann wird das von den Medien immer so hochgepuscht.....


Alles Liebe
Anna
Sycanda

Hi!

Beitrag von Sycanda »

Ja das war ja das schlimme an dem Beitrag. Der war total lieb und normal. Er war "geheilt". Anscheinend hat man bei dieser Krankheit so Schübe und zwischen den Schüben ist man völlig normal. Er vermisst seinen Vater, den er über alles liebt. Er hat praktisch keinen Bezug mehr zu seiner Krankheit.
Das hat mir echt Angst gemacht. Er war 27 Jahre alt und Student und sah auch noch normal aus.

Kennst du auch dieses Unwirklichkeitsgefühl? Was macht da die Angst (@franzi)?

Dachte schon nur ich denke so ein Quatsch...

Danke und liebe Grüße
Schnuti33

Beitrag von Schnuti33 »

Hallo Sycanda,

mensch so ein Rückfall ist etwas fieses.
Im Dezember hatte ich auch einen. Ich habe aber auch direkt alles angewandt was ich bis dahin schon gelernt hatte und habe es schnell in den Griff bekommen. Aber zu den Maßnahmen gehörte auch wieder mein AD.

Nimmst du deins denn wieder zwischenzeitlich? Du weißt doch bestimmt das man diverse AD´s auch in der SS nehmen darf.
Ansonsten solltest du es mit dem Tag der Geburt vielleicht wieder nehmen.
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo,

all deine Ängste kenne ich auch aus meiner akuten Zeit der PPD. Es steckt da zu 100 % der Zwang dahinter. Gerade wir mit ZG interpretieren alles zu unseren Ungunsten und fürchten dass alles Schlimme auf der Welt uns treffen kann.

Ich bin an dieser Stelle sicher, dass ein AD dir hier helfen könnte - ich weiß aber auch, dass du in der SS jetzt keines nehmen willst. Somit kann ich dir leider nur sagen: Dann mußt du "so durch" - es widt mit den ZG nicht von heute auf morgen gut sein und leider: die wenigstgen mit ZG sind ohne AD längerfristig stabil - das sagt halt die Statistik.

Dein Zustand jetzt ist "normal" wenn man an ZG leidet - ich wollte, ich könnte dir was positiveres schreiben.... sorry....
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Sycanda

Mir gehts immer schlechter...

Beitrag von Sycanda »

Hallo!

Wäre mir dieser Rückfall in der Mitte der Schwangerschaft passiert, würde ich zum Arzt gehen und ein AD nehmen wollen. Ich denke nur man gibt mir keins mehr, oder? Ich habe noch 6 Wochen bis zur Geburt oder sogar weniger. Soviel ich weiß, soll man ein AD in den letzten Wochen absetzen wegen den Anpassungsstörungen.
Denke lauter merkwürdige Dinge und dann denke ich immer ich werde jetzt verrückt und dann kriege ich Angst und leichte Panikgefühle. Ist echt nicht schön und weiß grad nicht was ich tun soll, damit es besser wird.
Ich denke ständig über diese Derealisation und ob ich das habe und wenn nicht, was es dann ist. So richtig finde ich mich in der Definition nicht wieder. Jedesmal wenn ich z.B. denke, wir leben hier in Deutschland etc. pp dann finde ich diese Vorstellung komisch. Ich nehme alles ganz normal wahr, aber ich finde alles komisch befremdlich. Wenn ich sonst dran gedacht habe, habe ich nichts besonders gedacht und habe das als normal empfunden. Was ist das?
Dann kommt die Angst, dass ich verrückt werde.

Danke und verzweifelte Grüße
lotte

Beitrag von lotte »

Depersonalisation / Derealisation
Bei den Gefühlen der Unwirklichkeit besteht entweder ein Angst machendes Fremdheitserleben gegenüber sich selbst (Depersonalisation) oder
Bei den Gefühlen der Unwirklichkeit besteht entweder ein Angst machendes Fremdheitserleben gegenüber sich selbst (Depersonalisation) oder gegenüber der Umwelt (Derealisation). Die Betroffenen erleben eine massive Verunsicherung und einen starken Vertrauensverlust in die Umwelt bzw. in die Selbstwahrnehmung. Beide Zustände treten selten allein auf, sondern meistens in Verbindung mit anderen psychischen Störungen (posttraumatische Belastungsstörung, Phobien, Panikstörung, Depression, Zwangsstörung). Ähnliche Zustände finden sich bei Gesunden auch im Zustand der Müdigkeit, sinnlichen Wahrnehmungsbehinderung, Meditation oder Veränderung durch halluzinogene Drogen oder Trance (hypnotischer Zustand). Die Zustände sind auch den todesnahen Erfahrungen in Momenten extremer Lebensgefahr ähnlich.

Depersonalisation ist eine häufige Erfahrung, auch wenn es jedem einzelnen Betroffenen so vorkommen mag, als könnte man dieses Erleben keinem Menschen durch Beschreibung verständlich machen. Die Hälfte der Erwachsenen erlebt laut amerikanischem psychiatrischen Diagnoseschema DSM-IV im Laufe des Lebens eine kurzfristige Depersonalisation, zumeist nach einer schweren Belastung. Eine vorübergehende Depersonalisation zeigt sich bei etwa einem Drittel der Personen, die einer lebensbedrohenden Gefahr ausgesetzt waren, sowie bei fast 40% der Patienten, die wegen einer psychischen Störung stationär behandelt werden.

Bei einer Depersonalisation machen die Betroffenen die angstvolle Erfahrung einer Veränderung ihrer geistigen Aktivität, ihrer Gefühle oder ihres Körpers. Es besteht das Gefühl des Losgelöst seins, der Entfremdung zum eigenen Selbst und des "Daneben-Stehens". Es herrscht der Eindruck vor, nicht ganz da zu sein und nicht mehr das eigene Denken, die eigenen Vorstellungen oder Erinnerungen zu erleben. Die betroffene Person empfindet sich so, als wäre sie ein außenstehender Beobachter der eigenen geistigen Prozesse, des eigenen Körpers oder einzelner Körperteile. Sensorische Unempfindlichkeit, Mangel an emotionalen Reaktionen und das Gefühl, das eigene Handeln einschließlich der Sprache nicht völlig beherrschen zu können, werden oft beklagt.

Bewegungen und Verhaltensweisen werden irgendwie nicht mehr als die eigenen erlebt. Man kann sich wie ein Roboter fühlen. Der Körper erscheint leblos, losgelöst oder sonst anormal. Das Leben wirkt künstlich, wie in einem Traum, in einem Film oder auf einer Bühne, wo man eine Rolle spielt. Am meisten beklagt wird der Verlust der Gefühle. Der charakteristische Gefühlsverlust wird oft verwechselt mit einer Depression, wenngleich diese ebenfalls gegeben sein kann. Bei einer Depersonalisation werden die Gefühle abgespalten aus Schutz vor einer leidvollen Gefühlsüberflutung.

Bei der Depersonalisationsstörung bleibt die Realitätsprüfung intakt, weshalb die häufige Befürchtung, an Schizophrenie zu erkranken, völlig unbegründet ist. Der Grund, warum ich die Information über die Depersonalisationsstörung in das Internet gestellt habe, liegt darin, dass ich in den letzten Jahren zahlreiche Angst- und Panikpatienten erlebt habe, die fest davon überzeugt waren, wegen dieser Zustände bald "verrückt" zu werden. Dahinter stehen einerseits starke Stresszustände (massive psychosoziale Belastungsfaktoren), die im Rahmen des Lebenskontexts völlig verständlich sind, andererseits Erklärungsversuche, dass mit dem Geist etwas nicht stimmen könne, wenn man schon körperlich "nichts" habe. Die Angst deswegen bald in die Psychiatrie eingeliefert zu werden ist völlig unberechtigt.

Depersonalisation und Derealisation sind oft Symptome einer Panikattacke und stellen den Hauptgrund dar, warum Menschen mit Panikstörung häufig die Angst haben, "durchzudrehen und verrückt zu werden", wenn die Depersonalisationserfahrung im Rahmen einer Panikattacke auftritt. Eine Depersonalisationsstörung als eigenständige Störung liegt nur dann vor, wenn die beschriebenen Zustände nicht ausschließlich im Rahmen einer Angststörung, einer Depression oder einer anderen Störung auftreten.

Bei einer Derealisation besteht das Gefühl des gestörten Umwelterlebens. Objekte, Menschen oder die gesamte Umgebung werden als fremd, unvertraut, unwirklich, roboterhaft, fern, künstlich, zu klein oder zu groß, farblos oder leblos erlebt.Das DSM-IV ordnet (im Gegensatz zum internationalen Diagnoseschema ICD-10) die Depersonalisationsstörung den dissoziativen Störungen zu, was insofern berechtigt erscheint, als es sich dabei um Abspaltungsvorgänge (Dissoziation) handelt. Negative, belastende und unerträgliche Gefühle werden durch Abspaltung zu bewältigen versucht, die wahrgenommene Gefühllosigkeit wird in der Folge als Entfremdung gegenüber sich selbst erlebt.
Sycanda

@Lotte

Beitrag von Sycanda »

Hi!

Diese Definition meinte ich. Ich weiß nicht so genau, ob ich mich da wiederfinde. Es sind ja auch einfach mehr so Gedanken, glaub ich. Ich fühle dabei nicht wirklich was. Nur wenn ich dann denke, ich werde jetzt bestimmt verrückt, dann kriege ich Panik/Angst.

Wie gesagt, ich denke an die Welt in der wir leben und weiß auch alles, also wie die Realitität ist. Aber es löst dann merkwürdige Gedanken aus. Vorhin erzählte mir mein Mann, was in der Zeitung stand und ich dachte, dass ist doch so fern, fremd, komisch, unwirklich...Keine Ahnung ganz merkwürdig. Meinst du das ist das? Ich finde diese Gedanken auch verrückt und dann kriege ich Angst, dass ich verrückt werde und Panikgefühle....
Es mündet dann auch in einen Grübelzwang, warum denkst du so schräg, was ist da los und prombt denke ich dann an irgendwas banales und finde diese Vorstellung dann seltsam.
Was kann ich eigentlich dagegen tun? Eine richtige Therapie gibt es ja dafür nicht, oder?
lotte

Beitrag von lotte »

Naja, das ganze ist ja ein Symptom einer Angststörung.
Du bewertest Deine "komischen" Gedanken als gefährlich/nicht normal, und denkst dann eben als Schlussfolgerung, dass Du verrückt wirst. Dann kommt die Panik, weil Du im wahrsten Sinne des Wortes keinen klaren Gedanken mehr fassen kannst und nur noch fühlst.

Ziel einer Therapie (Verhaltenstherapie) wäre bei Dir, diese Reaktionskette, diesen automatischen Grübelzwang, zu durchbrechen. So dass es Dir eben nicht fremd vorkommt, wenn Dir Dein Mann was vorliest oder was auch immer.

Ich hatte das früher im Zuge meiner Angststörung in Bezug auf körperliche Symptome: mein Herz schlägt schnell, also krieg ich einen Infarkt usw. Da konnte ich mich gedanklich auch voll reinsteigern, obwohl nichts für eine Krankheit sprach. Die Therapie hat mir geholfen, a) zu wissen, warum ich solche Ängste überhaupt entwickelt habe und b) was ich tun kann, damit sie weniger werden.

Das dauert zwar ein bisschen, aber es funktioniert.
nikky77

Beitrag von nikky77 »

Hallo,

ich hatte dieses Fremdartigkeitsgefühl / Unwirklichkeitsgefühl auch gans stark nach meiner ersten Entbindung. War eigentlich das schlimmste Symptom.,,
Kam mir so fremd vor, so unwirklich, über Nacht war alles irgendwie alles anders,,fremd,,,, Hat mich verrückt gemacht,,,hab gegrübelt,,,was mit mir los ist ob ich wieder normal werde,,,oder ob ich verrückt bin,,,
Aber es ging dann eigentlich relativ bald nach ein paar wochen wieder weg,,,

Du bist nicht allein, lass dich mal drücken.

l.g

Nicki
Sycanda

Beitrag von Sycanda »

Hi!
Danke für eure lieben Worte. Ich weiß auch nicht so genau warum ich so eine riesige Angst habe. Das letzte Mal war es so schlimm im März 2011, wo ich zum 1. Mal ZG hatte. Da hat mich die Angst auch völlig überrollt.

Ich glaub, mir haben eben diese komischen Gedanken Angst gemacht, die ich nicht einsortieren konnte. Nicht wusste , was es ist. Derealisation oder was auch immer. Dann habe ich darüber auch noch soviel gelesen und das es bei einigen Menschen nie wirklich weg gegangen ist und dann habe ich noch mehr Angst bekommen. Ich bin mir mittlerweile nicht mal sicher, ob es Derealisation ist. Aus dieser Angst sind jetzt starke Depressionssymptome entstanden.
Leider krieg ich ja kein AD. Ich muss noch irgendwie so aushalten und ich möchte dann direkt nach der Geburt eins und wenn ich dafür nicht stillen kann. Ich lass mich nicht nochmal so abfertigen, wie letztes Mal. Ich werde sonst nie wieder glücklich. Jedenfalls ist es grad echt kaum zu ertragen. Letztes Mal hatte ich mich ja nach ein paar Tagen auch wieder gefangen. Aber ich will stabil werden und bleiben. Ich will mein AD. Ich hoffe auch, dass dann diese komischen Gedanken aufhören, die ich mit Derealisation verbinde.
Mal ein Beispiel: Wenn ich im Fernsehen Menschen sehe, die sich vor Freude in die Arme fallen, dann denke ich oder es kommt mir so vor: alles bedeutungslos, warum freuen die sich eigenltich? finde es irgendwie unwirklich. Und das denke ich dann über alles. Meine komplette Umgebung. Ich nehme sie aber normal war. Ich denke dann nur so komisch. Früher hatte alles für mich eine Bedeutung und nun? Ganz komisch zu beschreiben.
Drum weiß ich nicht genau, was das für ein Symptom ist und wo ich es einsortieren soll. Hatte ich auch schon mal, war aber wieder weg. Jetzt habe ich Angst, dass es nicht mehr weg geht, weil ich mich verrannt habe.

Danke und liebe Grüße
lotte

Beitrag von lotte »

Egal, wie es nun heisst: Du bleibst an doofen Gedanken kleben. Die hat bestimmt jeder Mensch (denke mal an die, die sogar aussprechen, dass sie XY an die Gurgel gehen könnten vor Wut oder keine Ahnung). Die hängen sich daran aber im Gegensatz zu Dir nicht auf, d.h. sie lassen diese Gedanken einfach da sein und bewerten sie nicht. Weiter im Text ;)

Wenn man zuviel an Symptomen, Diagnosen etc durchs Lesen (am Ende noch Google ;) erfährt, kann einen das echt niedermachen. Es ist wurscht, ob das bei anderen weggegangen ist, die sind nicht DU.

Lass nach Möglichkeit deine Gedanken einfach stehen. Und weiterziehen. Es ist nicht komisch, wenn man denkt, warum sich andere freuen. Das hatte ich auch schon.

Sicher ist es schwierig, aus dieser Gedankenspirale rauszukommen. Und je länger sie anhält, desto blöder. Deshalb ist es auch eine gute Idee, sollte es Dir nach der Geburt nicht besser gehen, mit einem AD zu beginnen. Das wäre mal ein Anfang, kombiniert mit einer Therapie später dann, um rauszukriegen, woher das alles kommt.

Doch, Du würdest ein AD kriegen, wenn Du in die Klinik gehst. Ich will Dich nicht dazu überreden. Es ist nur eine Option, falls es gar nicht anders geht.
franzi85

hi

Beitrag von franzi85 »

geht es dir schon etwas besser? oh ja ich kenne dieses gefühl. ich komm mir dann so vor wie wenn ich jetzt verrückt werde und auch schlimme sachen mache. ich bin dann wie gelähmt und will nur meine ruhe haben. komm mir auch vor als würde ich gerade träumen. das mit den komischen gedanken kenne ich auch stell auch oft etwas in frage versuch mich auch oft in die schizophrenen rein zu versetzen. das mit den in frage stellen ist oft bei mir z.b warum hab ich das jetzt gemacht? oder mensch die wohnen in amerika und ich hier komisch oder auch z.b ich glaub eigentlich an magie sag das aber den leuten nicht aus angst die würden mich als verrückt erklären :-). bei mir steht eigentlich die angst im vordergrund da kommen auch alle symptome her. durch meine angst nicht perfekt zu sein oder anderen nicht gut genug zu sein schluck ich alles runter und da sind die zwangstgedanken und schon kommt auch die depression vorbei.
und meine ärztin sagte mal zu mir wenn ich meine angstkrankheit verliere geht auch alles andere. aber was ich dich fragen wollte wie ist denn dein schlaf? und hast du angst vor der geburt bzw die zeit danach? daher kann das evtl auch mit kommen.
Sycanda

Beitrag von Sycanda »

@lotte: Ich habe ja schon einiges in meiner bisherigen Therapie gelernt. Dadurch konnte ich mich ein paar Tage halten. Aber irgendwann habe ich die Kontrolle über die Angst verloren und damit auch über die Gedanken. Dieses stehenlassen der Gedanken hat dann nicht mehr funktioniert. Auch mein Stopschild und mein Haushaltsgummi am Handgelenk nicht.
Langsam werde ich auch wieder ruhiger. Da ich realisiere das es mal wieder nichts anderes wie eine Gedankenspirale ist und somit nur dämliche Gedanken und kein Wahrnehmungsproblem in dem eigentlichen Sinne. Das hat ja diese furchtbare Angst ausgelöst jetzt verrückt zu werden. Ganz geht es noch nicht. Aber es wird glaub ich besser. Es fühlt sich jedenfalls genauso an, wie damals mit den ZG. Drum denke ich, ist es immer noch einfach nur der Zwang. Der ja verhindert, dass wir komische Gedanken falsch bewerten und nicht ziehen lassen können. Ich habe sie zu spät erkannt.
Mit der Klinik habe ich im Hinterkopf. Ich glaube aber, dass es mich noch mehr reinzieht. Mir würde es sicherlich erstmal besser gehen. Aber ich würde gleich in der nächsten Spirale landen. Bin nicht für mein Sohn da. Hier zu Hause bricht das Chaos aus, weil mein Mann seit 1. Februar nen neuen Job als Abteilungsleiter hat und er kann einfach nicht für den Kleinen dann da sein. Ich fühle mich zu Hause auch immer wohler. Ich wäre auch bereit für ne Tagesklinik. Aber um 14 Uhr muss ich nach Hause. Aber das bieten sie einem ja nicht an.
Ich würde es jetzt erstmal so mit meiner Therapeutin probieren und wenn gar nichts geht, weiß ich jetzt, welche Möglichkeiten ich habe. Das wusste ich ja vorher nicht. Ob ich Medis kriegen kann und wenn ja unter welchen Bedingungen. Mir macht natürlich auch Angst, dass sie sagen, dass wenn ich Medis nehmen will, ich in die Klinik soll, weil sie da ne Kinderintensiv haben und die Geburt ja auch wegen den vorzeitigen Wehen eher los gehen kann.

@franzi: Ich empfinde es genauso....Bei mir steht auch im Vordergrund die Angst. Dann kommen komische Gedanken/Zg und wieder Angst und schwubb ist die Depri da. Genau den selben Gedanken hatte ich auch: Die wohnen im Busch im Tropenwald und ich hier...komisch...
In letzter Zeit hatte ich viel mit der Angst vor der Geburt und der Zeit danach zu tun. Vor allem habe ich Angst, dass ich es nicht rechtzeitig ins Krankenhaus schaffe (1. Geburt hat nur 3 Stunden gedauert von der 1. Wehe an) und ich keine Betreuung für meinen Kleinen finde. Schlaf ist auch schlechter geworden, aber nicht weil mich Gedanken geplagt haben, sondern weil ich 1-2 mal wach werde, wegen Schmerzen und aufs Klo müssen. Mir tut dann immer die eine Seite weh und auf der anderen kann ich auch nicht schlafen. Der Bauch ist halt schon groß und normalerweiße bin ich ein Bauchschläfer.

Nochmal danke an alle hier im Forum...danke für die Hilfe...es hilft...ich werde ruhiger
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